Chronologie8Der neue KinosaalHerzog / Sowjetische Dokumentarfilme 1925–1945 /Michelangelo Antonioni1975Durch die verdoppelung der jährlichen vorführungensteigen auch die Zuschauerzahlen sprunghaft. DasFilmmuseum verzeichnet 30.000 Zuschauer in 400vorstellungen. Da Leni Riefenstahl dem Filmmuseumihren alten Schneidetisch überlässt, brauchen vorführerPeter Syr und Enno Patalas nicht mehr zur Filmhochschulein die Prinzregentenstraße zu fahren, sondernkönnen die Rekonstruktionsarbeiten an den erworbenenFilmkopien von deutschen Filmklassikern nun imFilmmuseum vornehmen. Die originalen Zwischentitelnach den Zensurkarten werden vom trickfilmstudioPfenninger erstellt.7. März: Das Filmmuseum erhält als Spende von RudolfPfenninger seine frühen tonfilmexperimente.30. Mai: Das Kuratorium Junger Deutscher Film beschließt,seine Sammlung von Belegkopien der vomKuratorium geförderten Filme beim Filmmuseum alsDauerleihgabe einzulagern. Auch alle künftigen kuratoriumsgefördertenFilme werden im Filmmuseum archiviert.Juni: Ausstellung »Achtzig Jahre Filmplakate«Filmreihen: Filme aus Japan / Fritz Lang / JamesWhale / vlado Kristl / Leni Riefenstahl / val Lewton /Jean Renoir / Arnold FanckPublikationen: Ulrich Kurowski (Hg.): »von Hitler bisAdenauer«; 66 Seiten1976von Walter Kirchners Filmverleih Die Lupe erwirbt dasFilmmuseum 25 Filmklassiker in Originalfassungen.1. Februar: Erste »Open House«-veranstaltung, in derAmateurfilmer ihre Filme zeigen. Der 78jährige JosefEckstaller bringt seine farbigen Amateurfilme aus den1930er Jahren mit, die später den Weg ins Archiv desFilmmuseums finden. Der große Erfolg lässt den»Schmalfilmtag« zu einer regelmäßig stattfindendenveranstaltung werden, die zunächst jeden ersten Sonntagim Monat von 15.00 Uhr bis 22.00 Uhr stattfindet.März: Im Rahmen einer Karl-valentin-Retrospektive erlebtder im »Dritten Reich« verbotene Film DIE ERB-SCHAFt seine bundesdeutsche Premiere, den dasFilmmuseum im Archiv von Gosfilmofond in Moskau gefundenhat.Sommer: Filmmuseum und Pädagogische Aktion veranstaltenin Aubing die »Filmstadt«, in der Kinder eige -ne Super8-Filme drehen. Die besten Filme werden mitdem »Goldenen Schuh« prämiert und am 4. novemberim Filmmuseum vorgestellt.Filmreihen: W.C. Fields / Rosa von Praunheim / Karlvalentin / Aleksandr Dovzhenko & Julija Solnceva /Humphrey Jennings / Orson Welles / Americana / Münchenim Film / Mary Pickford / Hellmuth Costard / SergejEisenstein / Sieben Frauen / Japanische Geschichtein japanischen FilmenGäste: Lotte Reiniger, Buddy Rogers, Rosa von Praunheim,Hans Jürgen SyberbergPublikationen: Ulrich Kurowski, Hans J. Wild (Hg.):»Karl valentin. Fundsachen 1«; 94 Seiten (Film 76)1977Das Filmmuseum verfügt über drei Planstellen, EnnoPatalas beantragt zwei weitere. Der Etat für Filmankäufebeträgt 119.000 DM.2. Februar: Das Filmmuseum erwirbt von ElisabethDieterle fünf Filmkopien aus dem Privatbesitz von William(Wilhelm) Dieterle.17. März: Eröffnung der Ausstellung »Hätte ich dasKino! Die Schriftsteller und der Stummfilm«, die vomDeutschen Literaturarchiv in Marbach übernommenwird.12. bis 16. Juli: Im Marienhof finden im Rahmen von»Münchner Kultur« in einem Kinomobil Filmvorführungenmit Slapstickfilmen statt, die in Zusammenarbeitmit dem Filmmuseum München organisiert werden.Hobbymusiker aus dem Publikum können die Filme liveam Klavier begleiten.1. bis 8. September: Der »17. Internationale Kongressdes unabhängigen Films (C.I.C.I.)« findet bereits
