Opfer - Albrecht-Bengel-Haus
Opfer - Albrecht-Bengel-Haus
Opfer - Albrecht-Bengel-Haus
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
was ist mit dem kreuz passiert?<br />
16) dem Hohenpriester erlaubt war,<br />
das Allerheiligste zu betreten, dürfen<br />
fortan alle Menschen zu Gott kommen.<br />
Der „Zugang“ zu Gott ist frei. Ewige<br />
Gemeinschaft mit Gott ist wieder möglich.<br />
wIe DeUTeT paULUS DeN ToD<br />
voN JeSUS?<br />
„Christus ist für uns gestorben für<br />
unsere Sünden, nach der Schrift“. So<br />
bekennt es Paulus in 1.Korinther 15,3.<br />
„Für uns“ – „an unserer Statt“ und „uns<br />
zu gut“.<br />
Wenn Paulus an dieses Bekenntnis<br />
anfügt „nach der Schrift“, deutet<br />
er Jesus Christus in Anlehnung an<br />
die verschiedenen alttestamentlichen<br />
Sühneopfer als das Sühneopfer<br />
schlechthin. Jesus Christus ist für ihn<br />
der Gottesknecht von Jes 53, der sich<br />
stellvertretend „für die Vielen“ wie ein<br />
<strong>Opfer</strong>lamm zur Schlachtbank führen<br />
lässt: „Die Strafe liegt auf ihm, auf dass<br />
wir Frieden hätten und durch seine Wunden<br />
geheilt sind.“<br />
8 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG : Januar – März 2011<br />
Im Epheserbrief verbindet Paulus das<br />
„Für uns“ mit der sog. „Dahingabe“-<br />
Formel, und ausdrücklich auch mit der<br />
alttestamentlichen Sühnopfertheologie:<br />
„Christus hat uns geliebt und hat<br />
sich selbst für uns gegeben als Gabe und<br />
<strong>Opfer</strong>, Gott zu einem lieblichen Geruch“<br />
(Epheser 5,2).<br />
Deutlich wird: Unsere Sünde und<br />
Schuld braucht in Entsprechung zu den<br />
alltestamentlichen Sühneopfern (vgl.<br />
bes. 3Mose 4; 5; 16) eine <strong>Opfer</strong>gabe zur<br />
Sühne. Deshalb hat Gott seinen Sohn<br />
Jesus Christus „für den Glauben hingestellt<br />
als Sühne in seinem Blut zum Erweis<br />
seiner Gerechtigkeit, indem er die Sünden<br />
vergibt [...]“ (Römer 3,25). Gott ist der<br />
<strong>Opfer</strong>nde, der Empfänger des <strong>Opfer</strong>s<br />
und damit der Empfänger der Sühne.<br />
Wenn nun „Gott in Christus war und die<br />
Welt mit sich versöhnte“ (2.Korinther 5,19),<br />
dann ist Gott aber nicht nur Geber und<br />
Empfänger, sondern „in Christus“ auch<br />
das Subjekt der Sühne. Alles ist Gott für<br />
uns geworden. Alles hat Gott für uns<br />
getan.<br />
2. Das kleine Kreuz an deinem Hals, das trägt sich gut,<br />
nicht so wie das, an dem einst Jesus Schweiß vergoss.<br />
Da ist kein Dreck mehr dran und nichts mehr von dem Blut,<br />
das dort für dich und mich und unsre Schulden floss.<br />
3. Das war nicht prunkvoll als er starb, das war nicht schön,<br />
das war für unsre Augen eher ärgerlich.<br />
Doch Jesus musste in die tiefste Tiefe gehen,<br />
damit wir selbst nicht gehen müssen, du und ich.<br />
4. Und alles das, was du noch heut am Halse hast,<br />
das nagelte man da am Kreuze mit ihm fest.<br />
Denn dein Versagen hing an ihm und deine Last,<br />
du wirst sie los sein, wenn du sie ihm überlässt.<br />
Ref. Das ist da am Kreuz passiert,<br />
da wird es garantiert,<br />
dass, wenn du willst, dich von Gott nichts mehr trennt.<br />
Das ist da am Kreuz geschehn<br />
und das kann jeder sehn,<br />
wenn er in Jesus den Sohn Gottes kennt.<br />
(Manfred Siebald)<br />
DaS kreUz –<br />
zwIScHeN HImmeL UND erDe<br />
Am Kreuz offenbart Gott seinen<br />
Schmerz über unsere Sünde und<br />
unsere Verlorenheit. Am Kreuz richtet<br />
Gott unsere Schuld, und nimmt doch<br />
die Strafe auf sich. Am Kreuz trägt Gott,<br />
was wir nicht tragen können. So sehen<br />
wir hier unsere Not und unsere Rettung.<br />
Am Kreuz entdecken wir Gottes<br />
Liebe, in der sich Gott mit Hingabe im<br />
wahrsten Sinn des Wortes aufgeopfert<br />
und „dahingegeben“ hat. So verbinden<br />
sich am Kreuz Himmel und Erde. Der<br />
gekreuzigte und auferstandene Jesus<br />
Christus ist unser Weg zum Vater.<br />
Mit Recht tragen Menschen also ein<br />
Kreuz um den Hals, wenn sie damit<br />
bekennen: Jesus Christus hat mit seinem<br />
Tod am Kreuz meinen Hals aus<br />
der Schlinge des Todes gezogen. Ihm<br />
verdanke ich Gottes Vergebung und das<br />
ewige Leben. Das Kreuz von Jesus hat<br />
mich wieder schön gemacht. Entsprechend<br />
dichtet Manfred Siebald weiter:<br />
Uwe rechberger<br />
Studienleiter<br />
FOTO: S. 6 Daniela Illing/shutterstock