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Fehler - schul-in | Gemeinsam Unterricht entwickeln

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<strong>Fehler</strong>kultur im <strong>Unterricht</strong>Zeitdruck, Konzentration, pädagogische InteraktionFaktoren beim Üben und Lernen aus <strong>Fehler</strong>nVortrag zum WeiterbildungstagLerncoach<strong>in</strong>g im <strong>Unterricht</strong>. Diagnostizieren und Fördern – <strong>Fehler</strong>kultur31. August 2013Pädagogische Hoch<strong>schul</strong>e FHNW:Institut für Weiterbildung und BeratungMaria SpychigerFachbereich 2 Lehrerbildung1Empirische Musikpädagogik / -psychologie


Platz 1:der freundliche Lehrer.„Er hat Humor“„Er ist nett“40 xgewählt2


Platz 228 xPlatz 319 xauch19 x„Sie müssen selbst auch überlegen“ Die Geste nimmt den Zeitdruck wegSpychiger 31Aug13 /Folie 3


Andreas Helmke, 20064


• Zeit geben• Raum geben<strong>Fehler</strong>freundlichkeitim <strong>Unterricht</strong>Spychiger 31Aug13 /Folie 5


Abgelehnte Fotos:(letzte Plätze <strong>in</strong> derBüeler-Studie)mit dem F<strong>in</strong>ger zeigen,Arme <strong>in</strong> die Hüfte,ungeduldiger oderunwirscher Ausdruck.• 8-Klässler <strong>in</strong> Büelers Untersuchungwollen die Lehrperson <strong>in</strong> der <strong>Fehler</strong>situation auchnicht zu nahe haben.Spychiger 31Aug13 /Folie 6


Aussage 1:Zeit und Konzentration im pädagogischdidaktischenUmgang mit <strong>Fehler</strong>n werdenwesentlich körpersprachlich vermittelt.7


Körpersprache und <strong>Fehler</strong>kulturFörderndes und h<strong>in</strong>derndes körpersprachliches Verhaltenvon Lehrpersonen <strong>in</strong> <strong>Fehler</strong>situationen mit Schüler<strong>in</strong>nen und Schülernfördernd:Die Lehrperson blickt den Schüler oder dieSchüler<strong>in</strong>, der oder die e<strong>in</strong>e falscheAntwort gegeben hat, an. Lehrpersonwendet den Kopf zur „<strong>Fehler</strong>person“ h<strong>in</strong>.Die Lehrperson vergrössert die Distanz zur„<strong>Fehler</strong>person“, tritt z.B. e<strong>in</strong>en Schrittzurück (drückt damit aus, dass sie denRaum des Sch. respektiert).Lehrperson gibt Zeit und drückt dies z. B.mit der Gebärde “Hand am K<strong>in</strong>n” aus.Lehrperson öffnet die Hände, weitet ev. dieArme aus.(1)(2)(3)(4)h<strong>in</strong>dernd:Lehrperson schaut von der „<strong>Fehler</strong>person“weg, blickt <strong>in</strong> die Klasse oder an irgende<strong>in</strong>en Ort im Schulzimmer (drückt damitDes<strong>in</strong>teresse oder Missbilligung aus).Lehrperson geht auf die „<strong>Fehler</strong>person“ zu;stellt sich direkt vor, neben oder h<strong>in</strong>ter sie(tritt <strong>in</strong> den persönlichen Raum des Sche<strong>in</strong>).Lehrperson stützt die Hände <strong>in</strong> die Hüfte,vermittelt Ungeduld, wartet nicht.Lehrperson zeigt mit dem F<strong>in</strong>ger auf die„<strong>Fehler</strong>person“.Vgl. dazu Lizentiatsarbeit:Urs Büeler (2000). In der Klasse stehen. Lizentiatsarbeit am Pädagogischen Institut der Universität Freiburg/CH.8


