angebote – wünsche – kontakte - Rudolf Steiner Schule Basel
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mir anders erschien als alle, die ich<br />
je gesehen. Neben ihm wirkten alle<br />
eben noch so bedeutend aussehenden<br />
Menschen wie undeutlich und<br />
unentwickelt. Es konnte nur Dr. <strong>Steiner</strong><br />
sein, wusste ich gleich. Er stand<br />
ruhig im Gespräch; ein ungeahnt<br />
tiefes Zuhören und Interesse ging<br />
von ihm aus und eine heitere Güte<br />
lebte in dem Gesichtsausdruck. Er<br />
begrüsste meine Tante und meinen<br />
Onkel und auch ich wurde vorgestellt.<br />
Sein Blick schien wie über mich<br />
wegzugehen, hatte er mich überhaupt<br />
gesehen?»<br />
(Er ging dann zu dem Vortrag und<br />
bald vermittelte der Onkel ein<br />
Gespräch für den Neffen, Grund war<br />
seine offenbar schwer zu behandelnde<br />
Krankheit.)<br />
«Ich zögerte zunächst, so gerne ich<br />
es auch wollte, weil Dr. <strong>Steiner</strong> doch<br />
sicher Wichtigeres zu tun hatte. Aber<br />
ich nahm das Anerbieten dann doch<br />
an und wurde in sein Atelier bestellt.<br />
Ich sass etwas beklommen auf dem<br />
Bänkchen vor der Tür und überlegte,<br />
wie ich ihm meinen Krankheitszustand<br />
am kürzesten schildern könne.<br />
Ich wollte ihn auf keinen Fall lange<br />
beanspruchen. Bald tat sich die Tür<br />
auf <strong>–</strong> Dr. <strong>Steiner</strong> verabschiedete sich<br />
von dem Besuch <strong>–</strong> kam dann auf<br />
mich zu <strong>–</strong> machte eine kleine Verbeu-<br />
Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> um 1919<br />
gung und fragte in liebenswürdigem<br />
Ton: «Was verschafft mir die Ehre?»<br />
Ich war vollkommen sprachlos über<br />
diesen Empfang, stotterte etwas und<br />
wurde von Dr. <strong>Steiner</strong>, der sich über<br />
meine Verlegenheit amüsiert haben<br />
mag, hineingenommen. Er bot mir<br />
einen Stuhl an, ich konnte die Christusstatue<br />
von meinem Sitz aus sehen.<br />
Nun erkundigte er sich noch ein-<br />
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