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Ludgerusbrief - Propsteipfarrei St. Ludgerus

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Die Klinik<br />

Ein Schwerpunk des kamillianischen Wirkens<br />

war von Anfang an auch die Arbeit in der<br />

„Heilstätte“, der ersten (und ältesten) katholischen<br />

Einrichtung dieser Art in Deutschland. Zu Beginn<br />

der Heilstättentätigkeit lag die „Behandlung der<br />

Patienten“ in den Händen der Patres und Brüder.<br />

Nach dem klösterlichen Leitsatz „ora et labora“<br />

sollten die „Trunksüchtigen“ durch Vorträge,<br />

geistliche Übungen, Gottesdienstbesuch und Arbeit<br />

zu einem suchtmittelfreien Leben geführt werden.<br />

Helfen sollte ihnen nach Beendigung der Behandlung<br />

auch das „Kreuzbündnis“ (heute: Kreuzbund - Katholische<br />

Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für<br />

Suchtkranke und ihre Angehörigen), dessen erste<br />

Geschäftsstelle sich „im Kamillushaus“ befand.<br />

Die ärztliche Begleitung nahm ein Konsiliararzt aus<br />

Werden wahr.<br />

Während der beiden Weltkriege wurde das<br />

Kamillushaus als Lazarett genutzt. Nach dem<br />

zweiten Weltkrieg diente das Haus für einige Jahre<br />

als Ausweichquartier für die Innere Abteilung der<br />

durch Bomben zerstörten Essener Krankenanstalten.<br />

Das Kamillushaus selbst hatte glücklicherweise<br />

keine wesentlichen Kriegsschäden zu verzeichnen.<br />

Ab 1952 vollzog sich der Wandel von der<br />

traditionellen Heilstätte zur kompetenten Fachklinik<br />

für Suchtkranke. Ein festangestellter Psychiater<br />

übernahm die Leitung, führte die neu entwickelte<br />

Gruppentherapie und schrittweise weitere neue<br />

Methoden der Suchtkrankenhilfe ein.<br />

In jüngster Zeit gliederte die Fachklinik ihr Angebot<br />

weiter aus. Während die längste Zeit nur Männer<br />

„im Kamillushaus“ behandelt wurden, konnte<br />

nach einer Generalsanierung der Klinik (2000<br />

<strong>St</strong>. Kamillus<br />

bis 2003) auch die Möglichkeit zur Behandlung<br />

suchtkranker Frauen geschaffen werden. Außerdem<br />

ist es durch die Einrichtung einer Institutsambulanz<br />

möglich geworden, dass man sich mit der üblichen<br />

Krankenversicherungskarte beraten und helfen<br />

lassen kann. Aus der „Qualifizierten Entwöhnung“<br />

(Entgiftung) können heute Suchtkranke „nahtlos“<br />

in die Rehabilitation wechseln oder auch in der<br />

tagesklinischen Behandlung und Nachsorge<br />

fachkompetente Hilfe finden.<br />

Der Konvent<br />

Wechselvoll wie die Geschichte des Hauses ist auch<br />

die Geschichte des Konventes, wie die Kamillianer<br />

in Heidhausen ihr Zuhause nennen.<br />

In der Tradition ihres Apostolates, der Sorge für<br />

Kranke, übernahmen die Heidhauser Kamillianer<br />

früh schon die Seelsorge an der Ruhrlandklinik. Das<br />

war aufgrund der personellen <strong>St</strong>ärke des Konventes<br />

leicht möglich wie auch die Gottesdienstaushilfe in<br />

der näheren Umgebung.<br />

Über Jahre hinweg wurde im Kamillushaus auch<br />

eine eigene Druckerei betrieben, die sowohl religiöse<br />

Literatur als auch Werbeschriften des Ordens und<br />

Publikationen im Bereich der Suchtkrankenhilfe<br />

produzierte.<br />

Zeitweise wurde durch die Kamillianer auch der<br />

Ordensnachwuchs in Heidhausen ausgebildet, bis<br />

1923 ein eigenes <strong>St</strong>udienkolleg in Sudmühle b.<br />

Münster /Westf. eingerichtet wurde.<br />

Bei der Gründung der deutschen Ordensprovinz<br />

1903 bot es sich an, die erste Niederlassung der<br />

Kamillianer in Deutschland auch zum „Mutterhaus“<br />

(bei den Kamillianern: Provinzialat) zu machen. Das<br />

hatte dann zur Folge, dass die Gründungen in anderen<br />

P<br />

Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Ludgerus</strong>

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