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indaba 76/12 - SADOCC

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. . . . . . . . . . . . . . . . .moçambiquekritisierte das mangelnde Engagementder Regierung bei der Förderung derBauern und führte das auf eine zugroße Nachgiebigkeit gegenüber ausländischenGebern zurück. Insbesonderewies er auf die Abschaffung desGrain Marketing Board, die Kürzungenbei den staatlichen Serviceleistungenfür die Bauern und das Fehlen einerEntwicklungsbank in Moçambique hin(INDABA 74/<strong>12</strong>). Wie ist Ihre Meinungdazu?Nun, kleine und mittlere Bauern,nicht nur Subsistenzfamilien, sinduns wichtig. Daß sie ihre Produktivitäterhöhen und die notwendigen Qualifikationendafür erhalten, ist eine derPrioritäten der Regierung. Wir diskutierendaher mit den Banken und Finanzinstitutionenin Moçambique, um sie zueinem stärkeren Engagement in derLandwirtschaft zu motivieren. Aber wirsind noch nicht in der Lage, eine staatlicheEntwicklungsbank zu gründen,aus finanziellen Gründen. Wir legenunseren Schwerpunkt auf Public-Private-Partnerships,und wir versuchen,dafür ein günstiges Wirtschaftsklimazu schaffen. Wir brauchen besseresSaatgut und einen besseren Zugangder Bauern dazu, das heißt letztlichbessere Transportkapazitä ten. Wirbrauchen eine bessere Infrastruktur,zum Beispiel bei der Bewässerung.Moçambique ist immer noch zu einemgroßen Teil abhängig von Regenfällen.Unsere Fachleute müssen herausfinden,welche Produkte für welcheLandesteile geeignet sind. Es gibt zumBeispiel einen Unterschied zwischenden Provinzen Gaza und Zambezi,da braucht man viel Erfahrung, nichtzuletzt auch lokales Wissen. Wenn Siemir sagen würden, ich sollte hier dasoder jenes anpflanzen, ich hätte keineAhnung [lacht]. Und letztlich brauchenwir dafür auch eine entsprechendeVermessung und Bewertung des Landes.Und Infrastruktur! Wir brauchenneue Straßen, um die Agrargebiete mitden Märkten zu verbinden, Elektri zität,weil Landwirtschaft nur auf Basis vonHandarbeit einfach nicht genug einbringt.Und es ist auch eine bessereregionale Kommunikation im SüdlichenAfrika notwendig. Moçambique hatjetzt den Vorsitz der Southern AfricanDevelopment Community, und einesunserer Vorhaben ist ein integriertesEnergiesystem, an dem beispielsweiseauch Malawi oder Moçambique oderandere Länder teilhaben können. Dassind alles große Herausforderungen...und wenn Hanlon sagt, es gäbe keineEntwicklung in Moçambique...... aber das sagt er ja nicht! Er sagt,es gäbe Entwicklung, wenn sich nurder Staat entsprechend einbrächteund geeignete Rahmenbedingungendafür schaffen würde ......gut, wenn er das so sagt, dannstimme ich mit ihm überein. Wir müssenin jedem Fall die kleinen und mittleren Produzent/inn/en stärken, unddiesbezüglich sind wir heute in einerviel besseren Position als vor einigenJahren. Denken Sie an die Schließungder Cashewnußverarbeitung, die derInternationale Währungsfonds unsaufgedrängt hat – ein Desaster (vgl.INDABA 16/97)! Wir konnten nichtstun, weil sie hatten das Geld. Heutewäre das nicht mehr möglich. Inmei ner Funktion sitze ich oft mit Vertreter/inn/endes IWF, der EU oder derUSA zusammen, wir diskutieren, undwir bringen unsere Standpunkte ein.Sicher, wir respektieren die legitimenInteressen unserer Partner, aber diesesollten vernetzt sein mit den Prioritäten,die Moçambique sich gesetzt hat. Daswar letztlich ja auch das Ergebnisdes Entwicklungspolitischen Forumsin Busan: die Prioritäten sollen vonden Entwicklungsländern definiertwerden, lokale Potentiale sollen verstärktgenützt werden, und es mußeine gemeinsame Verantwortlichkeitgeben. Manchmal gibt es Tendenzenbei unseren Partnern, daß sie unsVorschriften machen wollen, aber wirMoçambikaner/innen kennen unserLand halt besser! Und wir werden inZukunft noch viel stärker auftreten können,wegen der Rohstoffe. Ich habe miteinem Minister aus Norwegen gesprochen– die besteuern die Gewinne derErdölfirmen mit 70%!Vor einigen Wochen waren Vertreter/innen einer moçambikanischen Nichtregierungsorganisationhier und habendas stattfindende Land Grabbing zuLasten der Bauern stark kritisiert. Stelltdas nicht die Entwicklungsstrategie,die Sie gerade schildern, ziemlich inFrage?Es gibt heute kein Land Grabbingmehr in Moçambique. Wir haben vielungenütztes Land, das ist richtig. Wirhaben Kontakt zu Brasilien aufgenommen,die ebenfalls viel ungenütztesLand haben, die es aber in bebaubaresLand transformiert haben. Ob sie unsihre Erfahrungen zugänglich machenkönnten? Sie waren bereit, aberwir hatten kein Geld, um an diesesKnow How heranzukommen. Dahersprachen wir die Japaner zwecks Finanzierungan, und nun gibt es einedreiseitige Kooperation, die es unsermöglicht, die brasilianische Erfahrungsoweit als möglich zu nützen.Diese unbebauten Ländereien werdennicht an ausländische Firmen oderso verschenkt, das Land bleibt unserEigentum, entgegen dem, was oftgesagt wird – daher danke für IhreFrage. Es ist ein heißes Thema. Aberim eigentlichen Sinn gibt es bei uns keinINDABA <strong>76</strong>/<strong>12</strong> 11

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