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Zum Leben - Sächsische Israelfreunde eV

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zur Jahreslosung 2009von Jürgen Werth,WetzlarLiebe Hörerinnen und Hörer, liebe Freundedes ERF, das war nun gerade kein spektakulärerJahreswechsel. Gerade noch haben wir2008 geschrieben. Nun müssen wir 2009schreiben. Da war das vor neun Jahren dochnoch ganz anders. Da begann nicht nur einneues Jahr, sondern gleich ein ganzes neuesJahrhundert. Ja, sogar ein ganzes neues Jahrtausend.Das 3. Jahrtausend nach Christus.Und trotzdem: An den Wänden in unserenKüchen und Arbeitszimmern hängen neueKalender. Und auf Briefen und Überweisungenschreiben wir eine neue Jahreszahl – 2009.Wir werden uns dran gewöhnen, so wie wiruns auch jedes Jahr an ein neues Alter gewöhnenmüssen. Es geht weiter. Die Zeit machtkeine Pause. Und sie ist eine Einbahnstraße.Wir bleiben ab und zu stehen und schauenzurück. Aber wir können nicht wiederholenwas gewesen ist, allenfalls in unserer Erinnerung.Der dänische Theologe und PhilosophSören Kierkegaard hat ja recht mit seiner lakonischenFeststellung, dass man das <strong>Leben</strong>zwar rückwärts verstehen, aber doch immernur vorwärts leben könne.Wie gut, wenn man ein neues Jahr untereinem Wort des lebendigen, des ewigenGottes beginnen kann. Seit 1934 wird eineso genannte Jahreslosung veröffentlicht. Herausgegebenwird sie von der ökumenischenArbeitsgemeinschaft für Bibellesen, zu der24 christliche Dachverbände gehören. Di<strong>eV</strong>orschläge für die Jahreslosung kommen ausdiesen Verbänden, werden in Arbeitsgruppendiskutiert und dann schließlich von derHauptversammlung der ökumenischen Arbeitsgemeinschaftfür Bibellesen festgelegt,und zwar mit absoluter Mehrheit der Stimmen.Die erste Jahreslosung im Jahr 1934lautete: „Des Herrn Wort aber bleibet inEwigkeit.“ Es ist interessant, die Losungender vergangenen Jahre einmal durchzusehen.So hieß es etwa im Jahr 1940, als das so genanntetausendjährige Reich sich anschickte,die Welt zu erobern: „Das Reich Gottes stehtnicht in Worten, sondern in Kraft.“ Oder imJahr 1945, als dieses tausendjährige Reich inSchutt und Asche lag: „Lasset uns aufsehenauf Jesum, den Anfänger und Vollender desGlaubens. Welcher, da er wohl hätte mögenFreude haben, erduldete das Kreuz und achteteder Schande nicht und hat sich gesetztzur Rechten auf den Stuhl Gottes.“ Die Ideezu einer solchen Jahreslosung hatte derschwäbische Pfarrer Otto Riethmüller. Derhatte im Jahr 1930 zum ersten Mal eine Jahreslosungfür den Reichsverband weiblicherJugend herausgegeben in Absprache mit demDachverband der evangelischen Jungmännerbünde.Die Losung lautete damals: „Ichschäme mich des Evangeliums von JesusChristus nicht.“Manche Losungen in den vergangenen Jahrenwaren lang und klangen eher kompliziert.Manche waren ausgesprochen kurzund einprägsam. Die Losung für das Jahr2009 gehört wohl eher in die 2. Kategorie.Sie lässt sich leicht merken. „Was bei denMenschen unmöglich ist, das ist bei Gottmöglich.“ Dieser Vers steht im Lukasevangeliumin Kapitel 18, Vers 27. Der Zusammenhang:Jesus hatte ein Gespräch mit einemreichen jungen Mann geführt. Der hatte ihngefragt: „Guter Meister, was muss ich tun,damit ich das ewige <strong>Leben</strong> ererbe?“ Und Jesushatte gesagt: „Es fehlt dir eines: Verkaufealles, was du hast und gib es den Armen. Sowirst du einen Schatz im Himmel haben undkomm und folge mir nach.“ Das allerdingsgefiel dem reichen jungen Mann gar nicht.Lukas notiert: „Als er das hörte, wurde ersehr traurig, denn er war sehr reich.“ Undweiter: „Als aber Jesus sah, dass er trauriggeworden war, sprach er: Wie schwer kommendie Reichen in das Reich Gottes. Dennes ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhrgehe, als dass ein Reicher in das ReichGottes komme. Da sprachen, die das hörten:Wer kann dann selig werden? Er aber sprach:Was bei den Menschen unmöglich ist, das istmöglich bei Gott.“Was bei den Menschen unmöglich ist, das istbei Gott möglich. So ist die Jahreslosung formuliert.Das ist ja ein hoffnungsvolles Wort,geradezu eine Verheißung. Und sie passt anden Beginn dieses Jahres. Denn überall stoßenwir Menschen auf lauter Unmöglichkeiten.Dabei ist es noch gar nicht so langeher, dass die meisten den Eindruck hatten,dass wir wohl früher oder später die wesentlichenProbleme der Welt und des <strong>Leben</strong>s inden Griff bekommen würden. Ich weiß noch,wie ich als 15jähriger ein Buch geradezu verschlungenhabe, das lauter spannende undüberaus optimistische Zukunftsvisionen verkündete.„Morgen leben wir anders“, hießes. Und „anders“ hieß „besser“. Aber lebenwir wirklich besser? Damals wusste mannoch nichts von Aids, kannte den Begriff„Klimakatastrophe“ nicht. Und eine Weltwirtschaftskrise,wie sie im Jahr 1929 dieWelt erschüttert hatte, schien keine Gefahrzu sein.Wie sehr sich unser <strong>Leben</strong>sgefühl seit demverändert hat, zeigt sich nicht zuletzt an dengeradezu unmenschlichen Erwartungen, diean den neuen amerikanischen PräsidentenBarack Obama gestellt werden. Am Tag nachseiner Wahl wurden in vielen Teilen der WeltEntdecken SieFernsehen und Radio auf ERF einsSatellit ASTRA digital!K163180_0109ERF Medien, 35573 Wetzlar, Tel.: 06441 957-0, E-Mail: info@erf.de, www.erf.de10<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong>

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