Körpersprache geht via...• Blickkontakt• Gestik• Mimik• Berührungsverhalten• Bewegung im Raum(z.B. Nähe - Distanz)• auch äussere Ersche<strong>in</strong>ung(Kleidung, Frisur, Make-up)(vgl. Rosenbusch, 1995)Spychiger 31Aug13 /Folie 9


• der Haupteffekt <strong>in</strong> der Büeler-Studie……ist nicht e<strong>in</strong> Leistungsergebnis(im ersten Moment vielleicht etwas enttäuschend)sondern „das Halten“, ihr Zugehörigkeitsgefühlgemessen an ihrer Beteiligung.Spychiger 31Aug13 /Folie 10


<strong>Fehler</strong>freundlichkeit ist- unerwünschte Konsequenzen harmlos gehalten werden (durchtechnische Vorkehrungen / zwischenmenschliche Haltungen)- der Zeitpunkt sowie die Korrekturmaßnahmen vom Handelndenbestimmt werden- Repetitionsmöglichkeiten angeboten werden ( Üben)12Lit.: Wehner, Theo (Hrsg.) (1992). Sicherheit als <strong>Fehler</strong>freundlichkeit.Opladen: Westdeutscher Verlag.Spychiger 31Aug13 / Folie 12


Aussage 2:<strong>Fehler</strong>kultur im <strong>Unterricht</strong> hat die Sicherheitdes Lernprozesses und des Lernergebnissesim S<strong>in</strong>n.Spychiger 31Aug13 /Folie 14


Das Bermuda-Dreieck im Frontalunterricht- Es verschw<strong>in</strong>den dar<strong>in</strong>Lernchancen und Wissen.Spychiger 31Aug13 /Folie 15


Warten – Erwarten Der ErwartungseffektSpychiger 31Aug13 /Folie 16


LehrpersonentwickeltErwartungLehrperson behandeltihre Schüler/<strong>in</strong>nen jenach ErwartungunterschiedlichDie“Prophezeiung”hat sichtatsächlich erfülltSchüler/<strong>in</strong>nenreagieren weitgehendgemässLehrererwartungLehrperson wird durch erwartungsgemässeSchülerhandlung <strong>in</strong> ihrerErwartung bestärktSpychiger 31Aug13 /Folie 17


• Er hat messbare Auswirkungenauf das Verhalten und Bef<strong>in</strong>dender Lernenden und auf dieLeistungenDer Erwartungseffekt


• E<strong>in</strong> gelungenes <strong>Unterricht</strong>sbeispiel:„Reisenrad“Videosequenz aus: Kahl, R. (1992). Lob des <strong>Fehler</strong>s :E<strong>in</strong> Coach und 23 Spieler [Film]. NDR.)Spychiger 31Aug13 /Folie 19


Screenshots:<strong>Fehler</strong>LösungSpychiger 31Aug13 /Folie 20


„Reisenrad“ ist <strong>in</strong> Jürg ReichensWerkstattunterrichtMerkmale des Lehrerverhaltens <strong>in</strong> dieser<strong>Fehler</strong>situation?21


Pädagogische Interaktion <strong>in</strong> der <strong>Fehler</strong>situation:vgl. Oser & Spychiger, 2005, S. 170„Trust-<strong>in</strong>-advance“ ErwartungseffektSpychiger 31Aug13 /Folie 22


Aussage 3:Wie unter e<strong>in</strong>em Vergrösserungsglas zeigtsich <strong>in</strong> <strong>Fehler</strong>situationen, wie Lehrpersonenpädagogisch denken und im <strong>Unterricht</strong>handeln.Spychiger 31Aug13 /Folie 23


Lehrperson schätzt e<strong>in</strong>, was e<strong>in</strong> Schüler / e<strong>in</strong>eSchüler<strong>in</strong> kann, können wird:24


nach Lev VygotskyDer aktuelle Stand derEntwicklung, desWissensund KönnensZone des Lernens„Zone der proximalenEntwicklung“Der potenzielle Standerkennen /diagnostizieren,fordern, fördern- <strong>Fehler</strong> als „Anzeiger“, als Indikator -Spychiger 31Aug13 /Folie 25


