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MedReport 26 - schroeders-agentur.de

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8 I 45. Tagung <strong>de</strong>r Deutschen Dermatologischen Gesellschaft <strong>MedReport</strong> Nr. <strong>26</strong> I 33. Jahrgang 2009<br />

Imiquimod ist <strong>de</strong>r erste Wirkstoff<br />

aus <strong>de</strong>r Klasse <strong>de</strong>r Immunmodulatoren<br />

(IRM = Immune Response<br />

Modifier). An<strong>de</strong>rs als die meisten<br />

an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>rzeit verfügbaren immunmodulieren<strong>de</strong>n<br />

Substanzen, die über<br />

eine Hemmung <strong>de</strong>r Immunreaktion<br />

wirken, moduliert Imiquimod das<br />

Immunsystem. (Gaspari AA. et al.,<br />

2003, Tyring SK et al. 2000, Miller RL<br />

et al. 1999). Es besitzt keine direkte<br />

antiproliferative o<strong>de</strong>r antivirale Wirkung,<br />

son<strong>de</strong>rn wirkt über die Stimulation<br />

<strong>de</strong>r angeborenen und zellvermittelten<br />

erworbenen Immunität (Miller<br />

R. et al. 2002). Durch das Auftragen<br />

von Aldara ® 5 % Creme wird das<br />

lokale Immunsystem <strong>de</strong>r Haut gezielt<br />

gegen Krebszellen aktiviert. Sichtbare<br />

und nicht sichtbare Krebsareale heilen<br />

narbenfrei ab.<br />

Das Einzigartige an Imiquimod ist,<br />

dass es auf topischem Wege die Freisetzung<br />

von Zytokinen induziert, mit<br />

<strong>de</strong>ren Hilfe das Immunsystem <strong>de</strong>r<br />

Haut transformierte Zellen erkennen<br />

kann. Über die anschließen<strong>de</strong> Immunreaktion<br />

kann die Läsion eliminiert<br />

wer<strong>de</strong>n (Miller R. et al., 2002).<br />

Imiquimod aktiviert die Zellen <strong>de</strong>r<br />

angeborenen Immunität möglicherweise<br />

über die Bindung an Toll-like<br />

Rezeptoren (TLR). Weitere Wirkungen<br />

von Imiquimod sind unter an<strong>de</strong>rem<br />

die Aktivierung <strong>de</strong>r Langerhans-<br />

Zellen [LZ] (Suzuki H et al. 2000,<br />

Burns R et al. 2000) und möglicherweise<br />

eine direkte Induktion <strong>de</strong>r<br />

Apoptose (Meyer T et al. 2003, Schon<br />

M et al. 2003, Data on file [1467 -<br />

IMIQ] MEDA Pharma, Schon MP et<br />

al. 2004, Wienrich BG et al. 2004).<br />

Aldara ® ist zugelassen zur topischen<br />

Behandlung von Condylomata acuminata<br />

im Genital- und Perianalbereich<br />

bei Erwachsenen und für klinisch typische,<br />

nicht hyperkeratotische, nicht<br />

hypertrophe aktinische Keratosen<br />

(AKs) im Gesicht o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Kopfhaut<br />

bei immunkompetenten Erwachsenen,<br />

wenn die Größe o<strong>de</strong>r die<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Läsionen die Wirksamkeit<br />

und/o<strong>de</strong>r die Akzeptanz einer Kryotherapie<br />

begrenzen und an<strong>de</strong>re<br />

topische Behandlungsmöglichkeiten<br />

kontraindiziert o<strong>de</strong>r weniger geeignet<br />

sind.<br />

Der genaue Wirkmechanismus von<br />

Imiquimod bei aktinischen Keratosen<br />

ist nicht bekannt. Wissenschaftliche<br />

Untersuchungen lassen jedoch vermuten,<br />

dass seine Wirkung auf <strong>de</strong>r Stimulation<br />

<strong>de</strong>r angeborenen und <strong>de</strong>r<br />

zellvermittelten Immunreaktion ge -<br />

Die AKNE AKADEMIE wur<strong>de</strong><br />

im September 2006 gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Unter <strong>de</strong>r Leitung von Prof. Dr.<br />

