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Ressourcen – optimieren lohnt sich N° 12 - Wirtschaftsmagazin

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Die wichtigsten Punkte• Das Ausmass produktiver OrganisationalerEnergie hat einen massgeblichen Einfluss aufdie leistungsrelevanten Kennzahlen einesUnternehmens.• Gezieltes Energiemanagement stellt eineSchlüssel-Führungsaufgabe dar.• Zur Mobilisierung und Fokussierungvon Energie bieten <strong>sich</strong> zwei Strategien an:Bewältigung einer externen Bedrohung(Killing-the-Dragon-Strategie) oderErreichung einer Vision(Winning-the-Princess-Strategie).www.ifpm.unisg.ch9Prof. Dr. Heike Bruch Ordinaria und Direktorin am Institut für Führungund Personalmanagement der Universität St. Gallen sowieJustus Julius Kunz und David MausDie resignative Trägheit zeichnet <strong>sich</strong> durch ein geringes Aktivitätsniveausowie reduzierte Interaktions- und Kommunikationsintensitätim Unternehmen aus. Dies ist auf Enttäuschung,Frustration oder Gleichgültigkeit zurückzuführen. Die Ursachensind häufig langwierige, wenig erfolgreiche Veränderungsprozesseund/oder längere Phasen mässiger oder nicht befriedigenderUnternehmensleistungen. Dies führt zu geringerer Arbeitszufriedenheitund erhöhter Kündigungsab<strong>sich</strong>t.In Unternehmen, in denen korrosive Energie herrscht, ist zwardas energetische Potential in hohem Mass aktiviert, die mobilisierteEnergie wird allerdings nach innen gerichtet und fürdestruktive Aktivitäten (mikropolitische Aktivitäten, interneKämpfe, Spekulationen) aufgewandt, die dem Unternehmenund dem Unternehmenserfolg massiv schaden.Die produktive Energie stellt schliesslich den wünschenswertenEnergiezustand innerhalb eines Unternehmens dar. Esherrscht ein hohes Mass an Engagement und Einsatz für dasUnternehmen sowie starke gemeinsame Emotionen wie Begeisterung,Freude oder Leidenschaft bei der Arbeit vor. ErfolgskritischeInitiativen werden mit grosser Kraft vorangetrieben.Es verwundert somit nicht, dass Unternehmen mit hoher produktiverEnergie eine erhöhte Profitabilität, Innovations- undWachstumsraten zeigen.Um negative Energiezustände im Unternehmen zu minimierenund das volle produktive Energiepotential zu aktivieren, ist einsystematisches Energiemanagement von zentraler Bedeutungund eine Schlüssel-Führungsaufgabe. Zur Aktivierung und FokussierungOrganisationaler Energie haben <strong>sich</strong> zwei Führungsstrategienals besonders effizient erwiesen: die Mobilisierungdurch eine <strong>sich</strong> abzeichnende Bedrohung (Killing-the-Dragon-Strategie) und die Mobilisierung durch eine mitreissendeUnternehmensvision (Winning-the-Princess-Strategie). DieKilling-the-Dragon-Strategie mobilisiert die Energie des Unternehmens,indem die Führungskräfte ihre Mitarbeiter in dieBewältigung einer externen Bedrohungssituation einbinden.Beispiele hierfür sind Markteinbrüche, starke Wettbewerberoder der Verlust von Schlüsselkunden. Statt einer Verlustperspektivewird den Mitarbeitern bei der Winning-the-Princess-Strategie eine Vision/Chance vermittelt, bei deren Erreichungsie mitwirken müssen und die eine produktive Spannung erzeugt.Beispiele für besondere Visionen/Chancen sind Innovationen,Wachstum oder die Erschliessung neuer Märkte. Um dasaktivierte energetische Potential langfristig im Unternehmenzu erhalten, müssen Führungskräfte ein Managementsystemetablieren, das die Eigeninitiative ihrer Mitarbeiter fördertund dazu beiträgt, dass <strong>sich</strong> möglichst viele Personen in einemUnternehmen mit der Identifikation von Bedrohungen undChancen beschäftigen. Führungskräfte können dies erreichen,indem sie ihren Führungsstil an diese Anforderung anpassenund gleichzeitig darauf achten, dass sowohl die Unternehmenskulturals auch die Strategie einen langfristigen Energieerhaltunterstützen.Zusammenfassend ist festzuhalten, dass ein gezieltes Energiemanagementeine Schlüssel-Führungsaufgabe darstellt, wennes darum geht, ungenutzte <strong>Ressourcen</strong> eines Unternehmensnutzbar zu machen. Dies gilt nicht nur in Krisenzeiten, vielmehrist eine gezielte Optimierung des Ausmasses an produktiverOrganisationaler Energie in jedem wirtschaftlichen beziehungsweisekonjunkturellen Umfeld von enormer Bedeutung für einUnternehmen. Dies gilt gerade in Phasen, die nach besondersviel Energie verlangen, wie beispielsweise Turnarounds, starkeWachstumsphasen, langwierige Veränderungsprozesse oderdie Implementierung von Produktinnovationen im Markt.1Bruch, H./Ghoshal, S. (2003): Unleashing organizational energy.In: MIT Sloan Management Review, Vol. 45 Issue 1, S. 45–5<strong>12</strong>Bruch, H./Cole, M./Vogel, B. (2007): Linking productiveorganizational energy to firm performance and individuals satisfactionIn: Academy of Management Meeting.– Philadelphia, PA3Bruch, H./Vogel, B. (2005): Organisationale Energie – Wie Sie dasPotenzial Ihres Unternehmens ausschöpfen, Wiesbaden: Gabler

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