5. sächsischer radontag - Hochschule für Technik und Wirtschaft ...
5. sächsischer radontag - Hochschule für Technik und Wirtschaft ...
5. sächsischer radontag - Hochschule für Technik und Wirtschaft ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Frank Leder<br />
Stephanie Hurst<br />
4.5 Persönliches Engagement <strong>und</strong> Förderung der eigenen Verantwortung<br />
Private Bauherren können sich schon in der Planungsphase ihrer Gebäude mit dem Thema Radon in<br />
Innenräumen auseinandersetzen <strong>und</strong> durch Bau- bzw. Dienstleistungsverträge mit den Architekten<br />
<strong>und</strong> Bauausführenden die Einhaltung von Radoninnenraumkonzentrationen fordern. Für Baubetriebe<br />
sollte dies als ein Marketingvorteil angeboten werden. Qualität am Bau einschließlich der entsprechenden<br />
Garantieleistungen ist immer ein Wettbewerbsvorteil, zumal, wenn mit einfachen wirksamen<br />
Mitteln ein dauernder Radonschutz gewährleistet werden kann.<br />
Im Jahr 2009 wurden am Amtsgericht Aue zwei zivilrechtliche Verfahren durchgeführt, bei denen<br />
erhöhte Radoninnenraumkonzentrationen beklagt <strong>und</strong> deshalb Mietzinsreduzierungen gefordert wurden.<br />
In einem Fall wies die Radonkonzentrationen durchschnittlich über 1300 Bq/m³ auf. Dieser Klägerin<br />
wurde wegen dieser hohen Werte Recht gegeben. In einem zweiten Fall wurde aufgr<strong>und</strong> einer<br />
durchschnittlichen Radonkonzentration von weniger als 300 Bq/m³ die Klage abgewiesen. Das Amtsgericht<br />
führte in seinen Entscheidungen aus, dass eine Belastung von weniger als 400 Bq/m³ als<br />
zumutbar einzuschätzen sei. Es schloss sich damit der Auffassung des Gutachters in diesen Fällen<br />
an.<br />
In einem weiteren Klagefall, <strong>für</strong> den Radonkonzentrationen oberhalb von 400 Bq/m³ die Ursache waren,<br />
wurde daraufhin frühzeitig eine Einigung im Rahmen eines Vergleichs angestrebt.<br />
Damit wurde erstmalig deutlich, dass die Notwendigkeit des Radonschutzes direkt zwischen Mieter<br />
<strong>und</strong> Vermieter geklärt werden kann. Dies hat weitreichende Folgen <strong>für</strong> die Nutzung von Wohnungen<br />
insbesondere in den von der Radonproblematik am stärksten betroffenen Regionen. Mit nationalen<br />
Empfehlungswerten wäre eine ausreichende Rechtsgr<strong>und</strong>lage geschaffen, um auch schwierige Einzelfälle<br />
hinreichend zwischen den einzelnen Parteien zu klären.<br />
4.6 Klärung offener Fragen<br />
4.6.1 Bodenradonmessung<br />
Im Rahmen <strong>und</strong> am Rande des letzten Radontages 2010 wurde eine intensive Diskussion über die<br />
sachgerechte Durchführung von Bodenradonmessungen geführt. Die Notwendigkeit der Befassung<br />
mit dieser Fragestellung wurde nicht nur von uns gesehen, weshalb das BfS einige ausgewählte Experten<br />
zu Gesprächen mit der Zielsetzung der Klärung einlud. Möglicherweise können die Ergebnisse<br />
der Gespräche beim Radontag im kommenden Jahr vorgestellt werden.<br />
4.6.2 Bau-Normen <strong>und</strong> Qualitätsmarken<br />
Da viele Technologien zum bautechnischen Radonschutz im Rahmen anderer Sachverhalte geregelt<br />
sind <strong>und</strong> die Einführung neuer Baunormen mit einem langwierigen Prozess verb<strong>und</strong>en ist, sollen anhand<br />
von vorliegenden Fallstudien die jeweiligen Radonschutzmaßnahmen betrachtet <strong>und</strong> bestehende<br />
Normen in Bezug auf ihre Übertragbarkeit auf den Radonschutz geprüft werden.<br />
Dresden, 20. Sept. 2011 <strong>5.</strong> Sächsischer Radontag - 7. Tagung Radonsicheres Bauen Seite 19