med. Harald Gollnick und mit einem<br />

13-köpfigen Experten-Board fin<strong>de</strong>n<br />

jährlich drei bis vier regionale, interaktive<br />

Workshops mit bis zu 40 Teilnehmern<br />

statt. Die jeweiligen Lan<strong>de</strong>särztekammern<br />

und die Deutsche<br />

Dermatologische Aka<strong>de</strong>mie zertifizieren<br />

die AKNE AKADEMIE mit hohen<br />

Punktzahlen.<br />

Die AKNE AKADEMIE verfolgt das<br />

Ziel, die therapeutischen und diagnostischen<br />

Empfehlungen <strong>de</strong>r nationalen<br />

und internationalen Empfehlungen<br />

für die Aknetherapie (Global<br />

Alliance to Improve Outcomes in<br />

Acne) zu unterstützen und ihre Implementierung<br />

auf nationaler Ebene in<br />

Facharztpraxen und Kliniken zu för<strong>de</strong>rn.<br />

„Die Resonanz und die hohe Motivation<br />

<strong>de</strong>r Kollegen aus ganz Deutschland<br />

zeigt, dass unser Konzept <strong>de</strong>n sensiblen<br />

Nerv <strong>de</strong>r Dermatologen für<br />

dieses komplexe Krankheitsbild getroffen<br />

hat. Der Bedarf, auf aktuellstem<br />

wissenschaftlichem Niveau zu sein und<br />

dies zeitgleich mit <strong>de</strong>n Experten zu diskutieren,<br />

ist sehr groß. Die AKNE AKA-<br />

DEMIE erfüllt dies und wird auch<br />

erfolgreich weiter für die Kollegen in<br />

<strong>de</strong>r Praxis tätig sein. Dank <strong>de</strong>r Unterstützung<br />

durch einen „unrestricted<br />

educational grant“ <strong>de</strong>r Firma Gal-<br />

SONDERBERICHT<br />

IMIQUIMOD AUCH IM OFF-LABEL-BEREICH ÜBERZEUGEND<br />

Gute Wirksamkeit – zufrie<strong>de</strong>ne Patienten<br />

Die topische Therapie mit Imiquimod 5 % Creme (Aldara®) hat sich in <strong>de</strong>r klinischen Praxis bei <strong>de</strong>r Behandlung in <strong>de</strong>n<br />

zugelassenen Indikationen, aktinische Keratosen, superfizielle Basalzellkarzinome und äußerliche Feigwarzen bereits<br />

bestens bewährt. Der Immunmodulator hat jedoch ein weitaus größeres Potenzial, insbeson<strong>de</strong>re bei großflächigen<br />

Läsionen mit präklinischen Bereichen. Interessante, von erfahrenen Experten vorgestellte Fälle mit weiteren Krank -<br />

heitsbil<strong>de</strong>rn, bei <strong>de</strong>nen Imiquimod zum Heilerfolg, exzellenten kosmetischen Ergebnissen und zufrie<strong>de</strong>nen Patienten<br />

geführt hat, sorgten während <strong>de</strong>r DDG-Tagung in Dres<strong>de</strong>n für eine sehr gut besuchte Kasuistik-Konferenz mit<br />