• Nutzung der proximalen Zone beruht auf derpädagogischen Interaktion.In der <strong>Fehler</strong>situation:Rückmeldung geben,über <strong>Fehler</strong> nachdenken, besprechen.• Lernphase: Üben.Spychiger 31Aug13 /Folie 26


Drei Phasen des Lernensnach Jerome Bruner, ab 1960:(1) Kennenlernen, Aufbau(2) Üben, UmwandlungGeb. 1915ab 1990<strong>Fehler</strong>kultur(3) Wiedergabe, (ggf. Prüfung)Evaluation, WertungSpychiger 31Aug13 /Folie 27


Aussage 4:Die Übephase ist die beste Phase desLernens aus <strong>Fehler</strong>n; sie ist „das Zuhause“der <strong>Fehler</strong>kultur im <strong>Unterricht</strong>.Spychiger 31Aug13 /Folie 28


(aus Oester et al., 2008)fördern, üben, fordernselegierendiagnostizierene<strong>in</strong>schätzen, fördern, empfehlen, beurteilenSpychiger 31Aug13 /Folie 29


Aussage 5:Der Umgang mit <strong>Fehler</strong>n betrifft beideBereiche der „doppelten Funktion desBildungssystems“.Spychiger 31Aug13 /Folie 30


das Ausmass von <strong>Fehler</strong>nbemisst sich• an ihren Konsequenzen• an ihrer Reversibilität- e<strong>in</strong>ige <strong>Fehler</strong> ausserhalb der Schule…Spychiger 31Aug13 /Folie 31


Halteplatz für den Schulbus…Spychiger 31Aug13 /Folie 32


E<strong>in</strong> berühmter, teurer <strong>Fehler</strong>1992, Bericht <strong>in</strong> Praxis der NaturwissenschaftenPhysik, 41, Nr. 1, 12-15.Spychiger 31Aug13 /Folie 33


• <strong>Fehler</strong> und Verantwortung dafür können e<strong>in</strong>eexistenzielle Dimension haben.Spychiger 31Aug13 /Folie 34


Beispiel 435


Konsequenzen und Reversibilität:KonsequenzenReversibilitätne<strong>in</strong>, niedrigja, hochHerzoperation(Spital)ne<strong>in</strong>, niedrig----ja, hochMaler, Hubble(materielle F.)Bagatelle,„nicht schlimm“,Kle<strong>in</strong>e <strong>Fehler</strong>Spychiger 31Aug13 /Folie 36


• Pädagogische Haltung ( Erziehungsstile):37


Bild e<strong>in</strong>er <strong>Unterricht</strong>ssituation ausdem 19. Jh. – Körperstrafe undZüchtigung noch bis weit <strong>in</strong>s 20. Jh.Der Lehrer „hält“ die Situation –verb<strong>in</strong>det sich mit dem Schüler,legt se<strong>in</strong>e Hand mit auf das Blatt.Spychiger 31Aug13 /Folie38


Erkennen und Anerkennen• Erkennen - diagnostizieren• Anerkennen - MenschenbildAnerkennung se<strong>in</strong>er Fehlbarkeit,<strong>Fehler</strong>offenheit, LernoptimismusFokus auf das IndividuumSpychiger 31Aug13 /Folie 39


Aussage 6:Im Umgang mit <strong>Fehler</strong>n und beim Lernenaus <strong>Fehler</strong>n befassen wir uns mit der Fragevon Richtig und Falsch – und damit dergeltenden Norm und wer sie def<strong>in</strong>iert.40


Aussage 7:Zweiseitiger Optimismus:denjenigen für me<strong>in</strong>e pädagogischdidaktischenFähigkeiten im Umgang mit<strong>Fehler</strong>n, und denjenigen für dieSchüler<strong>in</strong>nen und Schüler und ihrenLernprozess.Spychiger 31Aug13 /Folie 41


