Solidarität mit IsraelAn Israel scheiden sich auch inDeutschland die Geistervon Lothar Klein,Vorsitzender derSächsischen<strong>Israelfreunde</strong> e.V.Mehr als zehntausend Kassamraketen undMörsergranaten gingen in den vergangenenacht Jahren auf Städte im Süden Israels nieder.Nach Ende des halbjährigen Waffenstillstandesam 17. Dezember intensivierte dieHamas ihre Raketenangriffe auf Israel undbrachte damit das Fass zum Überlaufen. Dervon den Israelischen Verteidigungsstreitkräftenam 27. Dezember gestartete Militäreinsatzzur Beendigung der Terrorangriffe der Hamasaus dem Gazastreifen, sowie dieMedienberichterstattung darüber, hat auch inder deutschen Öffentlichkeit ein sehr unterschiedlichesEcho ausgelöst.In der islamischen Welt – zu der zunehmendauch Europa gezählt werden kann – hageltees die üblichen Proteste gegen die Unverschämtheitdes Judenstaates, sich nicht widerstandslosdurch die irdischen Vollstreckerdes Willens Allahs, des Allbarmherzigen, gemäßHamas-Charta von der Landkarte radierenzu lassen.Mit aller Deutlichkeit ließ hingegen die deutscheBundeskanzlerin, Angela Merkel, imTelefongespräch mit Israels MinisterpräsidentEhud Olmert die Weltöffentlichkeit wissen,dass die radikal-islamische Hamas „eindeutigund ausschließlich“ die alleinige Schuld ander Eskalation im Nahen Osten trage. Damithat sich Deutschland endgültig die Sympathiender islamischen Welt verscherzt, dieseit der engen Zusammenarbeit zwischendem national-sozialistischen Großdeutschlandund dem Großmufti von Jerusalem, HadjAmin al-Husseini, bei der Vernichtung derJuden Europas und der Bekämpfung der „zionistischenEindringlinge“ in Palästina bestandenhatten.Einige Medienvertreter versuchten das Rudernoch herumzureißen, indem sie verstärkt jenenMichael Lüders als „Nahostexperten“um eine Lageeinschätzung baten, der einstals Mitarbeiter der Friedrich-Ebert-Stiftungim Libanon Seminare mit der Hisbollahdurchgeführt hat und seitdem als freier PublizistRomane über den Islam schreibt. Am 4.Januar schwadronierte er auf dem NachrichtensenderN24 gegen die Kanzlerin: „Aussagenwie, die Hamas sei allein verantwortlichfür das, was hier geschehe, sind nicht hilfreich.“Studiert hat der übrigens in der syrischenHauptstadt Damaskus, in der einstder NS-Massenmörder Alois Brunner freundlicheAufnahme fand, um arabische Militärsfür den Kampf gegen den Staat der Holocaust-Überlebenden auszubilden. Die Früchte davondarf heute die Hamas in Gaza und dieHisbollah im Libanon ernten. Ganz andershaben deutsche Polizisten in Duisburg zuGermanias Ehrenrettung in der islamischenWelt beigetragen, indem sie im vorauseilendenGehorsam gegenüber den Repräsentantender ehrenwerten Muslimbruderschaftbei einer ihrer Demonstrationen in ihrerStadt eine diese in ihrer Ehre verletzende undprovozierende Israel-Fahne von einem Fensterentfernten. <strong>Zum</strong> Zwecke dieser Deeskalation– auch Preisgabe des Gewaltmonopolsdes Staates durch Duldung rechtsfreier Räumegenannt – wurde da gleich mal die Wohnungstürder abwesenden Bewohner aufgebrochen.Ein couragierter Duisburger Polizistwird in SPIEGEL-ONLINE mit dem Satz zitiert,der aus einem Brief an seinen Polizeipräsidentenstammt: „Für mich ist es schlichtein Skandal, wenn die Polizei eines demokratischenRechtsstaats von ihrer Führung fürdie Belange antisemitischer Islamisten instrumentalisiertwird.