angeregter und lehrreicher Diskussion.<br />

gen die Läsionen beruht. Der Wirkmechanismus<br />

besteht daher wahrscheinlich<br />

in einer Aufhebung <strong>de</strong>r relativen<br />

Immunsuppression, die durch<br />

die chronische Sonnenexposition hervorgerufen<br />

wur<strong>de</strong> und zur Entstehung<br />

<strong>de</strong>r aktinischen Keratose beigetragen<br />

hat (Miller R et al. 2002, Gaspari AA<br />

et al. 2003, Tyring SK et al. 2000,<br />

Miller RL et al. 1999, Suzuki H et al.<br />

2000, Hengge UR et al. 2001, Stanley<br />

MA et al. 2002, Sau<strong>de</strong>r DN et al. 2000,<br />

Reiter M et al. 1994, Gibson S et al.<br />

1995, Testerman T et al. 1995, Imbertson<br />

LM et al. 1998, Arany I et al. 1999,<br />

Sidky Y et al. 1992, Urosevic M et al.<br />

2003).<br />

Gute klinische Erfolge, die durch<br />

Einzelfallberichte auch literaturmäßig<br />

belegt sind, wur<strong>de</strong>n auch bei M.<br />

Bowen und <strong>de</strong>r Lentigo maligna<br />

berichtet.<br />

Fallvorstellungen<br />

Prof. Dr. Ulrich Hengge, Düsseldorf,<br />

berichtete in <strong>de</strong>r interaktiven Kasuistik-Konferenz<br />

über <strong>de</strong>n erfolgreichen<br />

Einsatz von Imiquimod bei einigen<br />

Fällen, die er selbst off label behan<strong>de</strong>lt<br />

hat bzw. die in <strong>de</strong>r Literatur beschrieben<br />

sind, bei Cheilitis actinica und analer<br />

intraepithelialer Neoplasie (AIN).<br />

Männlicher Patient, 65 Jahre alt, permanente<br />

Lichtexposition (Abb.).<br />

Diagnose: Aktinischen Cheilitis.<br />

Nach Abwägung verschie<strong>de</strong>ner an<strong>de</strong>rer<br />

Therapiemöglichkeiten entschied<br />

man sich am Hautzentrum Düsseldorf<br />

für eine Imiquimod-Behandlung, weil<br />

sie einige Vorteile bietet: flächenhafte<br />

Behandlung bei Erhalt <strong>de</strong>r Lippenkontur,<br />

Vermeidung von Narbenbildung,<br />

Demaskierung subklinischer<br />

Läsionen, Umgehung <strong>de</strong>r Nachteile<br />

<strong>de</strong>r operativen - o<strong>de</strong>r PDT-Therapie.<br />

Bei anfangs zwei, später drei Mal<br />

wöchentlichem Auftragen von<br />

Aldara ® 5 % Creme kam es zunächst<br />

zu einer teils stark ausgeprägten Entzündungsreaktion<br />

gegen die Tumorzellen<br />

an <strong>de</strong>r Applikationsstelle. Dies<br />

sei jedoch keine unerwünschte Nebenwirkung,<br />

son<strong>de</strong>rn ein Zeichen <strong>de</strong>r<br />

Wirksamkeit und damit eine therapeutische<br />

Kontrolle <strong>de</strong>r Immunreaktion,<br />

erklärte Hengge. Deshalb sei<br />

auch vor <strong>de</strong>r Anwendung von Aldara ®<br />

Creme ein ausführliches Aufklärungsgespräch<br />

mit <strong>de</strong>n Patienten erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