Das Bermuda-Dreieck im Frontalunterricht -Es gehen manchmal auch K<strong>in</strong>der dar<strong>in</strong> verloren.Spychiger 31Aug13 /Folie 42


<strong>Fehler</strong>kultur – zwei AnwendungenSituationsansatz• Umgang mit <strong>Fehler</strong>n <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ergegebenen Situation, zeitlichumrissen - meistens nur SekundenThematischer Ansatz• Umgang mit <strong>Fehler</strong>n <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em bestimmten Bereich,Problemzone, „Thema“ kurzfristig,während des Arbeitens undÜbens tritt e<strong>in</strong> <strong>Fehler</strong> auf,Reaktion / Interaktion<strong>in</strong> dieser Situation. längerfristig, Identifikatione<strong>in</strong>es sich wiederholenden<strong>Fehler</strong>s als Problembereich.Bearbeitung über e<strong>in</strong>e längereZeit.Spychiger 31Aug13 /Folie 43


• aus der aktuellen <strong>Fehler</strong>kultur-Arbeit44


Arbeitsthemen der Studierenden im <strong>Fehler</strong>kultursem<strong>in</strong>arInstrumentalpädagogik HfMDK Frankfurt a.M.Student/<strong>in</strong><strong>Fehler</strong>-ThemaMaßnahmen und Ziele (Interventionen)und E<strong>in</strong>schätzung des Erfolgs (+/=/-)Frau N. Eigenständiges, effektives Üben + Übe-Tagebuch, lautes zu sich sprechen,im Voraus überlegtes PensumHerr C.Vermeidungsverhalten überw<strong>in</strong>den,Diszipl<strong>in</strong> beim Üben+ Gegenstrategien; Freund<strong>in</strong> Vorspielen,e<strong>in</strong>ander zuhören beim Üben etc. .Herr X. Ebenfalls Übediszipl<strong>in</strong> + Reflexion über professionelle IdentitätAbarbeiten, Visualisierung Ziel etc.Frau Na. „Was? Das kannst du noch nicht?“ + Unpädagogische Haltung des Lehrersreflektieren und bewältigen lernenHerr R. Zeitmanagement =Frau A. Auftrittsangst ++Frau M. Vom Blatt Spiel; Blattlesen +Herr Ca. Auswendiglernen +Frau B. Selbstverurteilungen beim Üben =Herr T. Aversion Auswendig vorspielen überw<strong>in</strong>den =Frau Xa. <strong>Fehler</strong> machen im Auftritt +Frau Ce. Leiden am übermässigen Ehrgeiz =Frau Ci. Selbstzweifel, Auftrittsangst -Herr Ta. Blattesen, Auftrittsangst +Herr H. <strong>Fehler</strong>vermeidung, zu leichte Stückwahl ++E<strong>in</strong>stellungen und Kommunikation direkt im Bereich <strong>Fehler</strong>; Spezifisches Thema Üben; allgeme<strong>in</strong> LernstrategienSpychiger 31Aug13 /Folie 45


<strong>Fehler</strong>kultur im Instrumental- und Vokalfachsowie im allgeme<strong>in</strong>bildenden Musikunterricht: Sem<strong>in</strong>ar mit Klavierprofessor<strong>in</strong> Sibylle Cada an der Hoch<strong>schul</strong>efür Musik und Darstellende Kunst Frankfurt a.M. „Interdiszipl<strong>in</strong>äres Sem<strong>in</strong>ar“ (FB1 – FB2) Studierende aus mehreren Studiengängen arbeiten mit derPianist<strong>in</strong> an ihren Stücken Erhalten von mir <strong>Fehler</strong>kultur-Grundlagen vonForschungsergebnissen und Lernpsychologie Arbeiten von uns und der Sem<strong>in</strong>argruppe begleitet ane<strong>in</strong>em eigenen größeren <strong>Fehler</strong>-Thema.Spychiger 31Aug13 /Folie 46


