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anz<br />

02<br />

11. märz <strong>2012</strong><br />

zUm 10. mal:<br />

tanz schritt weise<br />

flOatinG SpaCeS<br />

SOnntaG, 22. april <strong>2012</strong> / 15.00 – 21.00 Uhr<br />

minoritensaal<br />

eintritt 1 performance € 12,- / € 6,- / tageskarte € 28,- / € 19,in<br />

der pause lädt Bm mag. Siegfried nagl zum Buffet.<br />

KUratOrin eveline KOBerG teCHniK Sabine WieSenBaUer<br />

FLOATING SPACES – SHARED SPACES<br />

Shared Space ist im urbanen raum zu einer realität<br />

geworden. Floating Space ist ein der architektur<br />

entlehnter Begriff und zeugt vom Bedürfnis,<br />

abgrenzungen von interessensbereichen aufzulösen.<br />

Dass diese phänomene auch in der darstellenden<br />

Kunst in einem weiteren Sinne raum<br />

ergreifen, ist seit längerem zu beobachten und<br />

wirkt immer nachdrücklicher und nachhaltiger.<br />

als tanz schritt weise vor 10 jahren initiiert wurde,<br />

geschah dies mit der primären absicht, beispielhaft<br />

den vor Ort weitgehend unbekannten<br />

Status Quo des zeitgenössischen tanzes im Osten<br />

und Südosten europas zu erkunden und bekannt<br />

zu machen. polen war das erste Gastland, tschechien,<br />

Ungarn, Slowenien, Kroatien, Slowakei,<br />

rumänien, litauen und Serbien folgten.<br />

Heute stellt sich die frage, ob eine regionale<br />

Strukturierung in zeiten der Globalisierung<br />

nicht ein anachronismus ist. nicht in dem maße,<br />

dass derartige perspektiven nicht noch von interesse<br />

wären; denn immer noch bestehen, von<br />

kulturpolitischer einflussnahme abgesehen, kulturimmanente<br />

faktoren, die durch ihre Ursache,<br />

Wirkung und zielsetzung zu künstlerisch differenzierten<br />

ergebnissen führen.<br />

Bulgarien, das heurige Gastland, ist ein Beispiel<br />

dafür: es war vor kaum mehr als 20 jahren,<br />

als in dem bis dahin 45 jahre lang totalitär<br />

regierten land eine entwicklung zur Demokratie<br />

starten konnte. Sie verlangte eigenverantwortlichkeit<br />

– nicht zuletzt von den Künstlern,<br />

deren schrittweises Vorgehen nun nicht mehr<br />

(klassisch) definiert war. Bis dahin galt: the<br />

body “as the signifier of the condensation of<br />

subjectivities in the individual” was totally ignored.<br />

nun lockte die erkenntnis: “the freedom<br />

of the body to act seemed sufficient proof that<br />

it was not part of the old totalitarian order. this<br />

„Es ist zeit die zeit zu wechseln"<br />

Emil Breisach<br />

body-revisit was precisely what opened up new<br />

territories for dance” (mira marianova). Da sich<br />

all dies nicht am reißbrett entwickelte, gab es<br />

nichtsdestotrotz schon in den 60er-jahren<br />

alternative mini-ansätze, etwa im arabesk<br />

Ballet Studio; einige jahre später revolutionierte<br />

Graham technik das ästhetische empfinden von<br />

Ballett-freaks und in den frühen 80er-jahren gab<br />

es individuell-kreative Bestrebungen etwa von<br />

ivan Stanev. ab ende der 70er-jahren durfte die<br />

terminologie von „Contemporary Dance“ immerhin<br />

verwendet werden und wurde nun als technik<br />

vor allem von Galina Borissova langsam<br />

verbreitet. als eine der schillerndsten Künstlerinnen<br />

in der tanzentwicklung ihre landes haben<br />

wir sie zu tanz schritt weise eingeladen.<br />

Unter den bei tanz schritt weise tradierten geographischen<br />

auswahlaspekt fallen BADco.<br />

und Les Slowaks insofern, als beide Gruppen<br />

die bisher fehlende, ganz junge, offene<br />

Künstlergeneration ihres jeweiligen landes<br />

präsentieren. überdies stehen les Slowaks ganz<br />

besonders für das, was als Floating Spaces angeführt<br />

wurde: Geboren in der Slowakei, ist der<br />

lebensmittelpunkt der Gruppe in Belgien, der des<br />

Solisten milan tomasik gleichermaßen auch in<br />

Slowenien. BaDco. wiederum steht mit Veza<br />

Fernandez für das phänomen von Shared Space<br />

bezüglich ihrer besonders stark spartenübergreifenden<br />

Darbietungen. nahtlos fügt sich<br />

hier die zeitweilige Wahlgrazerin Veronika<br />

Mayerböck ein, deren performanceinhalt<br />

das Grenzüberschreiten per se auf mehreren<br />

ebenen thematisiert; und die international<br />

zusammengesetzte the alpha group Darrel<br />

toulons ist nicht nur formal nicht schubladisierbar,<br />

sondern spannt auch den inhaltlichen<br />

Bogen quer durch die zeiten.<br />

Eveline Koberg<br />

Veza maría fernánDez ramOS, foto: Georg Kalfersch<br />

Vorstellungsbeginn ist zu jeder vollen Stunde.<br />

Die Dauer der einzelnen programmpunkte<br />

beträgt 30 – 40 minuten.<br />

p r O G r a m m<br />

15.00 Uhr<br />

Les Slowaks, SLOWAKEI<br />

Off-Beat<br />

16.00 Uhr<br />

BADco., KROATIEN<br />

pOint Of COnVerGenCe<br />

17.00 Uhr<br />

Veronika Mayerböck, gRAz<br />

Nanina Kotlowsky, gRAz<br />

BOa SOrte<br />

18.00 Uhr<br />

Veza María Fernández Ramos, gRAz<br />

Die rOten SCHUHe<br />

19.00 Uhr<br />

the alpha group, INTERNATIONAL<br />

BUrnS<br />

20.00 Uhr<br />

Galina Borissova, BULgARIEN<br />

jUanita HilDeGarD BO<br />

„Könntest du bitte endlich still halten? Bitte! "<br />

Christian Winkler<br />

11. märz <strong>2012</strong><br />

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