damit sie durch die (gewollte)<br />

Entzündungsreaktion nicht verunsichert<br />

sind und die Therapie vorzeitig<br />

abbrechen.<br />

Nach sieben Wochen kam es bei diesem<br />

Patienten zur narbenfreien Abheilung<br />

<strong>de</strong>r Läsion.<br />

Als weiteres Beispiel führte Hengge<br />

die von Smith et al. 2002 dokumentierten<br />

Daten an. Von 15 Biopsiebestätigten<br />

Patienten mit aktinischer<br />

Cheilitis zeigten nach 4–6 Wochen<br />

Therapie (3 x pro Woche) alle 15 eine<br />

histologisch kontrollierte klinische<br />

Abheilung. Bei 60 % <strong>de</strong>r Patienten<br />

kam es zu mo<strong>de</strong>raten bis ausgeprägten<br />

lokalen Wirkungen.<br />

Die Behandlung einer AIN (häufig<br />

immunkompromittierte Patienten,<br />

MSM/HIV, Hochrisiko-HPV) ist<br />

mittels operativer Verfahren o<strong>de</strong>r<br />

Laser häufig schwierig. Die innovative<br />

Option mit Imiquimod, erstmals<br />

beschrieben von Kreuter et al. 2006,<br />

erspart die OP, ist mit dieser komplizierten<br />

Lokalisation leicht flächenhaft<br />

anzuwen<strong>de</strong>n und sehr gut wirksam.<br />

77 % <strong>de</strong>r in dieser Studie untersuchten<br />

17 Patienten waren nach einer<br />

achtwöchigen Behandlung histologisch<br />

erscheinungsfrei. Der größte<br />

Vorteil besteht darin, dass Aldara ® die<br />

Viruslast an humanem Pappilomavirus<br />

in <strong>de</strong>n meisten Fällen unter die Nachweisgrenze<br />

reduziert, also effektiv<br />

gegen Papilloma und Tumorzellen ist.<br />

Um frühe Rezidive nicht zu übersehen,<br />

sind engmaschige Kontrollen angeraten.<br />

Hengge resümierte: In situ Karzinome<br />

<strong>de</strong>r Haut bzw. <strong>de</strong>r Schleimhäute<br />

lassen sich beson<strong>de</strong>rs bei schwierigen<br />

Fällen, d. h. wenn an<strong>de</strong>re Therapieverfahren<br />

kontraindiziert sind, sehr<br />

gut off label mit Imiquimod behan<strong>de</strong>ln.<br />

Voraussetzung sei die konsequente<br />

Aufklärung <strong>de</strong>s Patienten. Eine<br />

bioptische Sicherung und intensive<br />

Nachsorge seien dringend angeraten,<br />

so Hengge abschließend.<br />

Professor Axel Hauschild, Kiel, präsentierte<br />

Kasuistiken von Patienten,<br />

die in <strong>de</strong>r Klinik für Dermatologie,<br />

Venerologie und Allergologie <strong>de</strong>r Universität<br />

Kiel wegen aktinischer Porokeratose<br />

und Lentigo maligna erfolgreich<br />

mit Imiquimod behan<strong>de</strong>lt<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

Häufig, so berichtete er aus seiner<br />

Erfahrung, müsse in <strong>de</strong>r Praxis mit<br />

Abb.: Therapieverlauf bei aktinischer Cheilitis/Behandlung mit Aldara®. Links: Vor <strong>de</strong>r Therapie, Mitte: Nach vier Wochen Therapie mit<br />

Aldara®, die Applikation erfolgte 2-mal wöchentlich, Rechts: Nach <strong>de</strong>r Therapie in <strong>de</strong>r achten Woche<br />

DIE AKNE AKADEMIE<br />

Drei Jahre erfolgreiche Vermittlung von<br />

Theorie und Praxis für Dermatologen<br />

Die AKNE AKADEMIE ist immer mehr, und nun auch im dritten Jahr ihres Bestehens, eine begehrte Fortbildungs-Institution.<br />

Im Rahmen dieser unabhängigen Fort- und Weiterbildungsplattform präsentieren Experten aus <strong>de</strong>m Gebiet<br />

<strong>de</strong>r Dermatologie ihren Kolleginnen und Kollegen die neuesten experimentellen und klinisch-praktischen sowie<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Indikationsgebiet Akne. Die ausgewogene Kombination aus Theorie und Praxis<br />

sowie eine Zertifizierung <strong>de</strong>r DDA und <strong>de</strong>r LÄK‘n gewährleisten einen hohen praktischen Nutzen für alle Teilnehmer<br />

und letzten En<strong>de</strong>s für die Patienten. Die nächsten Workshops fin<strong>de</strong>n in München und Wiesba<strong>de</strong>n in diesem Jahr statt.<br />

