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treffpunkt campus - Hochschule Magdeburg-Stendal

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14 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

mai 2004<br />

Abstinenz und Temperenz<br />

<strong>Hochschule</strong> lädt junge Wissenschaftler zur historischen Alkoholforschung ein<br />

Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) besitzt seit kurzem<br />

das „Deutsche Archiv für Temperenz- und Abstinenzliteratur“.<br />

In diesem Archiv soll eine Gruppe junger internationaler<br />

Wissenschaftler die Geschichte des Alkoholtrinkens erforschen.<br />

Das Archiv selber besteht aus einer umfangreichen<br />

Sammlung historischer Alkohol- und Drogenliteratur. Gesammelt<br />

und gestiftet hat das Material Dr. Klaus Dede aus<br />

Oldenburg, ein gelernter Journalist, der selber über die Alkoholpolitik<br />

der Nationalsozialisten geforscht hat."Wenn Herr<br />

Dede gräbt, dann gräbt er tief und er hat über 10 Jahre<br />

gegraben; da kommt ordentlich was zusammen", berichtet<br />

Dr. Karl Wassenberg, der Leiter des Archivs. Jener hat auch<br />

die Kontakte zu Dede hergestellt und ihn überzeugt, seinen<br />

Fundus den Studentinnen und Studenten in <strong>Magdeburg</strong> zur<br />

Verfügung zu stellen. Damit verfügt die <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

(FH) über eine große Materialsammlung zu<br />

diesem Thema.<br />

„Wir wollen den Studenten und Nachwuchswissenschaftlern<br />

die Freude an der historischen Sozialforschung näher bringen,<br />

(...) gerade die Geschichte des Alkoholtrinkens ist Forscherneuland,<br />

nur wenig ist bisher untersucht worden, aber<br />

wir haben das Material“,schwärmt Wassenberg.Das Kultusministerium<br />

in <strong>Magdeburg</strong> habe den Aufbau des Archivs<br />

großzügig unterstützt, findet Wassenberg. „Überhaupt ist<br />

vielen Nachwuchswissenschaftlern in Deutschland nicht klar,<br />

was in <strong>Magdeburg</strong> alles möglich ist“, lobt Wassenberg, "die<br />

Forschungslandschaft ist hier sehr offen.“ So konnte er mit<br />

Hilfe des Kultusministeriums ein kleines Stipendienprogramm<br />

anlegen, für das zur Zeit international geworben<br />

wird. „Wir wollen Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit<br />

geben, unmittelbar nach Abschluss ihres Studiums für<br />

Neue Abschlüsse im Industriedesign<br />

ein Jahr in <strong>Magdeburg</strong> die Alkoholpolitik des 18. und 19.<br />

Jahrhunderts zu erforschen. Sie sollen die Gelegenheit<br />

haben, vom ersten Tag an inhaltlich zu arbeiten.“<br />

Das 19. Jahrhundert gilt als die große Zeit der Trunkenheit.<br />

Zeitgenossen wie Freiherr von Seld reisten durch die deutschen<br />

Lande und predigten gegen das verbreitete Laster.<br />

Aber anders als heutzutage waren die Botschaften dieser<br />

Alkoholgegner meist nur gegen Schnapsmissbrauch gerichtet.Beim<br />

Bier- und Weintrinken verlangten sie nur Mäßigkeit.<br />

Auch für die Frauenemanzipationsbewegung spielte die<br />

Alkoholfrage eine Rolle. Gallionsfigur der Bewegung war<br />

Ottilie Hoffmann mit ihren ‘Volxküchen’.Es ging dieser Deutschen<br />

Mäßigkeitsbewegung weniger um Hilfe für alkoholkranke<br />

Individuen, sondern mehr um die Schaffung von<br />

Alternativen zum allgegenwärtigen Tr i n k z wa n g : bei der<br />

Arbeit, in den Arbeitspausen, bei den abendlichen Freizeitvergnügungen.In<br />

dieser Zeit entstand auch ein eigener Literaturzweig:<br />

Die Temperenz- und Abstinenzliteratur mit einer<br />

Vielzahl von Büchern, Ve r e i n s z e i t s c h r i f t e n , w i s s e n s c h a f tlichen<br />

