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Unternehmensnachrichten<br />

GUTACHTEN BESTÄTIGT<br />

Die Aufbereitung von Einmalmedizinprodukten<br />

senkt Kosten<br />

Die Aufbereitung von Einmalmedizinprodukten gilt in Klinikkreisen als große Kostenersparnis,<br />

jedoch fehlten bislang verlässliche Zahlen.<br />

Jetzt hat das Centrum für Krankenhausmanagement<br />

an der Universität<br />

Münster unter Federführung des Gesundheitsökonomen<br />

Wilfried von Eiff<br />

der EU-Kommission ein Rechenbeispiel<br />

vorgelegt. Aus dem Papier geht klar<br />

hervor: Die Wiederaufbereitung von<br />

Einwegprodukten senkt die Kosten pro<br />

Prozedur und erhöht die Wirtschaftlichkeit<br />

des Krankenhausbetriebs.<br />

Anlass der Kosten-Nutzen-Berechnung<br />

war der Bericht der EU-Kommission<br />

zur „Wiederaufbereitung von<br />

Medizinprodukten in der EU“ vom<br />

September 2010. Darin wurde festgestellt,<br />

dass die ökonomischen Vorteile<br />

der Wiederaufbereitung nicht hinreichend<br />

belegt seien. Die EU-Kommission<br />

forderte deshalb den Nachweis<br />

der Wirtschaftlichkeit durch eine<br />

Studie zu erbringen, und zwar unter<br />

betriebswirtschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen<br />

Aspekten.<br />

Der Gesundheitsökonom von Eiff hat<br />

eine ganzheitliche Kalkulation zur<br />

Wiederaufbereitung von Einmalprodukten<br />

anhand eines Rechenbeispiels<br />

vorgenommen und ein riesiges Einsparpotential<br />

für die Gesundheitssys-<br />

teme aufgezeigt. Das Papier soll die<br />

Notwendigkeit einer solchen von der<br />

EU-Kommission geforderten Studie<br />

untermauern.<br />

Die betrachteten Produkte kommen in<br />

Deutschland bei etwa 46.000 Patienten<br />

und in Europa bei rund 165.000<br />

Patienten im Rahmen einer Katheterablation<br />

zum Einsatz. Pro Eingriff<br />

werden drei bis vier Katheter benötigt.<br />

Während ein neuer, ungekühlter RF-<br />

Ablationskatheter das Krankenhaus<br />

im Schnitt 1.190 Euro kostet, beträgt<br />

der Preis eines aufbereiteten Katheter<br />

pro Prozedur nur etwa 450 Euro.<br />

Demnach würde das Einsparvolumen<br />

allein in Deutschland 16,451 Millionen<br />

Euro betragen, in Europa rund<br />

59,02 Millionen Euro. Weiterhin kann<br />

aufgezeigt werden, dass sich die Kosten<br />

auch bei der Verwendung von gekühlten<br />

Ablationskathetern erheblich<br />

reduzieren. Bei einer Kostenersparnis<br />

von 705 Euro pro aufbereitetem Katheter<br />

liegt das Einsparpotenzial in<br />

Deutschland bei rund 24,43 Millionen<br />

Euro. Das Rechenbeispiel zeigt, wie<br />

viel Kostenersparnis allein bei einer<br />

einzelnen Produktgruppe erzielt werden<br />

könnte und steht stellvertretend<br />

für das generelle Einsparpotential der<br />

Wiederaufbereitung.<br />

Abgerundet wird diese Betrachtung<br />

von Wilfried von Eiff durch das Einbeziehen<br />

weiterer Aspekte. Neben der<br />

Kalkulation geht er auf die rechtlichen<br />

und technischen Rahmenbedingungen<br />

ein, untersucht die Bestimmungsfaktoren<br />

der Wirtschaftlichkeit<br />

des Wiederaufbereitungsprozesses,<br />

berücksichtigt die ethischen Aspekte<br />

und nicht entscheidungsrelevanten<br />

Bestimmungsgrößen sowie die volkswirtschaftlichen<br />

Effekte.<br />

Insgesamt gesehen zeigt das Gutachten<br />

die positiven Effekte der Wiederaufbereitung<br />

für die Wirtschaft auf.<br />

Mit Hilfe der Wiederaufbereitung<br />

werden beispielsweise Arbeitsplätze<br />

geschaffen, durch die Abgaben in die<br />

Sozial- und Steuerungssysteme eines<br />

EU-Landes fließen. Des Weiteren<br />

können durch eine Kostensenkung<br />

im Medizinbetrieb die Finanzierungsgrundlagen<br />

verbessert werden,<br />

wodurch wiederum weitere Investitionen<br />

ermöglicht werden.<br />

VANGUARD AG<br />

www.vanguard-healthcare.com<br />

26 <strong>krankenhaus</strong><strong>technik</strong> Oktober 2011 | 5. Jg.

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