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Zum Leben - Sächsische Israelfreunde eV

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le-châjim1 | 2009 Zeitschrift der Sächsischen <strong>Israelfreunde</strong> e. V.Jerusalem –die Stadt desgroßen Königswww.zum-leben.de


EditorialSchalom, liebe Freunde,„ … und es wird aus sein mit dem König in Gaza“ (Sacharja 9,5)wir bereiten uns in Sachsen gerade auf ProChrist 2009 vor, das vom 29. März bis 5.April aus der Chemnitz Arena in viele TeileEuropas per Satellit übertragen wird. DieBotschaft: Der Jude Jesus ist der Heiland derWelt, die alles überragende Schlüsselpersonfür den Frieden mit Gott und meinen Start inein neues <strong>Leben</strong>. Ich brauche ein persönlichesVerhältnis zu Jesus – Er ist meine Zukunft!Es ist eine große Chance, ein frischesneues <strong>Leben</strong> mit dem Heiland dieser Welt zubeginnen. Er ist auch die Schlüsselperson fürden Frieden in dieser Welt, der „SAR SCHA-LOM“, der Friedefürst. Da kommt die Kundeaus dem „Heiligen Land“: Es ist Krieg, Kriegmit dem derzeitigen König von Gaza, der Hamas.Es gibt eine direkte Linie von Haman imBuch Esther bis zur Hamas. Beide hatten eszutiefst im Herzen, Israel auszulöschen. Unserheutiges biblisches Wort zu Psalm 83macht dies deutlich.Im Sacharja 9,9 steht ein anderes Wort, dasuns im Zusammenhang mit Weihnachten bekanntist und in so mancher Predigt zu hörenwar: „Tochter Zion, freue dich sehr, und du,Tochter Jerusalem jauchze! Siehe dein Königkommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer,arm und reitet auf einem Esel…“ Wie passtdieser Weihnachtstext mit dem Krieg Israelsgegen den Hamas-Terror in Gaza zusammen?Alles, was in dieser Welt passiert, geschiehtaus einem ganz bestimmten Grund. Diesweiß ich. So manches kann uns Gottes Wortoffenbaren. Dabei lohnt es sich, Bibelverseim Textzusammenhang zu lesen. Und wassteht da unmittelbar vor dem gerade zitiertenBibeltext in Sacharja 9? Verse 5-8: Es wirdaus sein mit dem König von Gaza, und inDas Titelbild– aus dem Bildbandvon VardaPolak-Sahm undUlrich W. Sahm„Vom Brot allein“Jerusalem – Kreuzung vonSymbolen– Restexemplareim „Fischladen“erhältlich!Aschkelon wird man nicht mehr wohnen,und in Aschdod werden Mischlinge wohnen.Und ich will die Pracht der Philister ausrotten.Und ich will das Blut von ihrem Mundewegnehmen und das, was mir ein Greuel ist,von ihren Zähnen, dass auch sie unserm Gottübrigbleiben und wie ein Stamm in Juda werdenund die Bewohner Ekrons wie die Jebusiter.Und ich will mich selbst als Wache ummein Haus lagern, so dass keiner dort hinundherziehe und nicht mehr der Treiberüber sie komme; denn ich sehe nun daraufmit meinen Augen. Frieden im Nahen Ostenist also möglich, jedoch ganz anders, als essich mancher Mächtige dieser Welt vorstellenkann. Noch am 19. Januar 1989 verkündigteErich Honecker, dass die Berliner Mauerin 50 und auch 100 Jahren noch bestehenwerde. Viele Menschen in Ost und West hattensich mit der Teilung Deutschlands abgefunden,und auch viele westliche Politikerkonnten sich damals nicht vorstellen, dasssich die Freiheit binnen Kurzem Bahnbricht.In diesem Jahr feiern wir nun schon den 20.Jahrestag des Mauerfalls! Ich hoffe, Ihr erinnertEuch noch an dieses Wunder der Geschichte!Das SED-Politbüromitglied GünterSchabowski, der heute die Kommunisten füreine Großsekte hält, zieht am 9. Novemberauf einer Pressekonferenz einen Zettel ausseiner Jackettasche und verkündet die Öffnungvon Mauer und Stacheldraht, hinterdenen die SED das Volk jahrzehntelang wieLeibeigene hielt. Und plötzlich ist die größteDDR aller Zeiten innerhalb eines Jahres Geschichte.Es geht um den Kairos, den vonGott gegebenen Zeitpunkt! Dieser gilt fürNationen genau so wie für einzelne Menschen.Für einen Jeden von uns ist es wichtig,den Kairos Gottes für sein <strong>Leben</strong> zu erkennen.Wie schnell kann ein einzigerAugenblick unser ganzes <strong>Leben</strong> verändern.„Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinenSohn. …“Schwester Joela Krüger aus Darmstadtschreibt in dieser Ausgabe: „Je weiter wiruns vom Wort Gottes entfernen, desto verführungsanfälligerwerden wir. Je mehr unser<strong>Leben</strong> im Wort Gottes verwurzelt undgegründet ist, desto stärker und leidensfähigerwerden wir.“ Unsere hauptsächlich<strong>eV</strong>erantwortung beim Verfassen unserer Zeitschrift„ <strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>“ liegt darin, dass wirauch das sagen und schreiben, was manchenicht so gerne hören. Wenn es das WortGottes ist, dann hilft es zum <strong>Leben</strong>. Wir wollendabei sensibel bleiben. So manche wütendeund böse E-Mail und auch Anrufe erreichtenmich in den vergangenen Tagenzum Krieg in Gaza. Wie könnten wir unsdenn „angesichts des von Israel verursachtenLeidens der Palästinenser“ noch Sächsische<strong>Israelfreunde</strong> nennen? Sicher, in den TV-Nachrichten sehen wir die schlimmen Bilderaus Gaza. Doch nichts ist so subjektiv wie dasObjektiv einer Kamera! Mit ihrer hohen Medienpräsenzverschleiert die Hamas mit Unterstützungihrer Sympathisanten in europäischenRedaktionen die wahren Hintergründe,über die in dieser Ausgabe noch manches zuerfahren ist. Auch dieser Konflikt setzt nichtdie Gegenwart Gottes in dieser Welt außerKraft. Im Gegenteil!Wir leben nicht in einer Ära eines abwesendenGottes. Die Bibel spricht klar und deutlichvon seiner Allgegenwart. Und sicherlichhätte er uns nicht erschaffen, wenn wir auchohne seine Gegenwart zufrieden seinkönnten, oder umgekehrt, wenn es einenWeg gäbe, wie wir seine Abwesenheit ertragenkönnten. Nein, die Heilige Schrift unddie Vernunft stimmen darin überein, dassGott gegenwärtig ist. Es ist immer wiedernotwendig, zu überprüfen, dass wir uns keinfalsches Gottesbild machen!Adam und sein Weib verbargen sich zwischenden Bäumen des Gartens vor der GegenwartGottes. Ihre Furcht und Ihr Ärgerüberdeckten für einen Moment ihr bewusstesBedürfnis nach Gott. Es war ihre Sünde. Sündefühlt sich in der göttlichen Gegenwartniemals wohl. Es sind die Sünden der Menschenin dieser Welt (Jesaja 59,2), die dasAngesicht Gottes vor uns verbergen. DerWeg zu Gott, der in dieser Welt gegenwärtigist, führt über die Vergebung, letztlich überJesus, der die Sünden dieser Welt trug undträgt. Wenn Jesus, der Friedfürst dieser Welt,in das Herz eines Menschen einzieht, dannwird wirklicher Friede. Friede mit Gott undFriede mit den Menschen. Beten wir alle,dass dies geschehen möge. Bei uns selbst undbei den Menschen in unserer Umgebung, beiden Israelis und den Arabern. Gott Israelssegne Euch/Sie alle.Wilfried Gotter2<strong>Zum</strong> Le b e n


AktuellesInhalt3 SIFInformationen4 Rainer DickWas für ein Panorama!6 Wilfried GotterBiblisches Wort9 Johannes Gerloff/Jürgen Werth/Sr. JoelaDrei Auslegungen zur Jahreslosung 200914 Ulrich W. SahmWieder Krieg in Nahost15 Johannes GerloffDie Operation „Gegossenes Blei“18 Ulrich W. SahmKlischees und Wirklichkeit19 Johannes Gerloff„Nur wer für die Juden schreit, darf auchgregorianisch singen“20 Uwe DziuballaEine (un)endliche Geschichte21 Johannes GerloffChristliche Stimmen zum Konflikt imGazastreifen22 Lothar KleinAn Israel scheiden sich auch inDeutschland die Geister24 Werner HartstockIsraelreiseangebot26 Hannah PertersohnWeißes Licht am Ende der Straßewww.zum-leben.deIn eigener SacheInformationen, Termine, Aktuelles und GebetsanliegenEin gesegnetes NEUES JAHR wünschen wirals Vorstand der Sächsischen <strong>Israelfreunde</strong> allunseren Mitgliedern, Freunden und Lesern.Gott segne Euch nach dem Reichtum seinerGnade! Ein herzliches Dankeschön undVergelt´s Gott für alle Zuwendungen der letztenZeit in Form von Gebet, Finanzen, gutenBegegnungen und Gesprächen.Seit dem Krieg der Hamas gegen die südlichenOrte in Israel gibt es ein Gebetsnetzin Deutschland. Täglich morgens um 9.00Uhr sowie abends um 21.00 Uhr wollen wiruns eins machen im Gebet um Frieden imNahen Osten. Diese Initiative ging von WladimirPikman, dem Leiter des Evangeliumsdienstes„Beit Sar Shalom“ aus. Es wäreschön, wenn wir uns zu diesen Zeiten insG-NETZ einklinken könnten.Für uns in Sachsen zeichnet sich ein neuesProjekt ab, für das wir Rat und Tat sowie Gebetund Geld benötigen. Viele von Euch habenim Jahr 1993 die EXPO EXODUS ’93 imRehgarten bei Chemnitz besucht. Im Zentrumdieser EXPO stand ein Nachbau derStiftshütte sowie Ausstellungen rund um dieBibel und um Israel. Sogar ein kleiner biblischerZoo war zu bestaunen. Damals entstanddie Idee, solch eine EXPO als Dauerausstellunghier in Sachsen ins <strong>Leben</strong> zurufen. Bisher hatten sich allerdings für einsolches Projekt noch keine Türen aufgetan.Inzwischen ist ein geeignetes Gelände inherrlicher Lage gefunden. Die Grundfinanzierungvon ca. 50.000 Euro wurde aufgebracht.Auf diesem Gelände soll ein Miniaturparkentstehen, der Israel zur Zeit des ATund NT sowie das heutige Israel zeigt. EinPark, der für den Religionsunterricht derSchulen genauso hilfreich und lehrreichwäre wie für den Bibelunterricht der Gemeinden.Die Frage ist nun: Wer aus Sachsenund darüber hinaus kann helfen und in diesesProjekt mit einsteigen? Wir freuen uns aufEuer Echo diesbezüglich. Wer in diesem Jahreinmal auf der Durchreise durch Sachsen ist,ist herzlich eingeladen, das Gelände und dieGebäude einmal mit den Augen des Glaubensanzuschauen.Anfang Februar 2009 werden wieder dieSpendenquittungen für 2008 verschickt! Bitteteilt uns mit, wenn sich die Adresse geänderthat und vergesst auf dem Überweisungsträgernicht, Zweck und Absender anzugeben.Als Spendenquittung zählt bis 100 Euro derEinzahlungsschein. Sollte trotzdem nocheine Spendenquittung gebraucht werden:Anruf bei mir genügt! Danke, dass wir gemeinsamunterwegs sind. (WG)Termine, die man sich für 2009 notierensollte:25.01.: ProChrist-Impulse ab 10.00 Uhr inder Chemnitz-Arena19.02. – 22.02.: Wochenendrüstzeit derSächsischen <strong>Israelfreunde</strong> e.V. im „Haus Felsengrund“in Rathen; (Die Anmeldungsbestätigungwird in den nächsten Tagen versandt.Es sind noch einige wenige Plätze frei!)22.02.: „Israel aktuell“ mit NahostkorrespondentJohannes Gerloff (kep), 14.00 Uhr in derEv.-Luth. Kirche Möschlitz (Kontakt: Ev.-Luth.St. Severi Kirche Möschlitz bei Schleiz, PfarrerKai Weber, Tel 03663/420717, E-Mail:kirche@moeschlitz.de)22.02. „Israel aktuell“ mit NahostkorrespondentJohannes Gerloff (kep) 19.30 Uhr inder Michaeliskirche Hof (Kontakt: Ev.-Luth.Pfarramt St. Michaelis, Maxplatz 6, 95028Hof, Telefon: (0 92 81) 81 96 9-0, E-Mail:pfarramt.stmichaelis.hof@elkb.de28.03.: ProChrist für Kids in der Chemnitz-Arena29.03. – 05.04. täglich ab 17.00 Uhr Pro-Christ 2009 Chemnitz-Arena20.06. – 21.06. Jugend- und Gemeindebibeltagim Eisstadion CrimmitschauWir vergessen Dichnicht!Der israelische Soldat Gilad Shalit wurdevor 940 Tagen von der TerrororganisationHamas in den Gaza-Streifen entführt.Er befindet sich noch immer in Geiselhaft.Die 13. Sächsische Israelkonferenz findet am 27. und 28. Juni 2009in der Messehalle 14 in Leipzig statt.Als Referenten haben zugesagt: Geri Keller (Stiftung Schleife), Prof. Leen Ritmeyer(Archäologe und Experte für den Tempelberg in Jerusalem) und Tass Saada(„Ich kämpfte für Arafat“). Thema: „Jerusalem – die Stadt des großen Königs“.Ein genaues Ablaufprogramm folgt im nächsten Heft.<strong>Zum</strong> Le b e n 3


ProChrist 2009 – Motivation für alle Mitarbeiter© René Sputh - Fotolia.comreligiöse Anschauungsfragen. Bei mir geht esum Ewigkeit. Beim Glauben an mich geht esum persönliche, ewige Errettung.Das ist die wichtigste Frage, die es gibt. Diemuss in jedem <strong>Leben</strong> geklärt werden. Dahilft auch nicht die Verankerung in einergläubigen Sippe. Du selbst musst es felsenfestwissen: „Jesus nimmt die Sünder an.Mich hat er auch angenommen.“ Aber nachdieser, sehr persönlichen und dringlichenFrage öffnet Jesus den Blick in die Weite. Erstellt die Totale ein. Er malt auf Breitwand.Er zeigt die Weitwinkelperspektive des Gottesreiches.1. Gott blinzelt nicht.Ich bin weitsichtig. Das habe ich gemerkt, alsich plötzlich die Schrift der Bibel nicht mehrerkennen konnte. Nur wenn ich geblinzelt,also die Augen zusammen gekniffen habe,konnte ich es einigermaßen erkennen. Jesusöffnet uns die Augen. Er zeigt uns die WeitwinkelperspektiveGottes. Wir Mitteleuropäerbilden uns manchmal ein, wir seien dasHerz oder das Hirn der Christenheit. Wirnehmen kaum war, dass wir weltweit wahrscheinlichder Wurmfortsatz sind. Jesus hatdie ganze Welt im Blick. Der ewige Gottmeint den ganzen Erdball bei seiner Rettungsaktion:Was für ein Panorama!Predigt zu Lukas 13,29Als er den Nomaden Abraham aus dem Landzwischen Tigris und Euphrat rief, da hat erschon proklamiert: „In dir sollen alle Geschlechtergesegnet werden.“ Als er das SklavenvolkIsrael erwählte, da war seine Absicht,den anderen Völkern dadurch, wiedieses Volk von seinem Gott gesegnet wurde,Geschmack auf den Glauben an diesen Gottmachen. (Jes. 60,3+4) Als der Retter derWelt in einem Viehstall vor Bethlehem zurWelt kam, da kommen babylonische Priestermagier,um ihn anzubeten.vonRainer Dick,Schwabach1987 war es. Ich hatte von der DDR-Regierungeine Ausreise zum Landestreffen desCVJM Bayern in Pegnitz erhalten. Und da ichnach Schluss der Veranstaltung erst zweiTage später zurück musste, hat mich der WilhelmBläsing mit nach München geholt undmich dann am Montag auf den Hohenpeißenbergkutschiert. Was für ein Tag. Was für einPanorama. Es herrschte Föhn. Die Alpenkettevom Allgäu bis zu den Hohen Tauern –glasklar und greifbar nahe. Ich werde es nievergessen.Das ist eben überwältigend, wenn man nichtnur bis zum Gartenzaun oder bis zur Zonengrenze,sondern in die Weite blickt: Was fürein Panorama.Das Wort, das Jesus hier sagt, ist ein Blick indie Weite. Und auch hier kann man nur staunendsagen: Was für ein Panorama!Jesus hat den Gesprächspartnern, mit denener gerade zu tun hat, klar gemacht:Bei mir geht es nicht um ethische Geschmacksfragen.Bei mir geht es nicht umAls die Jünger von Jesus, allesamt Juden, ihnbei der Himmelfahrt fragen, wann er dasReich für Israel wieder her stellt, da sagt er:„Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem,Judäa, Samarien und bis an das Ende derErde.“ Und am Ende der Zeit wird vor demwiederkommenden Herrn stehen „einegroße Schar aus allen Nationen, Völkern undSprachen“.Gott will auch niemand verzichten. Gott willjeden retten. Gott schaut mit Weitwinkel.Und wir dürfen, um seinetwillen, die Perspektivenicht verkleinern. Bärbel Bohleymeinte, als Erich Mielke gestorben war:4<strong>Zum</strong> Le b e n


