Oberbayern
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Wissen: Beritt<br />
Der Beritt: wann und wie ist er sinnvoll?<br />
Das eigene Pferd in fremde hände zu geben, ist für Viele ein schwerer Schritt. oft<br />
haben sich jedoch bei Pferd und Reiter Eigenarten eingeschlichen, die man ohne<br />
hilfe von außen nicht mehr lösen kann. Dann kommt ein Bereiter ins Spiel.<br />
E<br />
in Pferd in Beritt geben – was für die<br />
einen eine Selbstverständlichkeit<br />
ist, ist für andere noch ein Tabu. Die<br />
Entscheidung, ob und vor allem zu wem<br />
man sein Pferd in Beritt gibt, ist oft eine<br />
schwere Entscheidung. Beritt ist Vertrauenssache.<br />
Wann ist er sinnvoll, wie soll er<br />
aussehen? Und woran erkennt man einen<br />
guten Bereiter?<br />
Der erste und oft schwerste Schritt ist<br />
die Einsicht. Sich selbst einzugestehen,<br />
dass man an einem Punkt alleine nicht<br />
mehr oder nur mühsam weiterkommt,<br />
fällt vielen Pferdebesitzern aus verschiedenen<br />
Gründen schwer. Manchmal ist es<br />
die starke emotionale Bindung zum Tier.<br />
Außerdem fällt es oft schwer, seine eigenen<br />
reiterlichen Schwächen und Fehler einzugestehen.<br />
Manchmal ist es aber auch einfach<br />
nur die Angst, nicht den passenden Bereiter<br />
zu finden und eher einen Rückschritt<br />
als einen Fortschritt zu machen. Was also<br />
zeichnet einen guten Bereiter aus? Wie findet<br />
man den Richtigen?<br />
Grundsätzlich gilt: Ein guter Reiter ist<br />
noch lange kein guter Bereiter. Denn was<br />
nützt es, wenn der Bereiter Leistungen aus<br />
einem Pferd herausholt, von denen der Besitzer<br />
nie zu träumen gewagt hätte, er es<br />
danach aber gar nicht mehr reiten kann?<br />
Berichte hierüber gibt es in Massen: Sei es<br />
durch ein gewecktes Temperament, mit<br />
dem der Besitzer nicht mehr klar kommt,<br />
oder durch eine zu unterschiedliche Reitweise<br />
des Besitzers, die das Pferd dann<br />
nicht mehr versteht.<br />
Verantwortung abgeben<br />
Beritt ist eine höchst verantwortungsvolle<br />
Aufgabe, derer sich ein Bereiter bewusst<br />
sein muss. Ein guter Bereiter versteht<br />
es, im Vorgespräch die wahren und<br />
realistischen Belange des Besitzers zu erschließen<br />
und danach zu handeln. Er muss<br />
in der Lage sein, das Pferd so zu bereiten,<br />
dass der Besitzer es danach für sein Bedürfnis<br />
besser reiten kann als zuvor. Und<br />
manchmal hat er seine Arbeit gut gemacht,<br />
Ein GUTER REiTER iST noch LAnGE kEin GUTER<br />
BEREiTER. WichTiG iST AUch DiE MEnSchLichE,<br />
koMMUnikATiVE SEiTE<br />
wenn er im Pferd ein verborgenes Talent<br />
schlummern lässt und dafür die Reitbarkeit<br />
für den Besitzer in den Vordergrund stellt.<br />
Sich selbst zurücknehmen zu können, auch<br />
das zeichnet einen guten Bereiter aus.<br />
Wichtig ist auch die menschliche, kommunikative<br />
Seite. Er sollte nicht nur auf das<br />
Pferd, sondern auch auf den Besitzer eingehen<br />
können und mit diesem gemeinsam die<br />
Schwerpunkte und realistischen Ziele des<br />
Beritts festlegen. Ein guter Bereiter macht<br />
seinen Schützling nicht von sich abhängig,