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neue herausforderungen an die gemeindepsychiatrie - Barmherzige ...

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Der Schönfeldermit den wichtigsten Dingen, <strong>die</strong> m<strong>an</strong> täglichso braucht, versorgen können. BruderWendelin arbeitet in der Gärtnerei mit undist in technischen Dingen sehr geschickt.G<strong>an</strong>z wichtig sind uns <strong>die</strong> Kontakte zuden Bewohnern und Klienten, v.a. auchzu den älteren Menschen, <strong>die</strong> schon l<strong>an</strong>geauf dem Schönfelderhof leben und betreutwerden. Das k<strong>an</strong>n ein Spazierg<strong>an</strong>gin Richtung Entenweiher sein oder einGespräch, das sich zufällig ergibt, eineTasse Kaffee in der Bernhardsklause oderdas gemeinsame Feiern der Messe in derKapelle. Oder <strong>die</strong> Feste auf dem Hof, wiez.B. das Peter-Friedhofen-Fest, wo sichviele Kontakte ergeben, gerade auch mitden jüngeren Klienten. Immer wiederkommen auch Besucher auf den Schönfelderhof,<strong>die</strong> ich gern über den Hof führeund zum Abschluss in <strong>die</strong> Klause einlade,damit sie einen Einblick in <strong>die</strong> Arbeit unddas Leben hier erhalten.Für <strong>die</strong> Zukunft könnte ich mir vorstellen,dass wir noch enger mit den Wohngruppenzusammenarbeiten, <strong>die</strong>se bei ihrenvielfältigen Aufgaben unterstützen können.Weniger im Hinblick auf pflegerischeTätigkeiten, aber z.B. indem wir Klientenbei Arztbesuchen begleiten, mit ihnenzum Einkaufen fahren oder auch in derFreizeit etwas gemeinsam unternehmen.Welche Bedeutung haben das Lebenund <strong>die</strong> Person Peter Friedhofens fürSie/für den Konvent heute? Warumsind Sie als junger Mensch gerade inden Orden der <strong>Barmherzige</strong>n Brüdervon Maria-Hilf eingetreten?Peter Friedhofen hat als Gründer unseresOrdens durch seinen Beruf als Schornsteinfeger<strong>die</strong> Not der Menschen selbstkennengelernt. Für mich war es wichtig,dass der Orden eine sozial-karitative Ausrichtunghat. Deshalb habe ich eine Ausbildungin der Kr<strong>an</strong>kenpflege gemachtund mich d<strong>an</strong>n im Röntgen spezialisiert.Wie sehen Sie <strong>die</strong> Zukunft des Ordensder <strong>Barmherzige</strong>n Brüder vonMaria-Hilf? Was könnte/sollte sichverändern, wor<strong>an</strong> sollte festgehaltenwerden?Ordensleben gab es immer und wird esimmer geben. Aber <strong>die</strong> Formen könnenund müssen sich im Lauf der Zeit w<strong>an</strong>deln.So könnte ich mir vorstellen, dasssich <strong>die</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brüder irgendw<strong>an</strong>n12von ihrer bisher sozial-karitativen Ausrichtungin Richtung sozial-pastorale Diensteentwickeln. Grundsätzlich sollte aber weitergelten: Für Gott und den Menschen daund offen zu sein.Beim Namen „Bruder P<strong>an</strong>kratius“denken viele unwillkürlich <strong>an</strong> <strong>die</strong> Eisheiligen.Waren Sie als Novize <strong>an</strong> derNamensgebung beteiligt und in welcherWeise hat Sie ihr „Namenspatron“beeinflusst?Anf<strong>an</strong>g der 60er Jahre wurden <strong>die</strong> Namenvon den Ordensoberen vergeben. Heutekönnen sich Novizen selbst einen Namenwählen oder auch ihren „bürgerlichen Namen“behalten. Der Name „Bruder P<strong>an</strong>kratius“hat den Vorteil, dass viele Menschenetwas damit verbinden können – eben:das ist doch einer der Eisheiligen. Da ichbei meinem Ordenseintritt im Jahr 1963noch recht jung war, passte der Namegut, weil der Heilige P<strong>an</strong>kratius auch alsFürsprecher junger Menschen gilt.Seit November 2005 hat auf demSchönfelderhof mit Herrn