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Der „Prinz Carl“ - FotoGrafik Bernd Respondek

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Tode im Jahre 1880 weiterführte.<br />

Auch in diesem Fall überlebte die Frau, Magdalene, geb. Kieser,<br />

ihren Mann und verkaufte wiederum das gesamte Anwesen<br />

mit den Stallungen an den Wirt des Gasthauses „Zum Riesen“,<br />

Theodor Emele (1824-1900), der auch Weinhändler war. Er war<br />

ein älterer Bruder des bekannten Buchener Malers Wilhelm Emele<br />

(1830--1905). Seit diesem Besitzerwechsel hieß das Gebäude im<br />

Volksmund „Emele-Haus“. Dieser Theodor Emele übte die Rolle des<br />

Posthalters von 1880 bis ins Jahr 1887 aus.<br />

Am 1. Dezember 1887 fand mit der Einweihung der Bahnlinie<br />

Seckach – Buchen – Walldürn die Posthalterei in der „Goldenen<br />

Kanne“ und im <strong>„Prinz</strong> <strong>Carl“</strong> schließlich nach 76 Jahren ein Ende.<br />

Gegenüber dem neuen Bahnhofsgebäude in Buchen war ein<br />

„Kaiserliches Postamt“ errichtet worden (Abb.) , das für die jetzt per<br />

Bahn beförderten Postsachen zuständig war. Die Jahreszahl 1888<br />

im Giebelbereich (Abb. X) ist auch heute noch nach einer gelungenen<br />

Renovierung Hinweis auf die Einweihung des Gebäudes.<br />

Abb.<br />

Ab 1887 diente das „Emele-Haus“ seinem Besitzer Theodor<br />

Emele (1824 – 1900) als Privat- und Geschäftshaus für seine<br />

Weinhandlung und Schnapsbrennerei. Wegen finanzieller Schwierigkeiten<br />

in der Inflationszeit nach dem 1. Weltkrieg setzte sich<br />

sein Sohn und Nachfolger Wilhelm Emele (1860 – 1926), der das<br />

Geschäft inzwischen übernommen hatte, in den 20er Jahren nach<br />

München ab und suchte den Freitod in der Isar. Seine Schwester,<br />

Frl. Bertha Emele (1866 – 1942), wohnte noch bis zu ihrem Tod im<br />

Typhuswinter 1942 im 1. Stock des Hauses.<br />

Im Jahre 1926 wurde das Haus infolge Insolvenz von der Casinogesellschaft,<br />

einer gesellschaftlichen Vereinigung der Stadt,<br />

übernommen und Zug um Zug an den Hotelier des Prinz Carl,<br />

Julius Schmitt, verkauft. Er richtete das Haus als sog. „Dependance“<br />

ein, da das Hotel zur weiteren Entwicklung zusätzliche Zimmer<br />

und Garagen benötigte, die durch Umbau der alten Stallungen<br />

gewonnen wurden.<br />

Damit wurde durch Julius Schmitt im Jahre 1926 ein Zustand<br />

wiederhergestellt, wie er fast 100 Jahre zuvor bereits unter der<br />

Familie Herth bestanden hatte: Hotel Prinz Carl und Emele-Haus<br />

in einer Hand. Auch diese Phase hatte jedoch keinen Bestand,<br />

da die Dependance 40 Jahre später von Werner Ehrhardt an die<br />

Sparkasse verkauft wurde. Die dadurch erzielten finanziellen Mittel<br />

wurden für den Eiermann-Anbau des Hotels Prinz Carl verwendet.<br />

29 Prinz Carl Buchen Kapitel 3 Poststation im Großherzogtum Baden

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