<strong>de</strong>rma Laboratorium GmbH ist uns<br />

erst die Möglichkeit gegeben wor<strong>de</strong>n,<br />

in dieser Weise aktiv zu wer<strong>de</strong>n“, so<br />

Prof. Dr. med. Harald Gollnick.<br />

In <strong>de</strong>n interaktiven Workshops<br />

vermittelt <strong>de</strong>r Expertenrat aktuelle<br />

Forschungsergebnisse zum Indikationsgebiet<br />

Akne und akneiformer<br />

Dermatosen, ihrer Pathogenese und<br />

Therapien.<br />

„In <strong>de</strong>n Fall-Diskussionen an <strong>de</strong>n<br />

Tischen wird immer wie<strong>de</strong>r klar, wie<br />

rasant die wissenschaftliche Entwicklung<br />

im Gebiet Akne ist. Daraus resultiert<br />

auch <strong>de</strong>r Bedarf nach vielfältiger<br />

und individueller Akne-Beratung“, so<br />

Priv.-Doz. Dr. Joachim Fluhr.<br />

Highlights <strong>de</strong>r AKNE AKADEMIE<br />

Workshops sind praxisorientierte<br />

Hands-on Sessions, die in <strong>de</strong>r Klinik<br />

o<strong>de</strong>r Praxis eines Experten durchge-<br />

führt wer<strong>de</strong>n. Bestandteile dieser Sessions<br />

sind unter an<strong>de</strong>rem:<br />

� „Medizinische Kosmetik“ mit Priv.-<br />

Doz. Dr. Joachim Fluhr:<br />

Anhand von Patientenfällen wird<br />

<strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>r topischen und systemischen<br />

Therapie präsentiert.<br />

� „Laser“ mit Prof. Dr. Klaus Degitz:<br />

Verschie<strong>de</strong>ne Optionen <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />

Aknetherapie angewandten Verfahren,<br />

von UV-Strahlung über Blaulicht<br />

bis hin zur Laser-, Intense<br />

Pulsed Light- und Radiofrequenz -<br />

therapie wer<strong>de</strong>n praktisch vorgestellt<br />

und <strong>de</strong>r jeweilige Einsatz diskutiert.<br />

„Die Präsentation innovativer<br />

Lasertechnik und <strong>de</strong>ren Anwendungsmöglichkeiten<br />

ist in allen<br />

Workshops auf sehr großes Interesse<br />

gestoßen. Die intensive Diskussion<br />

mit <strong>de</strong>n Kollegen bestätigt <strong>de</strong>n Fortbildungsbedarf<br />

in diesem Bereich“,<br />

so Prof. Dr. Klaus Degitz.<br />

� „Peeling“ mit Prof. Dr. Martina Kerscher<br />

und Dr. Eva-Maria Meigel:<br />

An einem Patienten wird die<br />

Anwendung eines Peelings vorgeführt.<br />

Es erfolgt eine Sensibilisierung<br />

<strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n Ärzte für<br />

die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

<strong>de</strong>r zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n<br />

Präparate. Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n<br />

die verschie<strong>de</strong>nen Schweregra<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Narbenbildung diskutiert.<br />

� „Indikation und Anwendung von<br />

Fillern in <strong>de</strong>r Nachbehandlung <strong>de</strong>r<br />

Akne“ mit Priv.-Doz. Dr. Maurizio<br />

Podda:<br />

In dieser Session wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Teilnehmern<br />

unter an<strong>de</strong>rem die Auffüllungsmöglichkeiten<br />

<strong>de</strong>r drei Akne-<br />

Patienten über Alternativen diskutiert<br />

wer<strong>de</strong>n, weil sie operative Verfahren<br />

o<strong>de</strong>r eine Strahlentherapie als Standardbehandlung<br />

ablehnen.<br />

So berichtete er über eine 81-jährige<br />

Patientin, die unter einem Lentigo<br />

maligna Melanom Clark Level IV 2,0<br />

mm auf <strong>de</strong>r Wange litt. Nach spin<strong>de</strong>lförmiger<br />