Schmitzerstmals ein „Nicht-Ordensbruder“das Amt des Hausoberen übernommen.Wie gestaltet sich <strong>die</strong> Zusammenarbeit,wie grenzen sich <strong>die</strong>Aufgabenbereich ab, wo gibt esÜberschneidungen bzw. gemeinsameZiele und Inhalte?Es gibt eine Regelkommunikation mitHerrn Schmitz als „zivilem Hausoberen“.Wir treffen uns einmal in der Woche. Außerdemvertrete ich Herrn Schmitz aufdessen Wunsch bei Ver<strong>an</strong>staltungen undTerminen, z.B. wenn eine Gruppe denSchönfelderhof besichtigen möchte. Jederhat seine Aufgabenbereiche, wir stimmenuns über <strong>die</strong> Gesamt-Ausrichtung ab undhaben natürlich beide das Ziele und denWunsch, dass sich <strong>die</strong> Menschen auf demSchönfelderhof wohl fühlen.Was machen Sie, um abzuschaltenoder zu entsp<strong>an</strong>nen? Wie und woverbringen Sie Ihren Urlaub?Ich k<strong>an</strong>n gut abschalten, wenn ich mich<strong>an</strong> der frischen Luft bewege. Das mussm<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n nicht Walking oder so nennen,sondern ich gehe g<strong>an</strong>z einfach strammdrauf los und lege schon gewisse Streckenzurück. Dazu gibt es ja rund um denSchönfelderhof oder auch in Trier <strong>an</strong> derMosel entl<strong>an</strong>g einige Möglichkeiten. Mindestenseinmal im Jahr mache ich einenlängeren, naturbedingten Urlaub, wo ichnur relaxen möchte. So war ich kürzlichmit Bruder Ambrosius <strong>an</strong> der MecklenburgerSeenplatte, das war ein reinerEntsp<strong>an</strong>nungsurlaub, ohne irgendeinenTermin oder sonstige Verpflichtungen.Gelegentlich unternehme ich auch Städtetouren,weil ich auch kulturell interessiertbin. So haben mich in den letztenJahren z.B. <strong>die</strong> Städte D<strong>an</strong>zig und Breslau,<strong>die</strong> ich im Rahmen von Reisen nachNord- bzw. Südpolen erkundet habe, sehrfasziniert. Die Polen legen viel Wert aufden Erhalt und <strong>die</strong> historisch korrekteRekonstruktion ihrer alten Städte, habendafür auch gute H<strong>an</strong>dwerker und Fachleute.Wußten Sie, dass bei der Renovierungdes Trierer Domes von 1960 bis Mitte der70er Jahre vor allem Fachleute aus Polenam Werk waren?Welche Wünsche haben Sie für <strong>die</strong>Zukunft des Schönfelderhofes undfür Ihr eigenes Leben?Der Schönfelderhof soll seinen Aufgabenbei der Betreuung der Menschen, <strong>die</strong> hierleben und arbeiten, gerecht werden. Dabeimüssen wir fachlich auf der Höhe derZeit bleiben, damit wir unserem karitativenAuftrag gerecht werden können. DieAnforderungen werden nicht weniger undeinfacher werden, viele Entwicklungenauf dem Arbeitsmarkt, in der Wirtschaftund auch im globalen Maßstab tragendazu bei, dass in Zukunft eher mehr alsweniger Menschen einen beschützendenRahmen benötigen, wie wir ihn bietenkönnen. Dazu kommen g<strong>an</strong>z unterschiedlicheBedürfnisse, z.B. auf der einen Seite<strong>die</strong> „jungen Wilden“, zum <strong>an</strong>deren <strong>die</strong> immergrößere werdende Anzahl <strong>an</strong> hochbetagtenMenschen, auch mit einer Behinderung.Jeder von ihnen sollte <strong>die</strong> Ch<strong>an</strong>ceauf ein selbstbestimmtes Leben haben,deshalb müssen wir Konzepte entwickelnund <strong>die</strong>se d<strong>an</strong>n auch umsetzen, um mit<strong>die</strong>sen Entwicklungen mithalten und unsereneigenen Ansprüchen gerecht werdenzu können.Persönlich wünsche ich mir, noch einigeJahre einigermaßen fit zu bleiben, damitich da, wo ich hingestellt werde, mein Bestestun k<strong>an</strong>n und weiterhin Gott und denMenschen <strong>die</strong>nen k<strong>an</strong>n.Ulrike Schmid

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