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treffpunkt campus - Hochschule Magdeburg-Stendal

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Was man nicht alles aus Müll machen kann. Strom, Deponien,<br />

Hügel im Elbauenpark. Und eine Sportart, die mittlerweile<br />

schon auf Platz 2 der Anwärter für die olympischen<br />

Disziplinen steht. Die Rede ist von Frisbee, für dessen Name<br />

eine amerikanische Bäckereifirma unfreiwillig Pate stand.<br />

Deren entsorgte, runde Kuchenbleche verleiteten in den 40er<br />

Jahren des letzten Jahrhunderts ein paar Kinder dazu, den<br />

Blechmüll locker-sportlich durch die Gegend zu werfen. Und<br />

wieder einmal waren es Studenten, die der minderjährigen<br />

Wegwerfgesellschaft zeigten, was man bei Zuhilfenahme<br />

des richtigen Materials und der richtigen Regeln aus Bäckereimüll<br />

alles machen kann: Ungefähr zwanzig Jahre später<br />

ließen Studenten der Columbia State University das erste<br />

Ultimate Frisbee-Spiel auf einem Parkplatz steigen.<br />

Mittlerweile hat sich Ultimate Frisbee zu einer weltumspannenden<br />

Sportart gemausert, die auch in <strong>Magdeburg</strong> ihre<br />

Bahnen fliegt. Yvonne Fröhlich und Olli Wering, beide Studenten<br />

der Heilpädagogik am Fachbereich Sozial- und<br />

Gesundheitswesen, geben sich zusammen mit ca. 20 weiteren<br />

Gesinnungsgenossen im Rahmen des Hochschulsports<br />

dem plastischen Spiel mit der Schwerkraft hin. Dabei zählen<br />

die braven Erinnerungen vom Strand-Frisbee „im Alter von<br />

sechs Jahren mit Papa am Ostseestrand“, wie Y v o n n e<br />

zurückblickt,nicht mehr so ganz zum zeitgemäßen „Ultimate-Universum“.<br />

Ultimate Frisbee baut auf einem festen<br />

Regelwerk auf, welches besagt, dass das Ziel des Spiels ist,<br />

die Scheibe in der gegnerischen Endzone zu fangen, wobei<br />

mit der Scheibe nicht gelaufen werden darf. Das ganze passiert<br />

auf einem Feld,das sich ungefähr mit einem in der Breite<br />

halbierten Fußballfeld vergleichen lässt, wobei im übertragenen<br />

Sinne die 16-Meter-Räume die Endzonen darstellen.<br />

„Frisbee ist eine der schnellsten Teamsportarten, die es<br />

gibt“, erklärt der 28jährige Olli und weist gleich auf den<br />

eigentlichen „Spirit of the Game“ hin.Obwohl Ultimate Frisbee<br />

vom Spielablauf dem American Football sehr ähnlich ist,<br />

ist Gewalt absolut tabu. Spaß und Fairplay sind die Dinge,<br />

die zählen. Aus diesem Grund gibt es übrigens auch keinen<br />

Schiedsrichter auf dem Feld,in dem sich entweder 10 (Kleinfeld)<br />

oder 14 (Großfeld) Spieler tummeln. „Das Fairplay<br />

regeln die Spieler selbst und das klappt auch sehr gut“,sagt<br />

Olli. Das zeigt sich auch bei den Ultimate-Turnieren, bei<br />

denen neben der sportlichen Leistung auch immer das beste<br />

Fairplay besonders honoriert wird.<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 21<br />

mai 2004<br />

Die Welt ist eine fliegende Scheibe<br />

Vom Kuchenblech zur Wettkampfscheibe: Hochschulstudenten spielen Ultimate Frisbee<br />

Mitte des letztes Jahrhunderts wurden die Anfänge<br />

für ein unkompliziertes Spiel mit hohem Spaßfaktor<br />

gelegt:Amerikanische Studenten nutzten runde<br />

Kuchenbleche als erste Frisbee-Scheiben.Jahre später<br />

ergänzte ein anderer Student das Scheibenwerfen<br />

um den ultimativen Kniff: Das Spiel „Ultimate<br />

Frisbee“ mit festen Regeln war geboren.Wiederum<br />

ein paar Jahre später, 1993, gründete sich im Magd<br />

e b u rger Hochschulsport das Ultimate-Frisbee-<br />

Team „Schleudertra u m a “ . Und deren Mitglieder<br />

veranstalteten jüngst <strong>Magdeburg</strong>s drittes Ultimate-Frisbee-Turnier.<br />

Die Kuchenbleche haben ausgedient: Olli Wering läßt die<br />

Scheibe am Gegenspieler vorbeizischen.<br />

Und die <strong>Magdeburg</strong>er Frisbee-Cracks wären keine richtigen<br />

Cracks, wenn nicht auch in der Landeshauptstadt jährlich ein<br />

Ultimate-Turnier stattfinden würde. Zum mittlerweile dritten<br />

„Mückencup“ am 8. und 9. Mai im Elbauenpark reisten 18<br />

Teams aus der ganzen Republik an, vornehmlich aus Berlin,<br />

Sachsen und Thüringen. Yvonne und Olli drehten die Scheiben<br />

dabei natürlich im <strong>Magdeburg</strong>er Team mit dem vielsagenden<br />

Namen „Schleudertrauma“. In diesem Team wird<br />

man zwar Halskrausen vermissen, aber auch auf keinen Fall<br />

die Geschlechtergleichberechtigung. Utimate Frisbee wird in<br />

Mixed-Teams gespielt – im „Schleudertrauma“-Kreis sind<br />

sieben Mädels regelmäßig dabei.<br />

So wie der Mückencup unter freiem Himmel im Elbauenpark<br />

stattfand, hat sich auch in diesem Sommersemester das<br />

wöchentliche Training wieder nach draußen verlagert. Montags<br />

und mittwochs von 18 bis 20 Uhr wird die scheibentechnische<br />

Wegwerfgesellschaft zelebriert, „mit der Option<br />

auf das traditionell anschließende Grillen“, so Olli. „Neben<br />

dem Hochschulsportteam würden wir gern noch weitere<br />

lokale Mannschaften gründen und uns über den Hochschulsport<br />

hinaus entwickeln.“ Diese emanzipatorischen Gedanken<br />

haben einen triftigen Grund:Da „Schleudertrauma“ fast<br />

ausschließlich aus Studenten besteht, ist die Fluktuation<br />

dementsprechend hoch. „Eine <strong>Magdeburg</strong>er Frisbee-Community,<br />

die mehr als zwei oder drei Jahre Bestand hat, wäre<br />

schön.“<br />

„Frisbee kann jeder spielen. Man muss nicht fang- oder<br />

wurfbegabt sein. Wer Lust hat am Teamsport, Konditionsund<br />

Geschicklichkeitstraining und Spaß sucht,ist bei Ultimate<br />

Frisbee genau richtig." Gespielt wird beim Ultimate-Frisbee<br />

schon seit längerem mit einer speziellen, exakt 175<br />

Gramm schweren Scheibe. Die alten, runden Kuchenbleche<br />

haben ausgedient… augustus

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