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neue herausforderungen an die gemeindepsychiatrie - Barmherzige ...

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Der SchönfelderNeue Herausforderung<strong>an</strong> <strong>die</strong> GemeindepsychiatrieMinisterin besucht SchönfelderhofZEMMER. Die Ministerin für Arbeit,Soziales, Gesundheit, Familie undFrauen Malu Dreyer informierte sichüber <strong>die</strong> moment<strong>an</strong>e Versorgungsstrukturder <strong>Barmherzige</strong>n BrüderSchönfelderhof und über eine aktuelleHerausforderung <strong>an</strong> <strong>die</strong> Gemeindepsychiatrie:Die Betreuung jungerpsychisch kr<strong>an</strong>ker Menschen.Seit geraumer Zeit muss sich der Schönfelderhofeiner <strong>neue</strong>n Herausforderungstellen: Der vermehrten Aufnahme vonpsychisch erkr<strong>an</strong>kten jungen Menschenmit einer ausgeprägten Persönlichkeitsstörungoder einer drogeninduziertenPsychose, sowie von Menschen mit derDoppeldiagnose Psychose und Sucht.Ein junges Klientel, im Alter von zirka 18bis 25 Jahren, für deren Bel<strong>an</strong>ge das bisherigetherapeutische Setting im stationärenBetreuungsbereich - in dem sie in der Regelbetreut werden - nicht ausreichend ist.Ministerin Malu Dreyer (links): „Der Schönfelderhof ist eine tragende Säule in dergemeindepsychiatrischen Versorgung.“Sensibel und sorgsam reagierenWolfg<strong>an</strong>g Michaely, stellv. Leiter der GemeindepsychiatrischenAngebote (GPA),verdeutlichte <strong>an</strong> H<strong>an</strong>d einer fiktiven Falldarstellungden Weg eines Klienten miteiner Persönlichkeitsstörung und einerSuchtproblematik. Über erste Kr<strong>an</strong>kheitssymptome,Klinikaufenthalte und demLeben in einer Jugenhilfeeinrichtung, bishin zur stationären Aufnahme auf demSchönfelderhof und dem schwierigen Betreuungsverlauf.Der Konsum von Alkohol und illegalenDrogen, schon mit zehn bis zwölf Jahren,setzt oftmals bei <strong>die</strong>sen Menschen einenhirnorg<strong>an</strong>ischen Veränderungsprozess inG<strong>an</strong>g, der u.a. im jungen Erwachsenaltergeprägt ist von:• Gleichgültigkeit im Umg<strong>an</strong>g mit der eigenenPerson und <strong>an</strong>deren Menschen• Ignorieren von Absprachen und Vereinbarungen• Desinteresse <strong>an</strong> eigener Lebenspl<strong>an</strong>ung• Kognitive Einschränkungen• Auto- und fremdaggressives Verhalten.Bei Klienten mit einer ausgeprägten Persönlichkeitsstörungsteigt <strong>die</strong> Symptomatikmassiver Selbstverletzung. Ein Schutzdavor ist kaum leistbar. „In unserer Einrichtungin Saffig wurde 2007 eine ersteWohngruppe für <strong>die</strong>ses Klientel eröffnet“,so Günter Mosen, GeschäftsführenderVorst<strong>an</strong>d Ressort IV, <strong>Barmherzige</strong> BrüderTrier e.V. „Eine <strong>neue</strong> Zielgruppe, <strong>die</strong> <strong>die</strong>Kliniken und komplementären Einrichtungenvor eine <strong>neue</strong> Aufgabe stellt. Wirmüssen sehr sensibel und sorgsam daraufreagieren. Wir benötigen <strong>neue</strong> Konzepte,sonst bekommen wir zunehmend Problemein der Gemeindepsychiatrie“, äußertesich <strong>die</strong> Ministerin Malu Dreyer. DerLeiter der GPA, Albert M<strong>an</strong>dler, ergänzte:„Wir müssen uns auf das <strong>neue</strong> Klienteleinlassen und d<strong>an</strong>n müssen wir alleim System Tätigen, <strong>die</strong> Mitarbeiter und<strong>die</strong> Bevölkerung mitnehmen, damit keineÄngste aufkommen. Diese Menschenkönnen nicht ein Leben l<strong>an</strong>g in der Klinikverweilen und <strong>die</strong> Betreuung außerhalbder Klinik k<strong>an</strong>n nur in personalintensivenStrukturen erfolgreich sein. Dies geht nurmit der geeigneten fachlichen M<strong>an</strong>-Powerund Infrastruktur.“Erweiterung desBetreuungs<strong>an</strong>gebotes <strong>an</strong>gestrebtDer Schönfelderhof strebt <strong>an</strong>, sein Betreuungsportfolio,um den Baustein derVersorgung junger psychisch kr<strong>an</strong>kerMenschen mit der geschilderten Symptomatikzu erweitern. Das konkrete Umsetzungskonzeptwird im Jahre 2009 erarbeitet.Malu Dreyer wies darauf hin, sich inder Versorgungsregion mit Anbietern undKommunen abzusprechen und <strong>die</strong> Entwicklungeines gemeinsamen Konzeptesfür <strong>die</strong>se Klientel zu unterstützen.Der Schönfelderhof betreut zur Zeit426 psychisch kr<strong>an</strong>ke Menschen inden Bereichen Leben, Wohnen und Arbeit.Davon werden 117 stationär inZemmer und 55 in intensiv betreutenWohngruppen in den Gemeinden individuellund personenzentriert betreut.254 leben gemeindenah in ambul<strong>an</strong>tenWohnformen und erhalten in ihrem sozialenUmfeld <strong>die</strong> notwendigen Unterstützungen,<strong>die</strong> sie benötigen, um amLeben teilhaben zu können.Peter Mossem15

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