im neuen Kinosaal des Filmmuseums statt unter demtitel »Drei Augenblicke des deutschen Films«, in demvom Filmmuseum rekonstruierte Fassungen von DERMÜDE tOD, DIE nIBELUnGEn, DAS WEIB DES PHA-RAO, SUMURUn, DAS FIDELE GEFÄnGnIS und M vorgestelltwerden.9. September: Offizielle Eröffnung des neuen Kinosaalsdes Filmmuseums: 165 Sitze in »kuscheligembraunem Plüsch«, eine Leinwand von 7,50 x 3,50Meter Fläche, die Wände ausgeschlagen mit schwarzemteppichboden. Gezeigt wird eine 4-Kanal-Magnetton-Kopieder ersten deutschen verleihfassung vonMax Ophüls’ LOLA MOntEZ in korrektem Bildformat1:2,55. »Ein dunkler Kinoschlund, eine warme Höhle:wenn das Licht ausgeht im Saal, und der Film beginnt,dann findet tatsächlich so mancher Betrachter in eineembryonale Stellung.« (Claudius Seidl). Mit dem Umzugin neue Räume erhält das Filmmuseum neben demKino auch einen eigenen Schneideraum und Filmlagerraum.Damit ist es möglich, kontinuierlicher an Filmrekonstruktionenzu arbeiten.9. bis 17. September: Das »Erste Münchner Filmtreffen77« findet im Arri-Kino und im Filmmuseum als»Festival des jungen deutschen Films« statt.Filmreihen: Exilkino / nicholas Ray / Laurel & Hardy /Werner Hochbaum / Ernst Lubitsch / Früher deutschertonfilm / Die Anfänge des jungen deutschen Films /Marlene Dietrich / Sowjetfilm: Die 20er und 30er JahrePublikationen: Wolfgang Bihlmeier, Hans J. Wild(Hg.): »Meine Filme – Kenji Mizoguchi«.«; 35 Seiten(Film 77/1) / Ulrich Kurowski (Hg.): »Karl valentin. Fundsachen2«; 80 Seiten (Film 77/2) / Ulrich Kurowski(Hg.): »Karl valentin. Fundsachen 3«; 68 Seiten (Film77/3)1978Das Filmmuseum vermeldet über 42.000 zahlende Besucher.1. April: Gerhard Ullmann übernimmt die Stelle alstechnischer Leiter von Peter Syr, der das Filmmuseumzum 31.März verlässt und ins Kulturreferat wechselt.11. bis 16. Juli: Im Marienhof finden im Rahmen von»Münchner Kultur« in einem Kinomobil Filmvorführungenmit Ludwig II-Filmen statt, die in Zusammenarbeitmit dem Filmmuseum München organisiert werden.3. August: Werner Biedermann tritt die neugeschaffeneStelle eines »Filmothekars« an, die auch die Assistenzdes Filmmuseumsleiters umfasst.September: Auf dem 16. new Yorker Filmfestival wirddie vom Filmmuseum rekonstruierte Fassung von FritzLangs SPIOnE gezeigt.Filmreihen: Eine Geschichte der amerikanischenAvantgarde / Walter Bockmayer & Rolf Bührmann /Erich von Stroheim / Luis trenker / Kenji Mizoguchi / Cinemascopeund 4-Kanal-ton / Hollywoods DeutscheSchule / Luwig II, Bayerns Filmkönig / Max Ophüls /Monumenta Germanica / Mae West / Robert Bresson /vassilij Schukschin / John FordGäste: Peter Kubelka, Hans-Peter Meier, Ulrike OttingerPublikationen: André Gerely (Hg.): »Harold Lloyd«; 25Seiten (Film 78/1) / Ulrich Kurowski (Hg.): »DeutscheSpielfilme 1933-1945. Materialien I«; 60 Seiten (Film78/2)1979Das Filmmuseum verzeichnet 47.650 Besucher in 655vorstellungen. Der Ankaufsetat beläuft sich auf150.000 DM, für Restaurierungen stehen 60.000 DMzur verfügung. Das Filmmuseum wird in die FIAF, dieFédération Internationale des Archives du Film, aufgenommen.Juni: Im Münchner <strong>Stadtmuseum</strong> eröffnet die Ausstellung»Lotte Reiniger – Silhouettenfilm und Schattentheater«,zu der das Filmmuseum eine begleitendeFilmreihe anbietet.31. Juli: Werner Biedermann verlässt das Filmmuseum.15. bis 17. Dezember: Deutsche Erstaufführung vonHans Jürgen Syberbergs HItLER – EIn FILM AUSDEUtSCHLAnDFilmreihen: Der Krieg der Kameras / Englische Avantgarde-Filme/ Rudolph valentino / Friedrich WilhelmMurnau / Unbekannte Meisterwerke des japanischenFilms / Eric Rohmer / vsevolod Pudovkin / Jean-MarieStraub & Danièle Huillet / Wim Wenders / RaymondChandler / Marguerite Duras / Samuel Fuller / Jean-Luc Godard nach 1968 / Ernst Lubitsch / Akira KurosawaGäste: Kenneth Anger, Eric Rohmer, Richard Serra,Lothar Wolff, Wolfgang RufPublikationen: Ulrich Kurowski, Michael Brandlmeier,André Gerely (Hg.): »nicht mehr fliehen. Das Kino derÄra Adenauer«; 87 Seiten (Film 79/1) / Margot Berthold(Hg.): »Cabiria. Entstehung – Geschichte – Wirkung«;75 Seiten (Film 79/2) / Margot Berthold (Hg.): »Cabiria.Shot-by-shot-Analyse«; 65 Seiten (Film 79/3)19802. Januar: Gudrun Markowski-Weiss tritt die Stelle derFilmothekarin an und ist zuständig für das Archiv unddie Bibliothek.Filmreihen: Johan van der Keuken / Frankreich 1940–Chronologie9