treffpunkt campus - Hochschule Magdeburg-Stendal
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Kaffee mit Platz für Milch<br />
Kaffee, Tee, Brötchen und mehr – Das Frösi-Café im vierten Jahr auf dem Campus<br />
Kaffee belebt.Kaffee regt an.Kaffee bringt den Kreislauf auf<br />
Touren. Und Kaffee braucht Platz.Zumindest wenn man dieses<br />
Getränk im Frösi-Café mit Milch gemischt haben möchte.<br />
„Den Kaffee mit Platz?“ dürfte wohl ungewöhnlichste<br />
und die meistgestellteste Frage im Fachbereich Sozial- und<br />
Gesundheitswesen sein. Schließlich werden<br />
im Frösi jeden Tag zehn bis fünfzehn 2-Liter-<br />
Kannen Kaffee gekocht.Dazu kommen noch<br />
ca. 10 Kannen Tee und Kakao. Nicht zu vergessen<br />
die 120 Brötchen, die jeden Tag<br />
geschmiert werden um Leib und Seele der<br />
S t u d e n t e n , Professoren und Mitarbeiter<br />
zusammenzuhalten.<br />
Noch bevor die ersten Vorlesungen auf dem<br />
Campus beginnen, werden in Haus 1 schon<br />
die Kaffeelöffel und Brötchenmesser geschwungen.<br />
Um 7 Uhr beginnt die erste<br />
Schicht im Frösi,in der bis 8 Uhr alles für die<br />
ersten Gäste bereitstehen muss. C l a u d i a<br />
Mertens, Sozialpädagogikstudentin, ist seit<br />
dem zweiten Semester dabei und kennt die<br />
Vo r- und Nachbereitungsarbeiten nur zu<br />
gut: „Viele denken, wir brauchen nur den<br />
Kaffee über den Tresen zu reichen und<br />
haben sonst nicht viel zu tun.“ Aber es<br />
steckt schon etwas mehr dahinter, um im<br />
mittlerweile neunten Frösi-Jahr das Konzept<br />
von der studentischen Kommunikations- und Kulturstätte<br />
mit gesundem gastronomischen Anspruch mit Leben zu füllen.<br />
Begonnen hat alles als studentisches Projekt. Damals residierte<br />
der Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen noch<br />
in der Maxim-Gorki-Straße. Unter der Leitung von Prof. Dr.<br />
Cornelia Bader und Prof. Dr. Eberhard Göpel entstand im<br />
Sommersemester 1995 eine studentische Begegnungsstätte,<br />
die weit über den Charme der an der <strong>Hochschule</strong> weit verbreiteten<br />
Automatenkultur hinaus ging. Bewirtschaftet wurde<br />
das Café mit dem Namen „Frösi“ von Studenten des<br />
Fachbereichs. Der Umzug der <strong>Hochschule</strong> auf den Campus<br />
im Herrenkrug brachte im Jahr 2000 eine Zäsur in zweifacher<br />
Hinsicht. Es zeichnete sich ab, dass ein Großteil der Frösi-<br />
Gründungsmitglieder das Projekt aufgrund ihres abgeschlossenen<br />
Studiums verlassen.Claudia,heute eines der dienstältesten<br />
Frösi-Mitglieder, erinnert sich: „Über Aushänge wurden<br />
neue, engagierte Leute gesucht. Daraufhin sind viele<br />
neue Gesichter zum Frösi gekommen,mich eingeschlossen.“<br />
In ihrem ersten Semester an der <strong>Hochschule</strong> war sie vom<br />
Konzept des studentischen Cafés beeindruckt – und ist es<br />
auch heute noch. Diese Sichtweise, dieses Feeling soll den<br />
neuen Studenten vermittelt werden.Zum traditionellen Erstsemesterfrühstück<br />
im Fachbereich gibt es immer einen Exkurs<br />
in die Geschichte vom „Fröhlichsein und Singen“ an der<br />
<strong>Hochschule</strong>. Die 25jährige möchte, „dass wir es als Frösi-<br />
Team in das Bewusstsein der neuen Studenten reinkriegen,<br />
dass es ihr Frösi ist.“<br />