„Eines ist sicher: Mielke kommt nicht in denHimmel.“ Und wenn er sich kurz vor seinemTod bekehrt hätte, dann würden wir eineganze Ewigkeit neben Erich Mielke sitzen.2. Gott geizt nicht.Wozu kommen die Menschen aus allen Himmelsrichtungen?Was hat Gott denn zu bieten?Da fragten mich nach einem OffenenAbend zwei junge Männer ganz erregt: „Wirhaben den Eindruck, Sie wollen uns zuChristen machen.“ Ich antworte: „Der Eindruckist richtig.“ Sie fragen: „Wie kommenSie dazu?“ Und ich antworte: „Wenn jemandZugang zu einem großen Schatz hat und denmit jemandem teilen will – das kann mandoch keinem vorwerfen.“ Die Massen kommen,„um zu Tische zu sitzen im ReichGottes“. Ein Festmahl wird abgehalten. EinBankett ist vorbereitet, das alles in den Schattenstellt. Eine Party wird gestartet, die unvergleichlichist. Das Zusammensein beiTisch ist im Orient die engste, vertrautesteZusammenkunft. Der Gastgeber übernimmtdie volle Verantwortung für das Wohl derGäste. Intimste Beziehungen werden da gepflegt.Dazu ruft Gott Menschen aus allenEcken der Windrose. Wir werden – zusammenmit Menschen aus aller Herren Länder– Gott von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen.Wir – und viele Schwarze, Gelbe, Brauneund Weiße – werden es spürbar erfahren,wie Gott die Tränen aus unserem Gesichtwegwischt, wie er die Wunden unseres <strong>Leben</strong>sverbindet und heilt. Wir – und Slawen,Indios, Zulus und Thais – werden das persönlicheGespräch mit Jesus führen können.Na und? Jeder Glaubende wird sofort sagen:Das erlebe ich doch heute schon. Ich redemit Gott. Ich bekenne ihm meine Nöte undbekomme den Trost des Evangeliums. Das istdoch nichts Neues. Doch: Es wird etwas ganzNeues. Es ist nicht mehr belastet mit der Vorläufigkeitdieses <strong>Leben</strong>s. Es ist nicht mehrangefochten von der Unbeweisbarkeit Gottes.Es ist nicht mehr fragwürdig durch die Unsichtbarkeitder himmlischen Welt. Wie beimeinem damaligen Besuch in den Alpen: Bisdahin hatte ich nur faszinierende Fotos davongesehen. Schon das war wie ein Vorhimmel.Doch nun habe ich es mit eigenen Augengesehen. Gott geizt nicht. Und3. Gott würfelt nicht.Wer zu dieser großen Schar gehört, ist nichtdem Zufall überlassen. Da muss man nichtbangend mit Poker-Face warten, bis der Würfelfällt. Das ist nicht blindes Schicksal, ewigesKismet. Das kann man heute schon wissen:Dabei ist nur, wer den Ruf von Jesushört und ihm folgt. „Kommt alle her zu mir,“ruft Jesus in die Welt hinein. Aber kommenetwa alle?Viele saufen sich in den Dreckpfützen dieserWelt zu Tode. Viele pfeifen auf die Erquickung,die Jesus anbietet. Viele schleppensich „mit den Klötzen ihrer Götzen“ zumHerzinfarkt. Von der großen Schar, die derSeher Johannes eines Tages vor dem ThronGott sieht, heißt es: „Diese sind es, die ihreKleider gewaschen haben im Blut desLammes.“ Aber wer lässt die dreckigen Klamottenseines <strong>Leben</strong>s von Jesus sauber machen?Viele gehen lächelnd an Gottes Waschsalonvorbei. Viele haben sich im Geruchihrer Gottlosigkeit eingerichtet.EG: „Preis, Lob und Dank sei Gott demHerren“Obwohl die Pforten offen stehenund hell das Licht des Tages scheint,kann doch hinein nicht jeder gehen,zu sein mit Gott, dem Herrn vereint.Es ist kein Weg, denn nur der Glaubean Jesus Christus unsern Herrn.Wer den nicht geht, muss draußen bleiben,weil er sich hier nicht will bekehrn.Doch bis heute lädt Jesus ein: Komm! Komm,schließ dich an! Was für ein Panorama!Ulrich ParzanyEin Gott für alleDer bekannte Evangelist Parzany zeigt,dass nur Jesus der Gott für alle ist.9,95 EURAnzeigeMaulkorb für ...Kassel: Bei einem Evangelistentreffen von ProChrist zum Thema „Maulkorb für Prediger“sagte Dr. Theo Lehmann am 18. November im Blick auf selbstgewählte Maulkörbe:„Um mal bei dem Stichwort GERICHT zu bleiben. Es ist ja nicht so, als ob es auf dereinen Seite das Evangelium als die Botschaft von der Liebe Gottes gibt, die FROHBOT-SCHAFT, und auf der anderen Seite die Rede vom Gericht, die der Botschaft der Liebewiderspricht, die sogenannte DROHBOTSCHAFT. Dieser Gegensatz ist konstruiertund unbiblisch. Im Gegenteil: Die Rede vom Gericht ist nicht etwas, was außerhalbdes Evangeliums liegt, sondern ist ein Teil des Evangeliums.“ (Römer 2,16) <strong>Zum</strong> Le b e n 5


Biblisches Wort„Die Zukunft heißt Jesus odersie findet nicht statt!70 jahre9. november 1938von Wilfried GotterAnfang Januar wurde in den verschiedenstenNachrichtenagenturen folgende Meldung abgesetzt:„Auf Bitten und Anregung der Hamasdemonstrierten in vielen moslemischenLändern und in Deutschland Tausende gegenIsrael …“Mein Gott schweige nicht länger, bleibenicht still und untätig! Siehe doch, deineFeinde rebellieren gegen dich und lehnensich gegen dich auf. Sie verschwören sichgegen dein Volk Israel und schmieden hinterhältigePläne gegen die, die du beschützt. Siesagen: Komm, wir wollen das Volk Israel vernichtenund die Erinnerung an diese Nationaus dem Gedächtnis der Menschen auslöschen.Denn sie waren sich einig und habenein Bündnis gegen dich geschlossen. … Dennsie sagten: Wir wollen das Land Gottes erobern!Was sie auch tun, es soll ihnen misslingen,bis sie erkennen, dass du allein Herrgenannt wirst, der Herrscher über die ganzeErde. (Psalm 83)Die aktuelle Lage ist immer die schlimmste.Die Geschichte Israels zeigt: der Antisemitismusrichtet sich immer in seinen verschiedenstenFacetten gegen den Gott Israels undgegen das Israel Gottes. Ein Historiker hateinmal die fast dreitausend Jahre währendeGeschichte von ununterbrochenem Antisemitismusmit folgenden Worten auf denPunkt gebracht: „Wenn ein Historiker sichdie ganze Fülle der gegen Juden verübtenGräueltaten vor Augen hält, die er in denGeschichtsbüchern findet, zwingt sich ihmunweigerlich folgende Schlussfolgerung auf:Der Hass gegen das jüdische Volk ist der amlängsten währende und am weitesten reichendeHass in der gesamten Geschichte derMenschheit. Welches Volk sonst blickt aufeine Geschichte von 3000 Jahren ununterbrochenenGehasstwerdens zurück, an derenHöhepunkt mehr als sechs Millionen von ihneneinem unvergleichlichen Völkermordzum Opfer fielen? Und welch ein anderesVolk hat dies alles erduldet und dabei nichtnur seine Identität bewahrt, sondern sogarnoch ein reiches Potential an <strong>Leben</strong> und Zu-kunft? Diese geradezu überwältigendeMenge derartiger historischer Tatbestände– in ihrer Gesamtheit gesehen – schreitnach einer Erklärung. Was ist der Ursprungdieses schier unversiegendenStromes an Hass und Unterdrückung? Was istsein Wesen? Wer oder was ist dafür verantwortlich?“Bei vielen weiteren Historikern kann manÄhnliches lesen. Die Tatsachen sind erdrückend,aber die nachvollziehbaren Antwortensind spärlich. Es ist wohl immer der gleicheFehler, den Politiker, Militärs undHistoriker machen. Die Rechnung wird ohneden Wirt gemacht! Die Hauptursache desAntisemitismus und Antizionismus ist geistlicherNatur und richtet sich gegen den GottIsraels und das Israel Gottes! Was hilft esdem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinntund dabei seine Seele verliert. Washilft es dem Islam, seine Weltherrschaftszieleumsetzen zu wollen, wenn Millionen vonMuslimen dabei zum Teufel gehen? Gott willdoch, dass allen Menschen geholfen wirdund sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen,auch die Muslime.Der eigentliche Konflikt ist also die Gottesfrage.Was ist Wahrheit? Wer ist der Herr desUniversums? Ist es der Gott Abrahams, Isaaksund Jakobs, der Vater unseres Herrn JesusChristus, der auch Ismael biblische Verheißungengegeben hat, oder ist es Allah undsein Prophet, sowohl in schiitischer als auchsunnitischer Ausprägung, dem alle Ehre, Anbetung,Macht und Herrlichkeit gebührt?Erinnern wir uns? Als Jesus vor Pilatus stand,da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennochein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ichbin ein König. Ich bin dazu geboren und indie Welt gekommen, daß ich die Wahrheitbezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, derhört meine Stimme. Spricht Pilatus zu ihm:Was ist Wahrheit? (Joh. 18.37f)Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheitund das <strong>Leben</strong>; niemand kommt zumVater denn durch mich! (Joh. 14,6)Ein anlass zumEs gibt drei Religionen in dieser Welt, derenAnhänger nur an einen Gott glauben, dasJudentum, nachdenkendas Christentum und der Islam.Der Einzige und Ewige, der Himmel undErde gemacht hat, der hat seinen Heilsplanfür die von ihm geliebten Menschen damitbegonnen, indem er einen Bund mit Abrahamund dessen Nachkommen Isaak und Jakob,später Israel genannt, schloss. Aus diesenSöhnen der Verheißung ist das jüdisch<strong>eV</strong>olk erwachsen, in das hinein auch der MessiasJesus geboren wurde. Von Anfang anwurde das jüdische Volk von seinen heidnischenNachbarn bekämpft. Als nach Christusdie Christen vergaßen, dass sie durchJesus Christus in den Stamm Israels eingepfropftwurden und der, den sie im Vaterunseranrufen, der Gott Israels ist, machten dieChristen den Juden im Zeichen des Kreuzesihre Verheißungen streitig, wollten sie geistlichenterben und verfolgten sie. Es entstanddas, was heute Antisemitismus genanntwird.Nun meinen manche Zeitgenossen, der Gott,den die Muslime als Allah anrufen, sei derselbe,an den auch Juden und Christen glauben.Im Zusammenhang mit den islamischenSelbstmordattentätern, fälschlich Märtyrergenannt, die Bombenanschläge gegen die israelischeZivilbevölkerung verübten, sagteder ehemalige US-Justizminister John Ashcroft:„Der Islam ist eine Religion mit einemGott, der von dir verlangt, dass dein Sohn fürihn stirbt. Das Christentum ist ein Glaube aneinen Gott, der aus Liebe zu dir seinen Sohngesandt hat, dass er für dich stirbt. Das kanndoch nicht derselbe Gott sein!“ Warum machendie Söhne Ismaels den Nachfahren6 <strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>


Isaaks das <strong>Leben</strong> so schwer? Sie lassen sichmissbrauchen!Es ist der, den die Bibel den „Durcheinanderwerfer“und den „Mörder von Anfang“nennt, der in Menschen den Hass schürt, bissie zu Mördern werden. Es ist Satan, der denHeilsplan Gottes vereiteln will, indem er dasVerständnis der Ziele Gottes durcheinanderwirftund Gläubige aufeinanderhetzt. Das,was Gott mit Abraham begonnen hat, wollteSatan immer wieder verhindern: Als Israelals Nation geboren wurde, versuchte Satandas jüdische Volk in Götzendienst zu verwickeln,oder, wo dies nicht gelang, diese Nationvollständig zu zerstören. Satans Versuche,Israel in Götzendienst zu verstricken,tauchen in dessen Geschichte immer wiederauf. Die Hebräische Bibel, die wirChristen Altes Testament nennen, ist vollvon Beispielen dafür.Was nun die geplante vollständige ZerstörungIsraels betrifft, ragen drei Ereignisse besondersaus der Geschichte heraus: In Ägyptenbefahl Pharao die Ermordung aller männlichenBabys der Hebräer. Wäre dieser Befehlkonsequent ausgeführt worden, wäre die jüdischeNation komplett ausgelöscht worden.Später kam Haman dem gleichen Ziel sehrnahe, nämlich der vollständigen Auslöschungdes jüdischen Volkes im persischen Großreich.Das wäre gleichbedeutend gewesenmit der Vernichtung so ziemlich aller damalslebenden Juden überhaupt.Im 2. Jahrhundert vor Christus versuchte dersyrische Gewaltherrscher Antiochus Epiphanäusdie Juden mit Waffengewalt dazu zuzwingen, ihre eigene Identität zu verleugnenund sich mit dem Götzendienst des sie umgebendenhellenistischen Weltreiches zuverschmelzen. Allein der mutige Widerstandder Makkabäer vereitelte diesen Versuch undstellte sicher, dass die jüdische Nation alssolche auch eineinhalb Jahrhunderte späternoch existierte – zu dem Zeitpunkt, als Jesusals Messias in sie hineingeboren wurde.Nach den jahrhundertelangen Judenverfolgungenim christlichen Europa kam es imdeutschen Namen zum unvergleichlich grausamenVersuch, das jüdische Volk auszulöschen– in der Shoah. Heute schickt sich deriranische Präsident Ahmadinedschad an,dieses Ziel zu vollenden und plant dazuSchlimmes. Zwischenzeitlich unterstützt erdie Hamas im Gazastreifen, die in ihrer eigenenCharta aus ihren mörderischen Zielenkein Hehl macht. Deshalb gibt es auch einedirekte unselige Linie von Haman zur Hamas.Doch Ursprung und treibende Krafthinter dem Antisemitismus ist der Satanselbst. Antisemitismus richtet sich gegen denGott Israels, gegen dessen Volk und gegendessen Messias Jesus! Daher richtet sich derKampf, den der Satan gegen Gott führt, auchgegen die, die an den Juden Jesus glauben.An dem Namen Jesus werden sich die Geisterscheiden!Satan weiß, dass derjenige, der ihn dermaleinstüberwinden wird, nur aus dem Volkhervorkommen kann, das von Gott speziellfür diese Aufgabe auserwählt und vorbereitetwurde. Dieses Volk musste ein ganz bestimmtesMerkmal besitzen: Es musste alleinseinem Gott dienen und dessen Gebote erfüllen.Der Messias musste in der Lage sein,seinen irdischen Eltern in vorbildlicher Weisegehorsam zu sein, ohne seinem himmlischenVater in seiner Bestimmung untreuzu werden. Es gab auf der ganzen Erde nurein einziges Volk, das in Jahrhunderten vonGott geformt, diese Voraussetzung erfüllte:Das jüdische Volk. Jesus selbst sagt: Das Heilkommt von den Juden! (Joh. 4,22)Durch seinen Opfertod am Kreuz erfüllte Jesusden Auftrag, zu dem er gekommen war.Als Repräsentant Israels und aller Nationenbefriedigte er die Anforderungen der GerechtigkeitGottes zu unseren Gunsten undlöschte damit alle Ansprüche aus, die Satanuns gegenüber hatte (Jesaja 53). Indem erdies tat, erfuhr Satan eine vollkommene, ewigeund unwiderrufliche Niederlage! Dieletztendlichen Auswirkungen dieser Niederlagewerden jedoch erst mit dem zweitenKommen Jesu ihre vollkommene Erfüllungfinden und sichtbar werden.Satan, der den prophetischen Aussagen derBibel mehr Beachtung schenkt als mancherPfarrer, Pastor oder Prediger, ist sich dieserTatsache voll bewusst. Bis zur WiederkunftJesu weiß Satan, dass er einen Freiraum hat,all seine bösen Aktivitäten fortzuführen undsich selbst als „Gott dieses Zeitalters“ darzustellen.(2. Kor. 4,4) Weil er den Gott Israelsnicht schlagen kann, der den Messias gesandthat, schlägt er sein Volk, aus dem derMessias kommt. Deshalb gibt es ein Ereignis,das Satan am allermeisten fürchtet und das ermit allen ihm zur Verfügung stehenden Mittelnentschieden bekämpft – die Wiederkunftdes Messias Jesu in Kraft und Herrlichkeit,um sein Reich aufzurichten und Satan vonder Erde zu verbannen. Es gibt deshalb auchin unserer Zeit drei Punkte, die Satan unterDauerbeschuss nimmt:1. die Ehre Gottes und die Würde des Menschen,2. dass Menschen Kinder Gottes werden undins Buch des <strong>Leben</strong>s eingetragen werden –Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das <strong>Leben</strong>!(Deshalb sind wir Sächsischen <strong>Israelfreunde</strong>bei ProChrist 2009 in Chemnitzengagiert dabei.)3. Israel und dessen vollständige Wiederherstellungin seinem Land und der Stadt Jerusalem!Dieser Widerstand Satans gegen Israel unddie Wiederkunft Jesu ist die unsichtbare Krafthinter den vielen Konflikten und des immensenDrucks in unserer derzeitigen Weltsituation.Im Neuen Testament, in seinen anschließendenprophetischen Ausführungenin Jerusalem, weißt Jesus speziell auf zweiEreignisse hin, die seiner Wiederkunft vorausgehenmüssen: In Matthäus 24,14 sagter: Und es wird gepredigt werden dies Evangeliumvom Reich in der ganzen Welt zumZeugnis für alle Völker, und dann wird dasEnde kommen. Am Ende seines irdischenDienstes schließlich gab Jesus seinen Jüngerneinen klaren Auftrag: „Gehet hin in alle Weltund predigt das Evangelium aller Kreatur undmachet alle Nationen zu Jüngern …“ (Matth.28,19). Jesus hat diesen Befehl nie zurückgenommen.Er ist bis heute in Kraft! Jesus wirdnicht zurückkehren, bis ihn seine Jünger ausgeführthaben. Diese Jünger sind DU undICH!Deshalb setzt Satan alle ihm zur Verfügungstehenden Mittel ein, um die Gemeinde Jesuvon der Vollendung dieser Aufgabe abzuhalten.Je länger wir mit der Ausführung zögern,desto länger behält Satan seine Freiheit. Esist also an der Zeit die eigene Gemeindearbeitin meinem Ort auf den Prüfstand zu stellenund zu fragen, erfülle ich den AuftragJesu oder führe ich eine christlich angehaucht<strong>eV</strong>ereinsarbeit durch?Wenige Verse zuvor, in Matthäus 23,38-39,sagte Jesus den in Jerusalem wohnenden Juden:„ Siehe, euer Haus (damit ist der Tempelgemeint) soll euch wüst gelassen werden;denn ich sage euch: Ihr werdet mich vonjetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: Gelobtsei, der da kommt im Namen des Herrn! DieArt und Weise, wie der Herr die Herzen fürdiesen Moment vorbereiten wird, ist inSacharja 12,10 vorhergesagt: „Aber über dasHaus David und über die Bürger Jerusalemswill ich ausgießen den Geist der Gnade und<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>7


