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indaba 76/12 - SADOCC

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. . . . . . . . . . . . . . . . . . kulturChirikure ChirikureEin Schriftsteller aus Zimbabwe am Flughafen WienFür die Medienkunstinstallation „ZeitRaum“ im neu eröffneten Terminal Check-In 3 am Flughafen Wien hat der zimbabwe’sche Schriftsteller Chirikure Chirikureein Gedicht auf Shona beigesteuert. Von Anna Kuthan.mit „ZeitRaum“ hat das Ars Electronica Futurelab inLinz eine interaktive Kunstinstallation für den neuenTerminal am Flughafen Wien entwickelt, die den ein- und ausgehendenFlugverkehr in Echtzeit interpretiert. „ZeitRaum“setzt sich dabei aus mehreren bespielten Flächen oderStationen zusammen, die die Passagiere auf ihrem Wegzum Flugzeug durchlaufen (www.aec.at/ZeitRaum).Im Mittelpunkt der Installation steht jener imaginäreRaum, der die Flughäfen dieser Welt miteinander verbindet.Passagiere betreten und verlassen ihn, wenn sie vorihrem Abflug die Sicherheitskontrollen durchschreiten undnach ihrer Ankunft den jeweiligen Airport wieder verlassen.Abhängig vom aktuellen Flugverkehr mit seinem multiplenGeflecht von Verbindungen und Reisezielen verschiebensich deshalb die Außengrenzen dieses Raums ständig. Dabeiwerden Kulturen, Sprachen und Nationalitäten ebensomiteinander verwoben wie die dazu gehörigen Zeit zo nen.Am Flughafen Wien begegnet der Passagier dem „Zeit­Raum“ zuerst im neuen Bereich des Check-In 3. Einemeterhohe Wand aus Screens überragt hier die Ein- undDurchgänge zur Sicherheitskontrolle. Wer immer sich dieserWand nähert, löst gleichsam virtuelle Schneeschaueraus Buchstaben aus, die an der Wand von Bildschirmenherunter rieseln. Unten angekommen, fügen sich dieseBuchstaben zu Texten, die fortlaufend die Topografie einerLandschaft formen. Deren Berge und Täler sind allesamtständig in Bewegung, weil ihre Transformation mit demaktuellen Flugverkehr verknüpft ist. Jeder Start formt einenBerg, jede Landung ein Tal.Die Textbeiträge stammen von Künstler/inne/n, Schriftsteller/inne/nund Wissenschaftler/inne/n aus unterschiedlichstenDisziplinen, die eingeladen wurden, sich mit demPhänomen „ZeitRaum“ zu befassen. Die Texte stehenstellvertretend für die Imagination der Passagiere, aus dersich manchmal klarer, manchmal unscharf die Formen desRaums ergeben.Mit „Kuenda, kudzoka“ von Chirikure Chirikure gibt esauch einen literarischen Beitrag zum „ZeitRaum“ aus demSüdlichen Afrika.chirikure Chirikure wurde 1962 in Gutu in Zimbabwegeboren und zählt heute zu den populärsten Schriftstellernseines Landes. SeinePoetry Slams fin den großenAnklang. Er verfaßt seinegesellschaftskritischen, oftsa tirisch angelegten Gedichtevornehmlich in der(mit etwa 80%) am meistenver breiteten LandesspracheShona, was ihm Anspielungenan die symbolische Bedeutungsvielfaltseiner kulturellenHerkunft und deren Chirikure ChirikureÜberlieferungen ermöglicht.Gleichzeitig findet er auch klare Worte angesichts deraktuell wachsenden sozialen Gegensät ze, der Ignoranzei ner neuen Elite und der eingeschränk ten po li tischen Bewegungsfreiheitim postkolonialen Zimbabwe.Chirikure Chirikure studierte in Zimbab we und in denUSA und arbeiteteviele Jahre bei einemder führendenVerlagshäuser Zimbabwesals Lektorund Verleger. Heutebetreibt er eine Literaturagenturund arbeitetals Übersetzer,Kulturreferent undLyriker. Er hat seit1989 zahlreiche Ge­ Zeitraum ...INDABA <strong>76</strong>/<strong>12</strong> 23

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