Lernen Menschen aus <strong>Fehler</strong>n? Zur Entwicklung e<strong>in</strong>er <strong>Fehler</strong>kultur <strong>in</strong> derSchule. Durchgeführt an der Universität Fribourg 1996-2001.Projektentwicklung von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Fritz OserZwei Bücher:1996 2005viele weitere Publikationen aus der Fribourg-Studiegibt es als Zeitschriftenartikel und als Buchkapitel48


Thematischer Ansatz <strong>in</strong> der Fribourg-Studie:• e<strong>in</strong>e 7. Klasse mit dem Thema„Auslachen, Klassengeme<strong>in</strong>schaft“• e<strong>in</strong>e 7. Klasse zu„Sauberkeit und Genauigkeit bei schriftlichen Arbeiten“• e<strong>in</strong>e 8. Klasse zu„Vortragen, mündliche Beiträge, diskutieren“• e<strong>in</strong>e 8. Klasse zu„Hausaufgaben effizienter erledigen“u.a.m., es waren <strong>Fehler</strong>kultur-Interventionen mitganzen Schulklassen und ihren LehrpersonenSpychiger 31Aug13 /Folie 49


Zentrale Ergebnisse der Studie <strong>in</strong>sgesamt: Ja, Menschen lernen aus <strong>Fehler</strong>n – sehr oft, sehr viel ! <strong>Fehler</strong> s<strong>in</strong>d sehr verschieden Lernthemen und Schulfächer s<strong>in</strong>d unterschiedlicheKontexte: <strong>Fehler</strong> s<strong>in</strong>d fachspezifisch, fachtypisch,der Umgang mit <strong>Fehler</strong>n ist oft fachdidaktisch Ebenso gibt es e<strong>in</strong>e fachübergreifende Philosophie -„<strong>Fehler</strong>kultur“ Lernen aus <strong>Fehler</strong>n ist manchmal schmerzhaft <strong>Fehler</strong> s<strong>in</strong>d Lerngelegenheiten, aber sie bleiben trotzdemund oft auch bei kle<strong>in</strong>en D<strong>in</strong>gen unangenehm…


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Aussage 8:<strong>Fehler</strong>kultur ist anspruchsvollund muss selbst auch geübt werden.Warten – Erwarten; Erkennen – Anerkennen.Spychiger 31Aug13 /Folie 54


