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Ausgabe April 2011 Landesverband Hamburg Und Landesverband

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Den Strom vom Meer an Land bekommen<br />

Siemens setzt bei der Windenergie<br />

immer mehr auf den norddeutschen<br />

Raum. Nachdem es 2009 bereits die<br />

Europazentrale seiner Windenergiesparte<br />

in <strong>Hamburg</strong> angesiedelt hatte,<br />

legt das führende Unternehmen für die<br />

Erzeugung, Übertragung und Verteilung<br />

von Energie nun nach: in der Hansestadt<br />

entsteht ein Kompetenzzentrum<br />

für Offshore-Energieübertragungs-Plattformen.<br />

Sie sind bis zu 10.000 Tonnen schwer,<br />

werden in Werften gebaut und sind<br />

doch keine Schiffe – Plattformen auf<br />

dem offenen Meer, auf denen nicht Öl<br />

gefördert, sondern elektrische Energie<br />

gebündelt und umgewandelt wird.<br />

Denn die Strommengen, die in den vermehrt<br />

entstehenden Offshore-Windparks<br />

auf dem Meer erzeugt werden<br />

sollen, sind so groß und die Windparks<br />

so weit entfernt von der Küste, dass sie<br />

noch vor Ort in Gleichstrom umgewan -<br />

delt werden müssen, damit sie möglichst<br />

verlustarm an Land gelangen. Um<br />

die Konstruktion, das Projektmanagement,<br />

die Bauüberwachung und die<br />

Logistik solcher Stromumwandlungs-<br />

Plattformen kümmert sich seit we -<br />

nigen Monaten eine neue Abteilung<br />

von Siemens in <strong>Hamburg</strong>. „Die Übertragung<br />

von Hochspannungsgleichstrom<br />

an Land ist ein stark wachsendes<br />

Ge schäft“, sagt deren Leiter Thomas<br />

Haupt. Der Diplom-Wirtschafts-Inge -<br />

nieur kann sich gerade nicht über mangelnde<br />

Arbeit beschweren: Aktuell hat<br />

sein Unternehmen den Auftrag für die<br />

Produktion und Installation von fünf<br />

Plattformen, darunter diejenigen für<br />

die geplanten Windparks vor Borkum,<br />

Helgoland und Sylt.<br />

Die von Haupts Team entwickelten<br />

Plattformen mit der klingenden Werksbezeichnung<br />

WIPOS (Wind Power Offshore<br />

Substation) zeichnen sich im Vergleich<br />

zu Lösungen von Wettbewerbern<br />

dadurch aus, dass sie als schlüsselfertige<br />

Komplettlösungen am Windpark<br />

ankommen. „Wir haben einen sehr<br />

starken schiffbaulichen Ansatz“, unterstreicht<br />

Haupt. Siemens konstruiert die<br />

Plattformen als geschlossene Systeme,<br />

Thomas Haupt: der Siemens-Ingenieur<br />

hat als Fachmann für Energieübertragung<br />

die Netzanbindung der entstehenden<br />

Offshore-Windparks von <strong>Hamburg</strong><br />

aus fest im Blick.<br />

die schwimmend zum Windpark ge -<br />

schleppt werden können, sich dort komplett<br />

unter Wasser auf die Trägerbasis<br />

andocken und dann auf eine Höhe von<br />

ca. 22 Meter über dem Wasser angehoben<br />

werden. Das Herzstück der Plattform<br />

sind die Umrichter, die den auf<br />

dem Meer erzeugten Wechselstrom in<br />

Gleichstrom umwandeln und diesen<br />

dann über Starkstromseekabel Richtung<br />

Festland schicken. Im Fall des<br />

Windparks „HelWin1“, der im Jahr 2013<br />

vor Helgoland fertig werden soll, transportieren<br />

Seekabel eine elektrische Leis -<br />

tung von bis zu 576 Megawatt (MW) am<br />

Meeresboden bis nach Brunsbüttel.<br />

Dort wird der Gleichstrom dann wieder<br />

in Wechselstrom umgewandelt. Eine<br />

besonders leistungsstarke Energie -<br />

übertragung für die Anbindung der<br />

Windparks vor Sylt mittels Gleichstrom<br />

wurde erst kürzlich unterzeichnet. Für<br />

Haupts Team bedeutet das die Lieferung<br />

einer Offshore-Energieübertragungsplattform<br />

mit einer Leistung von<br />

864 Megawatt. Zum Vergleich: das ist<br />

in etwa soviel, wie ein großes konventionelles<br />

Kraftwerk liefert.<br />

Dabei liefert das Kompetenzzentrum<br />

aus <strong>Hamburg</strong> neben Gleichstrom-<br />

Übertragungs-Plattformen ebenfalls<br />

Wechselstrom-Übertragungs- bzw.<br />

Wech selstrom-Umspannstationen für<br />

Offshore Windparks, die entweder<br />

seeseitig erzeugte elektrische Energie<br />

mittels Wechselstromleitungen direkt<br />

an Land übertragen oder eben auf<br />

hoher See auf eine leistungsstarke<br />

Gleichstrom-Übertragungsplattform<br />

einspeisen.<br />

ADVERTORIAL<br />

Die Zentrale des Siemens Energie-<br />

Sektors befindet sich im fränkischen<br />

Erlangen, wegen der Nähe zu den norddeutschen<br />

Werften in Rostock, Emden<br />

und Kiel und zu den nordeuropäischen<br />

Kunden entschied sich die Leitung für<br />

eine Ansiedlung der Abteilung Off -<br />

shore-Stromübertragung am tradi -<br />

tionsreichen Siemens-Niederlassungsstandort<br />

in <strong>Hamburg</strong> St. Georg. Haupts<br />

Abteilung hat mittlerweile 40 Mitarbeiter,<br />

und der Personalaufbau geht<br />

weiter: „Wir suchen dringend Ingenieure<br />

mit Spezialisierung auf Schiffbaukonstruktion,<br />

Schiffsausrüstung,<br />

Elektrotechnik und Hochspannung“, so<br />

der Abteilungsleiter.<br />

Windenergie ist insgesamt ein stark<br />

wachsendes Geschäftsfeld bei Siemens,<br />

sowohl bei der Energieübertragung wie<br />

auch der Erzeugung. So ist das Unternehmen<br />

heute bereits Weltmarktführer<br />

beim Bau von Windturbinen für den<br />

Offshore-Einsatz. Erst im Februar hat<br />

Siemens einen weiteren Großauftrag<br />

zur Errichtung eines Offshore-Windparks<br />

in Deutschland erhalten. Für das<br />

Projekt „Borkum Riffgrund 1“ von DONG<br />

Energy liefert das Unternehmen bis zu<br />

89 Windturbinen. Mit einer installierten<br />

Leistung von 320 Megawatt soll der<br />

Windpark in der Nordsee nach seiner<br />

Inbetriebnahme im Jahr 2014 sauberen<br />

Strom für bis zu 330.000 deutsche<br />

Haus halte liefern. In den vergangenen<br />

20 Jahren hat das Unternehmen bereits<br />

mehr als 500 Windturbinen erfolgreich<br />

in europäischen Gewässern installiert.<br />

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