<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 19<br />
mai 2004<br />
Nach dem Umzug waren die Tage als studentisches Projekt<br />
gezählt, was die zweite große Umstellung im Frösi bedeutete.<br />
„Mit dem Umzug kam die Wende vom Projekt zum Verein.<br />
Da das Frösi durch den Café-Betrieb Gelder erwirtschaftet,<br />
wurde uns von der <strong>Hochschule</strong> nahegelegt, eine dementsprechende<br />
eigenständige Rechtsform<br />
zu finden“, erzählt Jörn Schulze,<br />
Vorstandsvorsitzender des Frösi e.V. Was<br />
sich relativ simpel anhört, war für das<br />
Frösi-Team alles andere als eine einfache<br />
U m s t e l l u n g . Mit der Ve r e i n s g r ü n d u n g<br />
verließ man die schützende studentische<br />
Grauzone und betrat den finanzintensiven<br />
Weg der Gewerbe-, Körperschaftsund<br />
Umsatzsteuern. Dennoch ko n n t e<br />
diese Hürde überwunden werden und<br />
auf dem Herrenkrug-Campus entwickelte<br />
sich das Frösi auch zum fachbereichsübergreifenden<br />
Treffpunkt. Sowohl vom<br />
Standpunkt der Gäste, als auch vom<br />
Standpunkt der Vereinsmitglieder betrachtet.<br />
„Das Klischee vom langhaarigen<br />
Müslifresser ist wirklich nur ein Kli-<br />
schee. Auch viele Studenten aus den<br />
technischen Fachbereichen kommen ins<br />
Frösi, bereiten oft ihre Vorlesungen hier<br />
bei einem Kaffee nach“, antwortet Claudia<br />
auf das Vorurteil, das Frösi verstehe<br />
sich nur als Treff für Studenten des Fachbereichs Sozial- und<br />
Gesundheitswesen. Sogar Studenten der Universität finden<br />
ihren Weg ins Frösi-Café. Zu letzteren gehört auch Jörn, der<br />
zum Amt des Vorstandsvorsitzenden „gekommen ist wie die<br />
Jungfrau zum Kinde.“ Über eine Freundin kam der Kontakt<br />
zum Frösi zustande und auf seiner ersten Teamsitzung wurde<br />
der 31-jährige gleich zum Vorstandsvorsitzenden gewählt.Ein<br />
Job, der einerseits kein Job ist,da die Vereinsarbeit<br />
unabhängig von den bezahlten Schichten ausschließlich ehrenamtlich<br />
läuft. Andererseits stellt dieses Ehrenamt doch<br />
einen Fulltime-Job dar, wenn die Dienstpläne koordiniert,der<br />
Einkauf organisiert, Vereinssitzungen abgehalten oder Förderanträge<br />
beim Studentenrat und Fachschaftsrat eingereicht<br />
werden müssen. Oder wenn darauf geachtet werden<br />
muss, dass alle Hygienevorschriften eingehalten werden.<br />
Was macht der Frösi-Elefant den<br />
ganzen Tag? Er ist fröhlich und<br />
singt - unter den Obhut von Jörn.<br />
Nachdem im vergangenen Semester die kulturellen Veranstaltungen<br />
etwas spärlicher gesät waren, soll das Frösi jetzt<br />
auch wieder öfters nach dem eigentlichen Café-Schluss um<br />
16 Uhr das Publikum anziehen. „Wir möchten in diesem<br />
Semester wieder eigene Abendangebote schaffen,damit die<br />
Leute auch nach den Vorlesungen auf dem Campus bleiben<br />
und nicht gleich nach Hause stürmen“, erklärt Claudia und<br />
verweist auf die kommenden Hörspielabende, die After-Study-Parties,<br />
die EM-Liveübertragungen und die geplanten<br />
Live-Konzerte. Eben getreu dem Motto „Fröhlich sein und<br />
singen“, wie es der gerahmte Frösi-Elefant über dem Tresen<br />
tagtäglich verkündet, wenn wie immer die ganz frösi-spezielle<br />
Frage gestellt wird: „Den Kaffee mit Platz?“ augustus