des Gebets. Und sie werden mich ansehen,den sie durchbohrt haben, und sie werdenum ihn klagen, wie man klagt um ein einzigesKind, und werden sich um ihn betrüben,wie man sich betrübt um den Erstgeborenen.“Man beachte, Jesus spricht hier inder ersten Person, wenn er sagt: „…mich….,den sie durchbohrt haben.“Unabdingbare Voraussetzung für all diese Ereignissesind die Rückführung des jüdischenVolkes in ihr eigenes Land, die Wiederherstellungdes Staates Israel und dessen HauptstadtJerusalem. Dieser Prozess läuft derzeit.Das spannungsvolle Geschehen in Israel undseinen Nachbarstaaten zeigt uns dies. Wir alsChristen aus Deutschland tun gut daran, unsin diesen Prozess unterstützend einzubringen.Schließlich wird Gott am Ende diesesZeitalters alle Nationen richten, und zwar aufder Grundlage ihrer Einstellung gegenüberder Rückführung Israels in ihr eigenes Land:„Denn siehe, in diesen Tagen und zu dieserZeit, wenn ich die Gefangenen Judas und Jerusalemswieder zurückbringen werde, werdeich alle Nationen versammeln und sie indas Tal Jehosaphat bringen; und ich werdedort zu Gericht mit ihnen gehen wegenmeines Volkes, meines Erbteiles Israel, densie unter die Nationen zerstreut haben undderen Land sie aufgeteilt haben.“ (Joel4,1-2)Die Konsequenzen dieser Offenbarung sindweitreichend und Furcht erregend im Blickauf den derzeitigen Stand der Grenzen imNahen Osten. Denn die WiederherstellungIsraels ist keineswegs nur von theologischemoder intellektuellem Interesse. Sie ist letztlichgeistlicher Natur. Der Geist, welcher derWiederherstellung Israels entgegensteht, istder gleiche Geist, welcher der WiederkunftJesu entgegensteht. Auch wenn er sich invielerlei Verkleidungen zeigt – es ist derGeist Satans selbst.Angesichts der vielen klaren biblischen Aussagenmuss sich jeder einzelne Christ, dereine persönliche Beziehung zu Jesus hat, dieFrage stellen: Wie ist meine Stellung zumMissionsauftrag Jesu und wie ist meine Stellungzur Wiederherstellung Israels als Nationim eigenen Land? Meine persönliche Antwortdarauf wird meine Haltung bezüglichder Wiederkunft Jesu offenbaren.Und noch eines. Wir dürfen uns auch alleeins machen im Gebet für die Menschen inIsrael, damit sie erkennen dass es letztlichnicht ihre starke Armee sondern der Allmächtigeist, der ihre Existenz sichert. „Essoll nicht durch Heer oder Kraft, sonderndurch meinen Geist geschehen, spricht derHerr der Heerscharen.“ (Sacharja 4,5)Es gibt gerade in diesem Jahr 2009 vielfältigeMöglichkeiten, sich in die Arbeit für dasReich Gottes einzubringen. Im Gebet, in derfinanziellen Unterstützung und in der praktischenMitarbeit: bei ProChrist 2009 vom29. März bis 5. April in Chemnitz, beimSächsischen Jugend- und Gemeindebibeltagam 20. und 21. Juni 2009 im EiskunststadionCrimmitschau sowie bei der 13. SächsischenIsraelkonferenz in Leipzig.Das Wenige, das Du tun kannst, ist viel!Manch einer wird vielleicht sagen: DieseAufgabe ist mir zu groß! Doch wir dürfenwissen, dass Gott größer ist.Seine Gnade und Barmherzigkeit ist im gesamtenUniversum das Größte und Beste,was wir Menschen erfahren können!70 Jahre Pogromnachtin DeutschlandCD, 5,– EURGottesdienstmit Peter LothCD, 5,– EURHumorvolles undÄußerungen von WilfriedGotter und „Kollegen“CD, 5,– EURIsraelarbeit inSachsen in BildernCD, 5,– EUR12. IsraelkonferenzDoppel-CDCD, 8,– EUR€Tass Saadain GlösaVortrag vom 9.9.2008auf CD5,– EURSächsische <strong>Israelfreunde</strong> e.V. · www.zum-leben.de„Ich kämpftefür Arafat“Tass Saada, ein ehemaligerpalästinensischer Terroristberichtet über sein <strong>Leben</strong>Wir laden dazu recht herzlich ein amMittwoch, den 10. Septemberum 19.00 Uhrin die Kirche in Chemnitz GlösaWeitere Informationen unter Telefon: (03727)92624Das <strong>Leben</strong> desMessias:9,50 EURArnold G. FruchtenbaumDer Hebräerbrief Best.-Nr. 253.150 19,50 EURDer Jacobusbrief Best.-Nr. 253.151 14,50 EUR€Das Buch Ruth Best.-Nr. 253.152 14,50 EUR€Der Petrus- u. Judasbrief Best.-Nr. 253.153 16,50€EURSeit vielen Jahren arbeitet Dr. Fruchtenbaum an einerKommentarreihe zur gesamten Bibel – wie gewohnt ausder messianisch-jüdischen Perspektive. Dem Verfasser istein zweifaches Kunststück gelungen: <strong>Zum</strong> einen zeigt erden roten Faden auf, der sich durch den Brief zieht. <strong>Zum</strong>anderen bleibt Dr. Fruchtenbaum durchgehend seinemAuslegungsprinzip treu: Er interpretiert die Aussagen immerunter Berücksichtigung ihres messianisch-jüdischenBezugsrahmens. Eine großartige Hilfe zum Bibelstudium– sowohl für Verkündiger als auch für alle interessiertenChristen.8 <strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>


zur Jahreslosung 2009Drei Auslegungen zur Jahreslosung 2009Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich. (Lukas 18,27)vonJohannes Gerloff, Jerusalem„Ich will leben, nicht nur überleben, wirklichleben! Was muss ich tun, um <strong>Leben</strong> zuerfahren?! Echtes <strong>Leben</strong>!! Ewiges <strong>Leben</strong>!!!“Der junge Mann stellt Jesus die Frage, diejeden Menschen bewegt – zu allen Zeitenund in allen Kulturen: „Was kostet das <strong>Leben</strong>?Ich will es kaufen!“„Tu, was Gottes Wort sagt!“, ist die AntwortJesu. Der Weg zum <strong>Leben</strong> ist klar vorgezeichnet,Schwarz auf Weiß, spätestens seit dasVolk Israel dem lebendigen Gott am Sinaibegegnet ist: „Du sollst nicht ehebrechen; dusollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; dusollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollstdeinen Vater und deine Mutter ehren!“ DieTora ist die Erlösung des Menschen vomFluch der grenzenlosen Freiheit.Als aufstrebende Führungskraft kann sich derGesprächspartner Jesu keine weißen Flächenim <strong>Leben</strong>slauf leisten, geschweige dennschwarze Flecken: „Alle diese Vorschriftenhabe ich erfüllt, seit meiner Kindheit!“Jesus sieht den jungen Mann an. Er bezweifeltweder die Selbsteinschätzung noch dieErnsthaftigkeit der Frage. Aus Liebe, nichtals herzlose Provokation, antwortet er:„Eines fehlt Dir noch: Verkaufe alles, was Duhast, gib das Geld den Armen und folge mirnach!“Enttäuscht wendet sich der junge Herr ab.Das ist ihm zu extrem. Man hat doch verantwortlichmit dem umzugehen, was Gotteinem anvertraut hat. Und er selbst hat ziemlichviel Verantwortung! Der Preis, den Jesusfür echtes <strong>Leben</strong> fordert, ist einfach zu hoch.Kirchensteuer? Klar doch! – Den ZehntenTeil des Einkommens? Darüber kann mannoch reden. – Des Bruttoeinkommens? Nunja, wenn’s sein muss… – Aber alles? Wirklichalles?? Unmöglich!Seinen Jüngern erklärt Jesus dann auch noch,gewissermaßen „unter vier Augen“, dass dieBeziehung eines Menschen zum Geld heilsentscheidendsei. Und weil der Umgang mitdem Geld das Symptom dafür ist, welche Beziehungein Mensch zu seinem Geld hat, sollwohl auch der Umgang mit dem Geld heilsentscheidendsein?!Wenn Jesus wenigstens von „den Raffgierigen“oder „Habsüchtigen“, „den Geizigen“oder „Sparsamen“, von Raubrittern, Zöllnern,Bankern, Steuereintreibern, Finanzmaklernoder Kredithaien gesprochen hätte,wäre das alles noch annehmbar gewesen.Aber: „Es ist leichter, dass ein Kamel durchein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher indas Reich Gottes komme“??? Einfach inakzeptabel!Doch in genau diesen Zusammenhang hineinsagt Jesus von Nazareth vor 2000 Jahren dieJahreslosung 2009: „Was bei den Menschenunmöglich ist, das ist bei Gott möglich!“Also, um das noch einmal in einem gesamtbiblischenKontext zu sehen: Es geht nichtum das Ideal der Armut, sondern um dieFreiheit vom Machtanspruch des Besitztums.Jesus hat nie von Andreas und Petrus oderden Söhnen des Zebedäus gefordert, ihrenprofitablen Fischereibetrieb zu verkaufen.Selbst nach der Auferstehung hat er sichüber den wirtschaftlichen Erfolg seiner Fischerjüngergefreut und ihn genossen.Wer heute ganz allgemein fordert, alles zuverkaufen, steht zu Recht im Verdacht desSektierertums. – Wer aber aus Angst vor diesemVerdacht oder gar mit dem Verweis aufdie Verantwortung, die Besitz eben mit sichbringt, eine konkrete Herausforderung Jesuzurückweist, dient nicht Gott, sondern demMammon.Konkret bedeutet das: Gott will den Restmeines Weihnachtsgeldes gar nicht! Er istauch nicht an den zehn Prozent meines Einkommensinteressiert. (Meine Beobachtung:Die Bibel schlägt das Geben des Zehnten nurvor, um rechnerisch nachvollziehbar die Er-fahrung machen zu können, wie Gott segnet.)Gott will mein ganzes <strong>Leben</strong>!Dabei geht es nach Aussage Jesu gar nichtum Haben oder Nicht-Haben. Reichtum ansich ist nicht falsch! Es geht schlicht um dieFrage, auf welcher Bank ich mein Vermögenanlege. Investiere ich in die Weltwirtschaftskriseoder in einen „Schatz im Himmel“?Und das gilt nicht nur für die Pfarrer, Pastoren,„besonders Berufenen“ oder „Profi-Missionare“. Das gilt für jeden, der sich„Christ“ nennt. Die richtige Frage im Umgangmit unserem Geld – aber auch mit unsererZeit, unseren Gaben und all den anderen„Pfunden“, die Gott in unser <strong>Leben</strong>hinein gelegt hat, ist nicht: Wie viel soll ichgeben? Sondern: Was muss ich tatsächlichfür mich behalten, um meiner Berufung gerechtwerden zu können?Jesus fragt seine Jünger: „Habt Ihr je Mangelgehabt?“ Befürchtungen, Gerüchte und Prognosenlegen uns lahm. Stimmt, wir wissennicht, was auf uns zukommt. Aber da lohntsich dann immer auch einmal ein Rückblick:„Haben Sie je Mangel gehabt?“ – Übrigens:Jesus nimmt unsere Ängste ernst. Er weiß,dass wir Angst haben und hält dem entgegen:„Ich habe die Welt überwunden!“ Bleibtdie Frage: Wem schenke ich mehr Vertrauen,meinem chronischen Pessimismus oder demMann aus Nazareth?Wenn wir einmal vor Jesus stehen, wird eruns fragen, ob wir den Auftrag ausgeführthaben, den er uns gegeben hat. Was hättekommen können, wird dann nicht mehr zählen.Entscheidend ist, ob wir uns der HerausforderungJesu stellen, oder uns von Schlechtwetterfröschenin die Flucht schlagen lassen.Ich bin davon überzeugt: Wenn wir die Jahreslosung2009 wirklich ernst nehmen undin unserem <strong>Leben</strong> umsetzen, dann werdenwir sie auch praktisch erfahren: Was bei denMenschen unmöglich ist, das ist bei Gottmöglich!© Christlicher Medienverbund KEPwww.israelnetz.com<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>9


zur Jahreslosung 2009von Jürgen Werth,WetzlarLiebe Hörerinnen und Hörer, liebe Freundedes ERF, das war nun gerade kein spektakulärerJahreswechsel. Gerade noch haben wir2008 geschrieben. Nun müssen wir 2009schreiben. Da war das vor neun Jahren dochnoch ganz anders. Da begann nicht nur einneues Jahr, sondern gleich ein ganzes neuesJahrhundert. Ja, sogar ein ganzes neues Jahrtausend.Das 3. Jahrtausend nach Christus.Und trotzdem: An den Wänden in unserenKüchen und Arbeitszimmern hängen neueKalender. Und auf Briefen und Überweisungenschreiben wir eine neue Jahreszahl – 2009.Wir werden uns dran gewöhnen, so wie wiruns auch jedes Jahr an ein neues Alter gewöhnenmüssen. Es geht weiter. Die Zeit machtkeine Pause. Und sie ist eine Einbahnstraße.Wir bleiben ab und zu stehen und schauenzurück. Aber wir können nicht wiederholenwas gewesen ist, allenfalls in unserer Erinnerung.Der dänische Theologe und PhilosophSören Kierkegaard hat ja recht mit seiner lakonischenFeststellung, dass man das <strong>Leben</strong>zwar rückwärts verstehen, aber doch immernur vorwärts leben könne.Wie gut, wenn man ein neues Jahr untereinem Wort des lebendigen, des ewigenGottes beginnen kann. Seit 1934 wird eineso genannte Jahreslosung veröffentlicht. Herausgegebenwird sie von der ökumenischenArbeitsgemeinschaft für Bibellesen, zu der24 christliche Dachverbände gehören. Di<strong>eV</strong>orschläge für die Jahreslosung kommen ausdiesen Verbänden, werden in Arbeitsgruppendiskutiert und dann schließlich von derHauptversammlung der ökumenischen Arbeitsgemeinschaftfür Bibellesen festgelegt,und zwar mit absoluter Mehrheit der Stimmen.Die erste Jahreslosung im Jahr 1934lautete: „Des Herrn Wort aber bleibet inEwigkeit.“ Es ist interessant, die Losungender vergangenen Jahre einmal durchzusehen.So hieß es etwa im Jahr 1940, als das so genanntetausendjährige Reich sich anschickte,die Welt zu erobern: „Das Reich Gottes stehtnicht in Worten, sondern in Kraft.“ Oder imJahr 1945, als dieses tausendjährige Reich inSchutt und Asche lag: „Lasset uns aufsehenauf Jesum, den Anfänger und Vollender desGlaubens. Welcher, da er wohl hätte mögenFreude haben, erduldete das Kreuz und achteteder Schande nicht und hat sich gesetztzur Rechten auf den Stuhl Gottes.“ Die Ideezu einer solchen Jahreslosung hatte derschwäbische Pfarrer Otto Riethmüller. Derhatte im Jahr 1930 zum ersten Mal eine Jahreslosungfür den Reichsverband weiblicherJugend herausgegeben in Absprache mit demDachverband der evangelischen Jungmännerbünde.Die Losung lautete damals: „Ichschäme mich des Evangeliums von JesusChristus nicht.“Manche Losungen in den vergangenen Jahrenwaren lang und klangen eher kompliziert.Manche waren ausgesprochen kurzund einprägsam. Die Losung für das Jahr2009 gehört wohl eher in die 2. Kategorie.Sie lässt sich leicht merken. „Was bei denMenschen unmöglich ist, das ist bei Gottmöglich.“ Dieser Vers steht im Lukasevangeliumin Kapitel 18, Vers 27. Der Zusammenhang:Jesus hatte ein Gespräch mit einemreichen jungen Mann geführt. Der hatte ihngefragt: „Guter Meister, was muss ich tun,damit ich das ewige <strong>Leben</strong> ererbe?“ Und Jesushatte gesagt: „Es fehlt dir eines: Verkaufealles, was du hast und gib es den Armen. Sowirst du einen Schatz im Himmel haben undkomm und folge mir nach.“ Das allerdingsgefiel dem reichen jungen Mann gar nicht.Lukas notiert: „Als er das hörte, wurde ersehr traurig, denn er war sehr reich.“ Undweiter: „Als aber Jesus sah, dass er trauriggeworden war, sprach er: Wie schwer kommendie Reichen in das Reich Gottes. Dennes ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhrgehe, als dass ein Reicher in das ReichGottes komme. Da sprachen, die das hörten:Wer kann dann selig werden? Er aber sprach:Was bei den Menschen unmöglich ist, das istmöglich bei Gott.“Was bei den Menschen unmöglich ist, das istbei Gott möglich. So ist die Jahreslosung formuliert.Das ist ja ein hoffnungsvolles Wort,geradezu eine Verheißung. Und sie passt anden Beginn dieses Jahres. Denn überall stoßenwir Menschen auf lauter Unmöglichkeiten.Dabei ist es noch gar nicht so langeher, dass die meisten den Eindruck hatten,dass wir wohl früher oder später die wesentlichenProbleme der Welt und des <strong>Leben</strong>s inden Griff bekommen würden. Ich weiß noch,wie ich als 15jähriger ein Buch geradezu verschlungenhabe, das lauter spannende undüberaus optimistische Zukunftsvisionen verkündete.„Morgen leben wir anders“, hießes. Und „anders“ hieß „besser“. Aber lebenwir wirklich besser? Damals wusste mannoch nichts von Aids, kannte den Begriff„Klimakatastrophe“ nicht. Und eine Weltwirtschaftskrise,wie sie im Jahr 1929 dieWelt erschüttert hatte, schien keine Gefahrzu sein.Wie sehr sich unser <strong>Leben</strong>sgefühl seit demverändert hat, zeigt sich nicht zuletzt an dengeradezu unmenschlichen Erwartungen, diean den neuen amerikanischen PräsidentenBarack Obama gestellt werden. Am Tag nachseiner Wahl wurden in vielen Teilen der WeltEntdecken SieFernsehen und Radio auf ERF einsSatellit ASTRA digital!K163180_0109ERF Medien, 35573 Wetzlar, Tel.: 06441 957-0, E-Mail: info@erf.de, www.erf.de10<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>


