Opfer - Albrecht-Bengel-Haus
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FOTO: Pietus/shutterstock<br />
In 10 worten:<br />
Supermarkt, Rabbi, Behinderung, nachfolgen,<br />
Schüler, aufopfern, Jünger, lebensverändernd,<br />
Wissen, Sein<br />
es hier: „Geht hinter mir her. Folgt<br />
mir als meine Jünger!“ – Was für eine<br />
Chance! So etwas passiert nur einmal<br />
im Leben. Und gleichzeitig bedeutet es,<br />
Dinge aufzugeben, zu opfern. Jakobus<br />
und Johannes, die die nächsten Jünger<br />
wurden, lassen für diese Chance sogar<br />
ihren Vater alleine im Boot sitzen.<br />
Petrus und Andreas spüren, dass hier<br />
etwas Besonderes passiert. Dieser Rabbi<br />
hat Ausstrahlung. Er hat Vollmacht. Und<br />
sie begreifen: Dieser Rabbi glaubt, dass<br />
wir in seine Schule passen. Er glaubt,<br />
dass wir es schaffen können, seine Jünger<br />
zu sein. Dieser Jesus traut uns etwas<br />
zu. Er glaubt an uns.<br />
eIN aUfopferNDer LebeNSSTIL<br />
Hier liegt der Knackpunkt der Berufungsgeschichte.<br />
Jesus beruft diejenigen<br />
in die Nachfolge, die sich schon<br />
damit abgefunden haben, nicht zur<br />
frommen Elite zu gehören. Sie planten<br />
keineswegs, einmal Führungspersönlichkeiten<br />
der Urgemeinde zu werden.<br />
Aber Jesus hatte andere Pläne für sie.<br />
bUcH-TIpp:<br />
JoHN orTberG, weNN DaS SpIeL zU eNDe IST,<br />
LaNDeT aLLeS wIeDer IN Der kISTe. wIe SIe Im<br />
LebeN wIrkLIcH GewINNeN, aSSLar 2007.<br />
Er beruft eine Gruppe von jungen<br />
Männern, die aus der Sicht anderer<br />
Rabbiner wohl als untauglich galten,<br />
und er schickt sie los, um die Welt zu<br />
verändern. Wenn Menschen von Jesus<br />
in eine Aufgabe berufen werden, dann<br />
passiert etwas mit ihrer Einstellung zu<br />
sich selbst und zu ihren Mitmenschen.<br />
Ich möchte es an einem konkreten<br />
aktuellen Beispiel verdeutlichen: Da<br />
ist Manuela (Name geändert), die bei<br />
der Geburt ihres Kindes erfährt, dass<br />
es schwer behindert sein wird. Keine<br />
hohe Lebenserwartung. Sie rebelliert<br />
und kann den Schmerz kaum ertragen.<br />
Doch dann ändert sich plötzlich etwas<br />
in ihrer Einstellung. Sie spürt, dass Gott<br />
ihr eine innere Ruhe schenkt und sie<br />
stärkt, diese Herausforderung anzunehmen.<br />
Sie wird berufen und kann sich<br />
plötzlich in diese aufopfernde Aufgabe<br />
hineingeben. Sicher: es schmerzt noch<br />
immer, und viele schwere Wegstrecken<br />
sind noch zu gehen. Aber in allem – so<br />
sagt sie – fühlt sie sich von Jesus getragen.<br />
wISSeN IST NIcHTS –<br />
SeIN IST aLLeS!<br />
Einen Job gut zu machen, das können<br />
viele. Eine Berufung zu haben,<br />
die uns dazu stärkt, sich ganz in eine<br />
Sache hineinzugeben, danach sehnen<br />
sich die meisten. Zu Beginn habe ich<br />
die schlichte Frage gestellt, was der<br />
Unterschied zwischen einem Schüler<br />
und einem Jünger ist. Nun: Ein Schüler<br />
will wissen, was der Rabbi weiß. Dem<br />
Schüler reicht es, mit theologischem<br />
Wissen argumentieren zu können. Ganz<br />
anders der Jünger. Denn er will sein, wie<br />
der Rabbi ist (Lukas 6,40).<br />
Erkennen Sie den fundamentalen<br />
Unterschied? Lassen Sie sich herausfordern,<br />
Ihr Leben zu überdenken und<br />
ehrlich zu fragen, ob Sie Schüler oder<br />
Jünger sein wollen. Aber Vorsicht: Das<br />
kann lebensverändernde Konsequenzen<br />
haben.<br />
markus weimer<br />
Studienassistent<br />
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