Spitzenmedizin menschlich - KUV
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Dank „Mehrwert-Reha“ zurück im Job<br />
Berufsorientierte Rehabilitation im B.O.R-Reha-Zentrum<br />
Patienten sowie deren Heilungs- und Therapieverläufe sind wie<br />
Fingerabdrücke – sie sind sehr individuell und nahezu immer<br />
einmalig; dies gilt gerade nach komplexen Unfallverletzungen.<br />
Der Erfolg einer Rehabilitation hängt demnach entscheidend<br />
davon ab, ob sie patientenspezifische Gegebenheiten und Erfordernisse<br />
angemessen berücksichtigt. Zwar werden häufig<br />
Therapiepläne mit individueller Ausrichtung verordnet und auch<br />
durchgeführt, berufsbezogene Bewegungsabläufe werden in<br />
der Regel jedoch nicht in die Reha-Planung einbezogen und<br />
daher auch nicht entsprechend trainiert.<br />
Eine hohe Erfolgsquote für die berufliche und soziale Integration<br />
ist aber nur garantiert, wenn neben Bewegungsabläufen des<br />
täglichen Lebens auch berufstypische Belastungen berücksichtigt<br />
werden. Hierfür werden spezielle Trainings- und Betreuungsmöglichkeiten<br />
benötigt, da solche Abläufe in der Regel nicht mit<br />
den üblicherweise vorhandenen Geräten, Einrichtungen und<br />
sonstigen Gegebenheiten trainiert werden können.<br />
Gängige Verfahren oft ohne berufliche Reintegration<br />
In der Realität gelingt es daher leider bei vielen Heilverläufen<br />
und -behandlungen – gerade bei orthopädisch- und unfallchirurgischen<br />
Krankheitsbildern – nicht, den Patienten in seine berufliche<br />
Tätigkeit zu reintegrieren. Dadurch bedingte, überdurchschnittlich<br />
lange Arbeitsunfähigkeitsphasen bedeuten hohe<br />
Kosten für die UV-Träger. Aber auch ein verfrühter Versuch der<br />
Wiedereingliederung ins Berufsleben kann fehlschlagen; zudem<br />
birgt er die Gefahr einer neuerlichen Verletzung und damit unter<br />
Umständen den Verlust des Arbeitsplatzes.<br />
Statistische Zahlen belegen, dass nur circa 50 Prozent aller<br />
behandelten Patienten ohne Probleme und innerhalb eines vertretbaren<br />
Zeitraums in ihren zuletzt ausgeübten Beruf zurückkehren<br />
können.<br />
VBGK-Jahresbericht 2010 7<br />
Modulares System im B.O.R-Reha-Zentrum<br />
Aus dieser Erkenntnis heraus, hat die BG Unfallklinik Duisburg<br />
zusammen mit einem Kooperationspartner eine Einrichtung<br />
geschaffen, die insbesondere in Bezug auf ihre Größenordnung<br />
in Deutschland einmalig ist: das B.O.R-Reha-Zentrum. Hier können<br />
im Rahmen der sogenannten „Berufsorientierten Rehabilitation“<br />
berufsbezogene Bewegungsabläufe nahezu 100-prozentig<br />
realitätsgetreu analysiert und individuell trainiert werden.<br />
Darüber hinaus lässt sich das im Laufe des Trainings wachsende<br />
Leistungsvermögen objektiv messen.<br />
Im B.O.R-Trainingszentrum steht den Verunfallten eine Vielzahl<br />
von Simulationsmodulen an realitätsnahen Arbeitsplätzen zur<br />
Verfügung: wie etwa das Lkw-Modul oder das Übungsdach, sowie<br />
diverse Module aus den Bereichen Industrie und Handwerk.<br />
Hier können zum Beispiel Maler, Lackierer, Fliesenleger, Elektriker,<br />
Gas- und Wasserinstallateure, Schreiner, sowie Lager- oder<br />
Logistikarbeiter ihre berufstypischen Tätigkeiten trainieren.<br />
Weiterhin gibt es spezielle Module aus dem Baugewerbe, mit<br />
deren Hilfe Bauhelfer, Maurer, Trockenbauer, Pflasterer und<br />
Gerüstbauer üben können. Aber auch für Büroangestellte, Raumpfleger,<br />
Garten- und Landschaftsbauer sowie sonstige Berufe<br />
gibt es in diesem modularen System eine berufsspezifische<br />
Übungs- und Trainingsmöglichkeit.<br />
Zudem werden bestehende Bewegungseinschränkungen und<br />
muskuläre Schwächen durch gezielte und ergänzende Maßnahmen<br />
– etwa mit Krankengymnastik, physikalischer Therapie<br />
oder medizinischer Trainingstherapie – behandelt, sodass die<br />
hier erzielten Erfolge umgehend in das berufsbezogene Programm<br />
integriert werden können. Zusätzliche Kooperationspartner,<br />
wie zum Beispiel das „Bildungszentrum des Bauhandwerks“<br />
sowie diverse Unternehmen aus dem produzierenden und dem<br />
logistischen Gewerbe, ergänzen das praxisbezogene Angebot.