Baum des Jahres 2006 - Nordfriisk Instituut
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Abb. 2 Auf einer Dorfansicht von der Marsch aus ist der Hof als markantes<br />
Gebäude ins Bild gesetzt. Ausschnitt aus einem Ölbild <strong>des</strong> Flensburger<br />
Malers H. Bornhöft von 1932.<br />
Abb. 3 Im vergangenen Jahr wurde der Wirtschaftsteil abgetragen. Geblieben<br />
ist der Wohnteil als ‚Hofrest’.<br />
heute überwiegend Private, die als Retter und<br />
Erhalter dieser Kategorie von Häusern in Frage<br />
kommen.<br />
Einige Beispiele ganz unterschiedlicher Art<br />
sollen die Situation beleuchten.<br />
Geesthardenhaus aus dem 19. Jahrhundert<br />
Hof A. in der Gemeinde Struckum, ein<br />
Geesthardenhaus von stattlicher Größe aus der<br />
2. Hälfte <strong>des</strong> 19. Jahrhunderts ist am Geestrand<br />
gelegen. Ein landwirtschaftlicher Betrieb, den<br />
4 DER MAUERANKER HEFT 3·OKTOBER <strong>2006</strong><br />
eine junge Familie bewirtschaftete,<br />
konnte in seiner<br />
ganzen Größe nicht erhalten<br />
werden, weil die landwirtschaftliche<br />
Produktion<br />
von der gemischten Grünland-<br />
und Ackerwirtschaft<br />
mit Milchviehhaltung auf<br />
Sauenhaltung umgestellt<br />
werden musste. Das ging<br />
eine Reihe von Jahren in<br />
den vorhandenen Stallungen<br />
gut, aber nur so lange,<br />
wie die Nutzfläche für die<br />
Zahl der Sauen ausreichte,<br />
mit der das notwendige<br />
Einkommen der Familie zu<br />
erzielen war. Der riesige<br />
Dachraum war ohnehin<br />
schon lange nicht mehr genutzt,<br />
seine Unterhaltung<br />
nicht rentierlich und ein<br />
lästiger Kostenfaktor.<br />
Es wäre ein neuer, größerer<br />
Stall fällig gewesen mit<br />
allen möglichen Schwierigkeiten<br />
bei der Genehmigung<br />
und hohen Nebenkosten.<br />
So entschied sich<br />
der Landwirtschaftsmeister<br />
für eine lohnabhängige Tätigkeit<br />
in derselben Branche.<br />
Für den nicht mehr<br />
haltbaren, sanierungsbedürftigen<br />
Wirtschaftsteil<br />
blieb nur noch der Abriss.<br />
Damit wurde das landschaftsprägende<br />
50 Meter<br />
lange und 30 Meter breite Langhaus auf den<br />
Wohnteil und auf weniger als die halbe Länge<br />
verkürzt. Für das Ortsbild (Ortsrand) ist das<br />
ein großer Verlust.<br />
„Friesenhaus-Abriss droht:<br />
„Es tut uns in der Seele weh“<br />
Niebüll, 6. März <strong>2006</strong> Bauausschuss berät<br />
über Bebauungsplan Uhlebüller-/ Gotteskoogstraße:<br />
Schicksal <strong>des</strong> leer stehenden Eckhauses<br />
weiter ungewiss.