egelrechte Freudenfeste veranstaltet. Alswäre der Messias gekommen. Aber BarackObama mag ein hervorragender Präsidentwerden – der Messias ist er nicht.Und da hinein platzt unsere Jahreslosung:„Was bei den Menschen unmöglich ist, dasist bei Gott möglich.“ Was Menschen nichtkönnen – Gott kann es. Aber man muss ihndann auch wählen. Und man muss ihn dannauch machen lassen. Und man muss sichdann von ihm auch sagen lassen, wo wir anpackenmüssen und was wir besser unangetastetlassen. Viele Probleme dieser Welthaben etwas mit einem uralten biblischenBegriff zu tun. Dem Begriff Sünde. Sünde beschreibtdie Trennung von Gott, beschreibtdie Selbstgerechtigkeit und Selbstherrlichkeitdes Menschen. Ist die derzeitige Weltlageam Ende eine Chance? Eine Chance zurNeubesinnung, zur Rückbesinnung auf Gott,auf den Schöpfer, auf den Erfinder des Universums,den Erfinder des <strong>Leben</strong>s, den Erfinderder Menschen? Auf den, der weiß, wiedie Welt funktioniert, wie das <strong>Leben</strong> funktioniert,wie seine Geschöpfe ein erfülltes undsinnvolles <strong>Leben</strong> führen können?Aber wir müssen ja nicht nur an die globalenProbleme unserer Welt denken. Auch in unseremeigenen kleinen Alltag entdecken wirständig Situationen, in denen wir an unsereGrenzen geraten. Da kann ich monatelang, jajahrelang auf ein Examen gepaukt haben – obmir im richtigen Moment die richtigen Antworteneinfallen, ob ich gelassen und überzeugendschreiben und reden kann oder obdie Gedanken wild und unkoordiniert durchmeinen Kopf purzeln, habe ich nicht in derHand. Da kann ich jeden Morgen Gymnastikmachen, dreimal wöchentlich durch denWald joggen und mir ein Abonnement imFitnessstudio kaufen – ob ich vor tückischenund tödlichen Krankheiten bewahrt bleibe,habe ich nicht in der Hand. Da kann ich versuchen,einem anderen Menschen denchristlichen Glauben nahe zu bringen, dakann ich mit ihm diskutieren und ihm dieschlüssigsten Argumente der klügsten Menschenpräsentieren – ob er zum Glaubenkommt, habe ich nicht in der Hand. Waskann ich schon wirklich? Was kriege ichschon wirklich hin? Was kann ich garantieren?Wenn ich ehrlich bin, ist das weniger,viel weniger, als ich mir zuweilen einbilde.Ich habe die Menschen, mit denen ich das<strong>Leben</strong> teile, nicht in der Hand. Ja, ich habenicht einmal mich selbst wirklich in derHand. Wie wäre es sonst zu erklären, dassich immer wieder über mich selbst erschreckeund stöhne: „Wie konnte ich nur?“Was bei den Menschen unmöglich ist, das istbei Gott möglich. Vielleicht muss ich auchselbst immer wieder an meine Grenzen stoßen,um mich zurück zu besinnen auf ihn, umihn um Hilfe zu bitten. Auch persönliche Krisensind darum immer auch eine Chance.Mein <strong>Leben</strong> kommt von Gott und ich darf esan seiner Hand gestalten. Diese Welt kommtvon Gott und wir dürfen sie an seiner Handverwalten. Lassen wir ihn los, landen wirunweigerlich früher oder später in der Sackgasseunserer Unmöglichkeiten. Bleiben wirganz nah bei ihm, tun sich zuweilen ungeahnteMöglichkeiten auf. Die Bibel stecktvoller Geschichten, die genau das beschreiben:Da setzt ein Mensch auf seine eigeneKraft und scheitert. Da setzt ein andererMensch auf die Kraft Gottes und kommt ansZiel. Da singen die Söhne Korach in Psalm84: „Wohl den Menschen, die dich für ihreStärke halten und von Herzen dir nachwandeln.Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, wirdes ihnen zum Quellgrund und Frühregenhüllt es in Segen. Sie gehen von einer Kraftzur anderen und schauen den wahren Gottin Zion.“Eine Geschichte, die mir in diesem Zusammenhangimmer wieder einfällt, steht imBuch der Richter in Kapitel 7. Da zieht Gideonmit einem großen Heer in den Krieg mitden Midianitern. Und Gott sagt: „So zahlreichist das Volk, das bei dir ist, als dass ichMidian in seine Hände geben sollte; Israelkönnte sich rühmen wider mich und sagen:Meine Hand hat mich errettet. So lass nunausrufen vor den Ohren des Volks: Werängstlich und verzagt ist, der kehre um.“Doch die, die übrig bleiben, sind immer nochzu viele für Gott. Am Ende bleiben Gideonganze 300 Mann. Und die gewinnen dieSchlacht gegen ein Heer, das, so steht es imBuch der Richter, „wie eine Menge Heuschrecken“war, mit Kamelen, die nicht zuzählen waren, wegen – so wörtlich – „ihrergroßen Menge wie der Sand am Ufer desMeeres“.Was bei den Menschen unmöglich ist, das istbei Gott möglich.Auch als ERF gehen wir unter dieser Jahreslosungins neue Jahr. Wir haben unsGroßes vorgenommen. Nein, besser gesagt,uns ist Großes aufgetragen worden. Miteinem neuen digitalen Radio- und Fernsehkanalwollen wir unsere Programmangebotebündeln. Das kostet eine Menge Geld. ZusätzlichesGeld, Geld, das wir noch nichthaben. Manchmal, ich gebe es gerne zu, gehtes mir wie Gideon. Manchmal sage ich zuGott: Wie stellst du dir das eigentlich vor?Wie sollen wir dieses zusätzliche Projektstemmen? Wie sollen wir es bezahlen? Wiesollen wir unseren Fernsehkanal so füllen,dass das Programmangebot auch für Menschenattraktiv ist, denen der christlicheGlaube fremd geworden ist? Aber danndenke ich an die ganze fast 50jährige Geschichtedes ERF, an die acht Männer undFrauen, die im Oktober 1959 den Verein„Evangeliums-Rundfunk e.V.“ gegründet habenund die nicht viel mehr hatten als einegroße Vision. Das Evangelium sollte durchsRadio zu möglichst vielen Menschen kommen.Und ich denke an den Mann, der dies<strong>eV</strong>ision als erster gehabt hatte, der amerikanischeMissionar Dr. Paul Freed, der mit demBetrieb eines Kurzwellensenders im marokkanischenTanga begonnen hatte, um dasEvangelium nach Spanien zu senden. Undder, nachdem diese kleine Sendestation verstaatlichtworden war, Verhandlungen mitden Bossen von Radio Monte Carlo aufgenommenhatte. Die hießen ihn herzlich willkommen,versprachen ihm auch den Baueines neuen Kurzwellensenders, verlangtendafür aber die damals ungeheure Summe von2,5 Millionen Mark. Horst Marquardtschreibt darüber in seinem Buch „Warten –Wunder – Wellen“:„Woher sollte das erforderliche Geld kommen,wenn doch gar keine Werbung möglichwar? Entgegenkommenderweise sollte TWRden riesen Betrag in Raten zahlen dürfen.Allerdings war in diesem Vertrag auch festgelegtworden, dass Radio Monte Carlo keineder bereits von uns gezahlten Raten zurückzuzahlenbrauchte, wenn die Überweisungeiner der nächsten fälligen Raten von unsnicht rechtzeitig erfolgen würde. Das aberhätte praktisch das Scheitern des Projektesbedeutet. Der erste Betrag von 83.000 Dollarwar zu zahlen bei Vertragsabschluss. Ein norwegischerGeschäftsmann überwies dasGeld. Alle Beteiligten dankten Gott, dass sichdieser missionsbereite Helfer gefunden hatte.Die Termine für weitere Raten waren jedesMal eine ungeheure Belastung und Glaubensprobe.Die 2. Rate war am 28. November1959 um 12 Uhr fällig. 350.000 Mark waren<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>11


zur Jahreslosung 2009diesmal aufzubringen. Um 11.30 Uhr fehltennoch rund 44.000 Mark. Paul Freed machtesich zu der Zeit auf den Weg zur Bank –schweren Herzens. Nur noch 30 Minutenblieben ihm. Was dann? Plötzlich klingelteein Radfahrer neben ihm: ‚Herr Freed, einEilbrief für Sie.’ Im Kuvert ein Scheck über32.000 Mark. Einerseits dankbar, andererseitsdennoch besorgt ging Paul Freed weiter.Woher sollten die noch fehlenden 12.000Mark kommen? Die Bank würde in wenigenMinuten schließen. Er betrat den Schalterraum.Einer der Mitarbeiter erkannte ihnund rief ihm zu: ‚Herr Freed, so eben ist einetelegraphische Überweisung für Sie in Höhevon 12.000 Mark eingegangen.’ Die Spannungblieb. Ende März 1960 sollte die 3.Rate gezahlt werden. Diesmal 325.000 Mark.Am 20. März waren noch nicht einmal 65Prozent dieses Betrages eingegangen. Tag fürTag beteten die Mitarbeiter. Es trafen weitereSpenden ein. Aber am 30. März fehlten nochimmer 13.000 Mark. Erst gegen 16 Uhr gabdie Bank bekannt, dass die ganze Summe eingegangenwar. So etwas mitzuerleben, ist wieeine Illustration zu dem Bibelwort: ‚Solltedem Herrn etwas unmöglich sein?’“Soweit Horst Marquardt.Immer wieder habe ich diese Geschichte gehört.Immer wieder habe ich sie anderenerzählt. Aber nun, wo wir vor ähnlichen Herausforderungenstehen, ja genauer betrachtet,im Grunde vor kleineren Herausforderungenals die TWR und ERF Gründer vor 50Jahren – da schlottern mir doch zuweilenheftig die Knie. Sollte Gott wieder in derLage sein, ein solches Wunder zu tun? Würdees wieder irgend einen Geschäftsmanngeben, der die 1. Rate bezahlt und viele anderetreue Freunde, die mithelfen, dass ausder Vision, dass aus dem Traum Wirklichkeitwird? Dabei ist Gott derselbe. Er ist der GottGideons, der Gott der Korachiten und derGott eines Dr. Paul Freed.1,6 Millionen Euro zusätzlich brauchen wirfür unseren neuen Sender. Die ersten hilfreichenÜberweisungen sind schon eingegangen.Das macht Mut. Noch einmal: Esgeht uns ja nicht darum, einen eigenenTraum zu verwirklichen. Wir wollen dasEvangelium zu den Menschen bringen, zunoch mehr Menschen als bisher. Und das inguter Qualität und mit einer klaren theologischenLinie. Ab heute schon läuft das Programm,das wir bisher bei Bibel TV ausgestrahlthaben, auf unserem eigenen Sender,auf ERF eins. Am 1. März dann ist der offizielleSendestart. Dann gibt es dort 24 StundenProgramm. Viel Fernsehen und verschiedeneRadioprogramme. ERF eins ist ein Sender miteiner Mission. Wir wollen zum Glauben anJesus Christus einladen, zum Glauben an denGott, bei dem nichts unmöglich ist. Und wirwollen alle die, die schon mit diesem Jesusleben, durchs <strong>Leben</strong> begleiten, durch die Höhenund Tiefen des <strong>Leben</strong>s, wollen sie dann,wenn sie an ihre eigenen Unmöglichkeitenstoßen, immer wieder an die MöglichkeitenGottes erinnern.Danke, wenn Sie dafür beten und wenn esIhnen möglich sein sollte, mit einer Spendein himmlische Werte zu investieren.Was bei den Menschen unmöglich ist, das istbei Gott möglich.Seit vielen Jahren sind sie ein Liedermacherduo, das in jedem Jahr ein Lied zur jeweiligenJahreslosung herausgibt: Theo Lehmann und Jörg Swoboda.„Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich“ (Lukas 18,27)Das diesjährige Lied wird Euch allen herzlichst zum Singen empfohlen. Auf unserer HomepageMöglich bei Gottkann man sich das Lied auch anhören.Lukas 18,27Lukas 18,271.G Am D G Refr.: 1.G Am D G Was bei den Men - schen un - mög lich ist, das ist mög - lich bei Gott 2.D 2.D GFINE / / / / FINEdas ist mög - lich bei Gott. 1. Weil er denkt, er kann vor GE E/GisAm/ / / / 2. Wo der Kopf nur noch in 3. Dass die To - ten ein - maldas ist mög - lich bei Gott. 1. 4. Weil Ist er dir denkt, klar, wo er - kann hin vor dein2. Wo der Kopf nur noch inD/Fis3. Dass die To - ten ein - malG D/Fis Em4. Ist dir klar, wo - hin dein Möglich bei Gott Am D/Fis G CD1. fällt nicht ins Ge - wicht, auch im bes - ten Le - ben nicht.2. Ta - schen, See - le leer, Gott zu fin - den, fällt dann schwer.3. kommt, es ist nicht aus. Aus dem Grab muss je der raus.1. fällt nicht ins Ge - wicht, auch im bes - ten Le - ben nicht.4. um, ver - lass dich drauf, Gott schließt dir den Him mel auf.2. Ta - schen, See - le leer, Gott zu fin - den, fällt dann schwer.3. kommt, es ist nicht aus. Aus dem Grab muss je - der raus.Text 4. um, und Rechte: ver - lass Jörg dich Swoboda/Theo drauf, Lehmann Gott schließt Mel.: Jörg dir Swoboda den Him - 2008 mel auf.EE/GisD/Fis G D/Fis Em1. Gott be - stehn, lässt der Mensch gern gu - te Ta - ten sehn. Doch das2. Zah - len denkt, wird das Herz amSchlussvomGeld ge - lenkt. Vol - le3. auf - er stehn, kön - nen wir mit Lo - gik nicht ver - stehn. Je - sus1. Gott be - stehn, lässt der Mensch gern gu - te Ta - ten sehn. Doch das4. Le - ben zielt, o - der hast du bis her nur ges - pielt? Keh - re2. Zah - len denkt, wird das Herz am Schluss vom Geld ge - lenkt. Vol - le3. Am auf - er - stehn, kön - nen D/Fis wir mit Lo - gik G nicht C ver - stehn. D Je - sus4. Le - ben zielt, o - der hast du bis - her nur ges - pielt? Keh - reAm Winfried AmelungGeliebtes Volk und Land.Lied zur Jahreslosung 2009Israels Geschichte - ein Wunder Gottes3,– EUR (nur noch wenigeRestexemplare)Paket: Geliebtes Volk u. Land,In Ihm die Fülle und Hoffnung fürMorgen zu 15,– EUR Refr.: Was bei den Men - schen un - mög lich ist, das ist mög - lich bei Gott 12<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>Text und Rechte: Jörg Swoboda/Theo Lehmann Mel.: Jörg Swoboda 2008


© uhotti - Fotolia.comvonSchwester JoelaKrügerAlle Wirtschaftssysteme werden auf kurzoder lang zusammenbrechen. Nur eine Währungüberdauert alles! Wer klug ist, solltesich auf diese Währung einlassen und sichrechtzeitig an einen zuverlässigen, kompetentenWirtschaftsberater wenden – an Jesus.Er gibt klare Anweisungen, wo und wie unsereInvestitionen anzulegen sind. Er gibtuns den Rat: Sammle dir Schätze, die imHimmel gelten, Schätze, die nicht gestohlenwerden können und weder verrosten nochverrotten. (Matthäus 6,19-21)Himmelreichsaktien fallen nie! Sie sind vorBetrug und Diebstahl gesichert und bleibengarantiert wertbeständig. Wie sieht die Himmelreichswährungaus? Für diese Welt –schockierend! Da bedeutet zum Beispiel:KLEINSEIN = GRÖßE( Wer Ist doch der Größte im Himmelreich?… Es sei denn das Ihr Umkehrt und werdetwie die Kinder… Matth. 18,1-3), (…Sondernwer unter Euch groß werden will, der solleuer Diener sein. Markus 10,43)ERNIEDRIGUNG = ERHÖHUNG(Denn wer sich selbst erhöhen wird der wirderniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigenwird der wird erhöht werden.Matth. 23,12), (Er hat die Gewaltigen vomThrone gestoßen und die Niedrigen erhoben.Lukas 1,52)NIEDERLAGE = SIEG(Wer siegen kann in Niederlagen kann auchdas Glück des Sieges tragen. Römer 8,36-39),(Und sie haben überwunden durch das Blutdes Lammes und durch das Wort ihres Zeugnissesund haben ihr <strong>Leben</strong> nicht geliebt bisan den Tod. Offenbarung 12,11)KREUZ = HERRLICHKEIT(Denn ich halte dafür, dass die Leiden dieservertrauen. Jesus ist die sicherste Bank dieserWelt! In Philipper 3,7-10 beschreibt Paulus,wie er auf diesem Weg voranjagt und die Himmelreichswährungin sein <strong>Leben</strong> umsetzt.Alles, was er vorher für Gewinn gehalten hat,achtet er jetzt für Schaden und erklärt seineEliteausbildung am Pharisäer-College in Jerusalem,seine Familienherkunft und Position, jasogar seine „weiße Weste“ für Dreck! Und dasalles nur, um seinen geliebten Herrn tiefer zuerkennen um ihm täglich näher zu kommen.„Wo dein Schatz ist, da ist dein Herz“, sagtJesus. ER warnt vor geteilten Herzen, weil erweiß, wie leicht Gutes zur Konkurrenz fürdas Beste werden kann.Doch das Glück einer Ganzhingabe wird invielerlei Weise auch angefochten sein, Befremdenoder gar Entrüstung hervorrufen:„Welch gefährliche Einseitigkeit! Werde nurnicht so eng! Welch ein Fundamentalist! Sowörtlich darf man die Nachfolge nicht nehmen.Wie kannst Du dein ganzes bisheriges<strong>Leben</strong> über den Haufen werfen? Das kannniemals Gottes Wille sein ….“ usw. (Der Unterschiedzwischen Bibel und Koran ist einganz einfacher! Nehme ich die Bibel wörtlich,dann lande ich im Himmel! Nehme ich denKoran wörtlich, dann lande ich in der Hölle!)Ja, ohne Liebe zu Jesus wäre so etwas reinerFanatismus. Nur Liebe ist bereit, auf Seineübergroße Liebe zu antworten und auf andereszu verzichten. Darum kann nur Liebedie Radikalität einer Hingabe erklären. PerspektiveLiebe heißt: Alle Liebe hat einengroßen Weg vor sich, der Hass steht immervor einer Wand!ARMUT = REICHTUM(Glückselig, seit ihr Armen; denn das ReichGottes ist euer. Lukas 6,20), (…als Arme,die aber viel reich machen; als die nichtshaben, und doch alles besitzen… 2.Kor.12,10)SCHWACHHEIT = STÄRKE(…was schwach ist vor der Welt, das hat Gotterwählt, damit er zu Schanden mache, wasstark ist. 1.Korinther 1,27), (...denn wennich schwach bin, bin ich stark! 2. Korinther12,10)Zeit nicht wert sind der Herrlichkeit, die anuns offenbart werden soll. Römer 8,18),(Denn unsere Trübsal, die zeitlich und leichtist, schafft ein über alle Maßen ewiges Gewichtan Herrlichkeit für uns, die wir nichtschauen auf das Sichtbare, sondern auf dasUnsichtbare. Denn was sichtbar ist das istzeitlich; was aber unsichtbar ist´, das ist ewig.2. Korinther 4,17-18)Bei wem tritt diese seltsame Währung inKraft? Bei jedem, der sich auf ein <strong>Leben</strong> leidenschaftlicherLiebe zu Jesus einlässt undbereit ist, sein <strong>Leben</strong> IHM vorbehaltlos anzu-Doch wie schnell wird flammende Liebe zueinem glimmenden Docht! Sie lässt sichnicht konservieren. Aber sie lässt sich erneuern.Sie empfängt die Kraft zum Durchhaltenallein durch die täglich empfangene Liebeunseres Herrn und Erlösers, der uns zuerstgeliebt hat. Dabei erfahren wir die Umkehrungaller Werte. Zwar wird viel Plus in unserem<strong>Leben</strong> zum Verlust, aber dafür wirdviel Minus umgewandelt in ein großes Plus.Und für alle die Ihn lieben, erfüllt sich di<strong>eV</strong>erheißung: Schweres – ja selbst Schwerstes– muss uns zum Besten dienen (Römer 8,28).Zuletzt wird das Beste jedes Vorstellungsvermögenübersteigen. Gott wird abwischenalle Tränen. Wir werden ihn schauen vonAngesicht zu Angesicht als Braut an seinerSeite, als Könige und Priester an SeinemThron. Mit diesem Schatz durch das neueJahr – welch eine Vermögensanlage!<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>13


Nahostkonflikt© IM-Schulz - Fotolia.com„Wir können den Arabern vergeben,unsere Kinder getötet zuhaben.Wir können ihnen aber nichtvergeben, uns zu zwingen, ihreKinder zu töten.Wir werden nur dann mit denArabern Frieden haben, wenn sieihrer eigenen Kinder mehr liebenals sie uns hassen.“Golda Meir,ehem. Premierministerin von IsraelWieder Krieg in NahostvonUlrich W. Sahm,JerusalemDer Krieg lag in der Luft. Aber sowie es ausgebrochenist und Al Dschesira unzensierteBilder von zerfetzten Toten in der Schleifesendet, wird einem nur noch übel, obwohldie Toten Kämpfer in Tarnuniform sind undeiner international geächteten Terrororganisationangehören, der radikal-islamischenHamas.Seit der Entführung des Soldaten Gilad Schalitvor über 900 Tagen droht Israel mit demEinmarsch. Wegen der befürchteten hohenVerluste schreckte zudem Israel davor zurück,dem Raketenbeschuss aus Gaza gewaltsamein Ende zu setzen. Zu viele palästinensischeTote hätte weltweite Empörungüber israelisches Wüten provoziert. Zu vieletote Soldaten würden in Israel nicht akzeptiert.Alle vermeintlich „friedlichen“ Methoden,Grenzsperrung, Blockade, Abschaltendes Stroms und ein inzwischen von der Hamasaufgekündigter Waffenstillstand brachtennichts.Die Hamas, seit 2007 durch Putsch an derMacht im Gazastreifen, spielte zynisch mitdem Schicksal der 1,5 Millionen Palästinenserunter ihrer Gewaltherrschaft. Das sagtenvorwurfsvoll der ägyptische Außenministerund der palästinensische Präsident MahmoudAbbas in Kairo.Die Hamas erhaschte politisches Mitleid miteiner geschmierten Propagandamaschine,indem sie Stromausfälle inszenierte odereine Hungersnot propagierte und gleichzeitigdie Grenzübergänge zu Israel systematischattackierte, als Hilfskonvois mit Mehl,Medikamenten und Tierfutter bereitstanden,den im Gazastreifen eingesperrten Menschenein wenig Erlösung zu bringen. Gazasei „das größte Gefängnis der Welt“. Dochals hundert Christen zu Weihnachten mitisraelischer Genehmigung nach Bethlehemreisen wollten, jagte die Hamas eine Mörsergranateauf den Grenzterminal und bewirktedessen sofortige Schließung. Das Vorgehender Hamas entbehrt jeglicher Logik. Ihr ideologischmotivierter Versuch, den Staat Israelzu zerstören, kann so nicht gelingen undverschlimmert das Leiden der Menschen imGazastreifen.Nicht nur für Israel ist der Zustand unerträglich,seit Jahresbeginn mit über 3000 Raketenbeschossen worden zu sein und wedermilitärisch noch politisch dagegen vorgehenzu können. Auch für Ägypten, Jordanien unddie mit Israel über „Frieden“ verhandelndeAutonomiebehörde im Westjordanland birgtdieser Zustand große Gefahren. Das systematischerzeugte Mitleid mit dem Gazastreifentreibt Ägypter, Jordanier und Palästinenserin die Arme der Moslembrüder. Die„gemäßigten“ Regime in diesen Gebietengeraten ins Wanken. Die „Operation GegossenesBlei“ könnte für diese Beteiligten einSegen sein, also ein Krieg, der vielleichtFrieden bringt.14 <strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>


