Pfarrbrief Dezember 2011, Ausgabe 77 - Katholische Pfarrei ...
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Was vom Konzil übrig blieb<br />
Bildungsvormittag für Pfarrgemeinderäte mit Josef Dirnbeck<br />
Rund 30 Pfarrgemeinderäte nahmen die<br />
Einladung des Dekanatsrats zu einem<br />
Bildungsvormittag im Schwabacher<br />
Pfarrsaal St. Sebald an. Diplom-Theologe<br />
und Autor Josef Dirnbeck sprach<br />
über „Das vergessene (2. Vatikanische)<br />
Konzil“, das vor 49 Jahren begann.<br />
Für heutige Katholiken sind viele Früchte<br />
des Konzils selbstverständlich. Der<br />
Volksaltar, die Liturgie in der Landessprache,<br />
das gemeinsame Vaterunser –<br />
viele kennen es gar nicht mehr anders,<br />
kaum jemand stellt es noch in Frage.<br />
Auch viele Fortschritte in der Ökumene<br />
oder das sehr entkrampfte Verhältnis zu<br />
anderen Glaubensgemeinschaften wären<br />
ohne 2. Vatikanische Konzil undenkbar.<br />
Dabei markierte das Konzil damals<br />
einen längst überfälligen Aufbruch. Die<br />
Kirche, erinnert sich JosefDirnbeck, „hinkte<br />
ihrer Zeit hinterher“. Für viele Seelsorger<br />
klaffte eine Lücke zwischen dem,<br />
was das Lehramt verkündete und den<br />
Problemen, mit denen sie im täglichen<br />
Leben konfrontiert waren. Es war eine<br />
schlichte Notwendigkeit, „im Heute anzukommen“.<br />
Gerne schildert der Referent die Eröffnung<br />
am 11. Oktober 1962, als der Papst<br />
an der Spitze von fast 2.500 Konzilsvätern<br />
in den Petersdom einzog. Johannes<br />
XXIII. wählte beim Einzug die Kopfbedeckung<br />
eines Bischofs (Mitra) statt der damals<br />
üblichen Papstkrone (Tiara) und<br />
setzte damit ein erstes, wichtiges Zeichen<br />
des Fortschritts und der Gemeinsamkeit.<br />
Für Josef Dirnbeck liegt die eigentliche<br />
Bedeutung des Konzils darin,<br />
dass die Kirche sich seither als Gemeinschaft<br />
der Gläubigen, als pilgerndes Got-<br />
tesvolk sehen kann,<br />
in dem jede(r) Einzelne<br />
eine Apostelwürde<br />
hat. Eine<br />
Glaubensgemeinschaft,<br />
die eine Haltung<br />
des Dialogs<br />
pflegt, des brüderlichen,<br />
geduldigen<br />
aufeinander-Hinhörens.<br />
Jahrzehnte des<br />
Rückschritts<br />
Dass das Konzil<br />
„das Gesicht der<br />
Kirche trotzdem<br />
nicht wie erhofft<br />
verändert hat“, ist für Dirnbeck erklärlich.<br />
Ein gemeinsames „katholisches Bewusstsein“<br />
habe sich zwischen den verschiedenen,<br />
innerkirchlichen Strömungen<br />
nicht entwickeln können.<br />
Neuen Problemen begegne man mit alten<br />
Verhaltensweisen, die letzten Jahrzehnte<br />
seien von Rückschritten geprägt<br />
gewesen. Aber: „Ob der Sprung, den die<br />
Kirche mit dem Konzil gewagt hat, ein<br />
Sprung ins Verderben war oder ob die<br />
Rücknahme dessen das viel größere Unglück<br />
ist, werden erst nachfolgende Generationen<br />
beurteilen können.“<br />
Die anschließende Gesprächsrunde<br />
moderierte der stellvertretenden Dekan<br />
Erwin Westermeier. Wenig optimistisch<br />
zeigte sich Josef Dirnbeck dabei im Hinblick<br />
aufdas 50-jährige Konzilsjubiläum<br />
im kommenden Jahr: „Es wird sicher einige<br />
Pflichtübungen und honigsüße Worte<br />
geben, aber man wird wohl nicht danach<br />
handeln.“ Mehrere Teilnehmer<br />
Erfahrener Theologe und ein Freund klarer Worte:<br />
Josef Dirnbeck<br />
miteinander erlebt<br />
äußerten sich kritisch darüber, dass gerade<br />
die jungen Priester in ihren Gemeinden<br />
eine ausgeprägt konservative<br />
Gesinnung zeigen würden. Dekan Alois<br />
Ehrl zeigte Verständnis dafür, dass es<br />
„schwieriger ist, eine Kirche des Dialogs<br />
zu sein“ und dass manche „Priester und<br />
Laien lieber Klarheit haben möchten“. Er<br />
riet den Pfarrgemeinderäten umso mehr<br />
zum Dialog – „dem muss sich der Pfarrer<br />
stellen und ebenso der Gläubige.“<br />
Den Abschluss des Treffens bildete eine<br />
gemeinsame Eucharistiefeier in der Kirche<br />
St. Sebald.<br />
Text & Foto: Matthias Lang<br />
i<br />
Veranstaltungen zum 2. Vatikanischen<br />
Konzil in unserer Pfarrgemeinde:<br />
28.02.201 2, Vortrag von Dr. Blum in<br />
Rednitzhembach<br />
06.1 1 .201 2, Veranst. in Schwanstetten<br />
mit Pfarrer i.R. Jakob Meyer<br />
Herbstfest der Diakonie im Gemeindezentrum<br />
Foto: Bärnthol<br />
Das Herbstfest gehört schon seit einigen Jahren zum festen Bestandteil<br />
der Woche der Diakonie. Zahlreiche Patienten und ihre<br />
Angehörigen aus Roth, Büchenbach, Rednitzhembach, Schwabach,<br />
Wolkersdorf und Wassermungenau waren der Einladung<br />
der Diakoniestation Roth–Schwabach gefolgt.<br />
Die Gäste konnten im Gemeindezentrum R'hembach gesellige<br />
Stunden bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen verbringen.<br />
Bereichert wurde der Nachmittag durch den Kinderhort Regenbogen<br />
aus Rednitzhembach, der die Geschichte der “Heiligen Elisabeth“<br />
spielte. Es wurde gesungen und auch herzhaft gelacht.<br />
Am Ende des Nachmittages konnten alle fröhliche und auch besinnliche<br />
Eindrücke mit nach Hause nehmen. Claudia Bärnthol<br />
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