01.12.2012 Aufrufe

MF_Titel_BO_14 (RZ zw) - Mieterverein

MF_Titel_BO_14 (RZ zw) - Mieterverein

MF_Titel_BO_14 (RZ zw) - Mieterverein

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Keine Transparenz<br />

beim Gaspreis<br />

Kunden von Gasversorgungsunternehmen<br />

können nicht damit<br />

rechnen, dass die Preiskalkulation<br />

der Energielieferanten künftig<br />

transparenter wird. Der<br />

Bundesgerichtshof hat eine<br />

entsprechende Musterklage eines<br />

Dinslakener Gaskunden am 19.<br />

November abgewiesen.<br />

Zur Begründung führte das höchste<br />

Deutsche Zivilgericht aus, die Gasversorger<br />

hätten ein „verfassungsrechtlich<br />

geschütztes Geheimhaltungsinteresse<br />

an Geschäftsdaten“. Zwar gäbe es<br />

bei Monopolanbietern grundsätzlich<br />

das Recht der Kunden, den Preis auf<br />

seine Billigkeit zu kontrollieren. Dies beziehe<br />

sich aber nur auf eine konkrete Tariferhöhung,<br />

nicht auf den Sockelpreis,<br />

den der Kunde bei Vertragsabschluss<br />

akzeptiert habe.<br />

Für die Erläuterung einer Tariferhöhung<br />

aber reicht es aus, wenn das<br />

Unternehmen darlegt, „dass sich seine<br />

Bezugskosten entsprechend erhöht haben<br />

und nicht durch einen Rückgang<br />

Der Deutsche Mieterbund<br />

(DMB) will eine Kampagne für<br />

den Klimaschutz starten. Mieter<br />

könnten dazu einen erheblichen<br />

Beitrag leisten.<br />

Anlässlich des Landesverbandstages<br />

des Mieterbundes Sachsen-Anhalt<br />

in Halle wies jetzt die Landesvorsitzende,<br />

Ellen Schultz, darauf hin, dass „leider<br />

in den letzten Wochen angesichts<br />

der Weltfinanzkrise der Klimaschutz<br />

in den Hintergrund gerückt“ sei. Dem<br />

wolle der DMB im Rahmen einer vom<br />

Bundesumweltministerium geförderten<br />

Kampagne mit „Aktionen und praktischen<br />

Tipps“ entgegenwirken.<br />

So wird der DMB eine Broschüre mit<br />

konkreten Vorschlägen zur Energieeinsparung<br />

erarbeiten, die sich speziell<br />

an Mieterhaushalte richtet und in den<br />

gängigen Sprachen des Mietermarktes<br />

erscheint, also zum Beispiel auch auf<br />

Türkisch, Russisch und Polnisch.<br />

sonstiger Kosten der Gasversorgung<br />

ganz oder teilweise ausgeglichen worden<br />

sind. Dabei muss er nicht notwendig<br />

die absolute Höhe seiner Bezugspreise<br />

angeben und die Bezugsverträge<br />

mit seinen Lieferanten vorlegen. Es<br />

reicht aus, wenn er vorträgt, dass und<br />

in welchem Umfang sich aufgrund von<br />

Preisänderungsklauseln in den Bezugsverträgen<br />

seine Bezugspreise erhöht<br />

haben; Beweis dafür kann er auch durch<br />

Zeugen anbieten.“<br />

Damit scheiterte ein Gaskunde<br />

aus Dinslaken mit seiner Musterklage.<br />

Nachdem die Stadtwerke ihren Gaspreis<br />

<strong>zw</strong>ischen 2005 und 2006 dreimal um<br />

insgesamt 30 Prozent erhöht hatten,<br />

verweigerte der Kunde die Nachzahlung.<br />

Er verlangte eine genaue Begründung,<br />

der Verweis auf die Preise anderer<br />

Anbieter genügte ihm nicht, da es auf<br />

dem Gasmarkt keinen Wettbewerb<br />

gebe. Das Landgericht Duisburg hatte<br />

ihm Recht gegeben und die Stadtwerke<br />

zur Vorlage ihrer Bezugsverträge verurteilt.<br />

Nun muss es sich erneut mit der<br />

Angelegenheit befassen.<br />

AZ: BGH VIII ZR 138/07<br />

VERBRAUCHER<br />

Auch die Bochumer Stadtwerke brauchen nun<br />

nicht mehr zu befürchten, ihre Preiskalkulation<br />

beim Gas irgendwann offen legen zu müssen.<br />

Kritik gibt es, weil die Ölpreise deutlich gefallen<br />

sind, die daran gekoppelten Gaspreise aber erst<br />

sinken sollen, wenn die Heizperiode vorbei ist.<br />

Mieter für den Klimaschutz<br />

„Da 40 Prozent der verbrauchten<br />

Energie auf das Konto von Gebäuden<br />

und deren Beheizung gehen, sehen wir<br />

hier ein enormes Einsparpotenzial“,<br />

so Dr. Franz-Georg Rips, Präsident des<br />

Deutschen Mieterbundes.<br />

„Der Deutsche Mieterbund, der 1,2<br />

Millionen Haushalte in Deutschland<br />

vertritt, ist genau die richtige Organisation,<br />

um auch vor Ort in seinen 322<br />

Mitgliedsvereinen zu den Zusammenhängen<br />

<strong>zw</strong>ischen Klimaschutz und<br />

mietrechtlichen Aspekten zu beraten.“<br />

Der DMB will Veranstaltungen in<br />

vielen <strong>Mieterverein</strong>en durchführen, die<br />

sich mit der energetischen Sanierung<br />

von Gebäuden und den daraus resultierenden<br />

Einsparungseffekten für Mieter<br />

und Vermieter befassen.<br />

„Aufschluss über Möglichkeiten zur<br />

deutlichen Kostenreduzierung durch<br />

besseres Heizverhalten“ erwartet Ellen<br />

Schultz „vom Vergleich intelligenter<br />

Messsysteme in beispielhaft ausge-<br />

suchten Wohnungen“.<br />

„Es gibt in<strong>zw</strong>ischen viel genauere<br />

Messmethoden, die der klassischen<br />

Heizkostenerfassung mittels der bekannten<br />

Verdunstungsröhrchen Konkurrenz<br />

machen und eine zeitlich<br />

viel genauere Änderung des täglichen<br />

Heizverhaltens ermöglichen“, so Ellen<br />

Schultz. „Durch einen breit angelegten<br />

Test wollen wir herausfinden, welche<br />

Systeme sich für Mieterhaushalte am<br />

besten eignen.“<br />

Allein die Veränderung des Heizverhaltens<br />

nach genauer Messung kann<br />

bereits zur Einsparung von mehr als<br />

10 Prozent bei der teuren Heizenergie<br />

führen, ohne dass die Heizungsanlage<br />

verändert werden müsste.<br />

Nach Ansicht von Dr. Rips „will<br />

der DMB durch gezielte Aufklärung<br />

– eingebettet in die Verbraucherschutzbewegung<br />

– seinen Beitrag leisten, um<br />

bei der Verwirklichung der globalen<br />

Klimaschutzziele zu helfen.“<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!