“ Recht hat er im doppeltenSinne des Wortes!Auf verbale Gewalt beschränkte sich eine Demonstrationgegen das „Massaker in Gaza“am 10. Januar im Zentrum der sächsischenLandeshauptstadt, zu der das Islamische ZentrumDresden eingeladen hatte. In seinerRede vor rund 70 Palästinensertücher und-fahnen sowie Plakate mit Fotos von verletztenKindern tragenden Gefolgsleuten vor demKulturpalast unterstellte der langjährige ehemaligeGeschäftsführer des Ausländerratese.V., Nabil Yacoub, Israel, absichtlich dichtbesiedelte Wohngebiete in Gaza anzugreifen.Er rechtfertigte auch die Angriffe der Hamasals Reaktion auf die Besetzung und fordertedie umgehende Beendigung der „israelischenMilitäraktionen gegen das palästinensisch<strong>eV</strong>olk“. Was er allerdings verschwieg, ist dieTatsache, dass sich Israel 2005 komplett ausdem Gazastreifen zurückgezogen und seitdem mehr Raketenangriffe – besonders aufSderot – zu erleiden hat als vorher. Ebensounterschlug er die filmisch mehrfach dokumentierteTatsache, dass die Hamas bei ihrenTerrorangriffen auf die israelische BevölkerungSchulen, Krankenhäuser, Kindergärten,Moscheen und auch Privathäuser als Abschussrampenfür ihre Raketen nutzt unddabei Frauen, Kinder und Jugendliche als lebendigeSchutzschilde missbraucht, um dannauch noch die Bilder von den Opfern propagandistischzu missbrauchen! Das alles verschwiegNabil Yacoub, der auch die Organisationfür Menschenrechte in den ArabischenStaaten/Deutschland e.V. vertritt.Da sich die Fernsehberichte über Anti-Israel-Demonstrationen häuften, wurde es Zeit,dass auch die Freunde Israels öffentlich ihreSolidarität bekundeten, für Israels Existenzrechtund dessen Recht auf Selbstverteidigungeintraten. So demonstrierten am 11.Januar tausende Bürger in Berlin, Frankfurtund München gegen den Terror der Hamas.Nach Berlin hatte die Jüdische Gemeinde sowieder Betreiber des deutsch-israelischenInternetportals „Der Berliton“, Avi Efroni-Levi und die Herausgeberin des Online-Magazins„Aviva-Berlin“, Sharon Adler, an dieKaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche eingeladen.Trotz klirrender Kälte hatten sich rund 4000Menschen auf den Weg gemacht, um ihr<strong>eV</strong>erbundenheit mit Israel zu zeigen, darunterviele sächsische <strong>Israelfreunde</strong>. Im Vorfeld hattenpalästinensische Studenten auf ihrem Internet-Portaldie Namen und Privatadressender jüdischen Veranstalter veröffentlicht. DieJüdische Gemeinde hatte sich deshalb an denStaatsschutz gewandt, weil sie mögliche Beleidigungenoder gar Angriffe von Palästinensernbefürchtete. Stattdessen gab es einekleine Gegendemonstration der linksextremistischen„Antifa“, die mit ihren Losungenvernehmlich an die israelfeindliche Politikder SED sowie an antisemitische Klischeesanknüpfte.22<strong>Zum</strong> Le b e n
Neben der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde,Lala Süsskind, und dem Präsidentendes Berliner Abgeordnetenhauses, WalterMomper (SPD), kamen mehrere Landespolitikersowie ein Vertreter der Exil-Iraner inDeutschland zu Wort. Zu Beginn gedachtendie Teilnehmer in einer Schweigeminute allerOpfer des Konflikts. Walter Momper drücktesein Mitgefühl für alle zivilen Opfer aus. Allerdingssei es das legitime Interesse Israels,seine Bewohner zu verteidigen. Momperfragte auch, wie wohl manche Kritiker Israelshierzulande reagieren würden, wenn ihreStädte jahrelang unter dem Beschuss von Raketenund Granaten durch terroristische Organisationenstehen würden.Den meisten Beifall und den stärksten Zuspruchder Teilnehmer erhielten die Rednervon CDU und FDP für ihre besonders klarenWorte der Solidarität mit Israel. Der CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende Frank Henkelstellte sich uneingeschränkt hinter Israel.„Wir tun das aus Menschlichkeit und historischerVerantwortung“, sagte Henkel. „Israelbraucht unsere Solidarität, und Israel kannsich auf uns immer verlassen.“ FDP-LandeschefMarkus Löning betonte, Israel sei andersals andere Staaten der Nahost-Region: „In Israelherrscht Demokratie, und das unterscheidetIsrael von allen seinen Nachbarn.