Pfarrbrief Dezember 2011, Ausgabe 77 - Katholische Pfarrei ...
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Marion Günzel und Verena Klein im Auslandseinsatz in Südafrika<br />
Drei Monate im Land der Regenbogen-Nation<br />
Dank des vorgezogenen Abiturs schon im Mai diesen Jahres<br />
hatten wir die Möglichkeit, Deutschland für einige Monate<br />
den Rücken zu kehren und uns in das „Abenteuer Ausland“ zu<br />
stürzen.<br />
Mit vollgepackten Koffern ging es schließlich fast 10.000 km<br />
südlich ans Kap der guten Hoffnung in unsere neue Heimat<br />
Muizenberg, einen Stadtteil im Süden Kapstadts, direkt am Indischen<br />
Ozean.<br />
Neben unseren zahlreichen Unternehmungen (z.B. Innenstadt,<br />
Kap der guten Hoffnung, Tafelberg, Weinregion, eine 11tägige<br />
Reise bis Port Elizabeth) faszinierte uns vor allem die<br />
Lebensfreude und Gastfreundschaft der Einheimischen, die<br />
wir insbesondere bei unserer Arbeit im Township tagtäglich erfahren<br />
konnten. Jeden Morgen ging es in das 25 km entfernte<br />
Township Khayelitsha (hierbei handelt es sich um Südafrikas<br />
drittgrößtes Township mit ca. 1,5 Mio. Einwohnern, die auf<br />
engstem Raum zusammenwohnen), in dem wir in einem Kinderheim<br />
für Kinder mit zerebraler Kinderlähmung, Sibongile,<br />
als Volontäre arbeiteten.<br />
Am Anfang war die Aufgabe, jeden Tag mit den behinderten<br />
Kindern zu arbeiten, eine große Herausforderung für uns.<br />
Doch die Betreuerinnen und vor allem die Kinder hießen uns<br />
mit offenen Armen willkommen und erleichterten uns so den<br />
Einstieg. Als Volontäre waren wir in erster Linie dafür da, den<br />
Kindern Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken, was kulturund<br />
zeitbedingt sonst oft zu kurz kommt. Es ist in der Xhosa-<br />
Kultur nämlich nicht üblich, mit Kindern zu spielen oder ihnen<br />
körperliche Nähe spüren zu lassen. Diese Aufgabe übernahmen<br />
also wir. Von Woche zu Woche fiel uns die Arbeit leichter<br />
und unsere Beziehung zu den Kindern wurde intensiver.<br />
Vor allem in den letzten Wochen wurde viel gelacht und<br />
wir hatten sehr viel Spaß mit den Kindern und Erzieherinnen,<br />
die uns herzlich bei Sibongile aufnahmen, für uns kochten<br />
und uns ihre Sprache, isiXhosa, beibrachten.<br />
Die Menschen im Township haben uns am meisten beeindruckt.<br />
Sie haben wenig, aber sind trotzdem sehr positiv eingestellt<br />
und machen das Beste aus ihrem Leben. Diese positive<br />
Ausstrahlung hatten auch die Kinder, die uns trotz ihrer Behinderung<br />
immer auf Trab hielten und mit wenig sehr glücklich<br />
zu machen waren.<br />
Sibongile leistet wichtige Arbeit im Township. Kinder mit einer<br />
Behinderung gelten in Südafrika oftmals als nicht lebens-<br />
miteinander erlebt<br />
Links: Blickvom Tafelberg. Oben: Township Khayelitsha<br />
Unten: Marion Günzel (li.) und Verena Klein (re.) im Kinderheim Sibongile,<br />
Township Khayelitsha<br />
wert. Das Kinderheim bietet ihnen eine neue Heimat und gute<br />
Versorgung. In den letzten Jahren ist das Projekt sehr gewachsen.<br />
Mittlerweile haben hier 34 Kinder ein neues Zuhause gefunden,<br />
die von insgesamt 20 Betreuerinnen aus dem Township<br />
versorgt werden. Trotz der positiven Entwicklung haben<br />
die Verantwortlichen aber oft mit finanziellen Schwierigkeiten<br />
zu kämpfen, da Sibongile keinerlei staatliche Unterstützung<br />
bekommt und sich nur über Spendengelder und Patenschaften<br />
finanziert.<br />
Wir haben unsere Zeit bei Sibongile sehr genossen und viel<br />
dazu gelernt.<br />
Wir wissen den hohen Standard in Deutschland jetzt viel<br />
mehr zu schätzen als vorher, bewundern aber auch die Menschen<br />
dort, die trotz ihrer Situation immer ein Lächeln auf<br />
den Lippen haben, sich nicht beschweren und dankbar sind<br />
für das, was sie haben. Diese Dankbarkeit und ihre Lebensfreude<br />
bringen sie auch in ihren temperamentvollen und mitreißenden<br />
Gottesdiensten zum Ausdruck.<br />
Man kann von einem Schwellenland wie Südafrika also –<br />
vor allem in menschlicher Hinsicht – noch viel lernen.<br />
Sobonana, Marion Günzel und Verena Klein<br />
i<br />
Fragen an: marion.guenzel@web.de<br />
Nähere Infos unter www.sibongile.org<br />
Spenden an: Jugend mit einer Mission<br />
Ev. Kreditgenossenschaft Kassel<br />
Kontonr.: 533 00 50, BLZ 520 604 1 0<br />
Verwendungszweck:<br />
32861 Sibongile, Ihr Name & Ihre Anschrift<br />
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