5. sächsischer radontag - Hochschule für Technik und Wirtschaft ...
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4.2 Messprogramme<br />
Frank Leder<br />
Stephanie Hurst<br />
Die Messprogramme des Freistaates Sachsen konnten trotz der vergleichsweise bescheidenen zur<br />
Verfügung stehenden Mittel fortgeführt werden. Sie dienen der kontinuierlichen Erweiterung <strong>und</strong> Untersetzung<br />
des vorhandenen Kenntnisstandes. Dies betrifft z.B. ein bei der BfUL laufendes Messprogramm<br />
<strong>für</strong> Gebäude in Gebieten mit erhöhten Radonkonzentrationen. Des Weiteren wurden von der<br />
BfUL Messungen von Studenten der HTW unterstützt. Dazu soll im kommenden Jahr an dieser Stelle<br />
berichtet werden.<br />
Geplant sind noch Messungen in zu sanierenden öffentlichen Gebäuden. Diese werden in den kommenden<br />
Monaten vorbereitet.<br />
4.3 Baumaßnahmen<br />
Bei der Entwicklung der sächsischen Radonschutzstrategie wurde auf weitere markante Eckpfeiler<br />
gesetzt, die sich im Baubereich ansiedeln.<br />
4.3.1 Bauplanung<br />
Den Kommunen ist es bereits jetzt schon möglich in ihren Planungsunterlagen gewisse Informationen<br />
zum radongeschützten Bauen als Information <strong>für</strong> potentielle Bauherren aufzunehmen. Die entsprechenden<br />
Flächennutzungs-, Bauleit- <strong>und</strong> Bebauungspläne dürften da<strong>für</strong> geeignet sein. Beispielhaft<br />
wird dieses Instrument von der Landeshauptstadt Dresden genutzt. Flächendeckend wird jedoch<br />
noch zu wenig davon Gebrauch gemacht. Aber gerade diese Planungsunterlagen stellen eine erste<br />
Information an Bauwillige dar.<br />
4.3.2 Bauausführung<br />
Seit einigen Jahren bereits werden bei der Planung von neuen staatlichen Gebäuden bzw. bei der<br />
Rekonstruktion von solchen Radonschutzmaßnahmen vorgesehen. Das Sächsische Immobilien- <strong>und</strong><br />
Baumanagement hat hierbei eine Vorreiterrolle übernommen. Beispielhaft sollen hier nur ein Schulneubau<br />
in Dresden-Loschwitz, einen Kindergartenneubau in Heidenau <strong>und</strong> der Laborneubau <strong>für</strong> die<br />
BfUL in Nossen erwähnt werden. Alle sind als Passivhaus ausgeführt <strong>und</strong> haben entsprechende Radonschutzmaßnahmen<br />
vorgesehen.<br />
Bei dem gegenwärtigen Fördervorhaben „Schulhaussanierungen“ sollen Fördermittel zukünftig nur<br />
dann ausgereicht werden, wenn in den Antragsunterlagen ein ausreichender Radonschutz nachgewiesen<br />
wird.<br />
Die Qualität der Bauausführung ist einer der wesentlichsten Einflussfaktoren auf die Radoninnenraumkonzentration<br />
bei Neubauten <strong>und</strong> Sanierungsvorhaben. Gr<strong>und</strong>legende Fehler, die hierbei gemacht<br />
werden, haben große Auswirkungen auf die spätere Radoninnenraumkonzentration <strong>und</strong> können<br />
– wenn überhaupt - später teilweise nur noch mit erheblichen Aufwendungen korrigiert werden<br />
können.<br />
Die Zertifizierungsvorgaben der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> nachhaltiges Bauen (DGNB) beinhalten<br />
bisher den Radonschutz nur als Option. Wir wollen hier zukünftig eine höhere Verbindlichkeit erreichen.<br />
Dresden, 20. Sept. 2011 <strong>5.</strong> Sächsischer Radontag - 7. Tagung Radonsicheres Bauen Seite 17