Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
B A u l i C H E r B r A n d S C H u t Z<br />
der deckenzwischenbereich ist um<br />
die Gussstützen umflaufend auf einer<br />
länge von mind. 50 cm dicht mit<br />
Mineralwolle (Schmelzpunkt > 1000<br />
°C) auszustopfen. die Mineralwolle<br />
ist 1 cm zu stauchen<br />
nächst ein robustes Tragverhalten<br />
im Brandfall vermuten, was sich<br />
allerdings nach genaueren Untersuchungen<br />
der Tragwerksplaner<br />
nicht bestätigte. 30 Minuten<br />
Standsicherheit im Brandfall<br />
wurden der Konstruktion bescheinigt,<br />
was nicht ausreicht, um das<br />
Schutzziel 1 (siehe Übersicht) zu<br />
erfüllen. Eine Feuerwiderstandsdauer<br />
von mindestens 90 Minuten<br />
ist nötig, um zu gewährleisten,<br />
dass die Besucher unverletzt aus<br />
dem Museum fliehen oder durch<br />
andere Maßnahmen gerettet<br />
werden (Schutzziel 4) und auch<br />
42<br />
1/2012<br />
F30 nach Statik<br />
F30 F30<br />
Bild 3: Zeichnung für die Ausführungsplanung<br />
Bild 4: Modellbild raumverbund über<br />
alle Geschosse<br />
die Personenaufzüge befinden sich<br />
im keil in einer vertikalen Vitrine<br />
50 cm Mineralwolle<br />
dauerelastische Verfugung in F30 (z.B.<br />
durch F30-Fugenband)<br />
Holzbalken Bestand<br />
Stahlträger Bestand<br />
Abhänger nach Ab P<br />
Schnellbauschraube nach Ab P<br />
tragprofil nach Ab P<br />
Grundprofil nach Ab P<br />
Feuerschutzbekleidung F30, 2 x 12,5<br />
mm Feuerschutzplatte gem. din En 520,<br />
Grund- und tragprofile max. Abstände<br />
entsprechend Ab P<br />
Blähpapier im Brandfall aufschäumend<br />
Feuerschutzanstrich der Gussstütze<br />
die Rettungsmannschaften das Gebäude sicher<br />
verlassen können (Schutzziel 5). Eine<br />
Anhebung der Feuerwiderstandsdauer durch<br />
Ertüchtigen aller Bauteile (F30 auf F90) schloss<br />
sich wegen des damit verbunden erheblich<br />
höheren Investitionsbedarfes aus. Davon unberührt<br />
waren aber auch Bauteile vorhanden<br />
(insbesondere Gussstützen, Stahlunterzüge,<br />
Zugstangen usw.), die keinen klassifizierbaren<br />
Feuerwiderstand (Bild 2) aufwiesen und daher<br />
zu ertüchtigen (F30) waren. Im Bild 2<br />
und 3 ist eine Ertüchtigung eines Stahlträgers<br />
mit Trockenbau, der auf einer Gussstütze (Ertüchtigung<br />
mit Dämmschichtbildner) ruht und<br />
selbst die Holzbalkendecke trägt, dargestellt.<br />
Das Defizit im Zusammenhang mit der Feuer-<br />
widerstandsdauer wurde letztlich durch den<br />
Einbau einer vollflächigen automatischen<br />
Feuerlöschanlage kompensiert. Diese soll<br />
einerseits für eine Kühlung der Bauteile<br />
sorgen, um deren Tragverlust im Brandfall<br />
zu verhindern, und kann andererseits die<br />
Brandausbreitung (Schutzziel 2) begrenzen<br />
(siehe weiter Konflikt 2).<br />
Die darüber hinaus konzipierte automatische<br />
Brandmeldeanlage soll eine schnelle Detektion<br />
von Rauch absichern, so dass unverzüglich<br />
nach Brandausbruch hilfeleistende<br />
Stellen zur Einleitung wirksamer Löschmaßnahmen<br />
alarmiert werden können. Die BMA<br />
der Kategorie 1 nach DIN 14 675 dient gleichwohl<br />
auch der Personensicherheit und gilt als<br />
positives Element bei der Schutzzielerfüllung<br />
Nr. 4.<br />
konflikt 2: raumverbund<br />
über alle Geschosse<br />
Die Besonderheit des Keils besteht darin,<br />
dass durch ihn alle Geschosse über innere<br />
Lufträume (so genannte Vitrinen, siehe<br />
Bilder 4 und 5) miteinander in Verbindung<br />
stehen, so dass sich die vorhandene Brandabschnittsfläche<br />
aus der Summe aller Geschossflächen<br />
ergibt. Ein brandschutztechnischer<br />
Raumabschluss zwischen den Geschossen ist<br />
im Keil nicht gewünscht. Zudem sind aufgrund<br />
des Museumskonzeptes Öffnungen in<br />
den Keilwänden ohne Verschluss vorgesehen<br />
(siehe weiter Konflikt 4), was ein erhöhtes<br />
Risikopotential für die Brandausbreitung<br />
birgt. Letztlich verlangt auch das raffinierte<br />
Lüftungs- und Entrauchungskonzept<br />
Nachströmöffnungen in den Keilwänden,