Reflexion, Fragen und Kommentare<strong>in</strong> den Diskussionsgruppen56


Auswahl PublikationenAlthof , Wolfgang (1999)(Hrsg.). <strong>Fehler</strong>welten. Opladen: Leske + Budrich. Dar<strong>in</strong>:- Oser, Fritz, Hascher, T<strong>in</strong>a & Spychiger, M.: Lernen aus <strong>Fehler</strong>n. Zur Psychologie des‘negativen’ Wissens.(S. 11-41)- Spychiger, M., Oser, Fritz, Hascher, T<strong>in</strong>a & Mahler, Fabienne : Zur Entwicklung e<strong>in</strong>er Feh­lerkultur <strong>in</strong> der Schule (S. 43-70).Caspary, Ralph (Hrsg.) (2008): Nur wer <strong>Fehler</strong> macht, kommt weiter. Wege zu e<strong>in</strong>er neuen Lernkultur. Freiburg i. Br.: Herder.Dar<strong>in</strong> M. Spychiger: E<strong>in</strong> offenes Spiel: Lernen aus <strong>Fehler</strong>n und Entwicklung von <strong>Fehler</strong>kultur (S. 25-48).Jürgens, Eiko & Standopp, Judith (2010) (Hrsg.): Was ist guter <strong>Unterricht</strong>? Bad Heilbrunn: Verlag Julius Kl<strong>in</strong>khardt.Dar<strong>in</strong> M. Spychiger,: <strong>Fehler</strong>kultur und Reflexionsdidaktik. (S. 175-197).Oser, Fritz & Spychiger, Maria (2005). Lernen ist schmerzhaft. Zur Theorie des Negativen Wissens und zur Praxis der <strong>Fehler</strong>kultur. We<strong>in</strong>heim:Beltz.Spychiger, M. (2003). <strong>Fehler</strong> als Fenster auf den Lernprozess: Zur Entwicklung e<strong>in</strong>er <strong>Fehler</strong>kultur <strong>in</strong> der Praxisausbildung. Journalfür LehrerInnenbildung, 3, Nr. 2, 31-38.Spychiger, M. (2008). Lernen aus <strong>Fehler</strong>n und Entwicklung von <strong>Fehler</strong>kultur. Konzeptuelle Grund­lagen und programmatischeThesen für e<strong>in</strong>en pädagogischen Umgang mit <strong>Fehler</strong>n. Erwägen-Wissen-Ethik, 19, Nr. 3, 274-282.Spychiger, M. (2008). Replik auf die Diskutanten von Lernen aus <strong>Fehler</strong>n und Entwicklung von <strong>Fehler</strong>kultur. KonzeptuelleGrundlagen und programmatische Thesen für e<strong>in</strong>en pädagogischen Umgang mit <strong>Fehler</strong>n. Erwägen-Wissen-Ethik, 19, Nr. 3, 377-385.Spychiger, M., Kuster, Reto & Oser, Fritz (2006). Dimensionen von <strong>Fehler</strong>kultur <strong>in</strong> der Schule und deren Messung. DerSchülerfragebogen zur <strong>Fehler</strong>kultur im <strong>Unterricht</strong> für Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der Mittel- und Oberstufe. Schweizerische Zeitschriftfür Bildungswissenschaften, 28, Nr. 1, 87-110.Spychiger, Maria (2010). Schule als fehlerfreundliche Zone. Schulverwaltung Baden-Württemberg – Zeitschrift für Schulleitung undSchulaufsicht, 19, Nr. 12, 258-260.Aktuelle Lektüre zum WeiterlesenFriedli, Beatrice (2013). Lernräume: K<strong>in</strong>der lernen und lehren <strong>in</strong> heterogenen Gruppen. Bern: Haupt.ev. auch: Ricoeur, Paul (2008). Wege der Anerkennung. Frankfurt a.M.57


<strong>Fehler</strong> - Def<strong>in</strong>itionen:• Nicht-Erfüllen e<strong>in</strong>er Norm, Normabweichung• Verstoß gegen e<strong>in</strong>e Norm• Gegensatz zu „e<strong>in</strong> Ziel treffen“• Abweichung von <strong>in</strong>dividuellen Absichten• Frustration von Erwartungen• E<strong>in</strong> Störfaktor• Ersche<strong>in</strong>ung, die im Bezug auf e<strong>in</strong> „Richtiges“ zurückgewiesen, behoben oder künftig vermieden werden muss. Normtheoretische Sicht des <strong>Fehler</strong>s nach Gloy, 1987.E<strong>in</strong>e Norm als vorhandene Bezugsgröße wird ignoriertSpychiger 31Aug13 /Folie 58


<strong>Fehler</strong> – neue Def<strong>in</strong>itionen:• e<strong>in</strong> Lernpotenzial• e<strong>in</strong> kreatives PotenzialWer noch nie e<strong>in</strong>en <strong>Fehler</strong> gemacht hat, hatsich noch nie an etwas Neuem versucht• „wenn etwas fehlt“Albert E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>Entwicklung ausgleichender und fördernderKonzepte und Berufe, z.B. Logopädie für Stotterer;BeratungSpychiger 31Aug13 /Folie 59


<strong>Fehler</strong>freundliche Didaktik bedeutet:• Der Lernende hat Optionen• Es gibt verschiedene Wege, verschiedeneMöglichkeiten, etwas auszuführen• Es gibt ErwägungsprozesseAuf pädagogisch-psychologischer Ebene:• Demokratischer Erziehungsstil• dialogisches Lernen und Erziehen,Perspektivenwechsel• Konstruktivistisches Verständnis von Lehr-Lernprozessen.Spychiger 31Aug13 /Folie 60

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