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Das prinzip des rauch- und wärmeabzugs<br />

Das Grundprinzip:<br />

automatische brandlüftung<br />

Effektiver Brandschutz baut auf dem Grundprinzip<br />

des automatischen Rauch­ und Wärmeabzugs<br />

(RWA) auf. Dahinter steht die<br />

Erkenntnis, dass nicht Flammen, sondern<br />

Rauch und giftige Gase die Kernbedrohung<br />

darstellen – und damit die Todesursache<br />

Nummer eins im Brandfall. RWA­Systeme<br />

öffnen sich beim ersten Anzeichen von Hitze<br />

und Rauch (thermische oder rauchempfindliche<br />

Auslösung) und lassen die tödlichen<br />

Rauch­ und Brandgase ins Freie. Je nach<br />

Gebäudetyp eignen sich natürliche oder mechanische<br />

Systeme.<br />

In Atrien, eingeschossigen Hallen oder Gewerbebetrieben<br />

werden meistens natürliche<br />

Abluftanlagen eingesetzt. Sie dienen im normalen<br />

Alltag gleichzeitig als Entlüftungssysteme<br />

und können auch den Tageslichteinfall<br />

regeln. Dieser Synergieeffekt kann kreativ in<br />

die Planung eines Gebäudes mit einbezogen<br />

werden.<br />

Mechanische Entlüftungen sind hingegen bei<br />

mehrgeschossigen Bauten, in Kellerräumen<br />

und in innen liegenden Räumen zwingend<br />

erforderlich. Unabhängig von den individuellen<br />

Planungskriterien können Ventilatoren<br />

unterschiedlicher Größe und Luftvolumina<br />

eingesetzt werden. Mindestanforderung ist<br />

hier eine Funktionsdauer von 60 oder 120<br />

Minuten bei Temperaturen von 200, 300 oder<br />

400 °C.<br />

Optimiert werden die RWA­Systeme durch<br />

Rauchschürzen und Rauchschutzvorhänge:<br />

G e b ä u D e T e C h n i s C h e r b r a n D s C h u T Z<br />

Diese kanalisieren und lenken die Rauchströme.<br />

Im Fall eines Brandes bildet sich auf diese<br />

Weise plangemäß eine Rauchschicht unter<br />

der Raumdecke. Im unteren Bereich hingegen<br />

entsteht eine raucharme Schicht von mindestens<br />

zweieinhalb Metern Höhe. In diese<br />

Schicht kann wiederum Frischluft eingelassen<br />

werden – über natürliche Zuluftöffnungen<br />

oder mit Hilfe mechanischer Zuluftanlagen.<br />

natürliche Colt-rauchabzüge (hier Typ „euroCo“)<br />

werden vorzugsweise in einschossigen produktionshallen,<br />

einkaufszentren, Gewerbebetrieben oder<br />

atrien eingesetzt<br />

Menschen können in der raucharmen Schicht<br />

fast gefahrlos das Gebäude verlassen. Die<br />

Feuerwehr kann ungehindert in das Gebäude<br />

gelangen, den Brandherd finden und gezielt<br />

bekämpfen.<br />

Rauchschürzensysteme werden in die<br />

Gebäudedecken integriert. Sie sind im<br />

Ruhezustand quasi unsichtbar und können<br />

dem jeweiligen Gebäude­Ambiente durch<br />

Farbbeschichtungen angepasst werden. Im<br />

Brandfall rollen sich die Schürzen<br />

automatisch ab bis in eine zuvor<br />

definierte Position. Die Schürzen<br />

selbst werden aus nicht brennbarem<br />

Glasfasergewebe hergestellt<br />

und halten Temperaturen<br />

bis 600 °C über einen Zeitraum<br />

von 120 Minuten unbeschadet<br />

stand.<br />

bei mehrgeschossigen bauten und in<br />

kellerräumen ist der maschinelle<br />

rauch- und wärmeabzug (hier Typ<br />

„liberator“) zwingend erforderlich<br />

projektierungshilfen nach<br />

deutschen und europäischen<br />

normen<br />

Es gibt klare rechtliche Bezugsrahmen<br />

für die Dimensionierung<br />

von RWA­Anlagen. Zunächst gilt<br />

es, die Vorschriften des Bundeslandes,<br />

in dem der Bau realisiert<br />

wird, zu beachten. Dann müssen<br />

die eingesetzten Bauteile<br />

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