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Nr. 3 / März 2010 - KV Schweiz

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34Lebenwahl Regie führten. Bewehrt mit einemeher schlechten Sekundarschulzeugnis(«Ich hoffe, meine Kinder bekommen esnie zu Gesicht, sonst verliere ich meineganze Autorität.») ging er zum Berufsberater,und dieser riet ihm, entweder Lebensmittelingenieurzu werden oder das<strong>KV</strong> zu machen. Da seine Eltern beideKaufleute waren, entschied er sich für diezweite Empfehlung. Das war 1977, in einerZeit, in der es noch relativ einfach war,eine Lehrstelle zu finden, und am Schlusskonnte er zwischen zwei Stellen wählen.Er entschied sich gegen eine Anstellungbei einer Maschinenfabrik und für dieLehre bei der ZKB-Filiale in Zürich Wipkingen,nur wenige hundert Meter von derkaufmännischen Schule am Escher-Wyss-Platz entfernt. Ausschlaggebend dafürwar nicht etwa die Branche, denn Schollhatte damals noch keine klaren Vorstellungen,was er einmal werden wollte, sondernder Filialleiter, der ihn eingestellthat. «Dieser Mann hat mir sehr imponiert.Während der Lehrzeit hatte ich dann genügendGelegenheit, auch seine Schattenseitenkennenzulernen», sagt Schollheute lachend. Angesprochen auf seineVorbilder wird klar, dass er es immer sogehalten hat: «Ich hatte viele gute Vorgesetzte,aber niemand ist perfekt. Ich habeimmer versucht, von deren Qualitäten zulernen und das andere besser zu machen.»Eine halbe Million im PlastiksackDrei Jahre lang fuhr Scholl mit der Linie13 zur Schule – mit derselben Linie, dieihn an diesem Mittag zum Vortrag in der<strong>KV</strong> Zürich Business School gebracht hat.Einige dieser Fahrten sind ihm in lebhafterErinnerung geblieben. Zu den Aufgabender Lehrlinge gehörte es nämlich damals,das Geld von den Filialen in denHauptsitz an der Bahnhofstrasse zu bringen– bis zu einer halben Million Franken,verpackt nur in einem Plastiksack. «Anfangsmachte mich das schon etwas nervös»,gibt er zu, «aber ich merkte schnell,dass sich niemand sonderlich für einen«Anfangs machte mich das schon etwas nervös»,gibt er zu. «Aber ich merkte schnell, dasssich niemand sonderlich für einen Jugendlichenmit Plastiksack interessiert.»Jugendlichen mit Plastiksack interessiert.»War er mit seinen 440 Franken Stiftenlohnnie in Versuchung, in die Tüte zugreifen? «Keine Sekunde», antwortetScholl bestimmt. Dann wechselt er in dieRolle des CEO zurück: «Wir bilden jedesJahr etwa hundert Lernende aus, und inmeiner ganzen Zeit bei der ZKB ist mirkein einziger Fall bekannt geworden, indem ein Lehrling der Versuchung nichthat widerstehen können. Geld ist unserArbeitsmaterial, und jeder hier weiss,dass dies dem Kunden oder der Bank gehört.»Allerdings: Mit Plastiksäcken vollerGeld fahren die Lernenden schonlange nicht mehr durch die Gegend.Schon im ersten Lehrjahr löste sichbei Scholl der Knoten, und er begann sichernsthaft für das Bankfach zu interessieren.Was dann folgte, war abgesehen vonden erwähnten und mit seinen Vorgesetztenabgesprochenen Unterbrüchen eineklassische Schritt-für-Schritt-Karriere:Einsätze im Filialbereich, Kreditsachbearbeiter,Assistent des Leiters Kommerz,Leiter Kommerz, Leiter Kreditmanagement,Leiter Geschäftseinheit Firmenkunden,Leiter Privatkunden. Dann, imFebruar 2007, ernannte ihn der Bankratzum CEO der ZKB. Im Sommer desselbenJahres trat er die Nachfolge von Hans FelixVögeli an.Bodenhaftung behaltenIst diese Ochsentour durch die Hierarchiender richtige Weg, um bei der ZKBKarriere zu machen? Scholl relativiert:«Das Banking ist heute enorm komplexgeworden, dazu braucht es neben berufspraktischemvermehrt auch fundiertestheoretisches Wissen.» Scholl verstehtsich als Teamplayer. Ein Unternehmen seidann am erfolgreichsten, wenn es in derLage sei, Menschen mit verschiedenen,sich ergänzenden Fähigkeiten zusammenzubringen.Letztlich hänge es dannE+S ASWSeit 25 Jahren auf Erfolg programmiertWas vor fünfundzwanzig Jahren als Idee begann, ist heute die führende <strong>Schweiz</strong>erBusiness Software. 35‘000 Kunden mit mehr als 76’000 installierten Software-Modulen sprecheneine deutliche Sprache. ABACUS ERP-Software – modernste Internet-Technologie – Qualität, dieüberzeugt und Kontinuität, die Vertrauen schafft. Heute und in Zukunft. www.abacus.chcontext 3 – <strong>2010</strong>

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