Baum des Jahres 2006 - Nordfriisk Instituut

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„gartenrouten zwischen den meeren“: Ein Land entdeckt seine historischen Parks und Gärten. Auf Anregung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. entwickelten nach einer europaweiten Ausschreibung die Landschaftsarchitektinnen Urte Schlie und Anke Werner, Timmendorfer Strand, die ersten vier Faltblätter zur touristischen Vermarktung historischer, aber auch aktueller Gärten in den verschiedenen Regionen Schleswig-Holsteins. Koordiniert von der Landwirtschaftskammer unter Leitung von Karsten Blockund mit Unterstützung des Referats für Ländliche Räume, namentlich MR Thoben, schaltete Landwirtschaftsminister von Bötticher am 17. Mai 2006 das neue Internetportal www.gartenrouten-sh.de frei, das sich im Aufbau befindet. Das Landesamt für Denkmalpflege(Gartendenkmalpflege/ Dr. Ing. Margita M. Meyer) unterstützte das Projekt mit fachlichem Rat und praktischen Hinweisen. Die 4 Routen der ersten Staffel Route 1 stellt die zehn bedeutendsten Gärten der Schleswig-Schlei Region unter den Titel: „Märchen und Mythen der Schleigärten“ vor. Dabei wird die Stadt Schleswig im Jahr 2008 die erste Landesgartenschau des nördlichsten Bundeslandes ausrichten. Durch Grünanlagen der Landeshauptstadt führt Route 2 „Mit Picknickkorb ins Fördegrün“. „Flanieren 26 DER MAUERANKER HEFT 3·OKTOBER 2006 und Philosophieren in lieblicher Seenlandschaft“ ist der Titel der Route 3, der die Gärten und Parks der ostholsteinischen Schweiz vorstellt. Die Baumschulregion Pinneberg „Von Baumschulbaronen und Pflanzenjägern“ beteiligt sich als 4. Region an der ersten Staffel der „gartenrouten zwischen den meeren“. Weitere Routen sollen folgen. Zu beziehen sind alle Faltblätter kostenfrei über die Tourismusagentur Schleswig-Holstein GmbH, Wall 55, 24103 Kiel, Infohotline 91895-600604 in Kiel. Das Land beteiligt sich an der zweiten Staffel immerhin noch mit 50% Förderung – weitere Sponsoren werden gesucht. DSI Die Karte zeigt den Verlauf der Route 1: Schleswig-Schlei. Sie ist als Fahrradroute konzipiert, auf den meisten Abschnitten aber auch mit dem Auto befahrbar. Für Tagesausflüge bietet sich zudem die Möglichkeit, Startpunkte wie Süderbrarup mit der Bahn zu erreichen und von dort mit dem Fahrrad auf Tour zu gehen. Gesamtlänge der Route: ca. 120 km. Bei der genauen Routenplanung helfen die zoombaren Karten, die auf den Seiten der einzelnen Gärten aufgerufen werden können. Zusätzlich empfehlen wir im Buchhandel erhältliche Kartenwerke.
Die Gartenroute 1, ‚Märchen und Mythen der Schleigärten‘ wird hier beispielhaft vorgestellt. Das blaue Band der Schlei durchzieht eine Region, die von Geschichte und Geschichten durchweht ist. Ausgangspunkt und gärtnerisches Zentrum der Route ist Schleswig mit dem Neuwerk-Garten am Schloss Gottorf, in dessen Globushaus die Welt und das Weltall aus der Sicht des 17. Jahrhunderts erlebbar werden. Ein Kleinod ist der Bibelgarten des St. Johannisklosters, der die Pflanzen der Bibel zeigt. In den Bauerngärten Angelns blühen traditionell die Rosenschwestern „Schneeweißchen und Rosenrot“ in märchenhafter Eintracht. Für Liebhaber von Rosen und vielfältigen Staudenrabatten sind die üppigen Blumenund Nutzgärten der Region fantastische Ziele. In den Gutsparks ranken sich Legenden um alte Baumriesen und bienensummende Lindenalleen. Die Route führt auch nach Louisenlund, wo Freimaurertum und aufklärerische Gedanken zu gewachsener Landschaft geworden sind. Am Wegesrand verführen alte Friedhöfe, mit viel Enthusiasmus betriebene Gärtnereien und gemütliche Bauernhofcafés zu Abstechern. Einwanderer auf Muschelbänken: Pantoffelschnecken, Gummibäralgen und pazifische Austern Georg Nehls Veränderungen im Wattenmeer sind nichts Ungewöhnliches, gilt das Watt doch als ein äußerst dynamischer Lebensraum: Es wird niemanden verwundern, dass nicht nur Priele sich verlagern und Inseln und Sände wandern, sondern dass auch das Arteninventar nicht statisch ist. Über die Jahrhunderte sind Tiere und Pflanzen im Rahmen natürlicher Prozesse häufiger oder seltener geworden und manch heute weit verbreitete Art ist erst vor relativ kurzer Zeit eingewandert. In den letzten Jahren werden im Wattenmeer jedoch zunehmend Veränderungen sichtbar, die in die modernen Zei- Abb. 1 Die pazifische Auster ist in das Wattenmeer eingeschleppt worden und hat sich auf Sandbänken rasch ausgebreitet. ten einer globalisierten Welt passen: Das Wattenmeer ist Einwanderungsgebiet für Arten aus fernen Ozeanen. Drei auffällige Vertreter werden im Folgenden kurz vorgestellt: Die Pazifische Auster hat in den letzten Jahren schon oft Schlagzeilen gemacht. Als Objekt hochpreisiger Genusssucht kommt ihr mehr Aufmerksamkeit zu als ungenießbaren Arten. Die Pazifische Auster hat in den vergangenen 5 Jahren, etwa hundert Jahre nachdem die Europäische Auster aus dem Watt verschwunden ist, sehr stark zugenommen und bildet mittlerweile sehr dichte, riffartige Bestände. Ausgangspunkt für die Ausbreitung im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer war zunächst die Austernkultur auf Sylt, mittlerweile lässt sich aber auch die Einwanderung aus den Niederlanden und Niedersachsen nachweisen, und das Wattenmeer ist in allen Bereichen mit Austern versorgt. Austern siedeln vor allem auf Miesmuschelbänken, sind aber auch an Steinkanten, Hafenmauern, Schleusen usw. zu finden. Das Hauptverbeitungsgebiet ist weiterhin der Bereich nördlich des Hindenburgdamms. Ein Teil der Miesmuschelbänke ist hier mittlerweile dicht mit Austern überzogen. Bis 1000 Austern pro Quadratmeter wurden bei der Kartierung in diesem Sommer erfasst, insgesamt liegen allein im Bereich des Lister Tiefs inzwischen mehrere tausend Tonnen Austern. Die Auster ist dabei, die Miesmuschel als bankbildende Art abzulösen. Dass die Mies- DER MAUERANKER HEFT 3·OKTOBER 2006 27
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