3 - Philharmonie Essen

1.417 kONzeRte iN 42 LäNdeRN
Mit sechzehn gelang ihr der große Durchbruch, heute ist Hilary Hahn eine der Top-Geigerinnen weltweit.
Es ist schon erstaunlich: Man hat das Gefühl, die Karriere
von Hilary Hahn dauert bereits eine Ewigkeit. Dabei ist
die Amerikanerin gerade einmal 32 Jahre jung. Aber so ist
das eben, wenn einem mit sechzehn der große Durchbruch
gelingt. 1996 debütierte Hilary Hahn mit Beethovens
Violinkonzert beim Symphonieorchester des Bayerischen
Rundfunks unter Lorin Maazel (ihr erstes Solo-Recital
gab sie übrigens als Zehnjährige, ihr erstes Konzert mit
Orchester als Elfjährige). Sie bewegte sich schon damals
auf einem solch hohen technischen wie musikalischen
Niveau, dass Bezeichnungen wie „Wunderkind“ oder
„Jahrhundertbegabung“ nahelagen. Doch es gelang ihr,
diese Etiketten recht früh abzulegen. Längst gilt sie als
eine der großen, etablierten Virtuosinnen der klassi-
schen Musikszene.
Sage und schreibe 17 CDs hat Hilary Hahn mittlerweile
veröffentlicht. Mit den Solowerken von Bach meisterte
sie 1997 gleich zu Beginn einen richtig dicken Brocken.
Später folgten noch dessen Violinkonzerte sowie Arien
mit Matthias Goerne und Christine Schäfer. Natürlich
hat sie auch die bedeutenden Konzerte von Beethoven,
Brahms, Mendelssohn und Tschaikowski längst einge-
spielt. Selbst um die jungen Zuhörer hat sie sich schon
gekümmert: In der „Deutsche Grammophon“-Reihe „Der
kleine Hörsaal“ erschien 2007 die CD „Die Geige mit
Hilary Hahn“. Außergewöhnlich ist ihr jüngstes Projekt:
2011 tat sich Hilary Hahn mit dem Pianisten Hauschka
(der am 15.11. übrigens im Rahmen des „NOW!“-Festivals
auf Zeche Zollverein am präparierten Klavier zu Gast ist)
zusammen. Unter dem Titel „Silfra“ brachten sie Mitte
hilary hahn – Mozart: Violinkonzert
hilary hahn, Violine
die deutsche kammerphilharmonie bremen | Paavo Järvi, dirigent
Wolfgang Amadeus Mozart Ballettmusik zur Oper „Idomeneo“, KV 367
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert Nr. 5 A-Dur
für Violine und Orchester, KV 219
Johannes brahms Sinfonie Nr. 2 D-Dur, op. 73
Samstag 1. Dezember | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
ViOLiNe & ORchesteR
dieses Jahres ein gemeinsames Album heraus, das eine
exotische Mischung unterschiedlicher Musikstile bereit-
hält. In den Medien kam das unkonventionelle Duo aus-
gesprochen gut an („Spiegel online“: „Es klingt hervor-
ragend.“).
hilary hahn wurde 1980 in baltimore (Maryland)
geboren. ihre erste unterrichtsstunde erhielt sie
einen Monat vor ihrem vierten geburtstag –
in einer Musikschule direkt in der Nachbarschaft.
Auf ihrer Homepage teilt Hilary Hahn ihren Fans einen
beeindruckenden Arbeitsnachweis mit: 1.417 Konzerte
gab sie bislang, sie besuchte 284 Städte in 42 Ländern
und fünf Kontinenten. Ja selbst die Hotelzimmer hat sie
gezählt, 772 waren es. Ein atemberaubendes Programm
– und dennoch strahlt die sympathische Musikerin eine
bemerkenswerte Souveränität und Gelassenheit aus.
Dabei nimmt sie sich sogar noch die Zeit, regelmäßig mit
eigenen Internet-Beiträgen über ihre Konzertreisen zu
berichten. „Postcards from the Road“ heißt die Rubrik, in
der sie – mal ausführlich, mal etwas knapper – von ihren
Tour-Erlebnissen erzählt. Und zwischendurch gibt die
„Grammy“-Gewinnerin natürlich immer wieder Interviews.
Nicht nur in ihrer Heimatsprache Englisch, sondern auch
auf Französisch und Deutsch (ihre Vorfahren stammen
aus der Pfalz). Außerdem spricht sie noch Japanisch.
Ein kräfteraubendes Programm, könnte man meinen.
Aber: „Mir macht es Spaß, auf der ganzen Welt unterwegs
zu sein und Musik zu machen“, sagt Hilary Hahn. „Ich
finde es gar nicht anstrengend!“
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