Die Operation „Gegossenes Blei“Vernichtungsschlag gegen „Hamastan“?vonJohannes Gerloff, JerusalemEs gab keinen Tropfen, der das Fass zumÜberlaufen gebracht hätte. Auch fehlte derim Nahen Osten sprichwörtliche Strohhalm,der dem Kamel das Kreuz gebrochen hätte.Die Operation „Gegossenes Blei“ war gründlichund langfristig vorbereitet. Der Angriffsterminvom israelischen Kabinett abgesegnet.Jahrelang hatten GeheimdienstlerAngriffsziele gesammelt, die Kampfeinheitender israelischen Armee sich auf die Besonderheitendes 40 mal 5 Kilometer großenLandstreifens mit einer Bevölkerung vonschätzungsweise 1,5 Millionen Menschenvorbereitet.Am 2. Weihnachtsfeiertag öffnete die israelischeArmee noch den Erez-Grenzübergangzwischen Gaza und Israel – für Hilfsgüterund Brennstoffe in Richtung Gaza. PalästinensischeChristen aus Gaza durften zurFestzeit Verwandte und Heilige Stätten inIsrael und im Westjordanland besuchen. IsraelischeSoldaten, die im Umfeld des Gazastreifensstationiert waren, bekamen zumSabbat und für die letzten Chanukkatage Urlaub.Die Hamas wähnte sich sicher, hielteinen Angriff der Streitkräfte des jüdischenStaates am Sabbat für ausgeschlossen.Als die israelische Luftwaffe dann am nächstenTag, einem Sabbat, zur Mittagszeit dieersten Luftangriffe flog, war die Überraschunggroß. Selbst israelische Militärstrategenwaren überrascht, wie überrascht dieHamas war. Zwar gelang es palästinensischenRaketenteams schon am ersten Tag Raketenmit neuer Reichweite – darunter chinesischeGrad-Raketen – zum Einsatz zu bringen. Erstmalsgab es Raketenalarm in den OrtschaftenNetivot, Aschdod, Kirjat Gad und Beerscheva.Eine Israelin wurde getötet. Aber der vonisraelischen Militärplanern und der Heimatfronterwartete Raketenhagel blieb aus. DieHamas brauchte mehrere Tage, um sich vomSchock des ersten Angriffs zu erholen, sichneu zu organisieren und die ebenfalls langvorbereitete Reaktion für diesen Fall in Gangzu setzen.Zu den Zielen der ersten Angriffswelle gehörtedie Abschlusszeremonie eines Offizierskursesder Hamas. Viele der frisch vereidigtenPolizisten kamen ums <strong>Leben</strong>, auchhohe Kommandeure. Bis zum Abend des erstenTages hatten israelische Kampfjets indrei Wellen 170 Operationen geflogen. NebenPolizeistationen und Trainingslagern derradikal-islamischen Beherrscher des Gazastreifenswaren vor allem Raketenfabriken,Munitionslager, Schmugglertunnels und mobileRaketenteams Ziele der israelischen Luftangriffe.Mit 95 Prozent gab die israelischeArmee stolz die Treffgenauigkeit bekannt.Mehr als 200 Palästinenser waren tot, Hunderteverletzt. Selbst Quellen aus dem Gazastreifenbezweifelten nicht, dass die überwiegendeMehrheit der Opfer palästinensischeKämpfer waren.Israel begründete die Militäroffensive mit dem jahrelangen Beschuss israelischerStädte mit Qassam- und Katjuscha-Raketen aus dem Gazastreifen.(Grafik: Lencer cc30, Foto oben: „Raketenschäden in Sderot“Johannes Gerloff)Überreste einer explodierten Qassam-Rakete. Man beachte die einfachenSchweißpunkte. (Foto: Merav Maroody cc2.0)<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>15


NahostkonfliktZur VorgeschichteSeit acht Jahren leiden die israelischen Ortschaftenim Umfeld des Gazastreifens täglichunter dem Beschuss durch ihre palästinensischenNachbarn. Mehr als 10.000 Kassamraketenund Mörsergranaten sind in dieserZeit auf israelisches Gebiet gefallen – nachdem einseitigen israelischen Rückzug ausdem Gazastreifen im September 2005 vorallem auf die Negev-Stadt Sderot.Als dann im Januar 2008 auch die KüstenstadtAschkelon beschossen wurde, riegelteIsrael den Gazastreifen von der Außenweltab, drosselte im Februar die Stromzufuhr. ImJuni diskutierte das israelische Kabinetternsthaft über einen Einmarsch in das Autonomiegebiet,das mittlerweile seit einemJahr von der radikal-islamischen Hamas-Bewegungbeherrscht wurde. Trotz der Abriegelunggelangten Unmengen von Sprengstoffen,Raketen und Waffen aller Art nachGaza. Der Preissturz bei den Waffenhändlernsprach für sich.Am 17. Juni einigten sich Israel und Hamasdurch ägyptische Vermittler auf eine „Tahadiye“– von deutschen Berichterstattern meistmit „Waffenstillstand“ übersetzt, bedeutetdas arabische Wort aber lediglich „Stillhalten“oder „Ruhegeben“. Während der „Tahadiye“,die offiziell am 17. Dezember endete,fielen nach Zählung der israelischenArmee „nur“ 234 Kassamraketen, fünf Gradraketenund 185 Mörsergranaten auf Israel.Mitte Dezember kündigte die Hamas dannausdrücklich die „Waffenruhe“ mit „den Zionisten“auf, deren Existenzrecht im NahenOsten sie unter keinen Umständen anerkennenwill.Fünf Jahre überfälligAus israelischer Sicht war der massive Angriffauf die radikal-islamische Hochburglängst überfällig. „Fünf Jahre zu spät“, meinteder ehemalige Oberkommandierende desSüdabschnitts der israelischen Armee, GeneralYom-Tov Samia, und erinnerte daran, dasses in Sderot Kinder gibt, die sich ein <strong>Leben</strong>ohne Raketenbedrohung gar nicht vorstellenkönnen. Eine Schülerin aus Netivot meintenach einer Woche im Bunker: „Wie konntendas die Leute von Sderot nur acht Jahre aushalten?Wie konnten wir sie vergessen?!“Schritt für Schritt verschärfte die israelischeLuftwaffe ihre Angriffe. Repräsentative Gebäude,wie etwa das Parlament am Platz desunbekannten Soldaten, und die Wohnhäuservon führenden Hamas-Repräsentanten wurdenins Visier genommen. Eine geistlicheund militärische Autorität in der Hamas-Bewegung,Scheich Nisar Rayad, musste erfahren,dass die Israelis dieses Mal wenigerrücksichtsvoll sind. Der Scheich und seineFamilie leisteten der telefonischen Warnungdes israelischen Militärs, ihr Haus zu räumen,keine Folge. Demonstrativ gingen sieauf das Dach des Hauses, um als „menschlicheSchutzschilde“ die Bombardierung desHauses zu verhindern. In der Vergangenheithatten die Israelis dann von einem Angriffabgesehen. Nicht so in diesem Fall. MächtigeFolgeexplosionen zerstörten das große Gebäudeund bestätigten die israelische Darstellung,dass unter dem Wohnhaus ein Munitionslagerverborgen war.Erste Reaktionen – aus der islamischenWeltWährend sich die maßgeblichen westlichenPolitiker zuerst einmal hinter dem Weihnachtsbaumder Priorität des Neujahrs verkrochen,demonstrierte man auf den Straßenin Berlin, Paris und London wie üblich gegendie israelischen „Massaker“. Die Demonstrantenauf den arabischen Straßen in Israel,im Westjordanland, im Iran und selbst dieHamas sehen allerdings einen anderen Sündenbock:Ägypten.Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak hatteden israelischen Angriff auf Gaza zwarfolgsam verurteilt, dann aber den Zeigefingerin einer bislang beispiellosen Weise in Richtungauf die Palästinenser erhoben: „Ichhabe es Euch gesagt, dass es so kommen würde!“Ein großes Fragezeichen hinter MubaraksLoyalität gegenüber seinen „palästinensischenBrüdern“ setzte auch die Tatsache,dass die israelische Außenministerin ZippiLivni am 1. Weihnachtsfeiertag – zwei Tagevor Beginn der Offensive – noch in Kairowar. Was dort besprochen wurde, bleibt unveröffentlicht.Mubarak meinte aber ganzdirekt: Den Grenzübergang Rafah zwischendem Gazastreifen und Ägypten werde er erstöffnen, wenn die Fatah wieder die MachtLuftaufnahmen von den Zielen der israel. LuftangriffeBegegnung mit palästinensischen Raketenschützen, Foto: J. Gerloff16<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>


dern die Motivation, Raketen zu schießen“soll den radikalen Islamisten im Gazastreifengenommen werden. Das betonen Politikerganz unterschiedlicher Couleur. „Die Hamasmuss einsehen, dass sie nicht unsere Tagesordnungbestimmen kann“, meint etwa derVerkehrsminister und ehemalige GeneralstabschefShaul Mofas. „Die müssen verstehen,dass der Raketenbeschuss ihren eigenenInteressen schadet.“Nach der ernüchternden Erfahrung des zweitenLibanonkrieges ist es nicht einmal dasZiel der Israelis, die Raketenfähigkeit der Hamaszu zerstören. „Nicht die Fähigkeit, sonübernommenhabe und die internationalenBeobachter zurückgekehrt seien.„Ägypten kollaboriert mit Israel!“ ist deshalbder Vorwurf, mit dem sich der Präsident desmächtigsten arabischen Landes auseinanderzusetzenhat. „Die Ägypter haben das palästinensisch<strong>eV</strong>olk verraten!“, zürnt ein Arabermit israelischer Staatsbürgerschaft und erklärt:„Offensichtlich haben die arabischenHerrscher ihre Seele dem Satan verkauft!“ –Auch Syriens Präsident Bischar el-Assad verhältsich eigenartig ambivalent: Einerseitsbietet er der Hamas und dem palästinensischenIslamischem Dschihad Unterschlupfund rüstet die Hisbollah im Libanon gegenIsrael auf. Anderseits gibt er aber vor, überdie Türken mit Israel zu reden – und schweigtsich über die Vorgänge im Gazastreifen aus.Der EinmarschAuf den Tag genau eine Woche nach den erstenLuftangriffen rückten israelische Infanteristenund eine Panzerbrigade in das dichtbesiedelte Gebiet ein. Zuvor hatte die israelischeArtillerie stundenlang die leeren Feldervon Gazas Vorstädten bombardiert. DieOpferzahlen durch israelische Luftangriffeauf Gaza standen mittlerweile bei 500 Totenund 2.500 Verletzten. 720 Ziele hat die Luftwaffein dieser ersten Kriegswoche bombardiert,100 palästinensische Raketenteamsaußer Gefecht gesetzt. Auf israelischer Seitehat es in diesem Zeitrum „nur“ vier Tote gegeben.Aber fast 800.000 Israelis leben inReichweite der Hamas-Geschosse und dieBeginn der Bodenoffensive. Foto: Johannes GerloffKraft des militärischen Arms der Hamas istungebrochen.Ein Raketenkrieg lässt sich nicht aus der Luftgewinnen. Deshalb – und das war allen klar– war die Invasion des Gazastreifens unausweichlich.Wie lange sich die MilitäraktionIsraels gegen die Hamas hinziehen wird, istunklar. Israelische Politiker schließen nichtaus, dass die Operation „Gegossenes Blei“noch einige Wochen andauern könnte.Das Ziel der Operation „Gegossenes Blei“Israel ist im Spätsommer 2005 aus dem Gazastreifengeflohen und will auf keinen Falldorthin zurückkehren. Eine Rückeroberungdes Autonomiegebiets ist als Kriegsziel alsoauszuschließen. Der „Sumpf von Gaza“ istein Albtraum israelischer Militärs und Politiker.Auch ein Sturz der Hamas-Regierung istausdrücklich nicht das militärische Ziel Israels.Eine Situation, in der man mit der Fatahverhandelt und die Hamas derweil Anschlägeverübt, gehört nicht zum Traumarsenal derIsraelis. Das Gute an der Hamasherrschaft inGaza ist aus israelischer Sicht, dass man einGegenüber hat, das (an-)greifbar ist. Die Vernichtungder Hamasbewegung mag manchererträumen – ist aber nicht realistisch. DieHamas ist innerhalb der palästinensischenBevölkerung zu populär.„Vielleicht“, so überlegen militärisch erfahreneKommentatoren in Fernsehdiskussionen,„müssen wir die Möglichkeit zur Kontrolledes Gazastreifens erzwingen, ohneeine ständige Gegenwart?“ Vergleichbarwäre das mit der Situation im nördlichenWestjordanland, wo die israelischen Siedlungengeräumt wurden, die israelische Armeeaber jederzeit überall einrückt, wo esihr aus sicherheitstechnischen Gründen angemessenerscheint. Viele sind sich darineinig: Internationale Truppen werden Israeldie Aufgabe, für die Sicherheit seiner Bevölkerungzu sorgen, nicht abnehmen.In jedem Falle ist Ziel der Operation „GegossenesBlei“ eine neue, bessere Ausgangspositionfür Israel bei künftigen Verhandlungenund vor allem eine Erneuerung und Verstärkungder Abschreckung. Dabei haben dieIsraelis nicht nur die palästinensischen „Freiheitskämpfer“im Auge, sondern auch Beirut,Damaskus, Teheran, ja selbst die EU, Russlandund die USA. Zu selbstverständlich hatman dort aus israelischer Sicht in den vergangenenJahren angenommen, dass die Israelisden ständigen Raketenhagel auf die Städteum den Gazastreifen hinzunehmen hätten.Doch das will sich der jüdische Staat auf keinenFall weiterhin gefallen lassen.Und dann gibt es noch einen Aspekt: DasNachgeben Israels in den vergangenen Jahren– der Rückzug aus dem Südlibanon imMai 2000, die Räumung des Gazastreifens,das jahrelange Stillhalten unter Raketenbeschuss– wurde von den arabischen NachbarnIsraels vielfach als Schwäche ausgelegtund als Ansporn zu neuer Aggression verstanden.Deshalb darf sich Israel, so die Sichtseiner Bevölkerung, keinen weiteren „Nicht-Sieg“ erlauben. Am Ende der Operation „GegossenesBlei“ muss allen Beobachtern undvor allem den Beteiligten unmissverständlichklar sein: Israel hat gesiegt! Wenn das unklarbleibt, hat Israel verloren.© Christlicher Medienverbund KEPwww.israelnetz.com<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>17


NahostkonfliktKlischees und WirklichkeitIsrael-Solidaritätsdemonstrationen in MünchenvonUlrich W. Sahm,Jerusalem„Der Konflikt kann nicht mit militärischenMitteln gelöst werden.“Tatsache ist, dass die Hamas ihr Machtstrebenmit militärischen Mitteln gelöst hat. Sieputschte gegen die Autonomieregierung undvertrieb mit brutaler Gewalt die fatahtreuenVertreter der Zentralregierung in Ramallah.Mit militärischen Mitteln terrorisierte sie dieisraelische Bevölkerung im grenznahen Gebiet.Mit Raketenangriffen unterstrich Hamasdas Ende der Waffenruhe. Die Entführung desisraelischen Soldaten Gilad Schalit und weitereGewalt, wie der Beschuss der Grenzübergänge,verhinderte die Lieferung von Hilfsgüternund festigte die Herrschaft der Hamas imGazastreifen. Ob es im Gegenzug Israel gelingt,ebenfalls mit Gewalt diese Machtbasisder Hamas zu schwächen oder gar zu zerstören,muss sich erst noch erweisen.In den vergangenen Tagen wurden nach Angabender Hamas fast alle ihre militärischenEinrichtungen zerbombt. Viele in Gaza hergestellteoder durch Schmugglertunnel vomIran importierte Grad-Raketen wurden zerstört.Die Hamas verlor Befehlshaber und 80frisch ausgebildete Offiziere. Die Befehlsstrukturwurde zerstört und der Fernsehsenderausgeschaltet. Hamas-Führer musstensich in den Untergrund begeben, um nichtOpfer gezielter Tötungen der israelischenLuftwaffe zu werden. Ohne Verwaltungsapparat,Sicherheitskräfte, Finanzen und Hierarchiekann die regierungsähnliche Hamasnicht bestehen. Sie ist verwundbar.Ideologie allein reicht nicht aus, um als Herrscherim Gazastreifen und als aktive Feindeskraftgegen Israel bestehen zu können. Dieideologisch hochmotivierte Hamas konntesich bisher nur durch Verhaftungen, Morde,Vertreibung und andere Gewalt gegen ihreinnerpalästinensischen Gegner behaupten.Wenn also vermeintlich Gewalt keine Problemelösen könne, fragt sich, wieso die Hamassehr wohl ihre Probleme mit Gewalt löstund wieso Israel ganz grundsätzlich die Fähigkeitabgesprochen wird, ebenso mit Gewaltzu kontern?„Nur durch Gespräche mit der Hamaskann Israel das Problem lösen.“Die Autonomiebehörde in Ramallah ist eineSelbstverwaltung von Israel Gnaden. OffiziellerVerhandlungspartner des palästinensischenVolkes ist allein die PLO (PalästinensischeBefreiungsorganisation). Ihr Chef istauch Präsident der Autonomiebehörde,Mahmoud Abbas. Die heutige Staatenweltwird durch Mitgliedschaft in der UNO definiert.Die Hamas herrscht jedoch weder ineinem anerkannten Staat, noch gilt sie alsanerkannte „Regierung“ ihres Territoriums.Die Hamas ist nicht einmal Mitglied der PLOund übernahm die Macht in Gaza durch einen„illegalen“ Putsch. Kein Land der Weltanerkennt die Hamas als Herrscher in Gaza.Gespräche Israels mit der Hamas würden dieLegitimität der PLO als exklusiver Vertreteraller Palästinenser in Frage stellen. Zudemwürden so die von der Hamas nicht einmalanerkannten Osloer Verträge außer Kraft gesetzt.Die bilden jedoch die rechtliche Grundlagefür die Existenz der Autonomiebehördeund des palästinensischen Parlaments. Abgesehenvon der Tatsache, dass die Hamas sichweigert, mit dem „illegitimen zionistischenGebilde“ zu reden, tut sich Israel schwer, miteiner Organisation zu verhandeln, die IsraelsZerstörung anstrebt. Hinzu kommt, dass dieHamas von der EU, der UNO, den USA undIsrael als Terrororganisation geächtet wird,solange sie nicht der Gewalt absagt, Israel anerkenntund bestehende Verträge akzeptiert.Gespräche Israels mit der Hamas würden keineProbleme lösen, sondern neue Problemeschaffen und mit Gewissheit keinen Friedenherbeiführen.„Ideologien können nicht gewaltsam ausgelöschtwerden.“Die menschenverachtende Ideologie der Hamashat ihre Ursprünge weder in der BlockadeIsraels gegen den Gazastreifen noch in derseit 1967 andauernden Besatzung. Die Hamasist ein Ableger der ägyptischen Moslembruderschaftund ihrer Ideologie aus denZwanzigerjahren. Ausgerechnet die europäischeGeschichte beweist, dass Staatsideologiendurchaus mit Gewalt besiegt und beseitigtwerden können. National-Sozialismus,Faschismus, Stalinismus und Kommunismusgingen ebenso unter wie die Weltreiche derGriechen, Römer, Mesopotamier und anderervergessener Völker.18 <strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>


