Der Schönfelderabgestimmt sein. Dieses Klientel brauchtihr individuelles System, in dem sie sichbewegen können. „Unser Ziel ist es, <strong>die</strong>Sicherung und den Ausbau der Betreuungsleistungenfür <strong>die</strong>ses Klientel vor<strong>an</strong>zutreiben,den <strong>die</strong> „Welle“ wird sich nochverstärken“, betont Albert M<strong>an</strong>dler.Externe KonzepteDa es in Deutschl<strong>an</strong>d nur wenige fachlichfun<strong>die</strong>rte Konzepte gibt, <strong>die</strong> <strong>die</strong>sem Klientel,mit seinem speziellen BetreuungsbedarfenRechnung tragen, werden Saffig,Rilchingen und der Schönfelderhof in einemfachlichen Austausch, Leistungsmoduleerarbeiten. Strategische Vorgehensweisenzur Implementierung entsprechender Versorgungs-und Leistungsstrukturen sollengemeinsam festgelegt werden, denn derjunge psychisch kr<strong>an</strong>ke Mensch muss inden uns zugeordneten Regionen seine individuelleHilfe bekommen.Mitarbeiter stellten dazu Konzepte vonEinrichtungen für junge kr<strong>an</strong>ke Menschenmit einer Doppeldiagnose - psychischeErkr<strong>an</strong>kung und Sucht -, zur stationärenrehabilitativen Entwöhnungsbeh<strong>an</strong>dlung -psychische Erkr<strong>an</strong>kung und Abhängigkeitserkr<strong>an</strong>kung-, zu einer selbstkontrolliertenNutzung von Suchtstoffen - psychischeErkr<strong>an</strong>kung mit einer ausgeprägten Abhängigkeitserkr<strong>an</strong>kung,ohne Compli<strong>an</strong>ce– und für Menschen mit Persönlichkeitsstörungenund massiven selbstgefährdeten/selbstverletzenden Verhaltensweisen vor.Namentlich zu erwähnen sind hier: FassbacherHof (Leverkusen), Fachklinik amWaldsee (Ried), Soziale Hilfen (Marburg),KISS – Integrative Drogenhilfe e.V. (Fr<strong>an</strong>kfurt)und das Sozialwerk St. Georg (Wahrendorf/Arnsberg).Eigene Leistungsmodule –Gemeinsame LeistungsmoduleDer Schönfelderhof beschäftigt sich zurZeit in einer Arbeitsgruppe mit einer ziel(gruppen)orientierten Konzepterstellungfür Klienten mit Persönlichkeitsstörungenin Verbindung mit dissozialen Verhaltenweisenund/oder einer Suchterkr<strong>an</strong>kung.In einer zweiten Arbeitsgruppe stehen jungeKlienten mit einer Doppeldiagnose (drogeninduziertePsychosen) im Blickpunkt.Beide Arbeitsgruppen werden von Wolfg<strong>an</strong>gMichaely, stellv. GPA Leitung, geleitet.Zukünftiges Thema wird <strong>die</strong> Entwicklungvon Betreuungs<strong>an</strong>geboten (evtl. geschützterBereich) inklusive des Aufbauseines fachlichen, therapeutisch-inhaltlichenund strukturellen Settings sein. Einhergehenwird <strong>die</strong>s mit einer generellenÜberprüfung der vorh<strong>an</strong>denen Strukturen,<strong>die</strong> auch <strong>die</strong> Bedarfe des älter werdendenKlientels in der Umsetzung berücksichtigt.Rilchingen wird eine Konzeption zur Kooperationmit <strong>an</strong>deren Kostenträgern (z.B. Kr<strong>an</strong>kenkassen) zu den Themen Persönlichkeitsstörung,Sucht und Forensikerstellen. Ansprechpartner sind W. Schönbergerund Fr<strong>an</strong>k Jord<strong>an</strong>.Zukünftig werden Themenschwerpunkte:Schaffung von Angeboten für junge drogenkonsumierendeMenschen und für <strong>die</strong>„Drehtürpatienten“.In Saffig steht <strong>die</strong> Stabilisierung undWeiterentwicklung der vorh<strong>an</strong>denen Angebotefür jüngere Menschen mit einerDoppeldiagnose im Focus. Ein Konzeptliegt vor. Des Weiteren soll ein Angebotfür Klienten mit einem Suchthintergrundaus der Forensik geschaffen werden. KonzeptHaus 9a liegt vor. Ansprechpartnerist Helmut Dohmen.Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit denThemen „Psychisch kr<strong>an</strong>ke Elternteile“und „Älter werdende Menschen“.In der Klärungsphase befinden sich nochThemen wie „Klienten mit dissozialemVerhaltensmuster“, „geschützte Bereiche“,„Angebote für Klienten, <strong>die</strong> nichtdauerhaft abstinent sein können“ und<strong>die</strong> „Rolle der Fachklinik in der psychiatrischenVersorgung“.In Zukunft wird sich mit „Menschen in derObdachlosigkeit“ und dem „PersönlichenBudget“ beschäftigt und in der WfbMmüssen Angebote für das Klientel aus derForensik mit einem Suchthintergrund etabliertwerden. Es wird um <strong>die</strong> Neuausrichtungder Angebote gehen.Alle drei Einrichtungen befürworten eineübergreifende Mitarbeit im Ressort IV, umgemeinsame Leistungsmodule zu entwickelnund umzusetzen.Zum Schluss appellierte Karin Stahl (Saffig)<strong>an</strong> <strong>die</strong> Workshopteilnehmer, sehr genauhinzusehen, welche Leistungsmoduleund Angebotsmöglichkeiten welche ProundKontraauswirkungen haben.18Peter Mossem
Der SchönfelderTai Chi Chu<strong>an</strong>, Ju-Jutsu, …Umg<strong>an</strong>g mit Aggressionund Gewalt in SozialberufenGrundlagen der psychologischen und körperlichenDeeskalation bei aggressiven Übergriffen von KlientenZEMMER. Die ausgebuchte Fortbildungsver<strong>an</strong>staltungfür Mitarbeiterdes Schönfelderhofes setzte Schwerpunkteunter <strong>an</strong>derem in <strong>die</strong> Vermittlungvon Grundlagen der psychologischenund körperlichen Deeskalationbei aggressiven Übergriffen von Klientengegenüber Betreuern.Im Wechsel vom Aufzeigen psychologischerDeeskalationsmöglichkeiten, juristischenAspekten und praktischen Selbstverteidigungstechnikenwurde den Teilnehmern <strong>die</strong>Entwicklung von vermehrter Aufmerksamkeitin sich <strong>an</strong>bahnenden aggressiven undgewalttätigen Situationen vermittelt. Berücksichtigungf<strong>an</strong>d auch unterschiedlichesVerhalten im Hinblick auf verschiedene Erkr<strong>an</strong>kungs-und Behinderungsarten.Ziele der Fortbildungsver<strong>an</strong>staltung• Stärkung des Selbstwertgefühls undder persönlichen Würde der Helfenden• Angemessenes H<strong>an</strong>deln in gefährlichenSituationen, <strong>an</strong>statt Reaktion mit Paralyse• Vermeidung von Eskalationen undÜbergriffen im Vorfeld• AbgrenzungInhalte der Fortbildungsver<strong>an</strong>staltung• Rechtsgrundlagen der Notwehr/Nothilfe• Psychologische Strategien der Deeskalationin gefährlichen Situationen• Umg<strong>an</strong>g mit der Eigenaggression desHelfenden/Methoden aus der Tr<strong>an</strong>saktions<strong>an</strong>alyse• Praktisches Einüben von klientenschonendenAbwehr- und Fixierungstechnikenaus Ju-Jutsu, Karate und Judo• Tai Chi Chu<strong>an</strong> als Ausgleichsübung• Stressbiologie• Körpersignale• Erkennen/Zuordnen der EskalationsphasenZwölf Grundregeln der Deeskalation:1. Wehret den AnfängenJe früher m<strong>an</strong> reagiert, desto besser! DieEntstehung von Angesp<strong>an</strong>ntheit, Unmut,Unruhe etc. erkennen.„Diese Fortbildung sollte eine Pflichtver<strong>an</strong>staltung füralle Mitarbeiter sein.“2. An <strong>die</strong> eigene Sicherheit denkenNie den Helden spielen! Prüfen und entscheiden,ob m<strong>an</strong> <strong>die</strong> Situation meisternk<strong>an</strong>n.3. Schaulustige entfernenVor einer Plattform von Zuschauern ist <strong>die</strong>Deeskalation fast nie möglich, weil m<strong>an</strong>seine Hindergrundgefühle, Nöte und Problemenicht zeigen wird, sondern starkund mächtig erscheinen will.Darüber hinaus f<strong>an</strong>d am 22.4. eine Info-Ver<strong>an</strong>staltung der AG „Umg<strong>an</strong>g mit Gewalt“statt. Die AG stellte einen Überblick über aktuelle Erkenntnisse zum Thema vorund erläuterte Möglichkeiten, sicherer mit Klientenübergriffen umzugehen. Alle Infoswurden in einem H<strong>an</strong>dout „Umg<strong>an</strong>g mit Gewalt. Regeln im Umg<strong>an</strong>g mit aggressivemVerhalten“ zusammengefasst und <strong>an</strong> <strong>die</strong> Mitarbeiter des Schönfelderhofes verteilt.19