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LWL Ist der LWL mit von der Partie, gewinnt Westfalen-Lippe.

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turhistorischen Wurzeln. Typisch für diese Region sind die Parklandschaften und die Wasserschlösser,<br />

historische Stadtkerne sowie die Wallhecken und die „Pättkes“ – kleine Straßen<br />

und Wege im Grünen - die in beeindrucken<strong>der</strong> Weise Geschichte lebendig und Natur erlebbar<br />

machen. Gerade in <strong>der</strong> Kombination dieser beiden Aspekte, z.B. umgesetzt durch das Radwegenetz<br />

im Münsterland <strong>mit</strong> <strong>der</strong> „100-Schlösser-Route“, ist die Voraussetzung für ein einmaliges<br />

Reiserlebnis gegeben.<br />

Sportlich gesehen sind im Münsterland Reitsport <strong>mit</strong> dessen „Mekka“ in Warendorf, Ballonfahren<br />

und Golf verhältnismäßig stark vertreten, wobei ersteres sich u.a. in <strong>der</strong> absoluten<br />

Weltklasse befindet. In diese Kategorie können auch die zahlreichen Erfolge <strong>der</strong> Volleyballerinnen<br />

des USC Münster eingestuft werden.<br />

Raesfeld<br />

Das „gerodete Feld“, altdeutsch „Hrothusfeld“, wurde erstmals 899 als Ort im Werdener Heberegister<br />

aufgeführt. Eine für die Entwicklung Raesfelds bedeutende historische Figur, <strong>der</strong> Patronatsherr und<br />

Erbauer <strong>der</strong> Raesfel<strong>der</strong> Pfarrkirche, Burgherr Rabodo <strong>von</strong> dem Berge, findet 1166 für sein Wirken<br />

Beachtung in den Annalen. Bekannt, wenn auch wenig erfreulich, sind zwei Ereignisse des 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts:<br />

1441 wurde <strong>der</strong> Schöffenmör<strong>der</strong> Bernhard <strong>von</strong> Diepenbrock vom Freigrafen de Duiker unter<br />

<strong>der</strong> Eiche zu Assenkamp verfemt - noch heute ist die Femeiche im Ortsteil Erle zu besichtigen. 16<br />

Jahre später wurde <strong>der</strong> Kirchturm als Folge <strong>der</strong> Münsterischen Stiftsfehde durch einen Brand zerstört.<br />

Dieser wurde <strong>von</strong> 1511 bis 1517 wie<strong>der</strong> aufgebaut, aber 1560 fiel dann das ganze Dorf einem Brand<br />

zum Opfer. Der Ort, seit 1595 unter <strong>der</strong> Ägide Alexan<strong>der</strong> <strong>von</strong> Velens als Burgherr zu Raesfeld, war<br />

also an Zerstörungen gewöhnt, als sich Europa allmählich auf den Dreißigjährigen Krieg zubewegte.<br />

1615 bis 1616 lagen spanische Truppen im Dorf, 1622 zogen die Scharen des Ernst <strong>von</strong> Mansfeld<br />

plün<strong>der</strong>nd durch dasselbe und 1643 belagerten hessische Truppen die Burg zu Raesfeld. Noch im selben<br />

Jahr ließ Reichsgraf Alexan<strong>der</strong> II. <strong>von</strong> Velen ein Residenzschloß <strong>mit</strong> einer Hauptburg, einer Vorburg<br />

und einer Kapelle erbauen, das 1658 fertiggestellt wurde. Auch <strong>der</strong> Siebenjährige Krieg zog<br />

später die Bevölkerung durch Truppendurchzüge, Einquartierungen und Fuhrdienste in Mitleidenschaft.<br />

1798 ging das Schloss in den Besitz des Freiherrn <strong>von</strong> Bömmelsburg über. Seit 1816 gehörte<br />

Raesfeld zum preußischen Kreis Borken und sechs Jahre später erwarb <strong>der</strong> Freiherr <strong>von</strong> Landsberg-<br />

Velen das Schloss.<br />

Die Zeiten begannen sich nun zu än<strong>der</strong>n und die Industrialisierung machte auch vor Raesfeld nicht<br />

halt, wie <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> mechanischen Leinenweberei Johann Becker 1878 bezeugt. Befriedung zwischen<br />

den Völkern und in <strong>der</strong> Gesellschaft gab es auch in Raesfeld weiterhin nicht dauerhaft, 1918<br />

belegten heimkehrende deutsche Truppen das Schloss und die Schulen, 1920 kämpften Spartakusbund<br />

und Freicorps Loewenfeld gegeneinan<strong>der</strong>, 1938 wurde die jüdische Synagoge zerstört und 1945<br />

schließlich wurde das Dorf <strong>von</strong> britischen Truppen eingenommen. Nun endlich konnte sich <strong>der</strong> Ort,<br />

<strong>der</strong> in so vielfacher Weise die europäische Schicksalsgeschichte berührte, entfalten. Im Jahr 1975<br />

wurden Raesfeld und Erle zur Gemeinde Raesfeld zusammengeschlossen.<br />

Wer immer schon einmal einen abwechslungsreichen Kurztrip in den „Süden“ plante, <strong>der</strong><br />

sollte über einen Besuch Raesfelds nachdenken, dem südlichsten Ort des Kreises Borken im<br />

Münsterland. Ob Wasserschloss, Bauernmärkte o<strong>der</strong> Kappesmarkt: Raesfeld kann <strong>mit</strong> seinen<br />

knapp 11.000 Einwohnern an <strong>der</strong> Grenze zum Rheinland <strong>mit</strong> einem vielfältigen Kulturangebot<br />

aufwarten, das westfälische Geschichte lebendig werden lässt.<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Einrichtung Raesfelds ist die Akademie des Handwerks, die im Schloss ihren<br />

Platz gefunden hat.<br />

Schloss Raesfeld und die Akademie des Handwerks<br />

In<strong>mit</strong>ten <strong>der</strong> westmünsterländischen Parklandschaft liegt das eindrucksvolle Wasserschloss<br />

Raesfeld <strong>mit</strong> Vorburg und Hauptburg. Über viele Jahrhun<strong>der</strong>te ist die Geschichte Raesfelds<br />

<strong>mit</strong> dem Schloss verbunden. Ursprünglich zum Schutze vor feindlichen Angriffen als Erdhügelburg<br />

in<strong>mit</strong>ten einer unzugänglichen Wasser- und Sumpffläche errichtet, wurde die Anlage<br />

immer weiter verfestigt. Im 14. Jahrhun<strong>der</strong>t erbaute Bytter <strong>von</strong> Raesfeld eine neuere Burg <strong>mit</strong><br />

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