Spitzenmedizin menschlich - KUV
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30 VBGK-Jahresbericht 2010<br />
Fallpauschalen bei<br />
Querschnittlähmung?<br />
Bessere Behandlung nach DRG nicht zu erwarten<br />
In Deutschland erleiden jedes Jahr etwa 2.000 Menschen<br />
eine Querschnittlähmung. Zwar verheilt die<br />
knöcherne Verletzung der Wirbelsäule, es verbleiben<br />
aber regelhaft Schäden hinsichtlich Motorik, Sen -<br />
si bi lität und vegetativen Funktionen. Die meisten<br />
Patienten mit komplexen Lähmungen werden in<br />
Querschnitt gelähmtenzentren – Modelleinrichtungen<br />
der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung –<br />
behandelt, von der Erstbehandlung über eine weiterführende<br />
Rehabilitation bis hin zur lebenslangen<br />
Nachsorge. Entgegen der bisherigen Praxis wurde<br />
am 1. Januar 2011 (zunächst dosiert) auch für die<br />
Behandlung Querschnittgelähmter eine Fallpauschalenregelung<br />
nach DRG (Diagnosis Related Groups)<br />
eingeführt – ein Ansatz, dem Experten mit Skepsis<br />
gegenüberstehen.<br />
Lebenslange Nachsorge vonnöten<br />
Die Behandlung einer Querschnittlähmung erfolgt<br />
in den Zentren nach dem bewährten Comprehensive-<br />
Care-Prinzip in drei Phasen: Versorgung als Frischverletzter,<br />
weiterführende Rehabilitation, lebenslange<br />
Nachsorge. Neben der medizinischen Therapie<br />
soll der Patient eine dem Lähmungsausmaß adäquate<br />
Selbstständigkeit erreichen und sein Leben möglichst<br />
eigenständig gestalten können. Hierfür ist es<br />
notwendig, ausgefallene oder eingeschränkte Fähigkeiten<br />
durch das Erlernen neuer Fertigkeiten und den