„Israels Vorgehen im Gazastreifen ist völkerrechtswidrig.“Die Genfer Konventionen verbieten ein absichtlichesTöten von Zivilisten. So gesehensind auf israelische Städte abgeschossene Raketender Hamas in jedem Fall ein Kriegsverbrechen.Menschenrechtsorganisationen erwähnendas ganz selten in versteckenNebensätzen. Die überwiegende Mehrheitder von Israel im Gazastreifen getöteten Palästinensersind Kämpfer der Hamas. Vorerstscheint Israel „Kollateralschäden“ weitgehendzu vermeiden. Laut Genfer Konventionenverwandeln sich Schulen und Krankenhäuserin legitime militärische Ziele, sowiesie für militärische Zwecke missbraucht werden.In den nächsten Tagen dürften die zivilenOpfer drastisch ansteigen, sowie Israel– wie angekündigt – jene Privathäuser bombardiert,in denen die Hamas Raketen undandere Kampfmittel versteckt. Die Bewohnerdieser Häuser wurden durch Anrufe desisraelischen Geheimdienstes vorgewarnt.Gemäß dem Völkerrecht verlieren sie ihrenStatus als „unschuldige Zivilisten“, sowie siesich am militärischen Kampf der Hamas beteiligen.„Das israelische Vorgehen schürt denHass.“Das ist eine Frage nach der Henne und demEi. Mit abgrundtiefen Hass wurden Judenschon 1929 in Hebron und Jerusalem vonden Arabern abgeschlachtet, lange vor demHolocaust, Israel und Besatzung. Hass wirdallein den Palästinensern, der Hamas undanderen Organisationen als Rechtfertigungfür jegliche Verbrechen zugestanden. Vielepalästinensische Ausbrüche der Gewalt unddes Hasses passierten ausgerechnet bei Fortschrittenin den Friedensgesprächen, nachisraelischen „Gesten“ und anderen „positiven“Entwicklungen. Die blutige zweiteIntifada brach aus, als es den Palästinensernwirtschaftlich besser ging als jemals zuvorund nachdem Ehud Barak in Camp David zufast jeder Konzession bereit war. Jassir Arafatwies die Angebote zurück, weil er nicht „alles“bekam.„Unverhältnismäßige Gewalt“ wird immernur Israel vorgeworfen, niemals aber jenenOrganisationen, die israelische Städte mitRaketen angreifen oder Busse und Restaurantssprengen. In diesem Sinne, wäre israelischeGewalt wohl „verhältnismäßig“, wenndie Kampfjets in Gaza statt Trainingszentrender Hamas eher Busse und Restaurantssprengen oder willkürlich ungezielte Raketenauf Gaza abschießen?„Nur wer für die Judenschreit, darf auch gregorianischsingen“vonJohannes Gerloff, JerusalemAUF ANFRAGE VON IDEA-SPEKTRUM Pro& Kontra zur israelischen Militäroffensive:Der Pro-BeitragBevor meine Überlegungen die israelischeOperation „Gegossenes Blei“ verteidigen sollen,möchte ich unmissverständlich klar stellen:Ich bin nicht „für“ Krieg – und schon garnicht „für“ diesen Krieg. Ich kenne Menschenin Gaza – Christen und Muslime –, diesich jetzt angsterfüllt verkriechen, und ichhabe mit denen gesprochen, die Raketen aufIsrael schießen. Seit Jahren erlebe ich dieAngst der Israelis. In Sderot gibt es eine kleineGemeinde von messianischen Juden, mitder wir eng verbunden sind. Und jetzt bangenwir um messianisch-jüdische Geschwister,die in Uniform im Gazastreifen ihr <strong>Leben</strong>aufs Spiel setzen. Unfassbaresmenschliches Leid ist für mich in diesemKonflikt mit Namen und Gesichtern verbunden,die mir lieb sind – auf beiden Seiten!Deshalb weiß ich aber auch, dass eine Ungleichheitin diesem Krieg besteht, die nurwenig zur Sprache kommt: Eine Seite stelltihr Leiden schamlos vor der Weltöffentlichkeitzur Schau – während die andere Seitedie Würde der Kriegsopfer zu wahren sucht.Aber ganz abgesehen davon ist menschlichesLeiden noch nie ein guter Ratgeber bei derBeurteilung einer Sachlage gewesen. EinArzt, der sich vom Zustand seiner Patientenemotional zu sehr gefangen nehmen lässt,wird handlungsunfähig. Zudem ist der Nahostkonfliktein Paradebeispiel dafür, wie dieFixierung auf Einzelschicksale Kausalzusammenhängevon Ursache und Wirkung verdrehenkann. Wer ernst genommen werdenwill, muss historische und ideologische Zusammenhängeverstehen.Ganz nüchtern betrachtet ist die erste Prioritätder israelischen Regierung und ihrer Armeedas Wohl ihrer eigenen Bürger – nichtdas der Palästinenser. Acht Jahre lang musstenisraelische Gazaanrainer erdulden, wieihre Regierung eine ganze Palette von Maßnahmenausprobierte, um dem Terror ausGaza Einhalt zu gebieten. Dabei müssen dieseMenschen bis heute mit ansehen, wie ihreRegierung denen <strong>Leben</strong>smittel liefert, dieRaketen auf sie schießen. Wenn die israelischeArmee jetzt hart durchgreift, danndeshalb, weil die israelische Führung keineandere Möglichkeit mehr sieht. Wirklich berechtigtist die Kritik an der israelischen Regierung,warum sie ihre Bürger im nördlichenNegev so lange im Stich gelassen hat– noch dazu, wenn auf der anderen Seitenicht etwa gesprächs- und kompromissbereit<strong>eV</strong>erhandlungspartner stehen, sonderndie Hamas, die ein Existenzrecht des jüdischenStaates grundsätzlich ausschließt.Der Angriff auf Gaza war die längst überfälligePflicht des Staates Israel gegenüber seinenBürgern. Dietrich Bonhoeffer soll einmalgesagt haben: „Nur wer für die Juden schreit,darf auch gregorianisch singen.“ Dieser Satzist heute so aktuell wie selten zuvor. Wer inden vergangenen acht Jahren zum Leiden derisraelischen Bevölkerung in den Gazarandgebietengeschwiegen hat, entlarvt sich durchjede jetzt an Israel geäußerte Kritik als Heuchler.Wem das Wohl der Palästinenser am Herzenliegt, der sollte jetzt nicht an Israel zeigen,wie gut er Kritik üben kann – sondern diepalästinensische Führung und die arabischenPolitiker an ihre eigene Verantwortung zumFrieden erinnern. Israel wird nie mehr seinExistenzrecht in Frage stellen lassen. Werselbstverständlich annimmt, dass Juden sichterrorisieren lassen müssen, ist mitverantwortlichfür die Folgen, die dadurch entstehen,dass Israel sich wehrt.© Christlicher Medienverbund KEPwww.israelnetz.comBat Ye‘orDer Niedergang des orientalischenChristentums unterdem IslamVom Dschihad zum Schutzvertrag24,95 EUR<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>19


KolumneEine (un)endliche GeschichtevonUwe Dziuballa,ChemnitzZahlen und Emotionen überhäufen den politischInteressierten seit dem 27. Dezember2008 aus Israel. Diesmal geht es wieder umden Gazastreifen und den seit der Machtergreifungdurch die Hamas sich ergebendenpolitischen Realitäten.Die Hamas seit Juni 2007 die alleinigeMacht in Gaza:19. Dezember 2008 – Ende der Waffenruhe;seit dem 19. Dezember 2008 wurden von derHamas 200 Raketen und Mörsergranaten aufIsrael abgeschossen; die Hamas soll jetzt noch10.000 Raketen mit einer Reichweite um 40km haben; jeden Tag fliegen 20 bis 40 Raketenaus dem Gaza nach Israel; 300 Tote nachLuftangriff in Gaza (Stand 29.12.2008); 6.500israelische Reservisten eingezogen; BewaffneteAuseinandersetzungen bringen uns keinerKonfliktlösung näher, sondern verursachennur Not und Leid. In einigen politischenAnsprachen wurde in besonderen Situationengesagt: „Genug ist genug!“. Das gilt eben nunauch für den Dauerbeschuss aus Gaza.Die Grundzüge des Konfliktes sind bei allerPolemik unbestritten:1. Im Jahr 2005 hat sich Israel aus dem Gazastreifenzurückgezogen, kann somit beim bestenWillen nicht als Besatzer bezeichnet werden.Damit kann die Hamas weder moralischnoch völkerrechtlich irgendein „Widerstandsrecht“für sich in Anspruch nehmen, zumaldie politischen Verhandlungen über die Schaffungeines Palästinenserstaates auch im Westjordanlandinzwischen weiter fortgeschrittensind.2. Wie jeder Staat hat Israel das Recht und diePflicht, seine Bürger vor Angriffen zu schützen.Dazu darf Israel – im Rahmen des Kriegsvölkerrechts– alle Mittel anwenden, die zurBeseitigung der Bedrohung notwendig sind.3. Die Taktik der Hamas steht außerhalb jedesVölkerrechts. Das gilt für den systematischenBeschuss israelischer Zivilistenwie für das Positionieren militärischerStellungen inmitten der palästinensischenBevölkerung. Israel ist zwar gehalten, möglichstwenig Zivilisten zu treffen. Wenn beimAngriff auf militärische Ziele aber Unschuldigesterben, weil Stellungen inmitten von Wohngebietengebaut wurden oder sich Waffenlagerund Bombenlabore gar in Schulen, Universitätenoder Moscheen befinden, so ist das alleinder Hamas zuzuschreiben.Leider und zum Bedauern aller werden beiden unterschiedlichen Einsätzen im Gazaauch Zivilisten getötet und verletzt. Die Betonungliegt hier auf „auch“. Während die Hamasmit ihren Geschossen grundsätzlich aufZivilisten als Ziel anspricht, sind die zivilenOpfer meist das Ergebnis der Politik – ich nennesie Schutzschildpolitik – der Hamas. Wennin oder an zivilen Einrichtungen Waffenlager,Abschussstellungen oder andere militante terroristischeEinrichtungen errichtet werden,dann werden planmäßig und bewusst zivileOpfer in Kauf genommen. Dies stellt eine besondereArt der Rücksichtslosigkeit nicht nurgegenüber der israelischen, sondern auch dereigenen arabischen Bevölkerung dar.Natürlich sprechen sich jetzt viele „gute Menschen“gegenüber Israel für eine Waffenruheaus, aber wo bleibt, wo blieben die Aufforderungen,die Appelle, als die Raketenbeschüsseauf israelischen Boden begannen? Seit fast 18Monaten konnte die Hamas die Bandbreiteihrer humanen Kreativität unter Beweis stellen,indem sie dafür hätte Sorge tragen können,in dem von ihnen kontrollierten Gebieteine Ordnung in Gang zu setzen. Sie hättender Weltöffentlichkeit beweisen können, dassdie internationalen Hilfen und Gelder für Projekteverwendet werden, die dieses Gebiet zueinem sich entwickelnden Teil der Völkergemeinschaftmachen. Nichts Dergleichen wurdegetan!Wer seine Bevölkerung, für die er die politisch<strong>eV</strong>erantwortung trägt, permanent ineinem Verliererstatus hält und ihr keine Möglichkeitgibt, das zu schaffen, was wir in EuropaPerspektive und Wohlstand nennen,brauch sich auch nicht zu wundern, wenn ervon so genannten Permanentrevolutionärenvoller Hass umgeben ist.Bei den ganzen, kaum zu fassenden Zahlenund Ereignissen des Schreckens erinnere ichan dieser Stelle an den israelischen SoldatenGilad Shalit, welcher seit 940 Tagen(20.01.2009) von der Hamas als Geisel gefangengehalten wird. Auch hier hätte die Hamasin den letzten Wochen und Monaten die Gelegenheitnutzen können, die Entführung vonShalit aufzugeben und ihn in den Schoß seinerFamilie zu entlassen. Übrigens habe ich auchhier die internationalen Stimmen und Rufenach Gerechtigkeit vermisst.Im Ergebnis einer bewaffneten Auseinandersetzungkann es nur Verlierer geben! Leid undElend, eine zerstörte Infrastruktur und zerschlageneStrukturen sind nicht gerade das,was man sich im gesellschaftlichen Zusammenlebenwünscht. Aber man kann auchnicht immer zurückziehen und auf die Vernunftdes Gegenübers setzten. Zeit genug dafürwar vorhanden. Doch nicht Vernunft, sondernMacht- und Positionskämpfe bestimmenden politischen Alltag.Ich hoffe und wünsche der palästinensischenBevölkerung, dass sie im Laufe der modernenGeschichte langsam ihren wahren Entwicklungshemmschuherkennt.20<strong>Zum</strong> Le b e n


Christliche Stimmen zum Konflikt imGazastreifenVater Alexios betreut die griechisch-orthodoxeGemeinde in Gaza. 3.000 Mitgliederhat seine Parochie. <strong>Zum</strong> orthodoxen Weihnachtsfest,das am 7. Januar war, durfteneine ganze Reihe von Christen nach Bethlehemreisen. Einige sind bei Verwandten inRamallah geblieben und nicht in das Kriegsgebietzurückgekehrt.„Es gibt kein Wasser, keinen Strom keineNahrungsmittel, keine Medikamente“, beschreibter mit sanfter Stimme die furchtbareLage. „Die Leute haben Angst.“ Vier Mitgliederder griechisch-orthodoxen Gemeindein Gaza sind seit Beginn der Operation „GegossenesBlei“ getötet worden, darunter ein14jähriges Mädchen. „Hier ist niemand sicher“,erklärt der griechisch-orthodoxeGeistliche. Er erzählt, dass die israelischenRaketen zwar sehr genau treffen. Die Explosionensind aber so mächtig, dass auch vielan den umliegenden Häusern zerstört wird- „keine Glasscheibe ist mehr heil“.„Nur unter Gottes Schutz ist man sicher“,meint Alexios, der seit 43 Jahren als Mönchund Priester im Heiligen Land lebt, seit 18Jahren in Gaza. Er hat alles miterlebt: Dieisraelische Besatzung, die Intifada, die palästinensischeAutonomieherrschaft, den Hamas-Putsch.Als griechischer Staatsbürgerhätte Vater Alexios die Möglichkeit gehabt,das Kampfgebiet zu verlassen. Hat er darübernachgedacht? Die Frage beantwortet erfast empört: „Ich bin doch der Bischof, derhier mit dieser Gemeinde verheiratet ist!Wie könnte ich jemals meine Frau verlassen?!“Auf die Frage, wen er für die momentaneMisere verantwortlich macht, reagiert er ausweichend.„Die Situation ist schuld“, meinter, und: „Es gibt zwei Parteien... Man solltedas Problem durch Diskussionen lösen. Werschuldig ist? - Das sollen die Leute draußenentscheiden. Gott weiß es. Wir wissen nicht,was im Hintergrund steht. Das ist alles eingroßes politisches Spiel...“ Aber dann siehtder Vater seiner Gemeinde doch einen Hoffnungsschimmer:„Der, dessen Geburt wirgestern gefeiert haben, Jesus Christus, er istder Friedefürst. Nur er kann den Frieden indiese Welt bringen.“Pastor Howard Bass leitet die messianischjüdischeGemeinde in Beerscheva, der„Hauptstadt“ des nördlichen Negev. Mit derOperation „Gegossenes Blei“ wurde die Stadtvon der Hamas mit Gradraketen „Made inChina“ beschossen. Bass hat eine Tochter inder israelischen Armee und sein ältesterSohn Evan dient in einer Kampfeinheit imGazastreifen. Aufgrund der strengen Zensurbestimmungenhaben die Eltern seit Beginnder Bodenoffensive nichts mehr von ihremSohn gehört. „Das ist gut“, meint Howard,„so wissen wir, dass ihm nichts passiert ist.„Jedes Land hat das Recht auf Selbstverteidigung“,betont Bass, der aus den VereinigtenStaaten nach Israel eingewandert ist. „DasRecht auf Selbstverteidigung ist ein von Gottgegebenes Recht, eine moralische Pflicht.Ein Staat muss seine Bürger schützen, gegenKriminelle von innen und gegen Angriffe vonaußen.“Jesus-gläubige Juden wie Howard Bass wissensich dem Neuen Testament verpflichtetund sehen, dass Israel jahrelang, obwohl eskein „christliches Land“ ist „die andere Wangehingehalten hat“. „Israel antwortet nichtunmittelbar und aus dem Effekt auf Angriffe“,beobachtet Bass, „wenn Israel zurückschlägt,dann hat es sich zuvor lange zurückgehalten,dann ist es eine verzweifelte Notwendigkeit.“Bass sucht wie andere messianische Judenganz bewusst das Gespräch und die Begegnungmit gläubigen Christen auf „der anderenSeite“. „Wir sind keine Kriegstreiber,sondern Bürger eines souveränen Staates,der eine Pflicht hat, seine Bürger zu schützen“,betont er. „Wir sind unserem Staatgegenüber verantwortlich, unseren Mitbürgern,aber auch unseren Feinden. Denensagen wir: ‚Wir sind nicht gegen Euch, weilwir Euch hassen, sondern weil Ihr lernenmüsst, damit aufzuhören.‘“ PalästinensischchristlichenGesprächspartnern wirft er vor,dass sie die Existenz Israels grundsätzlichangreifen, wenn sie immer nur „die Besatzung“als Grund der gewaltsamen Auseinandersetzunganprangern. „Es ist auch Wahrheit,dass Jesus mich nach Hausezurückgebracht hat“, erklärt er seine Übersiedelungvon Amerika nach Israel.Christlichen Friedensaktivisten, die Israelverklagen, hält er entgegen, dass es möglichist, in Israel Pazifist zu sein, und dass es inIsrael Pazifisten gibt, „aber wo sind die Pazifistenin Syrien, Jordanien, bei den Palästinensernund im Gazastreifen?“ Der Vatervon zwei israelischen Soldaten fragt: „WelcheLast legen wir unseren Leuten auf,wenn wir behaupten, es ist Sünde zu töten,auch im Krieg, selbst wenn sie nicht tötenwollen.“Howard Bass ist der Ansicht, dass es letztlichdarum geht, „dass wir alle die GerechtigkeitGottes kennen lernen. Wir müssen mit demWillen Gottes in Einklang kommen. Wennwir die Situation aus Gottes Sicht sehen, sehnenwir uns vielleicht mehr nach der WiederkunftJesu, anstatt die Probleme mit eigenenMitteln lösen zu wollen.“Der Baptistenbischof Naim Khoury lebt inJerusalem, betreut aber auch eine Gemeindein Bethlehem. Nach Ansicht dieses Palästinensers,der einen jordanischen Pass hat,liegt die Verantwortung für den gegenwärtigenKonflikt einzig bei der Hamas: „Es gibtkeine Rechtfertigung für das, was die Hamastut. Sie müssen ihre Aggression stoppen,mit dem Raketenbeschuss aufhören, damitdie Menschen in Frieden zusammenlebenkönnen.“Khoury wirft seinen Landsleuten von derHamas vor, dass sie nicht an ihre eigenenLeute denken: „Die Zivilisten leiden. WennHamas mit dem Raketenbeschuss aufhört,wird Israel die Grenzen aufmachen.“ Davonist der Baptist überzeugt, der für seine versöhnlicheHaltung gegenüber dem jüdischenStaat auch schon auf den Straßen von Bethlehembeschossen wurde. Bischof Khouryist überzeugt: „Wir leben in der Endzeit.Was passiert, ist kein Witz. Der Herr kommtbald! Darauf sollten sich alle Menschen vorbereiten,Christen, Moslems und Juden.Alle müssen wissen, wer der echte Messiasist, der Herr der Herren und König aller Könige.“© Johannes Gerloff, Christlicher MedienverbundKEP www.israelnetz.com<strong>Zum</strong> Le b e n 21


