Spitzenmedizin menschlich - KUV
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VBGK-Jahresbericht 2010 23<br />
den ersten Preis erhielt REGiNA – ein Anwenderzentrum für regenerative Medizin in der Gesundheitsregion<br />
Neckar-Alb und Stuttgart. REGiNA fokussiert darauf, Produkte und Prozesse der regenerativen Medizin in<br />
die klinische Anwendung zu integrieren und die Regenerationsmedizin (RegMed) – als eines der wichtigsten<br />
medizinischen Zukunftsfelder – in den Mittelpunkt der Arbeit von Ärzten und Forschern zu stellen.<br />
Mithilfe dieser hochinnovativen Gesamtstrategie wird REGiNA zu einem Anwenderzentrum für RegMed werden,<br />
das neu entwickelte modernste Produkte und Therapien pilotartig in die regionale Gesundheitsversorgung<br />
einführt. Die einzelnen Projekte verteilen sich dabei auf vier Themenschwerpunkte: das Muskuloskelettalsystem,<br />
das Haut- und Wundsystem, das Herz-, Kreislauf- und Atemwegssystem und das Urogenitalsystem.<br />
Die Ergebnisse werden von größter Bedeutung für die Patienten sein.<br />
Das Projekt wird unter anderem mit rund acht Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) und mit weiteren mehr als acht Millionen Euro aus der regionalen Industrie sowie aus Eigenmitteln<br />
gefördert. Die BG Unfallklinik Tübingen und ihre Kooperationspartner beteiligen sich mit Forschungs-<br />
und Entwicklungsprojekten zu den Themen „Hyaliner Knorpel“, „Bandscheibe“ und „Plastische Defektdeckung“<br />
mit dem Ziel, neue Therapien zu entwickeln oder bestehende Therapien entscheidend zu verbessern.<br />
Ausbildungskonzepte im Visier<br />
Neben der Erforschung einzelner medizinischer Teilbereiche – wie etwa dem Knochenstoffwechsel, der<br />
Osteoporose, hüftgelenksnahen Frakturen und Pseudarthrosen – befasst man sich an der BG Klinik Ludwigshafen<br />
aktuell auch mit der Untersuchung studentischer Ausbildungskonzepte. Hier spielen Kursformate<br />
wie „ATLS(r)“ und „PHTLS(r)“ eine Rolle: „Advanced Trauma Life Support (ATLS(r))“ ist ein weltweites Ausbildungskonzept,<br />
das ein standardisiertes, prioritätenorientiertes Schockraummanagement von Traumapatienten<br />
lehrt; „Prehospital Trauma Life Support (PHTLS(r))“ ist das weltweit verbreitete Konzept zur präklinischen<br />
Versorgung schwerverletzter Patienten.<br />
Ausgehend von der Annahme, dass die präklinische Verletztenversorgung – gemessen an ihrer soziokulturellen<br />
und -ökonomischen Bedeutung – im Rahmen der studentischen Ausbildung zu kurz kommt, wurde im Jahr<br />
2010 ein Projekt implementiert, das die entsprechenden Gegebenheiten an der Universität Heidelberg untersuchte.<br />
Die im Vorfeld aufgestellte Hypothese wurde anhand von Interviews und Fragebögen, sowie anhand<br />
der Untersuchung von Weiterbildungsinhalten und deren Verankerung in der bisherigen studentischen Lehre<br />
überprüft. Im Ergebnis zeigte sich nach Auffassung der Berufsanfänger, Jungassistenten und Studenten einheitlich<br />
eine subjektiv und objektiv defizitäre Situation. Entgegen ihrer enormen Bedeutung für die moderne<br />
Industriegesellschaft ist die präklinische Verletztenversorgung im Curriculum völlig unterrepräsentiert beziehungsweise<br />
wird fachfremd vertreten.<br />
PHTLS-Kurse zur präklinischen Verletztenversorgung<br />
Um diese Lücke zu schließen und um die studentische Ausbildung in diesem Bereich zu optimieren, wird<br />
an der BG Klinik Ludwigshafen seit Jahresbeginn 2011 ein eigenes Kurskonzept in Kooperation mit PHTLS<br />
Deutschland für Medizinstudenten angeboten. Die Verankerung dieses Kursformats in der studentischen<br />
Ausbildung wird für die präklinische Verletztenversorgung zukunftsweisend sein.