LWL Ist der LWL mit von der Partie, gewinnt Westfalen-Lippe.

damit für westfälischen Tatendrang stehen. In diesem Zusammenhang sind auch die Namen
Bertelsmann und Miele zu nennen, die Gütersloh im besonderen Weltgeltung verschaffen.
Gerade Familienbetriebe sind in der Regel von solchem Unternehmergeist geprägt, der Profitstreben
mit sozialer Verantwortung verbindet, wie insbesondere auch die Firmengeschichte
des Medienunternehmens Bertelsmann und die daraus hervorgehende Bertelsmann Stiftung
beweisen.
Bertelsmann Stiftung
Einer der herausragendsten Unternehmer Deutschlands, der Gütersloher Reinhard Mohn,
gründete 1977 die Bertelsmann Stiftung. Mohn, der kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die
Leitung des familieneigenen Druck- und Verlagsbetriebes übernahm, kann auf die beeindrukkende
Leistung zurückblicken, das seinerzeit nur regional bedeutsame und mittelständische
Verlagshaus Bertelsmann in die Spitzengruppe der internationalen Medienunternehmen geführt
zu haben. Dabei vertrat er stets die Maxime, dass ethische Prinzipien wie Fairness, Partnerschaft
und Gerechtigkeit ökonomischen Plänen und Zielen vorgeordnet werden müssen
und überhaupt erst deren effiziente Umsetzung ermöglichen. Entsprechend gewährleistete er
seinen Mitarbeitern einen größtmöglichen Freiraum und machte er sich für materielle Gerechtigkeit
und soziale Sicherheit stark, was ihm mit hoher Motivation und große Leistungsbereitschaft
gedankt wurde. Nur so ist es wohl zu erklären, dass Bertelsmann mit über 81.000
Mitarbeitern in mehr als 60 Ländern zuletzt einen Umsatz von 32,4 Mrd. Mark erzielte.
Der für seine unternehmerische Tätigkeit mehrfach ausgezeichnete Mohn gab 1981 den Vorstandsvorsitz
ab und zog sich 1991 auch aus dem Aufsichtsrat zurück, um sich ganz der von
ihm ins Leben gerufenen Stiftung widmen zu können. Er fungierte bis Oktober 2001 als deren
Präsidiumsvorsitzender, bevor er das Amt an Dr. Gunter Thielen übergab.
Der idealistische Hintergrund der Bertelsmannstiftung besteht einerseits aus gesellschaftsund
unternehmenspolitischen Überlegungen, das traditionelle sozialpolitische, kulturelle und
soziale Engagement der Inhaberfamilien Bertelsmann und Mohn auf breiter praktischer Basis
fortzusetzen, und andererseits aus der Absicht, die Unternehmenskontinuität zu sichern, weshalb
Mohn die Mehrheit der Kapitalanteile an der Bertelsmann AG auf die Stiftung übertragen
hat. Hinsichtlich ihrer Aufgaben versteht sich die Stiftung als operative, konzeptionell
arbeitende Einrichtung, die ihre Projekte selbst entwirft, initiiert und bis zur praktischen Umsetzung
gestaltet. Sie arbeitet eng mit kompetenten Partnern in wissenschaftlichen, staatlichen
und privaten Institutionen zusammen. Finanziert wird die Arbeit aus den Erträgen des Kapitalbesitzes.
Im Geschäftsjahr 2000/01 betrug der Etat der Stiftung mehr als 54 Mio. Euro. Es
waren 280 Mitarbeiter in rund 180 Projekten beschäftigt, die insbesondere gesellschaftliche
Probleme lösen helfen und Perspektiven verwirklichen sollen.
Die Projekte betrafen die Bereiche Wirtschaft, Politik, Hochschule, Kultur, Medien, Medizinund
Gesundheitswesen, Staat und Verwaltung, Öffentliche Bibliotheken und Stiftungswesen.
Für besonders innovative Konzepte und nachahmenswerte Lösungsansätze wird jährlich der
mit zuletzt 300.000 DM dotierte Carl-Bertelsmann-Preis vergeben.
In Planung ist in Zusammenarbeit mit der Stiftung Westfalen-Initiative und der Stiftung Westfalen
eine Zukunftskonferenz, auf der eine Vision für Westfalen entwickelt werden soll.
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