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Der „Prinz Carl“ - FotoGrafik Bernd Respondek

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Dass Veyt Fyrnhaber ein durchaus stattliches Gebäude errichtet<br />

hat, ist auch 30 Jahre später offensichtlich. Auf dem bekannten<br />

Jagdplan aus dem Jahre 1592 ist auch die Stadt Buchen dargestellt.<br />

<strong>Der</strong> Stadtturm trägt ebenso wie der Kirchturm noch<br />

ein spitzes Dach, die barocken Hauben wurden erst im 18.<br />

Jahrhundert errichtet. Links vom Stadtturm sieht man den sog.<br />

„Diebs- oder Hexenturm“ als nordwestlichen Eckturm der Stadtmauer.<br />

Er wurde zeitweise als Gefängnis genutzt. Links davon<br />

schließt sich ein stattliches Gebäude an. Dabei handelt es sich<br />

höchstwahrscheinlich um das Fyrnhaber´sche Haus. Ob sich darin<br />

bereits ein Gasthaus befand, ist wahrscheinlich, aber nicht belegt.<br />

Die bauliche Entwicklung der nächsten 250 Jahre bleibt<br />

weitgehend im Dunkeln. Als einziges Zeugnis der komplexen<br />

Baugeschichte dieser Zeit findet sich über dem alten Eingang zum<br />

Hotel ein Türstein aus dem Jahre 1748 mit den Initialen FAH für<br />

den damaligen Wirt Franz Anton Herth (1696 – 1767). Er war der<br />

erste Vertreter dieser Wirtedynastie. Er legte im Alter von 22 Jahren<br />

durch Einheirat die Grundlage für die Entwicklung des Hauses<br />

durch diese Familie, die für fast 165 Jahre Besitzer waren. An dem<br />

jetzigen Baukörper fällt ein Tiefkeller mit eigenem Brunnen und<br />

fast 4 m hohem Gewölbe auf, auf dem ein weiterer Keller aufsitzt.<br />

Beide Keller haben Zugänge von außen. <strong>Der</strong> erste Stock mit dem<br />

Restaurant besteht aus einem Bruchsteinmauerwerk, der zweite<br />

Stock mit den Gästezimmern ist als Fachwerkbau konstruiert.<br />

Eine detaillierte Analyse des Baukörpers mit<br />

einer Datierung der verschiedenen Bauteile<br />

wäre sicher reizvoll, aber steht noch aus.<br />

Das erste nachweisbare Foto des Hotels<br />

stammt aus den 1850er Jahren. (Abb) Das<br />

Bild ist von der Amtsstraße aus aufgenommen<br />

und zeigt ein steiles Walmdach. Es wird<br />

angenommen, dass zu diesem Zeitpunkt<br />

der Eingang von der Vorstadtstraße über<br />

eine Treppe auf die Terrasse erfolgte. Das<br />

heutige zweite Fenster von links war wohl<br />

ein Eingang, der Rest des Hauses ist durch<br />

dichten Efeubewuchs nicht sicher beurteilbar.<br />

Es bleibt deshalb unklar, ob zu diesem<br />

Zeitpunkt bereits ein Balkon im Obergeschoss<br />

bestand. <strong>Der</strong> letzte Vertreter der Familie Herth,<br />

Heinrich Theodor, hat etwa 1870 den Bau in<br />

die jetzige Form gebracht. Er ließ das Haus<br />

mit einem Kniestock von etwa einem halben<br />

Meter aufstocken, und baute die Mansarden<br />

ein. <strong>Der</strong> Dachgiebel wurde entfernt und eine<br />

Aussichtsplattform geschaffen. Weitere Veränderungen<br />

wurden am äußeren Bild des Altbaus bis heute nicht<br />

Abb. 1-9 Ansicht der Stadt Buchen im Jagdplan von 1592, das Fyrnhabersche Haus<br />

wahrscheinlich am linken Bildrand<br />

Abb. 1-10 Türstein des Franz Anton Herth von 1748<br />

über dem Hoteleingang<br />

Abb. 1-11 Ältestes Foto des Hotels Prinz Carl aus den 1850er Jahren mit steilem Walmdach,<br />

dichtem Efeubewuchs und fehlendem Balkon<br />

12 Prinz Carl Buchen Kapitel 1 Baugeschichte

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