Solidarität mit IsraelAn Israel scheiden sich auch inDeutschland die Geistervon Lothar Klein,Vorsitzender derSächsischen<strong>Israelfreunde</strong> e.V.Mehr als zehntausend Kassamraketen undMörsergranaten gingen in den vergangenenacht Jahren auf Städte im Süden Israels nieder.Nach Ende des halbjährigen Waffenstillstandesam 17. Dezember intensivierte dieHamas ihre Raketenangriffe auf Israel undbrachte damit das Fass zum Überlaufen. Dervon den Israelischen Verteidigungsstreitkräftenam 27. Dezember gestartete Militäreinsatzzur Beendigung der Terrorangriffe der Hamasaus dem Gazastreifen, sowie dieMedienberichterstattung darüber, hat auch inder deutschen Öffentlichkeit ein sehr unterschiedlichesEcho ausgelöst.In der islamischen Welt – zu der zunehmendauch Europa gezählt werden kann – hageltees die üblichen Proteste gegen die Unverschämtheitdes Judenstaates, sich nicht widerstandslosdurch die irdischen Vollstreckerdes Willens Allahs, des Allbarmherzigen, gemäßHamas-Charta von der Landkarte radierenzu lassen.Mit aller Deutlichkeit ließ hingegen die deutscheBundeskanzlerin, Angela Merkel, imTelefongespräch mit Israels MinisterpräsidentEhud Olmert die Weltöffentlichkeit wissen,dass die radikal-islamische Hamas „eindeutigund ausschließlich“ die alleinige Schuld ander Eskalation im Nahen Osten trage. Damithat sich Deutschland endgültig die Sympathiender islamischen Welt verscherzt, dieseit der engen Zusammenarbeit zwischendem national-sozialistischen Großdeutschlandund dem Großmufti von Jerusalem, HadjAmin al-Husseini, bei der Vernichtung derJuden Europas und der Bekämpfung der „zionistischenEindringlinge“ in Palästina bestandenhatten.Einige Medienvertreter versuchten das Rudernoch herumzureißen, indem sie verstärkt jenenMichael Lüders als „Nahostexperten“um eine Lageeinschätzung baten, der einstals Mitarbeiter der Friedrich-Ebert-Stiftungim Libanon Seminare mit der Hisbollahdurchgeführt hat und seitdem als freier PublizistRomane über den Islam schreibt. Am 4.Januar schwadronierte er auf dem NachrichtensenderN24 gegen die Kanzlerin: „Aussagenwie, die Hamas sei allein verantwortlichfür das, was hier geschehe, sind nicht hilfreich.“Studiert hat der übrigens in der syrischenHauptstadt Damaskus, in der einstder NS-Massenmörder Alois Brunner freundlicheAufnahme fand, um arabische Militärsfür den Kampf gegen den Staat der Holocaust-Überlebenden auszubilden. Die Früchte davondarf heute die Hamas in Gaza und dieHisbollah im Libanon ernten. Ganz andershaben deutsche Polizisten in Duisburg zuGermanias Ehrenrettung in der islamischenWelt beigetragen, indem sie im vorauseilendenGehorsam gegenüber den Repräsentantender ehrenwerten Muslimbruderschaftbei einer ihrer Demonstrationen in ihrerStadt eine diese in ihrer Ehre verletzende undprovozierende Israel-Fahne von einem Fensterentfernten. <strong>Zum</strong> Zwecke dieser Deeskalation– auch Preisgabe des Gewaltmonopolsdes Staates durch Duldung rechtsfreier Räumegenannt – wurde da gleich mal die Wohnungstürder abwesenden Bewohner aufgebrochen.Ein couragierter Duisburger Polizistwird in SPIEGEL-ONLINE mit dem Satz zitiert,der aus einem Brief an seinen Polizeipräsidentenstammt: „Für mich ist es schlichtein Skandal, wenn die Polizei eines demokratischenRechtsstaats von ihrer Führung fürdie Belange antisemitischer Islamisten instrumentalisiertwird.“ Recht hat er im doppeltenSinne des Wortes!Auf verbale Gewalt beschränkte sich eine Demonstrationgegen das „Massaker in Gaza“am 10. Januar im Zentrum der sächsischenLandeshauptstadt, zu der das Islamische ZentrumDresden eingeladen hatte. In seinerRede vor rund 70 Palästinensertücher und-fahnen sowie Plakate mit Fotos von verletztenKindern tragenden Gefolgsleuten vor demKulturpalast unterstellte der langjährige ehemaligeGeschäftsführer des Ausländerratese.V., Nabil Yacoub, Israel, absichtlich dichtbesiedelte Wohngebiete in Gaza anzugreifen.Er rechtfertigte auch die Angriffe der Hamasals Reaktion auf die Besetzung und fordertedie umgehende Beendigung der „israelischenMilitäraktionen gegen das palästinensisch<strong>eV</strong>olk“. Was er allerdings verschwieg, ist dieTatsache, dass sich Israel 2005 komplett ausdem Gazastreifen zurückgezogen und seitdem mehr Raketenangriffe – besonders aufSderot – zu erleiden hat als vorher. Ebensounterschlug er die filmisch mehrfach dokumentierteTatsache, dass die Hamas bei ihrenTerrorangriffen auf die israelische BevölkerungSchulen, Krankenhäuser, Kindergärten,Moscheen und auch Privathäuser als Abschussrampenfür ihre Raketen nutzt unddabei Frauen, Kinder und Jugendliche als lebendigeSchutzschilde missbraucht, um dannauch noch die Bilder von den Opfern propagandistischzu missbrauchen! Das alles verschwiegNabil Yacoub, der auch die Organisationfür Menschenrechte in den ArabischenStaaten/Deutschland e.V. vertritt.Da sich die Fernsehberichte über Anti-Israel-Demonstrationen häuften, wurde es Zeit,dass auch die Freunde Israels öffentlich ihreSolidarität bekundeten, für Israels Existenzrechtund dessen Recht auf Selbstverteidigungeintraten. So demonstrierten am 11.Januar tausende Bürger in Berlin, Frankfurtund München gegen den Terror der Hamas.Nach Berlin hatte die Jüdische Gemeinde sowieder Betreiber des deutsch-israelischenInternetportals „Der Berliton“, Avi Efroni-Levi und die Herausgeberin des Online-Magazins„Aviva-Berlin“, Sharon Adler, an dieKaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche eingeladen.Trotz klirrender Kälte hatten sich rund 4000Menschen auf den Weg gemacht, um ihr<strong>eV</strong>erbundenheit mit Israel zu zeigen, darunterviele sächsische <strong>Israelfreunde</strong>. Im Vorfeld hattenpalästinensische Studenten auf ihrem Internet-Portaldie Namen und Privatadressender jüdischen Veranstalter veröffentlicht. DieJüdische Gemeinde hatte sich deshalb an denStaatsschutz gewandt, weil sie mögliche Beleidigungenoder gar Angriffe von Palästinensernbefürchtete. Stattdessen gab es einekleine Gegendemonstration der linksextremistischen„Antifa“, die mit ihren Losungenvernehmlich an die israelfeindliche Politikder SED sowie an antisemitische Klischeesanknüpfte.22<strong>Zum</strong> Le b e n


Neben der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde,Lala Süsskind, und dem Präsidentendes Berliner Abgeordnetenhauses, WalterMomper (SPD), kamen mehrere Landespolitikersowie ein Vertreter der Exil-Iraner inDeutschland zu Wort. Zu Beginn gedachtendie Teilnehmer in einer Schweigeminute allerOpfer des Konflikts. Walter Momper drücktesein Mitgefühl für alle zivilen Opfer aus. Allerdingssei es das legitime Interesse Israels,seine Bewohner zu verteidigen. Momperfragte auch, wie wohl manche Kritiker Israelshierzulande reagieren würden, wenn ihreStädte jahrelang unter dem Beschuss von Raketenund Granaten durch terroristische Organisationenstehen würden.Den meisten Beifall und den stärksten Zuspruchder Teilnehmer erhielten die Rednervon CDU und FDP für ihre besonders klarenWorte der Solidarität mit Israel. Der CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende Frank Henkelstellte sich uneingeschränkt hinter Israel.„Wir tun das aus Menschlichkeit und historischerVerantwortung“, sagte Henkel. „Israelbraucht unsere Solidarität, und Israel kannsich auf uns immer verlassen.“ FDP-LandeschefMarkus Löning betonte, Israel sei andersals andere Staaten der Nahost-Region: „In Israelherrscht Demokratie, und das unterscheidetIsrael von allen seinen Nachbarn.“ DerFDP-Politiker fragte: „Wer hat sich aus demGazastreifen zurückgezogen, um dem Friedeneine Chance zu geben? Und wer beschießtseit dem Orte in Südisrael mit Raketen?Wer hat den Waffenstillstand durchRaketenangriffe immer wieder gebrochen?Wer hat den Waffenstillstand dann einseitigaufgekündigt und seine Raketenangriffe verstärkt?“Er warte auf die Worte aus der arabischenWelt, die Angriffe auf Israel zu beenden.Großen Beifall erhielt auch derexiliranische Oppositionelle Dr. Kazem Mousavi.Er betonte die feste Solidarität mit Israelund verwies auf die enge Zusammenarbeitzwischen dem iranischen Mullah-Regime undder Hamas. Der Iran finanziere, bewaffne undbilde die Hamas aus, Hamas-Terroristen wiederumwürden im Iran zur Folterung Andersdenkendereingesetzt. Der Redner unterstrich,dass der Iran faktisch der freien Weltden Krieg erklärt habe, in dem er die ZerstörungIsraels zu seinem Staatsziel erkläre.Mousavi wandte sich unter dem starken Beifallder Teilnehmer gegen jede Form des Appeasementsmit dem Mullah-Regime.Einzig die Fraktionsvorsitzende der Bündnis-Grünen, Franziska Eichstädt-Bohlig, wurdeWinfried Amelung am Rednerpultausgepfiffen, als sie indirekt Israel für die Gewaltaus dem Gaza-Streifen verantwortlichmachte. Ihre Aneinanderreihung anti-israelischerTiraden wurde von der überwältigendenMehrheit der Kundgebungsteilnehmerals Provokation empfunden. Sie reagiertenmit lautstarkem Unmut, Buhrufen und derForderung „Aufhören!“. Bezüglich der Ausfälleder Grünen-Politikerin zitierte die „JerusalemPost“ vom nächsten Tag den DresdnerCDU-Stadtrat und Vorsitzenden der Sächsischen<strong>Israelfreunde</strong>, Lothar Klein, mit denWorten: „Eichstädt-Bohligs Rede zeigt, dassTerroristen Sympathisanten haben.“Am 18. Januar fand auch im sächsischenChemnitz eine Pro-Israel-Demonstration statt,an der mehr als 750 <strong>Israelfreunde</strong> teilnahmen.Ca. 50 vermutlich rechtsradikale Jugendlichewollten die Kundgebung stören.Das wurde durch ein massives PolizeiaufgebotIsrael-Solidaritätsdemonstrationen in Chemnitzverhindert. In ihren Beiträgen brachten dieRedner, Uwe Dziuballa vom Schalom e.V., derehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende imSächsischen Landtag, Dr. Fritz Hähle MdL,Pfarrer i.R. Winfried Amelung vom Arbeitskreis„Hilfe für Israel“, Nadine Pötschke, Studentinim israelischen Beer Sheva und WilfriedGotter, Geschäftsführer der Sächsischen <strong>Israelfreunde</strong>e.V., ihre Solidarität mit dem in seinerExistenz und vom Hamas-Terror bedrohtenIsrael zum Ausdruck. Tilo Reichold vonder „Arche Chemnitz“ moderierte die Veranstaltung.Uwe Dziuballa erläuterte, dass viele Moslemsin Deutschland auch nach der Auflösung derjüdischen Orte im Gazastreifen immer nochvon israelischer Besatzung sprächen. WinfriedAmelung erinnerte an die schlimmenFolgen, die der Hass gegen das jüdische Volkfür Deutschland gebracht habe. Dr. FritzHähle berichtete unter anderem von seinemBesuch in Sderot im vergangenen Jahr undseinem persönlichen Erleben der Raketeneinschläge,die ihm die Notwendigkeit fürden Staat Israel deutlich gemacht habe, seineBürger gegen solche Angriffe zu verteidigen.Er hinterfragte auch, wie der Konfliktvon manchen Medienvertretern in seinenEinzelheiten dargestellt werde. Beeindruckendwar auch der Bericht der StudentinNadine Pötschke, die wegen des anhaltendenRaketenbeschusses ihr Studium imisraelischen Beer Sheva unterbrechen musste,wie die Zivilbevölkerung Israels unterdem Terror der Hamas leide.Wilfried Gotter verwies auf den ehemaligenKampfgefährten Arafats, Tass Saada, derChrist geworden ist und heute die Versöhnungzwischen Juden und Arabern predigt.In den vergangenen Tagen ist deutlich geworden,dass Israel nicht allein ist und geradeauch hier in Deutschland viele treue Freundehat.<strong>Zum</strong> Le b e n 23


Israelreise.de„Unsere Antwort aufTerrorismus ist Tourismus!“Reisen Sie mit denSächsischen <strong>Israelfreunde</strong>n nachDie besondere IsraelreiseReflektion des Zionismus in der Bibel26. April – 9. Mai 2009Leitung: Wilfried Gotter, SIF, ERF Ostbei einer Mindestteilnehmerzahl von 41 Personen1.750,00 EUR incl. ELAL-Flug, HP und allenEintrittsgeldernProgramm (Änderungen vorbehalten)Sonntag 26. April 2009:• Ankunft Ben Gurion Flughafen und Transfer nachTel Aviv• Willkommensabendessen und Übernachtung inTel AvivMontag 27. April 2009:• Israel - Der lange Weg zum eigenen Staat: Besuchdes Ayalon Centers, die geheime Munitionsfabrikder Hagana in Rehovot und der “IndependenceHall”, wo David BenGurion vor 61 Jahren den StaatIsrael ausrief• Das moderne Israel: Führung entlang des RothschildBoulevards, Shenkin Street und Carmel Markt• Freier Nachmittag zum Baden• Besuch der Zeremonie zum Gedenktag dergefallenen israelischen Soldaten• Übernachtung und Abendessen im HotelDienstag 28. April 2009 –Gedenktag der gefallenen Soldaten• Von Tel Aviv als Symbol des Zionismus zurbiblischen Stadt Meggido• Meggido – Armaggedon: Von der Ansiedlung derStämme Israels über historische Schlachten bis in dieZukunft Israels• Akropolis Beith Shearim, Juden in der Zeit derByzantiner, Rabbi Yehuda Ha Nassi, die Mishna unddie Entwicklung zum heutigen Judentum• Mittagessen bei einer beduinischen Familie im DorfBir El Maksur in Galiläa• Abendtour und Besuch der Yom Haazmaut(Unabhängigkeitstag), Feierlichkeiten in AkkoMittwoch 29. April 2009 – Unabhängigkeitstag• Morgenwanderung im Nahal Ksiv vorbei an derKreuzritterfestung Monfort• Besuch einer Militärbasis an der libanesischenGrenze mit Vortrag zur aktuellen politischenSituation mit dem Libanon• Besuch des Jeckes-Museums und des Industrieparksvon Steff Wertheimer in Tefen• Abendessen und Übernachtung in TiberiasDonnerstag 30. April 2009• Besuch der Beith Alfa Synagoge• BBQ im Sachne Nationalpark• Baden in den Quellen des NationalparksFreitag 1. Mai 2009• Wanderung an den Jordanquellen und Besuch derbiblischen Stadt Dan• Berg Bental mit Aussicht über die syrischeHochebene. Vortrag über die politische Situation mitSyrien• „Golan Experience Show“ in Katzrin mitanschließender Weinprobe in der Golan-Weinkellerei• Abendessen und Übernachtung in TiberiasSamstag 2. Mai 2009• Besuch der christlichen Stätten am See Genezareth• Berg der Seligpreisungen: Die Bergpredigt Jesu• Tabgha: Wunder der Brotvermehrung, Kapernaum:Das Haus des Petrus und die antike Synagoge,• Bootsfahrt auf dem See Genezareth• Freier Abend in Tiberias• Übernachtung in TiberiasSonntag 3. Mai 2009• Fahrt entlang des Jordantals nach Jerusalem• Besuch der Festung Massada• Baden im Toten Meer• Übernachtung im Hotel in JerusalemMontag 4. Mai 2009• Ein Schritt, 3000 Jahre zurück in der Davidstadt,dem Ort, wo alles begann• Besuch der südlichen archäologischen Ausgrabungendes Tempelberges im Davidson Center, derursprüngliche Ort, wo Jesus den Tempelberg betrat• Führung durch das christliche Viertel Jerusalems:Ölberg, Via Dolorosa, Grabeskirche• Besuch des Tunnels der Klagemauer• Abendessen und Übernachtung im Hotel inJerusalemDienstag 5. Mai 2009• Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem• Mittagessen und Auswertungsrunde in Ein Karem• Gespräch mit Holocaust-Überlebenden• Besuch auf dem Herzlberg mit dem Herzlmuseumund der Menorah der Knesset• Abendessen mit jungen deutschen Einwanderern inZusammenarbeit mit NOAMMittwoch 6. Mai 2009• Besuch der Siedlung Efrat in Gush Etzion undGespräch mit Yitzchak Sokoloff, Gründer undGeschäftsführer von Keshet zur Situation in Judäaund Samaria• Besichtigung der Thorazentrums von Rabbi Riskin inEfrat• Abendessen im äthiopischen Restaurant.Kennenlernen deren Kultur und Geschichte von derFlucht nach Israel• Übernachtung in JerusalemDonnerstag 7. Mai 2009• Besuch von Plantagen an der Grenze zumGazastreifen• Mittagessen im Moshav Miftachim• Führung duch die vom Gazastreifen bedrohte StadtSderot mit Ron Edelheit, Captain der Israeli DefenceForces• Gemütliches Abendessen mit Johannes Gerloff undUlrich W. Sahm, Nahostkorrespondent von N-TV mitVortrag über die komplexe Berichterstattung ausdem Nahen Osten und über den israelischarabischenKonflikt.Freitag 8. Mai 2009• Besuch im Mini-Israel• Einkaufen am Machane Yehuda Markt zumShabbateingang• Shabbateingang an der Klagemauer• Shabbatessen im HotelSamstag 9. Mai 2009• Optionaler Besuch des Gottesdienstes in der großenSynagoge oder einer messianischen Gemeinde• Besuch bei Hanna Gabay, welche als Hagana-Soldatin1948 in Jerusalem kämpfte24<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>


