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STAR - Visualisierung von Daten - Universität Konstanz

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Abb. 4 Zeitliche Darstellung der Todesfälle [Tuf 1997]<br />

Die geografische Karte <strong>von</strong> Snow dagegen bot direkte und effektive Aussagen über die<br />

möglichen Ursache-Wirkung Beziehungen. Er gestaltete die Originaldaten <strong>von</strong> einer<br />

eindimensionalen temporalen Ordnung in eine 2D räumliche Ordnung um und zeichnete<br />

die Todesfälle und alle Pumpen ein, worauf sich eine Clusterung in der Broad Street<br />

Pumpe ergab. Diese Karte enthüllte eine enge Verbindung zwischen den Cholera<br />

Todesfällen und der Nähe zu der Broad Street Pumpe, im Kontext <strong>von</strong> gleichzeitigen<br />

Vergleichen mit anderen örtlichen Wasserquellen und der umgebenden Nachbarschaft<br />

ohne Cholera.<br />

Um die Ursache für die Epidemie vollständig zu verstehen, war es ebenfalls erforderlich<br />

eine Analyse derer, die der Krankheit entkommen sind, durchzuführen. Die Karte zeigte<br />

klar, dass bei dem Vergleich zwischen den Lebenden und den Todesfällen einige Lücken<br />

existieren. Auffallend sind vor allem die Lücken im Bereich der Brauerei (70<br />

Brauereiangestellte und keiner erkrankt) und einem Arbeitshaus in der Nähe der Pumpe<br />

(siehe Abb. 3). Nachforschungen zeigten, dass sowohl das Arbeitshaus als auch die<br />

Brauerei über eigene Brunnen im Haus verfügten und somit überhaupt kein Wasser aus<br />

der Broad Street Pumpe bezogen hatten. Den Arbeitern der Brauerei war es sogar<br />

erlaubt, täglich eine bestimmte Menge des Biers, welches hergestellt wurde, selbst zu<br />

trinken. Dagegen gab es in den direkt angrenzenden Häusern zu dem Arbeitshaus und<br />

der Brauerei Cholera-Tote. Allerdings zeigte die Karte auch einige Todesfälle, welche<br />

nicht in unmittelbarer Nähe zur Broad Street Pumpe lagen, sondern näher zu anderen<br />

Wasserpumpen lagen. Snow ging jedem einzelnen Fall persönlich nach und konnte,<br />

obwohl die außenliegenden Fälle zufällig und nicht erklärbar schienen, nachweisen, dass<br />

alle diese Personen aus den verschiedensten Gründen ebenfalls Wasser aus der<br />

kontaminierten Pumpe getrunken hatten. Die Begründungen reichten <strong>von</strong> Personen,<br />

welche in dieser Gegend zu Besuch waren oder Personen, deren Arbeits- oder Schulweg<br />

an der Pumpe vorbei führte bis zu einem Fall, in dem sich die betroffene Person speziell<br />

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