MF_Titel_BO_14 (RZ zw) - Mieterverein
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Keine Transparenz<br />
beim Gaspreis<br />
Kunden von Gasversorgungsunternehmen<br />
können nicht damit<br />
rechnen, dass die Preiskalkulation<br />
der Energielieferanten künftig<br />
transparenter wird. Der<br />
Bundesgerichtshof hat eine<br />
entsprechende Musterklage eines<br />
Dinslakener Gaskunden am 19.<br />
November abgewiesen.<br />
Zur Begründung führte das höchste<br />
Deutsche Zivilgericht aus, die Gasversorger<br />
hätten ein „verfassungsrechtlich<br />
geschütztes Geheimhaltungsinteresse<br />
an Geschäftsdaten“. Zwar gäbe es<br />
bei Monopolanbietern grundsätzlich<br />
das Recht der Kunden, den Preis auf<br />
seine Billigkeit zu kontrollieren. Dies beziehe<br />
sich aber nur auf eine konkrete Tariferhöhung,<br />
nicht auf den Sockelpreis,<br />
den der Kunde bei Vertragsabschluss<br />
akzeptiert habe.<br />
Für die Erläuterung einer Tariferhöhung<br />
aber reicht es aus, wenn das<br />
Unternehmen darlegt, „dass sich seine<br />
Bezugskosten entsprechend erhöht haben<br />
und nicht durch einen Rückgang<br />
Der Deutsche Mieterbund<br />
(DMB) will eine Kampagne für<br />
den Klimaschutz starten. Mieter<br />
könnten dazu einen erheblichen<br />
Beitrag leisten.<br />
Anlässlich des Landesverbandstages<br />
des Mieterbundes Sachsen-Anhalt<br />
in Halle wies jetzt die Landesvorsitzende,<br />
Ellen Schultz, darauf hin, dass „leider<br />
in den letzten Wochen angesichts<br />
der Weltfinanzkrise der Klimaschutz<br />
in den Hintergrund gerückt“ sei. Dem<br />
wolle der DMB im Rahmen einer vom<br />
Bundesumweltministerium geförderten<br />
Kampagne mit „Aktionen und praktischen<br />
Tipps“ entgegenwirken.<br />
So wird der DMB eine Broschüre mit<br />
konkreten Vorschlägen zur Energieeinsparung<br />
erarbeiten, die sich speziell<br />
an Mieterhaushalte richtet und in den<br />
gängigen Sprachen des Mietermarktes<br />
erscheint, also zum Beispiel auch auf<br />
Türkisch, Russisch und Polnisch.<br />
sonstiger Kosten der Gasversorgung<br />
ganz oder teilweise ausgeglichen worden<br />
sind. Dabei muss er nicht notwendig<br />
die absolute Höhe seiner Bezugspreise<br />
angeben und die Bezugsverträge<br />
mit seinen Lieferanten vorlegen. Es<br />
reicht aus, wenn er vorträgt, dass und<br />
in welchem Umfang sich aufgrund von<br />
Preisänderungsklauseln in den Bezugsverträgen<br />
seine Bezugspreise erhöht<br />
haben; Beweis dafür kann er auch durch<br />
Zeugen anbieten.“<br />
Damit scheiterte ein Gaskunde<br />
aus Dinslaken mit seiner Musterklage.<br />
Nachdem die Stadtwerke ihren Gaspreis<br />
<strong>zw</strong>ischen 2005 und 2006 dreimal um<br />
insgesamt 30 Prozent erhöht hatten,<br />
verweigerte der Kunde die Nachzahlung.<br />
Er verlangte eine genaue Begründung,<br />
der Verweis auf die Preise anderer<br />
Anbieter genügte ihm nicht, da es auf<br />
dem Gasmarkt keinen Wettbewerb<br />
gebe. Das Landgericht Duisburg hatte<br />
ihm Recht gegeben und die Stadtwerke<br />
zur Vorlage ihrer Bezugsverträge verurteilt.<br />
Nun muss es sich erneut mit der<br />
Angelegenheit befassen.<br />
AZ: BGH VIII ZR 138/07<br />
VERBRAUCHER<br />
Auch die Bochumer Stadtwerke brauchen nun<br />
nicht mehr zu befürchten, ihre Preiskalkulation<br />
beim Gas irgendwann offen legen zu müssen.<br />
Kritik gibt es, weil die Ölpreise deutlich gefallen<br />
sind, die daran gekoppelten Gaspreise aber erst<br />
sinken sollen, wenn die Heizperiode vorbei ist.<br />
Mieter für den Klimaschutz<br />
„Da 40 Prozent der verbrauchten<br />
Energie auf das Konto von Gebäuden<br />
und deren Beheizung gehen, sehen wir<br />
hier ein enormes Einsparpotenzial“,<br />
so Dr. Franz-Georg Rips, Präsident des<br />
Deutschen Mieterbundes.<br />
„Der Deutsche Mieterbund, der 1,2<br />
Millionen Haushalte in Deutschland<br />
vertritt, ist genau die richtige Organisation,<br />
um auch vor Ort in seinen 322<br />
Mitgliedsvereinen zu den Zusammenhängen<br />
<strong>zw</strong>ischen Klimaschutz und<br />
mietrechtlichen Aspekten zu beraten.“<br />
Der DMB will Veranstaltungen in<br />
vielen <strong>Mieterverein</strong>en durchführen, die<br />
sich mit der energetischen Sanierung<br />
von Gebäuden und den daraus resultierenden<br />
Einsparungseffekten für Mieter<br />
und Vermieter befassen.<br />
„Aufschluss über Möglichkeiten zur<br />
deutlichen Kostenreduzierung durch<br />
besseres Heizverhalten“ erwartet Ellen<br />
Schultz „vom Vergleich intelligenter<br />
Messsysteme in beispielhaft ausge-<br />
suchten Wohnungen“.<br />
„Es gibt in<strong>zw</strong>ischen viel genauere<br />
Messmethoden, die der klassischen<br />
Heizkostenerfassung mittels der bekannten<br />
Verdunstungsröhrchen Konkurrenz<br />
machen und eine zeitlich<br />
viel genauere Änderung des täglichen<br />
Heizverhaltens ermöglichen“, so Ellen<br />
Schultz. „Durch einen breit angelegten<br />
Test wollen wir herausfinden, welche<br />
Systeme sich für Mieterhaushalte am<br />
besten eignen.“<br />
Allein die Veränderung des Heizverhaltens<br />
nach genauer Messung kann<br />
bereits zur Einsparung von mehr als<br />
10 Prozent bei der teuren Heizenergie<br />
führen, ohne dass die Heizungsanlage<br />
verändert werden müsste.<br />
Nach Ansicht von Dr. Rips „will<br />
der DMB durch gezielte Aufklärung<br />
– eingebettet in die Verbraucherschutzbewegung<br />
– seinen Beitrag leisten, um<br />
bei der Verwirklichung der globalen<br />
Klimaschutzziele zu helfen.“<br />
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