Wanderreisezu den Orten derBibel »... geh in das Land,das ich dir zeigen will«10. – 24. Oktober 2009Leitung Werner Hartstock(Sächsische <strong>Israelfreunde</strong>)Höhepunkte der Reise:• Jerusalem auf versteckten Pfaden erkunden• Unterwegs auf den Spuren Jesu und der Väter Israels• Übernachten und Wandern in der Wüste• Jordanquellen und Schluchten des Golan erleben• Wanderung in den Hebronbergen und Samaria• drei Tage vom Mittelmeer zum See Genezareth• Wandern und Entspannen am Toten Meer undin der Oase DavidsVorschauIsraelreise zumLaubhüttenfest 200901. – 15. OktoberFeiern Sie mit dem Volk Israel seinen/unseren Gott.Wir haben wieder das LutherischeGästehaus in der Altstadt Jerusalemskomplett gebucht!Ja, hiermit melde ich mich verbindlich zur Israelreise vom 26. April bis 10. Mai 2009 an:Vorname, NachnameReisepass-Nr.Straße und Nr.Ausgestellt am:PLZ und OrtAusgestellt inTelefonnummerFaxnummerReisepass gültig bisE-Mail-AdresseGeburtsdatumStaatsangehörigkeitGeburtsortBerufIch möchte eineReiserücktrittsversicherungReisekrankenversicherungZimmerwunsch:Ich möchte das Doppelzimmer teilen mit:Datum/UnterschriftEinzelzimmer (gegen Aufpreis von 370 Euro)Transfer von/nach Berlin:Ich interessiere mich für einen Transfer.Bitte Zutreffendes ankreuzen/ausfüllen und absenden.per Post:Werner HartstockDittesstrasse 34a08468 Reichenbachper Fax:per E-Mail:Telefax: 030/12345679info@israelreise.de25


KunstWeißes Licht am Ende der StraßeKunst und Religion – Die Familie Rockefeller, die Künstler Marc Chagall undHenri Matisse gestalteten gemeinsam eine Kirch<strong>eV</strong>onHannah Petersohn,Berlin„Nein, tut mir leid. Keine Ahnung, wo dieKirche mit den Chagall-Fenstern seinkönnte.” Der höfliche IT-Berater mit zerknittertemHemd sitzt in seinem Büro undschiebt sich runzelnd seine Brille zu recht.Er kann auch nicht sagen, wo die Kircheliegt, deren Fenster weltberühmt sein sollen.„Noch nie davon gehört.“ Aber vielleicht dasReisebüro nebenan, schlägt er vor. Nein, einenAugenblick: „Wir sehen im Internetnach. Union Church, Marc Chagall, Windows“,tippt er ein und wundert sich überden seltsamen Namen. Doch tatsächlich. Unweitder Route 9, an der auch sein kleinesquadratisches Büro, in einem beigefarbenenamerikanischen Fertighaus der 1970er Jahre,mit der klapprig knarrenden Eingangstür,den Gazefenstern und der unverkennbarbrummenden Klimaanlagen-Box im Fensterliegt, zeigt Google Maps eine Kirche mit demNamen „Union Church“. Der Zeigefinger desIT-Beraters fährt über den Computerbildschirm:„Ein kurzes Stück noch am HudsonFluss entlang, dann links abbiegen auf dieBedford Road.“ Manhattan ist nur noch einpaar Meilen entfernt, doch erinnert hier we-tiefe Flusstal des Hudson erhaschen. DerFluss wird nun immer breiter und die Brückenimmer gewaltiger. Im Herbst leuchtetdie Gegend in üppig gelben, orangen undroten Tönen, wenn die Bäume in warme Farbengedeckt auf den Winter warten. ZuMount Pleasantville gehören die PocanticoHills, auf denen die Union Church erbautwurde. Unweit aliegt die Ortschaft SleepyHollow, der Washington Irving zu zweifelnigan die flirrenden Wolkenkratzer, die hektische,nunmehr depressive Wallstreet oderdie Exzentrik der bunten Menschenmassen,die sich dicht an dicht in den dunklen U-Bahnschächten aneinander vorbeidrängen,japsend, denn kein Luftzug hebt die Schweredes Atmens auf. Hier, an der Route 9 in derKleinstadt Mount Pleasantville nördlich vonNew York kann das Auge zwischen den holzvertäfeltenGebäuden einen Blick auf dasDer barmherzige Samariter, Lukas 10, 25–3726 <strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>


von Himmelblau bestimmt, um dann ähnlicheines die Blüte umschließenden grünenBlattkranzes das innere gelbe sternenförmigeGebilde zu umfassen. Alles weist auf einenkleinen farblosen Punkt in dem Zentrum derRose hin. Matisse hat dabei scheinbar dieFarben nach der Anordnung der Spektralfarbendes Lichts nach Isaac Newton auf dasFenster gebracht. Der durchsichtige, rundePunkt in der Mitte könnte das weiße Lichtbedeuten, wobei es sich um ein aus allenWellenlängen des sichtbaren Spektralbereichsgemischtes Licht handelt. Die Idee dergleichzeitigen Existenz aller Lichtspektrengeht Hand in Hand mit derjenigen Vorstellung,unter der die Kirche erbaut wurde: einenOrt des Dialogs zwischen den Religionenschaffen, sie vereinigen.haftem Ruhm verhalf, als er an diesem Ortsein Schauermärchen über den kopflosenReiter, dem niemand lebendig entkommensollte, ansiedelte. Selbst im Oktober, wennder Indian Summer die Touristen anlockt,verirren sich nur wenige bis in die BedfordRoad. Je höher man die Hügel hinauffährt,desto herrschaftlicher werden die Gebäude.Viktorianische Einfamilienhäuser, deren weißedorische Eingangssäulen meist Efeu umranktden akkurat rasierten Rasen des Vorgartensbegrenzen, säumen die Straße. Sieschlängelt sich zwischen der bürgerlichenIdylle weiter bergauf, vorbei an einem Golfplatz,entlang eines Waldgebietes und führtschließlich zu einem großen Parkplatz, deran einer neogotischen Kirche – der UnionChurch – endet.„Kunst ist gut für die Nerven“Der nüchterne, rustikale Bau schmiegt sichharmonisch in das ländliche Gebiet des WestchesterCounty (Landkreis Westchester imStaat New York). Die Kirche, von außenblockhaft-eckig geschlossen, eine historischeFassade aus grob behauenem, braun schattiertemStein mit gotischen Spitzbögen, wurdeursprünglich als nicht konfessionsgebundeneKirche organisiert. John D. Rockefellerund seine Frau Abigail „Abby“ Greene Aldrichließen sie nach Plänen des aus Österreichemigrierten Architekten Ludwig W. Eisinger(1875-1935) im Jahre 1921 errichten.Der Rockefeller-Dynastie, Sinnbild des amerikanischenTraumes – vom Tellerwäscherzum Millionär –, gehörte einst der Großteiljenes hügeligen Gebietes. Der tiefe GlaubeUnion Church of Pocantico Hills von Bedford Roadan Gott und ein entsagender <strong>Leben</strong>sstilprägte das Familienleben der Rockefellers.Weder waren Alkohol oder Zigaretten nochTheater oder Kinobesuche erlaubt. GrundlegendeWerte wie der Zusammenhalt der Familie,fleißiges Arbeiten, regelmäßige Kirchenbesucheund ein Hang zur Wohltätigkeitbestimmten ihr <strong>Leben</strong>. Darüber hinaus manifestiertesich innerhalb der Familie frühdie Leidenschaft für die bildenden Künste. Soschrieb einst Abby Rockefeller an einen ihrerSöhne: „Ich habe das Gefühl, dass [die Kunst]das spirituelle <strong>Leben</strong> bereichert und denMenschen ausgewogen und mitfühlend, demütigund verständnisvoll macht; außerdemist sie gut für die Nerven.“ Es verwundertalso wenig, dass Abby eine der Gründerinnendes weltberühmten Museum of Modern Art(MoMA) war, wodurch sie Künstler wie auchHenri Matisse in die Sammlung aufnehmenkonnte. Ihr gilt daher die Fensterrose nachgotischem Maßwerk über dem Altar.Und in der Mitte weißes LichtDer französische Künstler Henri Matisse(1869-1954) ließ sich von Abbys Sohn Nelsonüberreden, seiner Mutter zu Ehren nachderen Ableben 1948 die Gestaltung der Rosettein der Union Church zu übernehmen.Es sollte sein letztes künstlerisches Werkwerden. In seiner typischen Malweise hält erdie Farben flächig, voneinander abgegrenzt,ohne Schatten und Tiefe, so dass dem Betrachtereinzig die Konzentration auf seineigenes Empfinden beim Anblick der Fensterrosebleibt. Interessant ist dabei die Anordnungder Farben: Außen wird der KreisHesekiel 2,8–3,3Chagall auf der FluchtNach dem Tod von John Davison Rockefeller,dem Ehemann Abbys und Vater von Nelsonund David, beschloss die Familie, ihm einpersönliches Denkmal zu setzen, indem siedie restlichen neun Glasfenster der Kirchebunt gestalten lassen wollte. Sie sollten diewichtige Rolle des Glaubens im <strong>Leben</strong> ihresVaters wiedergeben. Während eines Aufenthaltesin Paris entdeckte David zufällig Bilderdes französischen Malers Marc Chagall, dessenFensterbilder für die Synagoge des Hadassah-Hebrew-University-Hospitalin Jerusalemim Louvre ausgestellt wurden. Davidwar überzeugt: „Chagall ist die richtigeWahl.“ Während des zweiten Weltkriegs flohder jüdische Künstler mit Hilfe einer Organisation,die unter anderem auch von der Rockefeller-Familiefinanzielle Unterstützung<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>27


erfuhr, in die Vereinigten Staaten. Die tätigeNächstenliebe war innerhalb der Rockefeller-Familie von großer Bedeutung. Ihr Stiftungswilleist legendär, sind sowohl die Gründungder Universität Chicagos als auch der Baueines medizinischen Forschungszentrumsauf das Bemühen der Familie zurückzuführen.Dieser Umstand inspirierte David undDas „Rosen-Fenster“, Matisseseine Geschwister, sich für das Gleichnisvom barmherzigen Samariter zu entscheiden,das nun ein Thema der Kirchenfensterwerden sollte.Der heilige Samariter und die RockefellersDie Erzählung vom barmherzigen Samariter,der einem von Räubern überfallenen Wandererhilft, erstrahlt in leuchtendem Blau ander Stirnseite des Kirchenschiffs. Blau galtdem Künstler als Farbe der (Nächsten-)Liebe,weshalb er sie auch in allen erdenklichenSchattierungen auf das Fenster brachte. VerschiedeneEpisoden der Geschichte findenauf dem Fenster gleichzeitig statt: links stehtausgestreckt der soeben von den RäubernÜberfallene, weiter rechts wird er schon vondem Pferd des Samariters davongetragen. Inder Spitze des Fensters klettert eine Figur aufeiner Leiter gen Himmel. Das Symbol derLeiter – von Chagall häufig benutzt – wirdmit Jacobs Vision im Buch der Genesis alseine Verbindung zwischen Gott und Mensch,zwischen Himmel und Erde assoziiert. Dasaus farblosem, hellem Glass bestehendeHerzstück des Bildes, lenkt in zirkulärer, demUhrzeigersinn entgegengesetzter Bewegungdas Auge des Betrachters zum Kopf desPferdes, aus dessen Stirn ein granatroter Bogen,einer Wasserfontäne gleich, springt, derbis zur Christusfigur reicht. Dabei wird dieAufmerksamkeit auf den in der linken Bildhälftefliegenden Engel gelenkt, den Chagallals „Engel der Güte unterhalb des Kreuzes“bezeichnete. Von dort aus blickt man wiederhinab auf die große Figur des heiligen Samariters.Auf diese Weise schließt sich der Kreisder Komposition. Die teilweise mystisch bleibendenBildelemente möchte Marc Chagallunerklärt lassen, da „eine solche Erklärungdes Inhaltes durch den Künstler selbst etwasvon dem Wert des Kunstwerkes wegnimmt.“„Zwischen zwei Hügeln laufen“Die Beziehung zwischen der Fensterrose vonMatisse und dem ihr gegenüberliegendenFensterbild des Samariters von Chagall isthäufig Gegenstand des Nachdenkens: EinEnkel John Davison Rockefellers sah in demabstrakten, doch klaren Duktus der Fensterrose,auf die man beim Beten blickt, die Möglichkeit,Kontemplation – eine tiefe gedanklich<strong>eV</strong>ersunkenheit des Geistes – zuerlangen. Derart vertieft und friedlich verlässtder Besucher die Kirche und blickt dabeizwangsläufig auf Chagalls Bild des barmherzigenSamariters, das aufgrund seinesdynamischen Malstils eher zur Aktion, zurtätigen Handlung animiert.Das eine Fenster lädt zur besinnlichen Ruheein, woraufhin das andere daran erinnert,dass diese erlangte Ruhe die Vorbereitungzur Ausübung der tätigen Liebe ist. Nebendiesem neutestamentlichen Thema, zu demauch die Kreuzigung Jesu (gegenüber derEingangstür) gehört, wählte Chagall ebensoSujets des Alten Testaments, wie das der EngelCherubim, die „mit flammenden, blitzendenSchwert, den Weg zu dem Baum des<strong>Leben</strong>s“ bewachten, so dass Adam und Evavon nun an verdammt waren, in der sterblichenWelt statt im Paradies zu leben. Darüberhinaus finden sich in den Kirchenfensterndie Abbildungen der Propheten Jesaja,Jeremia und Hesekiel, wie auch Joel und Daniel.Themen des Alten wie Neuen Testaments,ein jüdischer und ein konfessionsloserKünstler, eine Kirche, die unterökumenischen Idealen erbaut wurde: Zwischendiesen scheinbaren Gegensätzen ist esder Familie Rockefeller gelungen, Brücken zuschlagen. Ihre Kirche steht auf den PocanticoHills. Das aus dem Indianischen stammendeWort bedeutet „zwischen zwei Hügeln laufen“.Ein ehrwürdiger Name, auf dem die Kircheals Sinnbild respektvollen Umgangs zwischenden Religionen ihren Platz gefunden hat.Termine IsraelgebetskreiseSt. Johannisgemeinde Crimmitschaujeweils 19.30 Uhr6. Februar 2009 Israelgebetskreis6. März 2009 Israelgebetskreis27. März 2009 Besuch aus Israel - BaruchMaayan aus SdeBoker03. April 2009 Teilnahme an Pro Christ09. April 2009 Gründonnerstag - nach demTischabendmahl begleiten wir Jesus betendauf seinem Leidensweg08. Mai 2009 Israelgebetskreis14.- 25. Mai 2009 Israelreise05. Juni 2009 Israelgebetskreis27./28. Juni 2009 - Sächsische Israelkonferenzin LeipzigKloster Wechselburgjeweils 17.00 Uhr15. Februar15. März19. April17. Mai21. Juni19. Juli16. August20. September18. Oktober15. November20. DezemberChemnitzjeweils 19.00 Uhr3. Februar3. März7. April5. Mai3. Juni7. Juli4. August1. September6. Oktober3. November1. DezemberWeiter Termine folgen!i. A. der Gedenkstätte Yad Vashem vonIsrael Gutman und Bella GuttermanDas Auschwitz Album.Die Geschichte eines Transports39,– Euro28 <strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>


Mitglied werden!Bestellung Zeitschrift/MitgliedsantragHiermit bestelle ich vierteljährlich auf Spendenbasis für mindestens16,00 EUR oder mehr pro Jahr die Zeitschrift „<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>“.Ich will Mitglied des Sächsischen <strong>Israelfreunde</strong> e.V. werden.Der Jahresbeitrag beträgt 30,– EUR, ermäßigt werden Schüler,Studenten und Freunde ohne eigenes Einkommen für 20,– EUR.VornameNameKonfessionStraße und Nr.GeburtsdatumPLZ und OrtDatumTelefonnummerFaxnummerUnterschriftE-MailBitte Zutreffendes ankreuzen/ausfüllen und senden an: Sächsische <strong>Israelfreunde</strong> e.V.OT Schönborn-Dreiwerden, Schulstraße 509661 Rossau29


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Ersteskoscheres Bieraus Sachsen!Kartonbestellung unter:www.simcha-sachsen.euJohannis-VerlagDas erhalten Sie im SCHALOMRestaurant, www.schalom-chemnitz.de,Israel 2009Im „Fischladen“ – Evangelische BuchhandlungGotter, www.willis-fischladen.de, bei der BrauereiHartmannsdorf GmbH, www.braha.de, inder Villa Markersdorf, 09236 Claußnitz, OTMarkersdorf und im Café Schoschana (Gemeindehausder neuen Dresdner Synagoge)www.cafe-schoschana.com„… mit kraftvollen Melodien, Wortspiel undWortwitz … Überraschend neu wird ewigGültiges gesagt … Hier wird kein Feuerwerkabgebrannt, bei dem nichts zurückbleibt,sondern ein Feuer gelegt, das sicher in denHerzen weiter brennt, für den, der gesagthat, dass er ein Feuer auf Erden anzündenwill. In diesen Liedern brennt sein Feuer undleuchtet sein Wort.“Pfr. i.R. Hermann Traub · · ·„Sie bieten präzise Texte, die Herz undVerstand treffen, musikalisch erstklassigund eindringlich präsentiert! Für mich istes eine Freude, mit Frank Döhler und DanielScheufler zusammenzuarbeiten.“Pfr. i.R. Ulrich Parzany · · ·„Passen sich an die örtlichen Gegebenheitenund Veranstaltungsformen unkompliziertan … im wahrsten Sinne des Wortes musikalischeDienstleister … sie dienen JesusChristus und der Gemeinde … teilen ihreFreude am Glauben ehrlich mit …“Pastor Bernd Kanwischer · · ·D ö h l e r & S c h e u f l e r»Nicht vergebens«Der neue Klang deutlich-deutscher PopmusikDöhler und Scheufler, zwei junge Dresdner Musiker,präsentieren auf ihrer neuen CD „Nicht vergebens“präzise und intelligente Texte, die ungewöhnlichnahe gehen und zu einem <strong>Leben</strong> mit Gott herausfordern.Klavierorientiert, mit viel Liebe zum Detailarrangiert, versteht es Jazzpianist und KomponistDaniel Scheufler auf eine brillante und geschmackvolleArt und Weise, die Texte des Sängers undEvangelisten Frank Döhler zu transportieren. Ihrauthentisches Auftreten macht sie nahbar undspricht das Publikum aller Altersklassen an.Beststellen Sie die CD unter:Ev. Buchhandlung „Fischladen“OT Schönborn · Schulstraße 509661 RossauTel. 03727 2701fischladen@t-online.deHörbeispiele unter:www.myspace.com/doehlerscheuflerBuchen Sie Döhler & Scheufler für ein<strong>eV</strong>eranstaltung in ihrer Gemeinde unter:info@doehler-scheufler.deTel: 0351 / 6569019 oder 0172 / 700227131


Jerusalem– die Stadt desgroßen KönigsDie Sächsischen <strong>Israelfreunde</strong> e. V. laden ein zur13. Sächsischen Israelkonferenz27./28. Juni 2009in der Messehalle 14 in LeipzigReferenten sind u.a.Geri Keller (Stiftung Schleife),Prof. Leen Ritmeyer (Archäologe und Experte für den Tempelberg in Jerusalem)und Tass Saada („Ich kämpfte für Arafat“).Weitere Informationen unter Tel. 03727 92624.www.zum-leben.de

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