Exzision <strong>de</strong>s knotigen<br />

Anteils stellte sich die Patientin mit<br />

einem Restbefund vor. Der knotige<br />

Anteil ist entfernt, es konnte aber<br />

nicht ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n, dass<br />

noch tiefer gehen<strong>de</strong> Anteile, die über<br />

in situ hinausgehen, existieren.<br />

Dem Vorschlag einer Operation<br />

wollte die Patientin nicht zustimmen,<br />

und auch <strong>de</strong>n Aufenthalt in <strong>de</strong>r Klinik<br />

o<strong>de</strong>r häufige Fahrten zur ambulanten<br />

Strahlentherapie über mehr als 100<br />

km scheute sie. Alternativ wur<strong>de</strong> ihr<br />

eine Imiquimod-Therapie angeboten.<br />

Das vorher veranlasste Staging war<br />

unauffällig, als Nebenbefund erwähnenswert<br />

war eine Marcumar-Therapie<br />

bei Vorhofflimmern und Z. n. Aortenklappenersatz.<br />

Sie erhielt einmal täglich die Applikation,<br />

jeweils fünf Tage über insgesamt<br />

sechs Wochen mit Therapiepausen<br />

an <strong>de</strong>n Wochenen<strong>de</strong>n.<br />

Diese Entscheidung beruhte auf<br />

einer von Naylor M 2003 in <strong>de</strong>n USA<br />

publizierten Phase II-Studie, in <strong>de</strong>r<br />

Lentigo maligna-Patienten, die eine<br />

OP o<strong>de</strong>r Strahlentherapie abgelehnt<br />

hatten, drei Monate lang täglich eine<br />

Aldara-Applikation erhielten, und die<br />

bei <strong>26</strong> <strong>de</strong>r 28 Behan<strong>de</strong>lten (93 %) eine<br />

biopsiekontrollierte komplette Remission<br />

zeigte.<br />

Zunächst kam es bei Hauschilds<br />

Patientin zu einer heftigen Reaktion:<br />

Mit einsetzen<strong>de</strong>r Wirkung von Imiquimod<br />

zeigten sich starke Einblutungen,<br />

die auf <strong>de</strong>r zuvor nicht ins Kalkül<br />

gezogenen Marcumar-Behandlung<br />

<strong>de</strong>r Frau beruhten. Diese Einblutungen<br />

verkrusteten, im Randbereich gab<br />

es anfänglich inflammatorische Reaktionen<br />

mit Blasenbildung. Nach<strong>de</strong>m<br />

jedoch die Krusten nach und nach<br />

abgefallen waren, zeigten die Biopsien<br />

eine komplette narbenfreie Remission.<br />

EK<br />

Quelle: Mittagsseminar Kasuistik-Konferenz<br />

zu Hellem Hautkrebs „Der spannen<strong>de</strong><br />

Fall – was wür<strong>de</strong>n Sie tun?“ mit freundlicher<br />

Unterstützung von MEDA Pharma,<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r 45. Jahrestagung <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Dermatologischen Gesellschaft, am<br />

30. April 2009 in Dres<strong>de</strong>n<br />

�S<br />

narben-Arten „Ice-pick scar“, „Boxcar<br />

scar“ sowie „Rolling scar“ näher<br />

gebracht.<br />

Da im medizinisch-praktischen Alltag<br />

auch <strong>de</strong>r Umgang mit <strong>de</strong>n Patienten<br />

und die Gewährleistungen <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>de</strong>r Arztpraxis im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund stehen, wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />

Workshops Trainings zur Arzt-Patienten-Kommunikation<br />

(Prof. Dr. Uwe<br />

Gieler) und Hinweise zu Abrechnungsfragen<br />

in <strong>de</strong>r Aknetherapie (Dr.<br />

Roland Hartwig) angeboten.<br />

Der Erfolg <strong>de</strong>r AKNE AKADEMIE<br />

spiegelt sich in <strong>de</strong>n guten bis sehr guten<br />

Bewertungen durch die Teilnehmer<br />

wi<strong>de</strong>r und darin, dass einige Ärzte<br />

bereits zum zweiten Mal teilnehmen.<br />

Auf <strong>de</strong>r 45. Tagung <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Dermatologischen Gesellschaft präsentierte<br />

sich die AKNE AKADEMIE<br />

mit einem Ausstellungsstand. Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Experten-Board boten <strong>de</strong>n<br />

Tagungsteilnehmern die Möglichkeit,<br />

sich in persönlichen Gesprächen<br />

umfassend über vergangene und noch<br />

folgen<strong>de</strong> Workshops zu informieren.<br />

Weitere Informationen zur AKNE<br />

AKADEMIE erhalten Sie bei:<br />

s&kGrey GmbH<br />

Frau Dr. Silke Schagen<br />

Wilhelmstr. 6+8, 79098 Freiburg<br />

Tel. 0761/207 20 30<br />

schagen@skgrey.<strong>de</strong>, www.<strong>de</strong>rma.<strong>de</strong>

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