LWL Ist der LWL mit von der Partie, gewinnt Westfalen-Lippe.
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Detmold<br />
Theotmalli (Volksgerichtstätte), so hieß <strong>der</strong> Ort, an dem Karl <strong>der</strong> Große 783 die Sachsen besiegte.<br />
1263 gründete <strong>der</strong> Edle Herr Bernhard <strong>der</strong> III. zur <strong>Lippe</strong> am Werreübergang <strong>der</strong> alten Handelsstraße<br />
Pa<strong>der</strong>born-Lemgo die Stadt Detmelle. Einige Stationen <strong>der</strong> Geschichte Detmolds seien hier erwähnt:<br />
Nachdem es während <strong>der</strong> Soester Fehde 1447 zu starken Verwüstungen gekommen war, wurde 1511<br />
<strong>mit</strong> dem bedeutendsten Bau des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts, dem Schloss, begonnen - ein Renaissancebau <strong>mit</strong><br />
reichem Giebelschmuck, <strong>der</strong> 1557 fertiggestellt wurde. Von 1625 bis 1637 suchte die Pest Detmold<br />
heim und raffte über 900 Menschen dahin. Im Jahr 1842 trat die Stadt dem Deutschen Zollverein bei.<br />
33 Jahre später erhielt sie bzw. das 7 km entfernte Hiddensen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Einweihung des Herrmannsdenkmals<br />
das berühmte Wahrzeichen <strong>der</strong> Region und 1918 wurde Detmold Landeshauptstadt des<br />
„Freistaates <strong>Lippe</strong>“. Dieser wurde 1947 dem Bundesland Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> angeschlossen und<br />
Detmold erhielt den Sitz <strong>der</strong> Bezirksregierung des neugebildeten Regierungsbezirkes.<br />
Heute zählt die ehemalige Residenz Detmold <strong>mit</strong> ihren vielen Kulturhöhepunkten, wie etwa<br />
dem Freilichtmuseum, ca. 72.000 Einwohner und wird als ehedem <strong>mit</strong>telständisch geprägter<br />
Raum (Druckerei, Knopfbetrieb, Tabakverarbeitung, Brauereien, Holzverarbeitung) vom<br />
Verwaltungssektor dominiert (Bezirksregierung, Landeskirche, Kreisverwaltung etc.).<br />
Für die Zukunftsorientierung steht das Gewerbe- und Innovationszentrum <strong>Lippe</strong>-Detmold,<br />
kurz GILDE, das Existenzgrün<strong>der</strong>n, aufstrebenden Mittelständlern, serviceorientierten<br />
Dienstleistern und anwendungsorientierten Forschern ein kommunikatives Forum bietet, um<br />
die wirtschaftlichen Potenziale optimal und integrativ zu nutzen.<br />
Residenzschloss Detmold<br />
Die Anfänge <strong>der</strong> Detmol<strong>der</strong> Burg sind weitgehend unbekannt. Der mächtige Turm deutet stilistisch<br />
auf eine Entstehung um die Mitte des 13. Jahrhun<strong>der</strong>ts hin und dürfte zur Zeit <strong>der</strong><br />
Gründung Detmolds bereits existiert haben.<br />
Während <strong>der</strong> Soester Fehde ließ <strong>der</strong> Erzbischof <strong>von</strong> Köln im Jahre 1447 Burg und Stadt Detmold<br />
durch böhmische Söldner zerstören. Wenige Jahre danach wurde die alte Burg teilweise<br />
wie<strong>der</strong> aufgebaut und <strong>mit</strong> einer mächtigen Wallanlage bewehrt. Bereits seit 1511 diente sie<br />
den lippischen Landesherren als Residenz. Graf Bernhard VIII. berief 1549 den Baumeister<br />
Jörg Unkair, <strong>der</strong> sich bereits <strong>mit</strong> einer stattlichen Zahl <strong>von</strong> Renaissancebauten im Weserraum<br />
einen Namen gemacht hatte, nach Detmold. Von ihm stammt das Konzept einer vierflügeligen<br />
Anlage, das er bereits beim Bau des Schlosses Neuhaus bei Pa<strong>der</strong>born verwirklicht hatte.<br />
Zwei Giebel an <strong>der</strong> rechten Seite <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>front des Schlosses und die beiden vor<strong>der</strong>en<br />
Treppentürme tragen noch seine unverkennbare Handschrift. Der Befestigungsanlage <strong>mit</strong><br />
Wall wurde ein Wassergraben vorgelagert. Nach dem Tod Unkairs im Jahre 1554 fügte <strong>der</strong><br />
flämische "Steinschnei<strong>der</strong>" Johann Robin im Schlosshof die berühmte Renaissancegalerie<br />
zwischen den beiden Treppentürmen ein und Baumeister Kord Tönnies vollendete den Neubau<br />
des Schlosses. Im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t wurde das Schloss teilweise barockisiert. Ab 1780<br />
wurden die Befestigungsanlagen im Eingangsbereich beseitigt, um Raum für den Schlossplatz<br />
zu schaffen. Nach <strong>der</strong> Abdankung und dem Tod des letzten regierenden Fürsten, Leopold IV.,<br />
lebt <strong>der</strong> jüngste Sohn, Dr. Armin Prinz zur <strong>Lippe</strong>, noch heute im Renaissanceschloss.<br />
Westfälisches Freilichtmuseum Detmold<br />
Im größten Freilichtmuseum Deutschlands - in <strong>der</strong> Trägerschaft des Landschaftsverbandes<br />
<strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> (<strong>LWL</strong>) befindlich - lernen die jährlich weit über 20.000 Besucher in originalen<br />
Gebäuden <strong>mit</strong> historischer Ausstattung und aktiven Werkstätten das Leben auf dem<br />
Lande kennen. Seit 1971 werden Kulturgüter <strong>der</strong> letzten 500 Jahre präsentiert. Ländliches und<br />
kleinstädtisches Leben im historischen <strong>Westfalen</strong> stand bei <strong>der</strong> Gründung im Mittelpunkt,<br />
inzwischen erweitert um zahllose weitere Aspekte <strong>der</strong> Geschichte. Alles ist hier, was zu Bauernhöfen<br />
und Dörfern in <strong>Westfalen</strong> gehörte: Drei Mühlen, Fachwerkhöfe <strong>mit</strong> Backstein o<strong>der</strong><br />
Lehmgeflecht sowie Werkstätten <strong>mit</strong> tätigen Handwerkern, so etwa <strong>der</strong> Schmied o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
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