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Hegel - Cosmopolitan University 2

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schrankenlose Unendlichkeit der absoluten Abstraktion oder Allgemeinheit, das reine Denken<br />

seiner selbst.<br />

Diejenigen, welche das Denken als ein besonderes, eigentümliches Vermögen, getrennt vom<br />

Willen, als einem gleichfalls eigentümlichen Vermögen, betrachten und weiter gar das Denken als<br />

dem Willen, besonders dem guten [50] Willen, für nachteilig halten, zeigen sogleich von<br />

vornherein, daß sie gar nichts von der Natur des Willens wissen; eine Bemerkung, die über<br />

denselben Gegenstand noch öfters zu machen sein wird. – Wenn die eine hier bestimmte Seite des<br />

Willens – diese absolute Möglichkeit, von jeder Bestimmung, in der Ich mich finde oder die Ich in<br />

mich gesetzt habe, abstrahieren zu können, die Flucht aus allem Inhalte als einer Schranke – es ist,<br />

wozu der Wille sich bestimmt oder die für sich von der Vorstellung als die Freiheit festgehalten<br />

wird, so ist dies die negative oder die Freiheit des Verstandes. – Es ist die Freiheit der Leere,<br />

welche zur wirklichen Gestalt und zur Leidenschaft erhoben [wird] und zwar, bloß theoretisch<br />

bleibend, im Religiösen der Fanatismus der indischen reinen Beschauung, aber, zur Wirklichkeit<br />

sich wendend, im Politischen wie im Religiösen der Fanatismus der Zertrümmerung aller<br />

bestehenden gesellschaftlichen Ordnung und die Hinwegräumung der einer Ordnung verdächtigen<br />

Individuen wie die Vernichtung jeder sich wieder hervortun wollenden Organisation wird. Nur<br />

indem er etwas zerstört, hat dieser negative Wille das Gefühl seines Daseins; er meint wohl etwa<br />

irgendeinen positiven Zustand zu wollen, z.B. den Zustand allgemeiner Gleichheit oder<br />

allgemeinen religiösen Lebens, aber er will in der Tat nicht die positive Wirklichkeit desselben,<br />

denn diese führt sogleich irgendeine Ordnung, eine Besonderung sowohl von Einrichtungen als<br />

von Individuen herbei; die Besonderung und objektive Bestimmung ist es aber, aus deren<br />

Vernichtung dieser negativen Freiheit ihr Selbstbewußtsein hervorgeht. So kann das, was sie zu<br />

wollen meint, für sich schon nur eine abstrakte Vorstellung und die Verwirklichung derselben nur<br />

die Furie des Zerstörens sein.<br />

§ 6<br />

[52] β) Ebenso ist Ich das Übergehen aus unterschiedsloser Unbestimmtheit zur Unterscheidung,<br />

Bestimmen und Setzen einer Bestimmtheit als eines Inhalts und Gegenstands. – Dieser Inhalt sei<br />

nun weiter als durch die Natur gegeben oder aus dem Begriffe des Geistes erzeugt. Durch dies<br />

Setzen seiner selbst als eines bestimmten tritt Ich in das Dasein überhaupt; – das absolute<br />

Moment der Endlichkeit oder Besonderung des Ich.<br />

Dies zweite Moment der Bestimmung ist ebenso Negativität, Aufheben als das erste – es ist<br />

nämlich das Aufheben der ersten abstrakten Negativität. – Wie das Besondere überhaupt im<br />

Allgemeinen, so ist deswegen dies zweite Moment im ersten schon enthalten und nur ein Setzen

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