28Schwerpunkt JugendDavid Zumbrunn (17) 2. LehrjahrLehrbetrieb: Fundus TreuhandThushiya Varatharasasingam (23) 3. LehrjahrLehrbetrieb: Finanzdirektion des Kantons ZürichPatrick Landis (19) 3. LehrjahrLehrbetrieb: Gemeindeverwaltung Oetwil am See«Auf die Idee mit der Eisdisco kam ich aufder Lenzerheide. Mein Kollege und ich erstelltenein ungefähres Budget, danachfragten wie bei Eisbahnen in Winterthurund Zürich an. Als wir erfuhren, dass nurschon die Miete und Reinigung der Eisbahnrund 8000 Franken kosten würden, warschnell klar, dass diese Rechnung nie undnimmer aufgehen konnte.Mein jetziges Projekt: Ich entwickle einenFragebogen, der über den Bekanntheitsgradder JBS unter den Lernenden anunserer Schule Aufschluss geben soll. DieFragebogen werden von Lehrern verteiltund wir machen dann die Auswertung. Ichkönnte mir gut vorstellen, später einmalselbstständig im Treuhandbereich zu arbeiten,vielleicht sogar zusammen mit meinemKollegen. Sein Spezialgebiet sind dieImmobilien. Wir würden uns also gut ergänzen.»«Ich möchte mich gerne im Gastrobereichselbstständig machen. Das liegt bei uns inder Familie. Meine Eltern betrieben ein indischesRestaurant in Zürich. Ich abermöchte etwas anderes. Meine Idee war,eine Burger-King-Filiale im Franchising-System zu übernehmen. Als erstes erstellteich einen Businessplan und nahm dannmit einem Vertreter von Burger King Kontaktauf. Es war ernüchternd, weil für michfinanziell viel zu wenig herausschauenwürde. Nach etwa zwei Monaten gab ichdie Idee auf.Was mir jetzt vorschwebt, ist eine Bar-Lounge. Das Konzept steht. Jetzt suche icheinen geeigneten Standort. Da ich die Lehremit Berufsmatura mache, habe ich auchnoch eine andere Option. Ich könnte berufsbegleitendBetriebsökonomie studierenund die Selbstständigkeit noch etwas in dieZukunft verschieben.«Ich bin ein begeisterter Pokemon-Spielerund habe es darin bereits zweimal zum<strong>Schweiz</strong>ermeister gebracht. Meine Geschäftsideewar deshalb naheliegend: Ichwollte Pokemon-Karten aus Amerika undJapan importieren und hier weiterverkaufen.Im Rahmen eines Businessplans legteich fest, wo ich einkaufe und wie ich anKunden gelangen würde. Meine Ideen wurdenvon den Lehrern gefördert, aber auchkritisch hinterfragt. Ich habe mit dem Verkaufein bisschen Geld verdient. Geradeweil ich ja im Nonprofit-Bereich die Lehremache, war es für mich spannend zu sehen,wie man Profit erwirtschaftet, so wie es inder Privatwirtschaft ja auch üblich ist. DerHandel mit Pokemon-Karten ist sicher keinBeruf für später. Nach der Lehre möchte ichzunächst die Berufsmatura machen unddann allenfalls an einer Fachhochschuleein Studium beginnen.kompetent dynamisch vernetztKaufleute - Mediamatik - Informatik10 Jahre aktive Berufsbildungserfahrungderzeit über 90 Lernendeindividuelle BetreuungPraxiseinsätze in verschiedenen Firmenüber 140 Partner aus der Zuger Wirtschafteinzigartig: <strong>KV</strong> Business English pluswww.bildxzug.chLehrbetrieb des Vereins Zuger Berufsbildungs-Verbundcontext 3 – <strong>2010</strong>
LAP – so klappt’s29Die Lehrabschlussprüfung steht vor der Tür. Kein Grund zur Nervosität –sofern die Vorbereitung stimmt. Von Thomas HeebNoch ein paar Wochen, und danngeht’s los: Ende Mai starten auchim kaufmännischen Bereich die erstenLehrabschlussprüfungen. Wer bis jetztnoch nicht mit dem Lernen begonnen hat,sollte sich langsam auf die Socken, beziehungsweisehinter die Bücher machen.Die Vorbereitung auf die Prüfung kannmit der Situation eines Sportlers oder einerSportlerin vor einem wichtigen Wettkampfverglichen werden: Eine WocheTraining dürfte dafür nicht ausreichen.Auch beim Lernen sind verschiedenePhasen sinnvoll: Zunächst wird der gesamteStoff durchgearbeitet, Zusammenfassungenund Lernkarten werden erstellt.Danach wird in einer zweiten Phaseder Stoff repetiert und anhand der Kartenund Zusammenfassungen intensiv gelernt.Kurz vor der Prüfung sollte mansich auf das Repetieren beschränken undkeinen neuen Stoff mehr lernen.Portionieren beim LernenAndrea Ruckstuhl, Ressortleiter Jugendbeim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, hat dazu konkreteTipps: «In Fächern, in denen vor