“ DerFDP-Politiker fragte: „Wer hat sich aus demGazastreifen zurückgezogen, um dem Friedeneine Chance zu geben? Und wer beschießtseit dem Orte in Südisrael mit Raketen?Wer hat den Waffenstillstand durchRaketenangriffe immer wieder gebrochen?Wer hat den Waffenstillstand dann einseitigaufgekündigt und seine Raketenangriffe verstärkt?“Er warte auf die Worte aus der arabischenWelt, die Angriffe auf Israel zu beenden.Großen Beifall erhielt auch derexiliranische Oppositionelle Dr. Kazem Mousavi.Er betonte die feste Solidarität mit Israelund verwies auf die enge Zusammenarbeitzwischen dem iranischen Mullah-Regime undder Hamas. Der Iran finanziere, bewaffne undbilde die Hamas aus, Hamas-Terroristen wiederumwürden im Iran zur Folterung Andersdenkendereingesetzt. Der Redner unterstrich,dass der Iran faktisch der freien Weltden Krieg erklärt habe, in dem er die ZerstörungIsraels zu seinem Staatsziel erkläre.Mousavi wandte sich unter dem starken Beifallder Teilnehmer gegen jede Form des Appeasementsmit dem Mullah-Regime.Einzig die Fraktionsvorsitzende der Bündnis-Grünen, Franziska Eichstädt-Bohlig, wurdeWinfried Amelung am Rednerpultausgepfiffen, als sie indirekt Israel für die Gewaltaus dem Gaza-Streifen verantwortlichmachte. Ihre Aneinanderreihung anti-israelischerTiraden wurde von der überwältigendenMehrheit der Kundgebungsteilnehmerals Provokation empfunden. Sie reagiertenmit lautstarkem Unmut, Buhrufen und derForderung „Aufhören!“. Bezüglich der Ausfälleder Grünen-Politikerin zitierte die „JerusalemPost“ vom nächsten Tag den DresdnerCDU-Stadtrat und Vorsitzenden der Sächsischen<strong>Israelfreunde</strong>, Lothar Klein, mit denWorten: „Eichstädt-Bohligs Rede zeigt, dassTerroristen Sympathisanten haben.“Am 18. Januar fand auch im sächsischenChemnitz eine Pro-Israel-Demonstration statt,an der mehr als 750 <strong>Israelfreunde</strong> teilnahmen.Ca. 50 vermutlich rechtsradikale Jugendlichewollten die Kundgebung stören.Das wurde durch ein massives PolizeiaufgebotIsrael-Solidaritätsdemonstrationen in Chemnitzverhindert. In ihren Beiträgen brachten dieRedner, Uwe Dziuballa vom Schalom e.V., derehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende imSächsischen Landtag, Dr. Fritz Hähle MdL,Pfarrer i.R. Winfried Amelung vom Arbeitskreis„Hilfe für Israel“, Nadine Pötschke, Studentinim israelischen Beer Sheva und WilfriedGotter, Geschäftsführer der Sächsischen <strong>Israelfreunde</strong>e.V., ihre Solidarität mit dem in seinerExistenz und vom Hamas-Terror bedrohtenIsrael zum Ausdruck. Tilo Reichold vonder „Arche Chemnitz“ moderierte die Veranstaltung.Uwe Dziuballa erläuterte, dass viele Moslemsin Deutschland auch nach der Auflösung derjüdischen Orte im Gazastreifen immer nochvon israelischer Besatzung sprächen. WinfriedAmelung erinnerte an die schlimmenFolgen, die der Hass gegen das jüdische Volkfür Deutschland gebracht habe. Dr. FritzHähle berichtete unter anderem von seinemBesuch in Sderot im vergangenen Jahr undseinem persönlichen Erleben der Raketeneinschläge,die ihm die Notwendigkeit fürden Staat Israel deutlich gemacht habe, seineBürger gegen solche Angriffe zu verteidigen.Er hinterfragte auch, wie der Konfliktvon manchen Medienvertretern in seinenEinzelheiten dargestellt werde. Beeindruckendwar auch der Bericht der StudentinNadine Pötschke, die wegen des anhaltendenRaketenbeschusses ihr Studium imisraelischen Beer Sheva unterbrechen musste,wie die Zivilbevölkerung Israels unterdem Terror der Hamas leide.Wilfried Gotter verwies auf den ehemaligenKampfgefährten Arafats, Tass Saada, derChrist geworden ist und heute die Versöhnungzwischen Juden und Arabern predigt.In den vergangenen Tagen ist deutlich geworden,dass Israel nicht allein ist und geradeauch hier in Deutschland viele treue Freundehat.<strong>Zum</strong> Le b e n 23