Baum des Jahres 2006 - Nordfriisk Instituut

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Abb. 4 Grundriss 1989; Abb. 5 Ansichten SO, NW, NO, Bestandsaufnahmen Abb. 4 und 5: Ingrid Moseler Wo sollten wir beginnen? Was war das Wichtigste? Die Substanz des Hauses galt es zu erhalten und in den ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Der Dachstuhl musste repariert und verstärkt, die Mauern rundum repariert und teilweise erneuert werden. So z. B. der 15 m breite und 12 m 10 DER MAUERANKER HEFT 3·OKTOBER 2006 hohe Stallgiebel am Südostende mit seinem 42 cm dicken Mauerwerk, der so baufällig war, dass er total abgerissen werden musste. Wir kippten ihn um und putzten monatelang 15 000 alte Steine, um den Giebel mit diesen Steinen neu zu erstellen. Im Dachstuhl wurden Kopfbänder, Pfetten
Abb. 6 Veränderte Fenster im Wohnteil; die alten Fensteröffnungen waren im Mauerwerk ablesbar... und Stützen eingezogen, um die Standfestigkeit wieder zu gewährleisten. Die 110 laufenden Meter gemauerter schwacher Fundamente wurden freigelegt und standfest saniert. Außenanlagen und Gebäude wurden von jeglichem Unrat befreit. Schuppen und Gärfutter- Silo wurden abgerissen. Wir räumten das Grundstück auf, pflanzten über 1 000 neue Bäume und bauten und bauten. Uns kam zustatten, dass fast alle vom Fach sind. Auch Ingrid Moseler hat das Maurerhandwerk erlernt. Wir hatten Arbeit satt. Aber das Haus wuchs und gedieh, und auch die Außenanlagen wurden immer schöner. Die Ferienwohnung in der Remise am Fuße der Warft ist heute ein Ferienplatz für viele Stammgäste. Wir brauchten gut zehn Jahre für die Gebäude. Wir haben viel Literatur und ähnliche Gebäude in der Landschaft studiert und Kontakt zur Interessengemeinschaft Baupflege Nordfriesland gesucht, um alles in den ursprünglichen Zustand versetzen zu können. Spurensuche Wie sahen die Fenster aus? Welche Tore und Türen waren vorhanden? Da gab es einige alte Fotos, die weiterhalfen. Und die Mauern verrieten manches über die ursprünglichen, aber später veränderten Fensteröffnungen und -formen. Das gleiche gilt für Türen und Tore. Alle Fen- ster des Wohnhauses mussten nicht nur ersetzt, auch die Fensteröffnungen mussten auf die Ursprungsform zurückgeführt werden. Und das betraf immerhin 22 Holzverbund-Fenster, 13 Stallfenster, vier große Tore und zwei Haustüren. 1994 waren wir soweit, dass der Hof auf unseren Antrag hin als Kulturdenkmal anerkannt und in das Denkmalbuch eingetragen werden konnte. 1996 bauten wir die beiden ehemaligen Backengiebel an der Westseite wieder auf. Und danach konnten wir endlich mit der Reetdachdeckung beginnen. Über 1 000 m 2 Dachfläche mit Reet einzudecken braucht Zeit, aber nach einigen Monaten Arbeit war am 31. August 1996 alles so weit fertig, dass wir den 100. Geburtstag des Hauses mit Freunden und Gästen feiern konnten. Noch heute arbeiten wir an unserem Haus. Vor allen Dingen ist der weitere Innenausbau noch nicht abgeschlossen. Der ursprüngliche Grundriss konnte nach der Freilegung der Abb. 7 ...und wurden wieder zurückgeführt DER MAUERANKER HEFT 3·OKTOBER 2006 11
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