allem diegrossen Zusammenhänge wichtig sind,kann man auch mal zwei oder drei Stundendranbleiben. Wo es darum geht, etwasauswendig zu lernen, reichen kleinerePortionen von 20 Minuten am Stück,dafür sollten es mehrere solche Einheitenpro Woche sein.»Seiner Erfahrung nach lohnt es sich,diese Lernphasen möglichst intensiv zugestalten und sich nicht unterbrechen zulassen. «Pro Stunde braucht es aber mindestensfünf Minuten Pause», sagt Ruckstuhl,«und wer insgesamt drei oder mehrStunden lernt, hat nach zwei Stundenmindestens 15 Minuten Pause verdient.»Noch ist es also nicht zu spät, mit denVorbereitungen zu starten. Das zeigenauch die Aussagen von einigen erfolgreichenLAP-Absolventinnen, die von Contextnach ihrem Erfolgsrezept befragtwurden (siehe context 10/2009). Sie habensich beispielsweise einen eigenen Lernplanerstellt, so dass der Berg an zu lernendemStoff nicht zu gross war. MehrereAbsolventinnen bezogen zudem regelmässigFrei- oder Ferientage, um ungestörtlernen zu können. Bei manchen wares hin und wieder ein freier Nachmittag,andere nahmen gleich eine Woche amStück frei, um ungestört zu lernen und repetieren.Eine gute Idee ist es auch, sich bei denletzten Prüfungen vor der LAP selber zubeobachten: Wie habe ich gelernt? Wieviel Zeit habe ich dafür gebraucht? Washat mich abgelenkt, was besonders motiviert?Was kann daran geändert werden?Wurde ich an der Prüfung selbst nervös?Falls ja, warum?Als nächster Schritt werden alte LAP-Aufgaben gelöst, und zwar in Echtzeit. Diemündlichen Prüfungen, zum Beispiel ineiner Fremdsprache, können zudem gutsimuliert werden, «mit jemandem imLehrbetrieb oder mit jemandem, der diePrüfung vor kurzem gemacht hat», empfiehltAndrea Ruckstuhl. «Anschliessendwird gemeinsam besprochen, was gutund was nicht so toll war – und wie manes im Ernstfall besser machen kann.»Vielleicht ist auch das Lernen in einerGruppe sinnvoll. Dazu gilt es zu beachten,dass ein Team nicht mehr als drei bis vierMitglieder mit ungefähr gleichem Lernrhythmushaben sollte. Zu den Grundregelngehört, dass sich alle gleich gut vorbereitensollten; erst in der Gruppe zulernen, bringt wenig. Dazu ist ein Arbeitsplannützlich – sofern er eingehalten wird.Zudem bieten auch verschiedene Schulenund <strong>KV</strong>-Sektionen Kurse und Seminarezur Vorbereitung auf die LAP an.Der Countdown läuftAuch wenn jetzt noch genügend Zeit vorhandenist – plötzlich dauert es nur nochein paar Tage bis zum ominösen Datum.Deshalb hier noch ein paar Tipps für dieZeit unmittelbar vor der ersten Prüfung.> Gutes Timing: Mit den Prüfungsvorbereitungensoll man nicht nur rechtzeitigbeginnen, sondern auch beizeiten wiederdamit aufhören. Spätestens amSpätnachmittag vor der Prüfung istSchluss mit Lernen.> Geregelter Tagesablauf: Vor den Prüfungensoll der normale Rhythmus im Alltagnicht geändert werden. Das gilt vorallem auch für das Schlafen: Das Gehirnruht sich aus und speichert das Gelernterichtig ab.> Gestärktes Selbstvertrauen: Wer meint,vieles nicht zu wissen, wird nervös. Wersich hingegen in Erinnerung ruft, wassie oder er alles weiss, stärkt das eigeneSelbstvertrauen.> Gezügelte Einflüsse: Am Abend vor derPrüfung ist Entspannung angesagt:Kein schweres Essen, kein Alkohol, dafürein heisses Bad oder ein Spaziergang.> Geordnete Dinge: Wer am Vorabend allesbereit legt, inkl. bequeme Kleider,kann eine Hetzerei am Prüfungsmorgenvermeiden – und hat dafür Zeit fürein ruhiges Frühstück (keine Prüfungmit leerem Magen). Schlafmützen stellenbesser zwei Wecker!> Genutzte Strecke: Auch für den Weg anden Prüfungsort haben die Besten 2009einen Tipp: Wer die Strecke oder einenTeil davon zu Fuss zurücklegt, kann sodie Nervosität bekämpfen oder wird zumindestdefinitiv wach.Beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> sind verschiedene Broschürenund Info-Schriften zu den Themen Lehre und LAPerhältlich, darunter auch «Prüfung OK!». Siekönnen unter www.kvschweiz.ch bestellt werden.Unter www.kvschweiz.ch/jugend finden sich auchDownloads von Übungsserien und Reglementenzur LAP.Thomas Heeb ist Context-Redaktor.thomas.heeb@kvschweiz.chIhr Ergonomie-Fachgeschäftwww.sitz.chcontext 3 – <strong>2010</strong>