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Seniorenzeitung WIR (14/2010) - Arbeit und Leben Bremen eV

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Das kleine Einmaleins der Rente<br />

Mit einer einfachen Multiplikation lässt sich der spätere Rentenanspruch errechnen.<br />

Bad Homburg (sth). Entgeltpunkte,<br />

Zugangsfaktor, Rentenartfaktor, aktueller<br />

Rentenwert: Das sind die Zutaten, aus<br />

denen die spätere Rente wird. Was auf den<br />

ersten Blick noch wie ein Buch mit sieben<br />

Siegeln wirkt, ist in Wirklichkeit nicht<br />

mehr als eine einfache Rechnung. Seit wenigen<br />

Wochen ist klar, dass die derzeit gültigen<br />

Werte statt bis zur Mitte dieses Jahres<br />

nun bis zum 30. Juni 2011 weiter gelten.<br />

Den größten Einfluss auf die Höhe<br />

der Rente hat die Zahl der so genannten<br />

Entgeltpunkte, die man im Laufe seines<br />

Erwerbslebens gesammelt hat. Dazu wird<br />

für jedes (Kalender-)Jahr der persönliche<br />

Jahresbruttoverdienst mit dem Durchschnittsverdienst<br />

aller Versicherten in diesem<br />

Jahr verglichen. Wer im Jahr <strong>2010</strong> also<br />

genau durchschnittlich verdient - das sind<br />

geschätzte 32.003 Euro -, bekommt dafür<br />

einen (1,0) Entgeltpunkt, bei höherem<br />

oder niedrigerem Verdienst entsprechend<br />

mehr oder weniger. Mehr als r<strong>und</strong> zwei<br />

Entgeltpunkte pro Jahr gibt‘s jedoch auf<br />

keinen Fall. Gr<strong>und</strong>: Wer mehr als 66.000<br />

Euro pro Jahr verdient, muss für den darüber<br />

liegenden Teil keine Beiträge mehr<br />

bezahlen, bekommt dafür aber auch keine<br />

Rente.<br />

Mit dem Zugangsfaktor wird die Rente<br />

an das Alter zum Rentenbeginn angepasst.<br />

Wer mit 65 Jahren (schwerbehinderte<br />

Menschen: mit 63 Jahren) in Rente<br />

geht, hat einen Zugangsfaktor von 1,0. Bei<br />

einem vorzeitigen Rentenbeginn fällt der<br />

Zugangsfaktor jedoch geringer aus. Er<br />

beträgt zum Beispiel 0,964, wenn man bereits<br />

mit 64 Jahren in den Ruhestand geht.<br />

Gr<strong>und</strong> ist der fällige Rentenabschlag von<br />

3,6 Prozent. Der Zugangsfaktor sinkt dadurch<br />

um 0,036.<br />

Rentenartfaktor hängt von Sicherungsfunktion<br />

der Rentenart ab<br />

Der Rentenartfaktor richtet sich nach<br />

der Funktion der Rente, die der Versicherte<br />

erhält. Eine Altersrente oder Rente<br />

wegen voller Erwerbsminderung hat den<br />

Rentenartfaktor 1,0, weil sie das frühere<br />

Einkommen ersetzen soll. Bei anderen<br />

Renten liegt der Rentenartfaktor darunter<br />

- zum Beispiel bei 0,55 für eine große Witwen-<br />

oder Witwerrente.<br />

Über den aktuellen Rentenwert<br />

schließlich nehmen die Rentnerinnen <strong>und</strong><br />

Rentner an der durchschnittlichen Einkommensentwicklung<br />

der <strong>Arbeit</strong>nehmer<br />

teil. Derzeit beträgt dieser Wert 27,20 Euro<br />

in den alten <strong>und</strong> 24,13 Euro in den neuen<br />

B<strong>und</strong>esländern. So viel Rente gibt es im<br />

Alter pro Monat für einen Entgeltpunkt.<br />

Auf der Basis der genannten Faktoren<br />

ergibt sich daraus folgende Rentenformel<br />

für einen so genannten Standardrentner in<br />

den alten B<strong>und</strong>esländern: 45 (Jahre) x 1,0<br />

(Zugangsfaktor) x 1,0 (Rentenartfaktor) x<br />

27,20 Euro (aktueller Rentenwert) = 1.224<br />

Euro Bruttomonatsrente. Um seine ausgezahlte<br />

Nettorente zu erhalten, muss der<br />

Rentner davon jetzt nur noch seinen Beitragsanteil<br />

zur Krankenversicherung (7,9<br />

Prozent) sowie den Pflegeversicherungsbeitrag<br />

von 1,95 Prozent (Kinderlose: 2,2<br />

Prozent) abziehen.<br />

Stefan Thissen<br />

Quelle:<br />

ihre-vorsorge.de: Eine Initiative der Regionalträger<br />

der Deutschen Rentenversicherung <strong>und</strong><br />

der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See<br />

<strong>14</strong>.09.10<br />

Was auf den ersten Blick<br />

noch wie ein Buch mit sieben<br />

Siegeln wirkt, ist in<br />

Wirklichkeit nicht mehr als<br />

eine einfache Rechnung.<br />

Seit wenigen Wochen ist<br />

klar, dass die derzeit gültigen<br />

Werte statt bis zur<br />

Mitte dieses Jahres nun bis<br />

zum 30. Juni 2011 weiter<br />

gelten.<br />

Wir <strong>14</strong> - <strong>2010</strong> | 9

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