Baum des Jahres 2006 - Nordfriisk Instituut
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Abb. 2. Auch in den 1950er Jahren wurde das Foto von Osten aufgenommen.<br />
Das Gehöft war in der Zeit noch fast unverändert und zeigt in<br />
etwa den Zustand der Bauzeit 1896.<br />
sagte ihnen die erforderliche Hilfe. Statt<strong>des</strong>sen<br />
fasste er die Beteiligung niederländischer<br />
Unternehmer und Investoren für die Wiedergewinnung<br />
der dem Meereseinfluss ausgesetzten<br />
Landflächen durch große Eindeichungen<br />
im Bereich <strong>des</strong> heutigen Nordstrand ins Auge.<br />
Am 18. Juli 1652 – 18 Jahre nach dem verheerenden<br />
Ereignis – kam der Vertrag zwischen<br />
Herzog Friedrich III. von Schleswig-<br />
Gottorf und vier Niederländern zustande.<br />
Dieser Vertrag, Oktroi genannt, schuf die<br />
Grundlagen für die Wiedergewinnung <strong>des</strong> östlichen<br />
Teils vom alten, 1634 untergegangenen<br />
Nordstrand und den Aufbau <strong>des</strong> neuen Nordstrand.<br />
Aber erst 1663, 29 Jahre nach der Katastrophe,<br />
war die Eindeichung <strong>des</strong> heutigen<br />
Trendermarschkooges abgeschlossen.<br />
Der Namensgeber:<br />
Willibrord Pynacker<br />
Willibrord Pynacker, selbst Niederländer,<br />
aus der Nähe von Den Haag stammend,<br />
pachtete 1675 den später nach ihm benannten<br />
Pynackerhof und bewirtschaftete ihn mit<br />
seine Schwester Adriana bis zu seinem Tod<br />
1697. Nach dem Tod der Schwester im Jahre<br />
1713 gibt es eine Reihe weiterer Besitzer, zuerst<br />
Niederländer, dann aber wieder Nordfriesen<br />
(s. Kasten). Auf einer Karte von 1670 ist<br />
8 DER MAUERANKER HEFT 3·OKTOBER <strong>2006</strong><br />
der Hof „Pynacker“ als Nr.<br />
6 in dieser Schreibweise<br />
eingezeichnet.<br />
1876 wurde der Hof erworben<br />
von Lorenz Lorenzen<br />
und Heline geb. Jensen,<br />
die auch das heute vorhandene<br />
Gebäude von 1896 errichteten.<br />
Diese Familie hat<br />
aller Wahrscheinlichkeit<br />
auch den südwestlich<br />
unterhalb der Warft gelegenen<br />
7000 m 2 großen Inselgarten<br />
mit dem heutigen<br />
alten <strong>Baum</strong>bestand, der<br />
Sitzgrotte und vielen schönen<br />
Details angelegt.<br />
Nach dem Eigentümer<br />
Peter Edding (1903-1911)<br />
erwarb dann schließlich die<br />
Familie Kneesch den Hof, von deren Nachkommen<br />
wir im Jahre 1989 den Hof übernahmen.<br />
Das Anwesen auf der hohen Warft<br />
Die Hofanlage befindet sich auf einer<br />
3,50 m hohen Warft und bestand beim Erwerb<br />
aus dem Haupthaus, einem 40 m langen<br />
und 15 m breiten Geesthardenhaus, einer Remise,<br />
einem großen Schuppen und einem Silo.<br />
Das Wirtschaftsgebäude war mit Eternit gedeckt<br />
und beherbergte 19 Gästebetten und<br />
eine vermietete Wohnung.<br />
Abb. 3 Der Pynackerhof auf einer Karte von 1847;<br />
schraffiert: der große Garten.