Untersuchungen, Statistiken, Polemiken, auch Reisebeschreibungen<br />

usw. Und ein großer Teil dieser Literatur ist<br />

jetzt im Deutschen Archiv für Temperenz- und Abstinenzliteratur<br />

der <strong>Hochschule</strong> einsehbar. Dabei hält Wassenberg den<br />

Standort des Archivs für richtig. „Der Standort <strong>Magdeburg</strong><br />

ist wunderbar. Hier haben im 18. Jahrhundert mit dem Prediger<br />

Christian Scriver die großen Diskurse über Trunkenheit<br />

und dessen Verhinderung begonnen, zu einer Zeit, als die<br />

Medizin problematische Verhaltensauffälligkeiten noch gar<br />

nicht beschreiben konnte.“ Das Archiv befindet sich in der<br />

Brandenburger Straße 9 im dritten Stock und ist dienstagsund<br />

mittwochs morgens geöffnet. Dr. K. Wassenberg<br />

Fachbereich Gestaltung/Industriedesign stellt auf Bachelor- und Masterabschlüsse um<br />

Der Fachbereich Gestaltung/Industriedesign hat seine Studienangebote<br />

auf die neuen akademischen Abschlüsse Bachelor<br />

und Master umgestellt. Zusätzlich zum Bachelorstudiengang<br />

Industrial Design gibt es den Masterstudiengang Interaction<br />

Design, dessen Regelstudienzeit vier Semester<br />

beträgt. Auch hier gibt es eine Eignungsprüfung. Die Studiengänge<br />

starten erstmals zum Wintersemester 2004. Noch<br />

bis 31. Mai (Bachelor) bzw. 30. Juni (Master) nimmt die<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) dafür Bewerbungen<br />

entgegen. Die Eignungsprüfung erfolgt durch die Bewertung<br />

von Arbeitsproben und in einem praktischen Prüfungsteil an<br />

der <strong>Hochschule</strong>.<br />

Komplexe Industrieprodukte werden heute in immer kürzeren<br />

Zeiträumen und für sehr differenzierte Nutzererwartungen<br />

entwickelt. Digitale 3D-Entwurfs-, Visualisierungs- und<br />

Simulationswerkzeuge stehen dafür zur Verfügung und<br />

ebenso Techniken zur schnellen Prototypenfertigung. Für die<br />

Entwicklung sind gut ausgebildete, kompetente und teamfähige<br />

Industriedesigner gefragt. Die Ausbildung in Magde-<br />

burg hat sich darauf eingestellt. Simultane Entwicklungsprozesse,<br />

bei denen Ingenieure, Software-Entwickler und<br />

Industriedesigner eng zusammenarbeiten,stehen als Ausbildungsschwerpunkt<br />

hoch im Kurs. Im Fachbereich Gestaltung/Industriedesign<br />

wird besonderes Augenmerk auf die<br />

Gestaltung öko-effektiver Wirtschaftsprozesse und optimaler<br />

Nutzungsszenarien für Mensch und Produkt gelegt.<br />

Drei Schwerpunkte zeichnen das Studium aus: Interface-,<br />

Investitionsgüter- und Gebrauchsguter-Design. Das Studium<br />

des Industrial Design dauert drei Jahre und wird mit dem<br />

Bachelor of Arts in Industrial Design abgeschlossen. Mit<br />

Ende des Grundstudiums wird das Basiswissen bei Projekten<br />

angewandt. Der Projektabschluss erfolgt durch öffentliche<br />

Präsentation der Produktmodelle und Interfacesimulationen.<br />

Im Hauptstudium können die Studierenden ein eigenes Studienprofil<br />

entwickeln. Schwerpunkt übergreifende Projekte<br />

fördern Mehrfach-Qualifikationen und erschließen viele Einsatzmöglichkeiten.<br />

FB Gestaltung/Industriedesign

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