Bürgermedien, Neue Medien, Medienalternativen

Bürgermedien, Neue Medien, Medienalternativen
war die Gewinnung „der großen Masse des Volkes“. Dazu griff er auf
das traditionelle Medium der Flugschrift zurück. Im „Hessischen
Landboten“ von 1834 stellt er unter dem Motto „Friede den Hütten!
Krieg den Palästen!“ die Ausgaben des hessischen Staates für Militär,
Ministerien etc. den sozialen Missständen gegenüber – eine sehr
moderne Argumentation also. Die meisten Exemplare der Flugschrift
allerdings wurden beschlagnahmt, Büchner floh, um der Verhaftung
zu entgehen, nach Strassburg. Er starb 1837; seine Dramen und Schriften
wurden erst über fünfzig Jahre später in Deutschland bekannt.
Wichtige Texte der bürgerlichen Revolution wurden im Exil
geschrieben, weil sie in den deutschen Territorien nicht erscheinen
durften: Das 1841 noch utopische „Deutschlandlied“, das Heinrich
Hoffmann von Fallersleben, ein von seiner Universität vertriebener
Germanistikprofessor, im Exil auf Helgoland schrieb – und natürlich
1847 das „Manifest der Kommunistischen Partei“ von Karl Marx und
Friedrich Engels in Paris. Über die politische und inhaltliche Enthaltsamkeit
der zeitgenössischen Presse spottete Hoffmann von Fallersleben:
Wie sind doch die Zeitungen interessant
Für unser liebes Vaterland!
Was ist uns nicht alles berichtet worden!
Ein Portepeefähnrich ist Leutnant geworden,
Ein Oberhofprediger erhielt einen Orden,
Die Lakaien erhielten silberne Borden,
Die höchsten Herrschaften gehen nach Norden,
und zeitig ist es Frühling geworden. –
Wie interessant, wie interessant!
Gott segne das liebe Vaterland!
Dieser Zustand änderte sich schlagartig mit dem Jahr 1848. Flugblätter,
Zeitungen, Flugschriften, Zeitschriften schossen aus dem
Boden, oft kurzlebig nur, und von jeder nur erdenklichen politischen
Couleur. Eine der Sinnbildfiguren für das politische Verhalten der
Deutschen war, wenn auch in anderer Bedeutung, seit dem 17. Jahr-
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