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Opfer - Albrecht-Bengel-Haus

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FOTO: S.14 Benjamin Haas; S.19 DiverS-photo / alle shutterstock<br />

DIe LüGe DeS mammoNS<br />

Warum warnt Jesus so eindringlich vor dem Mammon?<br />

Jesus weiß um die faszinierende Kraft des Geldes. Er selbst<br />

wurde versucht (Matthäus 4,7-10). Der Mammon verspricht<br />

uns Großes: Er will uns glauben machen, unser Konto sei der<br />

Garant für Freiheit, Besitz und Sicherheit – unterm Strich<br />

zähl ich!<br />

Auf die Lüge des Mammons fallen wir herein, wenn wir<br />

das „Vermögen“ des Geldes, uns Freiheit, Besitz und Sicherheit<br />

zu ermöglichen, als eigenes Vermögen betrachten. Mephisto<br />

macht in Goethes Faust die Lüge des Mammon plastisch:<br />

„Wenn ich sechs Hengste zahlen kann, sind ihre Kräfte dann<br />

nicht meine? Ich renne zu und bin ein rechter Mann, als hätte<br />

ich 24 Beine.“ Du bist, was du hast – sagt der Mammon.<br />

Die letzte Wirtschaftskrise hat den Mammon Lügen<br />

gestraft. Wir haben gestaunt, wie schnell die Motten und<br />

der Rost (Matthäus 6,19) das „schnelle Geld“ und alle seine<br />

falschen Versprechungen auffressen können.<br />

Der mammoN IN Der kIrcHe?<br />

Für Jesus ist nicht entscheidend, ob viel oder wenig Geld<br />

im <strong>Opfer</strong>kasten liegt, denn für Jesus besteht der Wert des<br />

Geldes nicht in den Ziffern, die auf den Scheinen und Münzen<br />

aufgedruckt oder eingraviert sind, sondern in dem Wert, den<br />

wir Menschen ihm zumessen.<br />

Das Herz ist der Angriffspunkt des Mammons. Und so<br />

können wir auch in unseren Gemeinden auf seine Lügen<br />

hereinfallen:<br />

Wer nur aus seinem Überfluss abzugeben bereit ist, dem<br />

sei das Beispiel der armen Witwe vor Augen gestellt, die<br />

zwar finanziell betrachtet einen geringen Betrag, nach dem<br />

Urteil Jesu aber mehr als alle anderen gegeben hat (Markus<br />

12,41-44).<br />

Wer stolz auf seine christliche Großzügigkeit ist und seinen<br />

Namen gerne auf Spendentafeln und übergroßen, pressewirksamen<br />

Cheques liest, die in aller Öffentlichkeit überge-<br />

ben werden, der lese die Geschichte vom stolzen Zöllner in<br />

Lukas 18. „Die linke Hand soll nicht wissen, was die rechte<br />

tut, damit dein Almosen verborgen bleibe“ (Matthäus 6,3-4).<br />

Wer meint, durch das Geben des Zehnten ein „biblisches<br />

Prinzip“ zu erfüllen und so den Segen Gottes erkaufen zu<br />

können, der lerne mit dem reichen Jüngling, dass Jesus mehr<br />

als den Zehnten fordert, weil Nachfolge immer Lebenshingabe<br />

bedeutet (Matthäus 19,21-22).<br />

Wer sich mit einem zerknirschtem Geist sein <strong>Opfer</strong><br />

abringt, dem sagt Paulus: Einen freudigen Geber hat Gott<br />

lieb (2Korinther 9,7).<br />

NIcHT: waS IST DaS rIcHTIGe opfer?<br />

– SoNDerN: wIe bekomme IcH eIN freUDIGeS Herz?<br />

Wenn die Lügen des Mammons selbst in der Kirche lauern,<br />

sollen wir dann das <strong>Opfer</strong>n nicht besser ganz sein lassen?<br />

Nein, denn freudiges Geben ist die Waffe, mit der die Lügen<br />

des Mammons zerschlagen werden!<br />

Richtiges <strong>Opfer</strong>n lernen wir bei Jesus. Er hat sich selbst<br />

und uns damit alles gegeben. Gott hat uns mit Christus<br />

„alles geschenkt“ (Römer 8,32)! Christus ist unser Reichtum,<br />

der nicht von dieser Welt ist und Ewigkeitswert hat. Sollte<br />

da unser Herz nicht ein solch fröhliches Herz werden, das<br />

gerne und viel gibt?<br />

Das Staunen über den Reichtum in Christus, der uns durch<br />

das Evangelium gewiss wird, hat die Kraft, den Mammon aus<br />

unserem Herzen zu vertreiben. Wessen Herz vor Freude über<br />

Gottes Güte überströmt, dem wird auch „sein Geld“ locker<br />

sitzen, wenn das Dankopfer gesammelt wird.<br />

Wir opfern dem Mammon, solange wir beim Geben auf<br />

unsere eigene Gabe blicken – murrend, fordernd oder stolz.<br />

Wir opfern dem lebendigen Gott ein würdiges Dankopfer,<br />

wenn wir beim Geben auf den blicken, der sich selbst für uns<br />

gegeben hat: auf den auferstandenen Christus, der unsere<br />

Herzen froh und freigiebig macht.<br />

matthias riedel<br />

Tutor<br />

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